Trauermaus
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Zitat von Käptn Nemo:Hallo,
ich denke, dass kennen wir alle hier! Eine Trennung ust halt auch irgendwie wie ein kalter Entzug. Man merkt es am ganzen Körper. Kann nicht mehr schlafen, mag nicht mehr essen etc.
Magst Du ein wenig mehr schreiben? Wie war Eure Beziehung? Was war der Trennungsgrund? Wie lange ward ihr zusammen?
winston
Zitat von winston:Hey Trauermaus,
auch wenn du dir das jetzt noch nicht vorstellen kannst - diese Hölle wird vorbei gehen. Aber das dauert.
Du sprichst wohl von deiner ersten großen Liebe. Da ist es erfahrungsgemäß auch noch mal schlimmer, da man denkt, dass man nie wieder so einen tollen Menschen finden wird und nie wieder so lieben kann.
Ich wurde im Sommer letzten Jahres auch von meiner ersten großen Liebe verlassen, sehr unfair, ohne ein klärendes Trennungsgespräch. Und ich kann dir sagen, ich habe Monate gebraucht, um halbwegs wieder auf die Beine zu kommen. Keinen Hunger, kaum geschlafen, Weinkrämpfe, Panikattacken, Kreislaufzusammenbrüche, Wutanfälle - volles Programm an Liebeskummer. Und das monatelang. Habe natürlich jeden Tag 24/7 an sie denken müssen, mir fiel es so schwer, mich abzulenken. Und um ehrlich zu sein, hatte ich auch meinen Lebensmut verloren. Nach Weihnachten war es so schlimm, dass ich mich entschieden habe, in Therapie zu gehen, weil ich mit der Trauer und dem Gefühlscocktail überfordert war. Vielleicht wäre das auch eine Option für dich? Rede mit deinem Hausarzt, wenn du es gar nicht mehr aushältst. Der wird dich weitervermitteln. Und da braucht man sich nicht schämen.
Heute, nach 13 Monaten Trennung, kann ich endlich auf die Geschehnisse zurückschauen, ohne dass es mir weh tut. Klar, manchmal werde ich noch etwas traurig, wenn ich mich an sie erinnere. Aber sie beherrscht nicht mehr meine Gedanken, meine Welt dreht sich nicht mehr um sie, ich weiß, dass sie mich nicht (mehr) liebt und mich sitzen gelassen hat, weil sie keine Lust hatte, um unsere Beziehung zu kämpfen.
Und das sind die Fakten! Da gibt es nichts dran zu rütteln.
Dass man das am Anfang nicht wahr haben will, nicht akzeptieren will, das ist normal. Und genau in dieser Phase befindest du dich jetzt. Und es tut höllisch weh, ich weiß das. Aber du hast die Zeit auf deiner Seite! Jeder Tag, an dem du es schaffst, dich nicht zu melden, ist ein gewonnener Tag für dich! Ein Tag mehr Abstand!
Am schnellsten geht das, wenn du ihn auf sämtlichen social media - Seiten entfernst und seine Nummer löschst. So kommst du gar nicht in Versuchung, ihn zu stalken - denn mal ganz ehrlich: diese ständige Oh er ist online, wem schreibt er jetzt?! macht doch kirre! Das kannst du verhindern und dir ersparen!
Du sprichst immer noch von deinem Mann. Es wäre gut, wenn du das lässt. Denn er ist nicht mehr dein Mann. Versuche, auch wenn es weh tut, dir das immer wieder ganz deutlich zu sagen und dir nichts vorzumachen.
Ihr seid getrennt. Er ist gegangen. Er ist nicht mehr dein Mann, du nicht mehr seine Frau.
Gib dir Zeit! Ihr wart fast ein Jahr zusammen und seid gerade mal 2 Monate getrennt - das ist 'ne relativ kurze Zeit.
Lass die Trauer zu, setze dich damit auseinander, weine mal richtig, lass deine Aggressionen beim Sport raus, geh dich auch mal ablenken ... Das wird erstmal jeden Tag ein extremer Kampf, aber glaub mir, es lohnt sich! Und es wird besser werden. Wenn auch nur langsam. Aber du wirst es schaffen, das weiß ich!
Viel Kraft!
winston
Zitat:Ich denke immer man sollte alles riskieren bevor man aufgibt.
