Hey Leute.
Ich bin hier weil ich ziemlich verzweifelt und verletzt bin.
Ich war 10 Jahre mit einem Narzisten in einer sehr toxischen Beziehung, der mich seelisch missbraucht hat. Dann hat er es beendet. Ich bin umgezogen und habe meinen Nachbarn kennen gelernt. Er war gut zu mir, unkompliziert und sehr verständnisvoll für mich und meine schlechten Erfahrungen, hat mir ein gutes Gefühl und Kraft gegeben und mir wirklich gut getan, nach der langen, schlechten Beziehung vorher. Ich konnte mich richtig fallen lassen und er hat mir geholfen, zu heilen. Es hat auch alles super gepasst zwischen uns. Nach wenigen Wochen hat er sich verändert, alles andere priorisiert, als mich, sich distanziert und sich vom Wesen verändert. Dann machte er Schluss, er meinte er habe wohl Burnout und letztendlich ging er von einer Depression aus. Er könne mir nicht geben, was ich brauche und mir nicht gerecht werden, das hätte ich nicht verdient. Er macht sehr sehr viel, viele Jobs, hatte einen Jobwechsel kurz vorher, ein Studium begonnen, spielt Fußball, usw. Weshalb ein Burnout nicht abwegig klingt.
Der Kontakt ist nie ganz abgebrochen. Ich habe mich so sehr in das Thema rein gelesen, weil es auch ins Bild passte und hatte so viel Verständnis aufgebracht für ihn und ihm ständig Mut gemacht. Einerseits weil ich so bin und andererseits sicherlich, um irgendwie ein Gefühl von Kontrolle für die Situation zu erhalten. Allerdings war da meinerseits leider immer eine Erwartungshaltung, die nicht mehr erfüllt wurde und mich verletzte und frustrierte. Er war weiterhin sehr sporadisch und distanziert. Letztendlich habe ich ein offenes Päckchen Kond. auf seinem Tisch gefunden, was vor dem Schlussstrich noch nicht existierte und ich war seit dem nicht mehr bei ihm. Er streitet es ab, dass es eine andere gibt, aber durch die fehlende Vermittlung von Sicherheit, kann ich ihm nicht mehr vertrauen.
Ich musste ihn blockieren, weil ich minütlich auf das Handy starrte, ob er geschrieben hat oder online ist und ich kam nicht mehr zur Ruhe, was ich ihm auch so vorher ankündigte. Leider bin ich ein ängstlicher Bindungstyp mit Verlustängsten, weshalb ich mich leider immer an ungesunde Situationen festkralle, und bin nach 3 Wochen zu ihm, weil ich ihn an dem Tag auf einem Fußballspiel sah und wir uns mehr oder weniger ignorierten. Das tat mir so weh, dass ich hin gehen musste. Er warf mir vor, dass ich ihn blockiert habe und er keine Lust auf dieses Hick hack habe. Es verletzt mich, dass ich einmal aus Eigenschutz eine Grenze gesetzt habe (was ich sonst eher nicht kann) und das direkt kritisiert wird, obwohl ich für sein ganzes Verhalten Verständnis hatte. Ich bin eine sehr empatische und ich würde sagen, emotional intelligente Person und verstehe tiefere Bedürfnisse, daher weiß ich auch sehr genau, was bei mir die tieferliegenden Probleme sind. Ich bin sehr reflektiert und transparent und kann meine Gefühle und Bedürfnisse auch sehr gut kommunizieren, serviere also quasi alles auf einem Silbertablett, um mich verstehen und darauf eingehen zu können.
Ich sehe leider, wenn sein Auto da steht, wenn die Rollläden zu sind usw. Da er mein Nachbar ist. Er hat aktuell einen Bänderriss, weshalb er gehandycapt ist. Ich habe mittlerweile den Zwang, ständig ans Fenster zu gehen und zu schauen, ob ich ihn sehe oder vielleicht eine andere. Ich frage mich, wer für ihn einkauft, warum seine Rollläden tagsüber zu sind, wieso einmal über Nacht sein Auto nicht auf dem Parkplatz stand und es quält mich vollkommen, ich weiß dass es psycho ist und mir nicht gut tut.
Ich verzweifle, ich hab mir solche Mühe gegeben, es lief so perfekt anfangs. Natürlich fange ich an, mich und meinen Wert in Frage zu stellen, was ich falsch gemacht habe usw. Und ob es wirklich nur von seinen Depressionen kommt, denn manche Verhaltensweisen deuten wirklich darauf hin (geht nicht mehr feiern, messihaushalt, wesensveränderung usw), oder ob er mich belogen hat und wieso usw. Auch auf Freunde kann ich mich nicht mehr verlassen, da ich gesagt bekomme, ich melde mich nur, wenn es mir schlecht geht, also weiß ich nicht mehr, wem ich mich anvertrauen kann. Und ich habe Angst, mich nicht mehr auf jemanden einlassen zu können, auch nach dem, was davor 10 Jahre lang lief und jetzt das. Ich gehe daran immer vollkommen kaputt und möchte das nicht mehr. Ich bin 30 und möchte Kinder. Ich verliere mich selbst, mir schwindet die Energie auch im Alltag, ich weine täglich auch auf der Arbeit, kann mich nicht mehr konzentrieren, rauche wie eine Bekloppte, mein Kopf hört nicht auf zu grübeln. Ich möchte zum Therapeuten, ist aber kein Platz frei. Ich kann nicht mehr. Ich will einfach einen Teampartner, der an meiner Seite sein möchte und gut zu mir ist. So wie ich es für die Person bin. Ich möchte aus dem Alptraum aufwachen, ich halte diesen Zustand einfach nicht mehr aus. Es zerstört mich vollkommen.
Gestern 23:48 •
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