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Ich kriege mich nicht sortiert

H
Zitat von ButDifferent:
@Hausgebrauch


Und auf so ne Art hab ich NOCH NIE ne Beziehung beendet, ich find das so schäbig. Aber ich schaff das grad nicht anders.

Wird das eigentlich irgendwann mal leichter? Dieses für sich selbst einstehen?



Warum fragst du dich nicht, wie schäbig er eure Beziehung belastet hat?
Ich kann gar nicht verstehen, wie man nicht für sich einstehen kann. Man kann zwar auch, quasi paritätisch, für andere und sich einstehen, aber immer und notwendigerweise auch für sich.

25.05.2020 12:44 • x 1 #76


ButDifferent
@hausgebrauch:

Genau das übe ich. Aber ich hab erst vor knapp 2 Jahren damit angefangen- und ich muss ehrlich gestehen, so sehr geübt bin ich darin bislang nicht.
Von daher: bitte sei ein bißchen nachsichtig, dass ich mich damit noch schwer tue.

Und du hast Recht:
anstatt mich so zu zerpflücken und zu denken, ich wäre schlichtweg nicht vermittelbar und werde einsam und allein mit 25 Katzen bei meiner besten Freundin und ihrem Mann im Keller enden,
sollte ich mir denken: sei froh, dass dieser Kelch an dir vorüber zieht. Du hast was Besseres verdient.

Krieg ich aber grad nicht so hin.

25.05.2020 12:56 • #77


A


Ich kriege mich nicht sortiert

x 3


ButDifferent
So, und jetzt ist es soweit: sitze hier und heule mir die Augen aus dem Kopf. Fühle mich klein und wertlos.
Warum zum Teufel konnte er nicht einfach sowas schreiben wie:

ich war eben bei dir aber du wolltest mich nicht sehen. Hätte es dir gerne persönlich gesagt: ich sehe keinen Sinn mehr in unserer Beziehung. Wir tun uns beide nicht gut. Danke dir für die Zeit, ich wünsche dir alles Gute. Pass auf dich auf.

Irgendwas. Aber so ne dahin gerotzte Whatsapp, keine Anrede, nix.

Ich komm grad überhaupt nicht mehr klar. Das tut grad voll weh.

Bin jetzt von der Arbeit nach Hause gefahren, weil ich nicht heulend vor den Kollegen sitzen will.

25.05.2020 14:12 • #78


ButDifferent
Hallo,

ich hab jetzt beschlossen, mir hier einfach alles von der Seele zu schreiben. Ich denke, dass das gut tut und beim Loslassen hilft.

Es gibt nichts Neues, ausser das ich derzeit grosse Mühe habe, sein Verhalten bei ihm zu lassen und nicht auf mich zu beziehen. Stichwort: genug sein.

Ich denke, da wird irgendwas von ganz früher in mir angetriggert, was in ner ganz doofen Gedankenspirale bei mir mündet:
du bist nicht genug, um geliebt zu werden. All deine tollen Eigenschaften, alles was du kannst, alles was du mit ihm erlebt hast hat ihm nicht gereicht. Wird es je irgendjemandem reichen?

Und die Antwort darauf ist total klar: ich muss mir reichen. Es muss mir mit mir gut gehen. Nicht durch einen (und schon gar nicht diesen!) Mann.
Also: Selbstwert. Obwohl ich glaube, dass ich einiges an Selbstliebe habe, reicht es nicht aus, um mich in der jetzigen Situation nicht selbst massiv in Frage zu stellen.

Noch denke ich allerdings, dass ich die falschen Fragen stelle...

27.05.2020 07:41 • #79


CaveCanem
Zitat von ButDifferent:
ich muss mir reichen. Es muss mir mit mir gut gehen. Nicht durch einen (und schon gar nicht diesen!) Mann.


Naja... das versuch ich Dir doch die ganze Zeit zu sagen:

Du reichst ihm schon!

Deswegen wird er ja zwei Mal unabgesprochen aufgetaucht sein.

Ich geh doch nicht zu jemandem hin, der mir nicht reicht.

Er mag bloss Deine Vertragsbedingungen nicht. Schau anders drauf.

Dein Thema. Nicht seins.

Und nee... müssen tust Du nix.

Nicht mal Dir selbst reichen.

Aber DÜRFEN... müssen erzeugt Druck. Dürfen eröffnet Horizonte und tausend Möglichkeiten.

Zitat von ButDifferent:
Noch denke ich allerdings, dass ich die falschen Fragen stelle...


