Hallo zusammen,
meine Frau und ich (35) sind seit knapp 10 Jahren zusammen, davon 5 Jahre verheiratet und haben einen drei jährigen Sohn. Vor der Geburt unseres Sohnes hatten wir eine konstante Beziehung, ein Problem gab es, dazu aber später mehr. Mein Problem gliedert sich in zwei Punkten:
1) Die ersten Monate nach der Geburt unseres Sohnes verlief, wie es halt so ist, anstengend, aber es war noch ok. Wir haben zusammen alles erledigt und uns um unseren Kleinen gekümmert. Zusätzlich kamen öfters mal die Eltern meiner Frau. Wegen rheumatischer Erkrankungen konnten sie nicht viel machen, aber sie waren da und das alleine hat schon viel gebracht. Da die Erkrankung aber intensiver und so schlimm wurde, sodass die Eltern meiner Frau nicht mehr zu uns kommen konnten (Fahrtweg von 20 min, es konnte kein Auto mehr gefahren werden), ging es auch mit der Stimmungslage und Belastungsgrenze meiner Frau steil bergab. Ich musste mit meinem Vollzeitjob immer mehr Aufgaben tagsüber und in der Nacht übernehmen, während meine Frau nur noch trauernd auf der Couch saß. Sie war das erste Jahr in Elternzeit. Sie hatte ständig Wutausbrüche und ich bin selbst im Urlaub ständig mit dem Kleinen auf Achse gewesen. Ich habe es so gehasst wieder nach Hause zu kommen, weil die Stimmung zuhause so im Keller war und sie sich ständig mit mir angelegt hat. Wir hatten fast täglich Streit, weil ich nicht wollte, dass sie unseren Sohn ständig anmotzt und ihm gegenüber bei jeder Kleinigkeit laut wird. Wenn die Situation aufkam, habe ich mich um den kleinen dann gekümmert. Das ging fast 2 Jahre so, leider hat sie jegliche Hilfe abgelehnt (Psycho-Therapie, Angehörigengespräche, Familienberatung usw.). Irgendwann habe ich die Termine für sie gemacht, sie ist aber leider immer nur sehr sporadisch hingegangen, danach auf Nachdruck von mir sehr regelmäßig. Sie hat wohl die fortschreitende Krankheit der Eltern nicht gut verkraftet.
Die Situation hat sich mit ihr und dem Kleinen deutlich gebessert, aber auch nur weil sie große Angst hat, dass ich wieder sauer bin und ausziehen werde. Leider haben wir immer noch die Situation, dass sie keine Hilfe annimmt. Ich habe zwar meine Stundenanzahl auf der Arbeit gekürzt, samt aller finanziellen Einbußen, damit ich mehr Zeit für Haushalt und Kind habe, aber trotzdem gleitet uns der Haushalt und alles andere aus den Händen. Sie will mit dem Sohnemann nirgendwo hinfahren und keinen einladen, der uns mal helfen könnte. In ihrer Familie sind außer den Eltern auch noch andere, die mal vorbeikommen könnten und auch viel Zeit hätten. Das will sie aber nicht. Meine Familie lebt leider zu weit weg. Die Stimmung ist auch häufig bei uns zu Hause überhaupt nicht gut und ihr geht es auch nicht gut.
2) Bevor unser Sohn auf die Welt gekommen ist gab es ein großes Problem mit unserer S.. Eigentlich sollte man meinen, dass besonders die erste Zeit sehr ,,Bettintesiv ist und man viel in diesem Bereich unterwegs ist, bis irgendwann andere Phasen in der Beziehung kommen. Ich wurde von Anfang an sehr oft abgewiesen und leider hatten wir bei dem Thema einige ,,Kommunikationsprobleme, ich mochte einige Sachen nicht und habe ihr auch sehr respektvoll und lieb versucht zu erklären, wie ich es schöner fände. Leider konnte ich mir ihr nicht gut darüber reden, sie wurde sehr schnell pampig. Da mir das Thema wirklich sehr sehr wichtig ist und in meinem Leben immer einen sehr hohen Stellenwert hatte, habe ich sie dann zum Gespräch gebeten und ihr gesagt, dass wir vielleicht mal zu einem S. gehen könnten, da ich das ständige Ablehnen und den Entzug einfach nicht mehr etrage und das ich als Partner das in einer Beziehung einfach brauche. Leider wollte sie auch dieses Angebot nicht annehmen. Letzendlich ist das für mich ein wirkliches, ein wirklich großes Problem für mich. Ich bin in der Beziehung noch nie fremd gegangen, aber der Drang nach körperlicher Nähe und Intimität ist so dermaßen groß, es belastet mich tagtäglich sehr.
Im Grunde tut mir die Situation unfassbar leid, ich bin aber jetzt in einer Lage, wo sich das Verhältnis meiner Frau gegenüber maßiv verschlechtert hat. Ich bin sehr oft sauer auf sie, weil die ersten zwei Jahren mit unserem Sohn so gelaufen sind und sie immer blockiert, sobald es um Hilfe geht und mich triggern auch sehr oft Verhaltensweisen von ihr. Zeitweise mag ich es nicht mal mehr, dass sie am Essenstisch sitzt, weil ich so sauer bin. Gleichzeit möchte ich natürlich das es unseren Sohn gut geht und ich versuche alles, damit die Familie nicht auseinander bricht. Zusaätzlich ertrage ich es nicht mehr das das Thema S. in meinem Leben fast überhaupt nicht mehr vorkommt und ich jeden Tag mich danach sehne. Ich habe mittlerweile täglich Sodbrennen, meine Ohren dröhnen und ich habe die Nackschmerzen meines Lebens, weil mich das insgesamt sehr belastet.
Meine Frau steht mittlerweile auf einem Therapieplatz für eine Psychothearpie, das kann sich aber noch lange ziehen und sie geht alle 1-2 Monate zur Erziehungsberatung. Aber das zerüttete Familien und Beziehungsverhältnis ist da und wird sich so schnell nicht lösen.
Welche Möglichkeiten habe ich jetzt für mich? Ich merke einfach das ich gesundheitlich und psychisch wirklich an meine Grenzen komme. Ich will nicht ausziehen, der Kleine soll eine gute Zukunft haben und nicht bei getrennten Eltern aufwachsen. Danke schon mal für eure Anregungen.
20.01.2024 18:52 •
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