Kurz nach dem Ende einer sehr schwierigen tränenreichen Beziehung, die schon lange keine mehr gewesen ist, hab ich Dich kennengelernt;
Es hat gleich gepasst, wir haben es lustig miteinander gehabt, und entschieden, dass wir das noch weiter haben möchten... dabei hab ich vom ersten abend an gewusst, you are trouble, aber man soll ja positiv sein und an das gute in Menschen glauben...
Heute, nur ein paar Wochen später, sitze ich da und heule mir die Augen aus dem Kopf, alles, was Du weiter von mir willst ist, Spass, Du sagst, ich soll aufhören, wenn es mir zu weh tut aber ich kann nicht... vielleicht weil den Schmerz zu spüren, mehr leben ist als nichts zu spüren, in diesem Vakuum aus Alltag und zerstörten Träumen, ein halb gelebtes Leben, von dem was noch zu erwarten ist, wenn man nicht mehr an die Liebe glauben kann.
Ich fühle mich so zu Dir hingezogen und ich werde Dich damit verscheuchen, aus meinem Leben, aus meinen Träumen... Du hast nichts getan um mich glauben zu lassen, dass es für Dich mehr ist, als es eben ist, eine bedeutungslose Affäre in der es nur um das eine geht, wo die Charakteren austauschbar sind wie Statisten. Und doch hast Du mich in Deinen Bann gezogen, mehr als ich jemals wollte, mehr als ich es jemals hätte glauben können....
Und nun sitze ich hier, lese Deine leeren? Worte, dass Du heute zu mir gefahren wärest, um mit mir zu leiden und Wein zu trinken, nein, sicher nicht um S. zu haben, weil wir ja auch Freunde sind... wir sind keine Freunde, wir kennen uns kaum und Du interessierst mich einfach und ich Dich zu wenig... und dann... ja, dann bist Du ja auch nicht da...
Ich war immer eine stolze Frau, hab niemals so mit mir spielen lassen, bis mein ExFreund mich gebrochen hat und ich nicht mehr weiss, was noch normal ist und was nicht... und schon stecke ich in deinen Fängen und komme nicht mehr raus... es nützt ja alles nichts, ich muss Dich rausschneiden, aus meinem Leben, meinem Kopf, meiner Seele... wie konnte ich nur denken, dass irgendwie doch alles passen würde... obwohl Du es mir so klar kommuniziert hast, dass es so nicht ist... wie verblendet kann jemand nur sein? Ich würde so gerne mit Dir reden, Dich anfassen, Dich in meiner Nähe spüren... ich werde es nie haben, eine andere wird die glückliche sein, die das mit Dir teilen darf... vielleicht nur, weil ich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war... ich kann nichts rückgängig machen nor can I deny my feelings...
Ich bin der Akteur in meinem eigenen Drama und verkenne dabei, dass ich dabei auch mein eigener Regisseur bin, fühle mich Dir ausgeliefert, dabei könnte ich selbst gehen, dir einfach sagen, das wars... und doch kann ich es nicht, alles Wissen nützt so wenig, wenn das Herz anders will... ich bin stolz auf mein starkes Herz, selbst wenn es blutet wie jetzt, es fühlt, es schlägt, es pumpt... für das Leben und am Ende vielleicht auf für die Liebe?
Doch ich bin nicht stark... ich bin schwach, wie eine Amöbe treibe ich auf dem Wasser, zu schwach meinen Kurs zu bestimmen... obwohl ich so klein bin, bin ich in Deinem Netz hangen geblieben... Du willst mich nicht mehr ins Meer gehen lassen, aber Du willst auch sonst nichts von mir... ich liege irgendwo neben den anderen Fängen, die Sonne scheint stark und ich trockne langsam aus... weil ich nicht das kriege, was ich so gerne von Dir hätte...
Und das schlimmste ist, würdest Du nun vor meiner Türe stehen, würde ich Dich umarmen, Dich küssen, Dich willkommen heissen, Dich anfassen und umgarnen... jegliche Würde verloren, ein trauriges Stück Fleisch, dass alles tut um noch gegessen zu werden bevor es verwelkt. Und du würdest es graten, grillen, garen, alles, was man damit tun kann, nur um es anschliessend in den Müll zu werfen, weil es grad nicht passt, weil Dir heut nicht nach Fleisch zu mute ist.
Ich versuche hier einen Abschiedsbrief zu schreiben, im Wissen, dass ich mich verabschieden will, nicht kann... weil ich immer noch hoffe, obwohl ich weiss, dass es nichts mehr zu hoffen gibt... ich bin kaputt, ich fühle mich vergiftet, angefixt von einer Substanz, von der man weiss, dass sie schadet aber man will sie trotzdem, weil das damit verbundene Gefühl nicht von dieser Welt ist und man denkt, dass es niemanden mehr gibt, der einen so fühlen lässt... schön stark intelligent witzig clever... aber am Ende sind das nur schöne Worte... schöne Gefühle für den Augenblick, alles was am Ende bleibt, ist es ein grosses Loch, an dem diese Gefühl mal gestanden haben, in deren Licht Du Dich gesonnt hast, weil ich die Strahlen darauf gerichtet habe, ohne zu respektieren, dass man gewisse Dinge besser nicht verbiegt...
und nun blute ich dafür... die Würde verloren, die Hoffnung zerstört... ein Amöbe am Boden, platt ohne Profil... und bald fährt der nächste Wagen drüber...
Die Zeit, wenn auch nur, die wir zusammen hatten, war schön und hat mir in vielerlei Hinsicht neue Horizonte eröffnet... die Frage, die bliebt, was alle die neuen Horizonte mir bringen, wenn die eine Tür auf immer verschlossen bleibt. Trotzdem danke ich Dir dafür und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft...
ps: man begegnet sich immer zweimal im Leben... Amöben leben länger
23.03.2015 22:03 •
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