Stimmt! Eine der Fragen ist: warum beziehst Du das auf Dich?

Seine Gründe sind in ihm. Deine in Dir.

Warum reagierst Du so heftig in einem so frühen unverbindlichen Beziehungsstadium?

Worauf konkret reagierst Du eigentlich?

Er plappert unreflektiert irgendwas nach bzw meint gerade, dass ein doofes Beziehubgsmodell, von dem er gesehen hat, dass wer anders sich das ihm gegenüber rausnahm diese Person anscheinend zufrieden gemacht hat und denkt (kulturbedingt? Unbeantwortete Frage!) ...

...das sei ne Mordsidee.

Hast Du ausreichend lange mit ihm versucht zu ergründen, was er eigentlich darunter versteht? Und auf was genau das seine Reaktion ist, das zu denken?

Das wäre wichtig gewesen. Spätesrens dann wäre wohl klar geworden, worum es ihm wirklich geht...

27.05.2020 08:08 • x 1 #80


D
Guten morgen ,ich muss jetzt nochmal auf deinen alten f+ Thread zurückgreifen ,aber da stand das er dich so genommen und geliebt hat so wie du bist und ihr beide noch nie jemanden hattet der den anderen so gut behandelt hat ,sprich da war jemand der dein Potenzial als Mensch/Partner gesehen hat und geschätzt hat was du Wert bist .Was ich damit sagen will ,Zweifel nicht an dir ,das ist genau das was Narzissten wollen das man sich klein und wertlos fühlt
Erinner dich daran das es Menschen gibt die dich lieben für das was DU bist .Erinner dich daran das DU mal etwas Wertvolles für jemanden anderen warst auch wenn du ihn nicht geliebt hast ,es geht nur um die Erkenntnis das DU etwas besonderes warst/bist auch Wenn's damals der falsche Mann war .Mach nicht deinen Wert von einem gestörten Menschen abhängig .DU BIST WERTVOLL.Fühl dich gedrückt ich wünsche dir viel Glück, es geht vorbei

27.05.2020 08:22 • x 1 #81


CaveCanem
Zitat von Downunder1:
Was ich damit sagen will ,Zweifel nicht an dir ,das ist genau das was Narzissten wollen das man sich klein und wertlos fühlt


Äh... auf welche Beschreibung der TE basiert Deine Einschätzung, er könnte Narzisst sein?

Mir kommt er eher vor wie ein charakterlich etwas weicheres Träumerle -aus einem anderen Kulturkreis! Da spielt irgendwas noch mit rein, das ich nicht greifen kann.

Aber den kalten Manipulator, den seh ich hier nicht.

27.05.2020 08:28 • x 1 #82


K
Ich finde, was gerade bei Dir passiert, hat etwas sehr Gutes.

Guck mal: Du gestehst Dir selbst ein, dass Du psychisch nicht stabil bist und an Dir arbeiten musst. Ausgelöst wurde diese Feststellung das durch diese schwierige Beziehung bzw. das Ende.

Ich bin mir aber sicher, dass es auch vorher da war, denn Du schreibst ja selbst, Du lernst gerade seit ein paar Jahren für Dich selbst einzustehen. Mag sein, dass Du Dich phasenweise in der Beziehung besser gefühlt hast, aber Deine Baustelle hast Du weiter mit Dir herum getragen.

Das Leben will Dir vermutlich zeigen, dass die Baustelle noch Zuwendung benötigt. Denn stell Dir mal vor, Du hättest Dich tatsächlich auf eine polygame Beziehung eingelassen. Ich erinnere daran: diese Möglichkeit hast Du ernsthaft in Betracht gezogen. Ist das nicht aus heutiger Sicht total absurd?

Ich glaube nicht, dass das Führen einer solchen Beziehung in Deiner psychischen Verfassung ohne Schmerzen gelungen wäre. Da muss man sich seiner schon sehr, sehr sicher und sich wirklich selbst genug sein, denn man hat ja den Partner nie exklusiv. Du hättest gelitten und gelitten für etwas Aufmerksamkeit und ihm seine Freiheiten zugestanden sowie schlechtestenfalls im vermeintlichen Interesse der Gleichberechtigung Deinen Körper und damit auch Deine Seele anderen Männern hingegeben, ohne das vielleicht wirklich zu wollen, sondern einfach nur deshalb, weil es der Vereinbarung entspricht und Du auch Dein Stück vom Kuchen hättest haben wollen (furchtbarer Bandwurmsatz). Sprich, Du wärst immer noch nicht in dem Sinne für Dich eingetreten, wie es WIRKLICH gut. ist und Dir in Dir selbst ein festes Fundament schafft.