Zitat:Die eine Seite sagt König, die andere sagt, nein, das hast du schon mal und es hat diesmal keinen Sinn
Zitat von winston:Ich mein das auch nicht böse, aber ich wiederhole nochmal: Du bist nach einem Jahr Beziehung gerade mal 2 Monate getrennt. Das ist im Verhältnis zur Liebesbeziehung einfach eine kurze Zeit und da ist es normal - wenn man geliebt hat - dass es einem so dreckig geht wie dir.
Keiner will das hören. Weil es natürlich im jetzigen Moment nichts bringt, wenn jemand erzählt, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber das tut sie. Stöber ein wenig im Forum und du wirst viele Geschichten finden, die glücklich für den Leidenden ausgehen, wenn er endlich über den Expartner hinweggekommen ist.
Es gib keinen Knopf zum Löschen des Liebeskummers, keine Patentlösung, die von heute auf morgen funktioniert. Sonst wäre das Forum hier ziemlich leer. Dementsprechend geht es nur so, wie die meisten hier schreiben - auch wenn du es nicht hören willst/kannst: Beschäftigung. Wieder zu sich selbst finden. Zeit ins Land ziehen lassen. Das ist der Weg, den alle Verlassenen (und auch Verlasser) in diesem Forum gehen müssen. Da führt nichts dran vorbei.
Wichtig: Auch wenn es schwer scheint, manchmal unaushaltbar, aussichtslos - Stück für Stück versuchen, dich aus dieser Opferrolle rauszukämpfen. Klar, die Trauer und die negativen Gefühle muss man zulassen, sonst verdrängt man nur und verarbeitet nicht - aber zumindest sollte man den Gedanken im Hinterkopf haben, dass Selbstmitleid irgendwann auch nichts mehr bringt. Auch wenn Selbstmitleid gerade kurz nach der Trennung Balsam für die Seele ist. Irgendwann muss man aufstehen. Vielleicht auch noch 100 Mal wieder umfallen.
Du sagst, du bist eine Kämpferin! Also, kämpfe jetzt um DICH, um DEIN Seelenheil und renne keinem Mann hinterher, der die Beziehung beendet hat und den Kontakt mit dir meidet.
Ich weiß, dass man sich - gerade bei der ersten großen Liebe - an alles klammert und um's Verrecken nicht loslassen will ...
Aber: ER hat die Trennung ausgesprochen, nicht du. ER hat sich bis heute nicht gemeldet. Von daher liegt es NICHT in deiner Hand, ob eine erneute Beziehung zustande kommt.Zitat:Ich denke immer man sollte alles riskieren bevor man aufgibt.
Was willst du denn riskieren? Willst du dich vor ihn werfen und ihm die Füße küssen? Ihm hörig werden, alles nach seinem Wunsch erledigen, dich komplett selbst aufgeben, nur, damit er zurückkommt? Dir auf die Stirn schreiben Du kannst zu mir zurück kommen, wann immer du willst? So machst du dich doch nicht interessant, im Gegenteil!
Wenn er dich liebt, liebt er dich, weil du DU bist und nicht wegen irgendwelcher Verhaltensmuster, die du jetzt beginnst an den Tag zu legen, um ihn zu beeindrucken.
Ich habe meiner Ex relativ oft geschrieben ... In der Hoffnung, es wird so wie früher und sie besinnt sich und fällt mir wieder um den Hals. Pustekuchen. Sie war abweisend, kalt, manchmal auch genervt. Und mir ging es wieder brutal schlecht, weil ich so jedes Mal wieder gesehen habe, dass mich dieses Mädchen nicht mehr liebt.Zitat:Die eine Seite sagt König, die andere sagt, nein, das hast du schon mal und es hat diesmal keinen Sinn
Ja, und die andere Seite hat zunächst Recht. Diesmal hat es keinen Sinn, es sei denn, er meldet sich von sich aus. Und das hat er bis heute nicht.
Nochmal: Hol dir seelische Unterstützung, wenn du es nicht mehr alleine schaffst. Das ist bei Liebeskummer keine Seltenheit.
