Hallo ihr Lieben,
ich hoffe sehr, dass ich hier Antworten, Ideen, Meinungen und Beistand erhalte, denn es geht mir nicht gut. Mein Herz tut weh und ich komme einfach nicht klar. Bitte helft mir und verurteilt mich nicht, das ist mir wirklich sehr sehr wichtig.
Ich war 6 Jahre in einer Beziehung, wir waren verliebt, waren Freunde und schelmische Komplizen. Wir haben aufeinander achtgegeben und aufgepasst, wir waren Liebende, wir waren ein Team, wir waren authentisch und gingen liebevoll miteinander um.
Waren im Winter immer für Wochen im warmen, entflohen dem Winter, hatten beide Ziele, die wir verfolgten und liebten uns wirklich sehr. Wir wohnten lange Jahre zusammen, hatten im Alltag gute Aufgabenverteilungen und ein sehr ausgeglichenes Miteinander.
Wir konnten uns beide bis zur letzten Minute unserer Beziehung gut riechen und schliefen nebeneinander immer sehr tief und in Sicherheit gewogen ein. Wenn es einem von uns beiden nicht gut ging, fing der andere ihn auf, ohne zu urteilen. Wir hatten gute Gespräche, manchmal stitten wir, aber immer mit dem Ausgang, dass wir wieder auf der gleichen Ebene waren.Ich habe in diesen sechs Jahren nicht einem anderen Mann hinterher geschaut, denn ich liebte ihn sehr.
Unsere Beziehung war gut und voller Leben, dass wir selbst gestalteten.
Seine Familie war nett, Eltern getrennt, mit dem Vater und dessen neuer Frau, sowie dessen Geschwistern hatte ich immer ein sehr entspanntes und freundliches Verhältnis.
Seine Mutter konnte irgendwie nie richtig loslassen. Eine Schwester hat er, 3 Jahre älter.
Die beiden hatten trotz räumlicher Distanz ein enges Verhältnis.
So weit so gut.
Wir waren beide Anfang 30, ich 34, er 32 . In dieser Zeit wurde seine Schwester schwanger. Ab da ging es los.
Ich merkte in kürzester Zeit, wie unser Lebensentwurf immer mehr von Seiten der Schwester und dessen Mutter untergraben wurde, es wurde sich eingemischt, wir sollten jetzt auch einmal über Familiengründung nachdenken, Schwester rief regelmäßig an und beriet ihren Bruder zum Thema Familiengründung. Ich fiel irgendwie, je länger die Schwangerschaft ging, immer mehr in den Hintergrund und er wurde zunehmender kühl mir gegenüber.
Zum Thema Kinderwunsch : diesen hatten wir beide nicht wirklich, wir haben oft darüber geredet, ich konnte mir es mit ihm zwar vorstellen, aber ich war selbst alleinerziehend und mein Mädchen damals 14 Jahre alt. Die beiden hatten übrigens auch ein liebevolles Verhältnis miteinander.
Wir hatten einen jungen Hund adoptiert bei einem unserer Auslandsreisen, zu viert waren wir eine Familie.
Das Kind seiner Schwester kam schließlich auf die Welt und bei uns ging es bergab.
Immer mehr und mehr.
Ich war so in die Enge getrieben, weil er mich immer mehr und mehr verurteil hatte, für die Dinge, die vorher völlig in Ordnung waren. Ein Glas Wein am abend. Mit einer Zig. beispielsweise. Das ging nicht mehr.
Seine Äusserungen über mich : mehr und mehr negativ.
Gleichzeitig mussten wir unser Nest verlassen, weil über uns neue und ziemlich laute Bewohner einzogen, die z.T bis 4h morgens Lärm und Party machten.
Über Monate ging das, reden half nichts, bis ich nach drei Monaten cirka Nachts wieder wach wurde und nach oben gegangen bin und ziemlich laut wurde.
Ab da war ich quasi unten durch.
Faltige Haut, ich rauche seines Erachtens nach zu viel, ich sei zu kommunikativ (ohne diese Eigenschaft könnte ich in meinem Beruf nicht arbeiten), ich sei aggressiv, ich bin dies und jenes, ect. Nach einer ziemlich schmerhaften Kieferoperation warf er mir vor, ich würde zuviele Medikamente einnehmen, alles war kaput, was vorher so gut war. Alles, wirklich alles. Das schlimmste war aber sein Verhalten mir gegenüber und dass er sein eigentliches Problem, auch nach gezieltem Nachfragen, nie offen darlegte. Er redete einfach nicht drüber, sondern wurde immer gemeiner zu mir.
Die Enge hielt ich nicht mehr aus.
Ich musste letztenendes, weil er es nicht tat und nur reagierte, das Ruder in die Hand nehmen und meinen Standpunkt beziehen, mir ging es nicht mehr gut, wurde nicht mehr wahrgenommen, dass was unsere Beziehung ausmachte, schien sich aufzulösen. Und ich stand da und konnte nicht einordnen, was passierte.
Letztenendes kam es im Badezimmer zu einem Gespräch, ich musste meinen Standpunkt klar mitteilen.Ich sagte, dass ich mir kein weiteres Baby vorstellen kann. Denn das war, denke ich sein eigentliches Problem uns somit unser, nicht offen ausgetragenes Zerwürfnis.