Da ist es doch so, wie es jetzt ist, besser. Du kannst genesen, Dich auf Dich besinnen und weiter an der Wahrung Deiner Grenzen arbeiten. Es wird voran gehen, aber in einer Beziehung mit ihm wäre es eher immer schlimmer statt besser geworden.

27.05.2020 09:31 • x 3 #83


ButDifferent
@cavecanem:

ich glaube, hier wird es jetzt Zeit, etwas mehr über mich zu berichten. Also: auf zum Seelenstrip.

Zitat:
Stimmt! Eine der Fragen ist: warum beziehst Du das auf Dich?

Seine Gründe sind in ihm. Deine in Dir.

Warum reagierst Du so heftig in einem so frühen unverbindlichen Beziehungsstadium?

Worauf konkret reagierst Du eigentlich?


Ich hab die letzten 1,5 Jahre damit zugebracht, etwas Wesentliches vor mir selbst zu verleugnen: dass ich mir eben doch eine ernsthafte, aufrichtige, von gegenseitiger Liebe geprägte Beziehung wünsche. Und tatsächlich, wenn ich auch an dieser Stelle mal ehrlich bin: von Geborgenheit, Verlässlichkeit, Loyalität, Verbindlichkeit. Bis ich diesen Menschen (um den es jetzt geht) getroffen habe, hätte ich mir das im Traum nicht eingestanden. Diese Erkenntnis trifft mich grade sehr.

Mein Leben ist mittlerweile toll: ich habe Freunde, Hobbies, einen Job, den ich sehr liebe, eine schöne Wohnung, ich mag mich und meinen Körper. Das alles habe ich mir erarbeitet.

Und dennoch hat dieser Mann etwas in mir angerührt, von dem ich dachte, es wäre einfach weg. Und dieses wegsein habe ich akzeptiert. Ich war der festen Überzeugung, dass ich eine Beziehung, diese Form der Liebe nicht will und brauche. Das ich alleine besser dran bin, selbst dann, wenn ich mich in der Konsequenz manchmal alleine fühle. Dass es nicht mehr geht und ich das mit der Liebe nicht mehr kann. Ganz schön düster, ich weiß. Aber damit bin ich ganz gut gefahren, hab auf mich und mein Gegenüber geachtet und konnte meine Grenzen ziehen und stabil sein. Mir ein Leben aufbauen, was ich wertvoll finde.

Das was mir hier grad so das Wasser aus den Schuhen zieht, ist die Hoffnung, die nun nach so kurzer Zeit wieder zerstört wird, dass es anders sein könnte. Das ich mich doch nicht allein fühlen muss, weil es da jemanden gibt, mit ICH mein Leben teilen will. Weil ich soviel für ihn empfinde (ja, das ist leider noch nicht weg), habe ich diese Hoffnung in ihn gesetzt und an ihn und mich geglaubt. Mein Vater würde sagen: Versuch am untauglichen Objekt- und dafür verfluche ich mich.

Dass ich nicht beim ersten Mal die verdammte Tür zugelassen habe, sondern so lange gewartet habe, bis mich sein Verhalten und mein Versuch, ihn zu sehen (innerlich) mich in die Knie zwingt. Und ich werde gar nicht gern in die Knie gezwungen, ich sehe in jedem Menschen immer sein oder ihr Licht, häng mich daran auf, will das Gute und Positive in dieser Welt sehen.
Dabei blende ich die Schatten, die das Licht mit sich bringt, oft aus, relativiere das. Bis es anfängt, an meine eigene Substanz zu gehen. Thema Grenzen: manchmal weiß ich nicht, was meine Gefühle sind, und was die der anderen. Versetze mich in die Menschen hinein, will sie begreifen und auch mit ihren Fehlern lieb haben.

Und jetzt bin ich mal ganz defätistisch: ich denke, ich sollte es einfach lassen. Es kommt nichts Gutes dabei heraus, wenn ich einem Mann mein Herz öffne. Weil ich mir die Falschen aussuche. Weil ich es nicht anders kenne. Weil sich diese ganze Schei**e (Unverbindlichkeit, Lügen, Heimlichkeiten, Unsicherheit) nach zu Hause anfühlt. Weil ich so müde vom Aufstehen und Weitergehn bin. Weil ich nicht mehr kämpfen mag. Weil ich grad echt nicht mehr kann. Weil ich einfach ankommen mag, und zwar in mir selbst. Bei einem anderen Menschen ist es ein Ding der Unmöglichkeit.