Ich erklärte ihm, und es tat mir weh, wenn er eine Familie gründen möchte, muss ich ihn wohl gehen lassen, weil ich einfach das Gefühl habe, in dieser Sache ihm immer weniger zu genügen. Obwohl ich ihn liebe.
So war es letztenendes auch.
Ich verlies ihn und die Beziehung.
Machte Schluss.
Weil ich nicht mehr konnte und mein Rückrat, das was mich hält am zerbrechen war.
Danach drei Wochen auf und ab. Viele Treffen, mit unserem Hund, laufen im Wald. Weinen. wir waren beide einfach fertig, das Ende in Sicht, aber dennoch der große Schmerz.
Ich legte Kontaktstopp ein. Wir lösten die Wohnung auf. Der Hund ist bei mir, unser kleiner Hund, an dem er auch sehr hing.
Er meldete sich circa ein halbes Jahr immer wieder nach der Trennung, gratulierte mir zum Geburtstag, fragte wie es mir geht.
Ich konnte nicht.
Es ging nichts ausser, das ich aus Eigenschutz blockierte. Ich dachte ich muss sterben, löse mich auf, hatte einen unsäglichen riesen großen Schmerz in mir.
Ich konnte es nicht mehr aushalten, dass er immer wieder den Kontakt suchte. Ich liebte ihn trotzdem, trotz dieser Mutter und Schwester.
Zwar war eine gewisse Erleichterung da, seine inzwischen mir gegenüber bösartige und mißgunstige Mutter nicht mehr ertragen zu müssen, aber das hielt nur kurz, denn um sie ging es ja nicht.
Er konnte sich nicht abnabeln, weder von Mutter, noch Schwester, das war das Thema. Das wurde mir klar. Aber der Schmerz blieb, weil ich ich einfach liebte.
Ich hatte einen solchen Schmerz in mir nach der Trennung.
Ich tat eines : Arbeiten.
Ohne Ende.
Ich deckelte alles mit Arbeit zu, um diesen Schmerz nicht mehr zu fühlen.
Ich bekam von einem gemeinsamen Freund (Arzt) mit, wie mieß es ihm ging nachdem ich mich getrennt hatte. Er meinte, dass er übelst abgenommen und Herzrhytmusstörungen entwickelte, nicht mehr essen und schlafen konnte. Er erzählte, dass er ein Schatten seiner selbst war. Broken Heart Syndrom.
Wohl das gleiche Pensum an Schmerzen wie ich hatte er. Aber ich war voll mit arbeit, voll mit Terminen.Keine Zeit. Für nichts.
Das Ganze ist jetzt 6 Jahre her.
Ich bin nie darüber hinweg gekommen, habe meine Türe im Herz verschlossen. Ich hatte zwar Bekanntschaften, zwei recht kurze Beziehnungen, aber ich kann nicht mehr.
Ich kann mich nicht mehr öffnen.
Es geht einfch nicht mehr.
Meine Seele hat dicht gemacht. Zu. Finoto la Musica.
Niemand (auch wenn ich ihn verlassen habe) kann diesen Herzensplatz nochmals einnehmen. Das ist mir kalr. Mein Herz war so weit und offen, so voll mit Liebe für ihn.
Und jetzt. Die letzten 6 Jahre bis jetzt. Alles dumpf, wie in Watte gepackt, keinerlei Zugang mehr.
Es ist gekühlt und verschlossen, unendlich traurig und tief verletzt. Aber vor allem traurig.
Ich habe immer wieder Zusammenbrüche deswegn, weine und komme aus diesem Tal nicht raus.
Weine. Bedauere . Trauere. Aber ich komme da nicht raus. Ich finde keinen Weg da raus. Es ist so schrecklich.
Er hat über Tinder, so unser Freund eine Frau kennengelernt, die wohl nach dem dritten Date schwanger war. Jetzt hat er eine Familie, das Kind ist cirka 2 Jahre alt.
Unser gemeinsamer Freund wurde von beiden besucht, er erzählte mir, dass er und seine Frau erschrocken waren über die Eiseskälte die zwischen den beiden herrscht. Er sagte, er erkenne ihn nicht wieder, völlig zu und kalt, trotz Kind und erfülltem Familienwunsch.
Er meinte, dass mein Ex nicht mehr der sei, der er war. Und die beiden recht unterkühlt miteinander umgingen, er meinte, das er wirklich erschrocken sei. Er rennt mit seinem Business, macht sein Geld und verdient gut, aber die Leichtigkeit, wie er uns in all den Jahren mitbekommen hat, sei bei ihm völlig verloren gegangen.
So ist das. Das ist meine Geschichte.
Entschuldigt die etwaigen Rechtschreibfehler.
Ich komme seit 6 Jahren nicht mehr im Leben an. Bin andauernd am umziehen, suche meinen Platz, war im Ausland, war weit weg um endlich zu vergessen und vergeben. Aber alles, was bleibt ist die tiefe Trauer, kein Weg führt mich wieder da raus, ich war so lebendig, auch vor unserer Beziehnung. Und jetzt. Die letzten Jahre. Ich bin ein Schatten meiner lesbst und breche immer wieder ein.
Bitte schreibt mir, wenn ihr etwas gutes wisst, mir mitteilen wollt. Mein Herz tut so weh, ich vermisse ihn so sehr. Es wird nicht besser, ich bin so trauig.
05.05.2020 20:19 •
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