Tja- und nun? Nun liegt eine Andere in seinem Bett und er denkt keine 5 Minuten über mich nach. Mich kotzt das so an, dass ich nicht besser auf mich aufgepasst hab. Ich habs gesehen (deshalb ja schon meine zwei vorherigen Versuche, das zu beenden) und nicht auf mich aufgepasst. Dieser Mensch fängt an, mich anzulügen etc., und ich bin auf einmal wieder 6 Jahre alt, will einfach nur liebgehabt werden und der Papa kann wieder machen, was er will. Das ist ne 1A Reinszenierung- und ich kenne das Ergebnis.

Zitat:
Das Leben will Dir vermutlich zeigen, dass die Baustelle noch Zuwendung benötigt. Denn stell Dir mal vor, Du hättest Dich tatsächlich auf eine polygame Beziehung eingelassen. Ich erinnere daran: diese Möglichkeit hast Du ernsthaft in Betracht gezogen. Ist das nicht aus heutiger Sicht total absurd?


Und weil ich so bin wie ich bin, stehe ich doch wieder auf. Kümmere mich grade um einen Therapie-Platz (Schematherapie).
Mit viel Glück bekomme ich in den nächsten Wochen einen Platz.

Zitat:
DU BIST WERTVOLL.Fühl dich gedrückt ich wünsche dir viel Glück, es geht vorbei


Danke dir, das kann ich grad gut gebrauchen Ich kann mich grad nicht als wertvoll wahrnehmen. Aber ich weiß, dass ich es bin. ich fühle es nur grade nicht mehr.


Zitat:
Hast Du ausreichend lange mit ihm versucht zu ergründen, was er eigentlich darunter versteht? Und auf was genau das seine Reaktion ist, das zu denken?


Ja. Wir haben zweimal im Abstand von zwei Monaten in aller Ruhe darüber gesprochen. Er sagt jedes Mal, er weiß nicht, wie er sich das vorstellt. Er hat das Bedürfnis, mit anderen Frauen zu schlafen. Er schreibt mit ihnen, wochenlang. Belügt mich explizit darüber oder verschweigt solche Sachen. Er sagt, er braucht das wie ein Ertrinkender das Wasser, es sei für ihn wie eine Sucht. Er fühlt sich selbst innerlich und äußerlich häßlich. Er braucht das, damit er seinen Wert fühlt.
Er kann sich selbst nicht leiden.

Zitat:
Mir kommt er eher vor wie ein charakterlich etwas weicheres Träumerle -aus einem anderen Kulturkreis! Da spielt irgendwas noch mit rein, das ich nicht greifen kann.


Ich weiß nicht, ob diese Info wirklich weiterhilft: er ist gebürtiger Russe. Mit 5 Jahren nach Deutschland gekommen, als politischer Flüchtling, quasi.


Danke an jeden, der bis hierhin gelesen hat. Hat gut getan, das alles mal aufzuschreiben, auch wenn ich nun selbstmitleidig hier sitze und mir die Augen aus dem Kopf heule.
Und sorry wenn es ein bißchen wirr ist, das Ganze wühlt mich sehr auf.

27.05.2020 11:24 • x 1 #84


ButDifferent
So... neuer Tag.

Gestern habe ich mich noch lange damit auseinander gesetzt, wieso ich mich eigentlich selbst so zerfleische, wenn mich ein anderer Mensch schlecht behandelt. Darauf habe ich keine wirkliche Antwort gefunden, aber mir ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Sonst hänge ich da ewig fest.

Nun versuche ich, mal meine Wut zu finden. Und zwar keine Wut auf mich selbst.

ICH treffe die Entscheidung, wer wie mit mir umgehen darf. ICH trage die Verantwortung, für mich. Ich habe dieses ganze Spektakel zugelassen, weil ich daran geglaubt habe und seine positiven Eigenschaften gesehen habe. Als ich dann festgestellt hab, dass ich ihm nicht dasselbe bedeute, wie er mir und zudem von ihm wiederholt schlecht behandelt wurde, habe ich die Reißleine gezogen. Trotz Gefühlen meinerseits. Das wäre doch ein guter Grund, stolz auf mich zu sein. Ich passe auf mich auf und ich kriege mit, wenn etwas schief läuft.
Das ist schonmal nicht Nichts.

Achja: heute eine Woche ohne Kontakt meinerseits. Wenn man die Postkarte nicht mitzählt.

28.05.2020 11:38 • x 1 #85


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