Aber wahre doch dein Gesicht und krieche nicht vor ihm zu Kreuze. ER ist gegangen. Das muss man so akzeptieren. Das ist hart, das tut weh, das macht wütend und traurig. Aber es IST so.
winston
Zitat:Aber wenn er mich doch geliebt hat, so wie er es immer gesagt hat, warum kann er mich so schnell vergessen .er meinte, er wird nie wieder so jmd kennenlernen wir mich.. Warum gibt er uns denn so schnell auf?! Ja, ich bin weggezogen, aber deshalb so verletzend drin. Das ist unmenschlich
Zitat von winston:Zitat:Aber wenn er mich doch geliebt hat, so wie er es immer gesagt hat, warum kann er mich so schnell vergessen .er meinte, er wird nie wieder so jmd kennenlernen wir mich.. Warum gibt er uns denn so schnell auf?! Ja, ich bin weggezogen, aber deshalb so verletzend drin. Das ist unmenschlich
Siehst du, du stellst schon die richtigen Fragen. Wenn er dich tatsächlich so liebt, wieso sollte er wegen deines Umzugs Schluss machen? Meine Ex und ich haben eine Fernbeziehung über 600km geführt. Da sind 180km definitiv machbar. Aber NUR, wenn BEIDE bereit sind, diese Fernbeziehung einzugehen.
Dass er geht, weil du wegziehst ... Das spricht eigentlich für sich. Es wäre eine Umstellung gewesen, klar, aber wenn man sich wirklich liebt, dann sollten auch 180km kein Problem sein.
Was mir geholfen hat, diese ständige Aber sie hat doch gesagt ... / Aber sie meinte doch noch .../ zurückzukämpfen, war folgender Leitspruch: Messe einen Menschen nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten.
Klar, sie hat mir gesagt sie würde mich über alles lieben und ich wäre der Mann ihrer Träume und was weiß ich ... Aber sie ist nicht mehr hier. Sie hat mich verlassen, ist gegangen. Verlässt man den Mann seiner Träume, den man angeblich über alles liebt, ohne dass es Streit, Betrug oder so etwas gegeben hat? Ich denke nicht.
Und bei dir ist es ähnlich. Wo ist er denn, wenn er dich doch so liebt? Wieso ist er dann gegangen?
Man kann viel reden, wenn er Tag lang ist. Aber umsetzen, das muss man können und das sollte auch die Variable sein, an der du deinen Ex messen solltest. Nicht an Worthülsen.
Ich denke auch nicht, dass er dich vergessen hat. Aber er lebt sein Leben ohne dich. Und du solltest auch anfangen, deins ohne ihn zu leben.
Warum er dir nun jetzt nicht schreibt, das kann dir eh keiner zu 100% sagen. Das Logischste wäre natürlich, dass er die Trennung konsequent durchzieht und eben keinen Kontakt will. Wird mir großer Wahrscheinlichkeit auch so sein.
Aber ich kenn das, man klammert sich an diesen Unikatsanspruch, den der Partner eventuell mal von sich gegeben hat: DU bist was ganz besonderes, DU bist der/die erste, den/die ich so liebe. Das kriegt man so schnell nicht aus dem Kopf.
Aber hier sind wir wieder beim Thema ... Worte Taten.
Tinka84
winston
Zitat von winston:Klar würde es der Seele gut tun, wenn man sieht, dass es dem anderen auch schlecht geht mit der Trennung ... So kann man daraus schließen, dass man dem anderen nicht egal ist und auch was bedeutet hat. Hängt man sich aber daran auf, wird es irgendwann so sein, dass man nur noch glücklich ist, wenn man sieht, der andere vermisst, leidet, hat schlechte Tage ... Und wenn es dem anderen dann schneller wieder wieder besser geht - trotz anfänglicher Trauer - dann versinkt man selber wieder in einem Sumpf. Alles schon erlebt.
Also, pauschalisieren kann man Jungs nicht. Ich kann nur von mir und ein paar Kumpels sprechen. Ich für meinen Teil bin bis jetzt immer nur verlassen worden, und wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich gelitten wie ein Hund... bin ja auch immer noch in Therapie. Und manchmal vermisse ich sie immer noch. Aber das krieg ich schnell in den Griff, lenke mich ab und dann ist es wieder vorbei. Aber ich habe bestimmt rund 7 Monate die Welt jeden Tag untergehen sehen. Aber ich bin auch ein recht sensibler und emotionaler Kerl, von daher hat es mich immer sehr mitgenommen. Habe auch einen Kumpel, der sich getrennt hat (nachdem sie ihn mehrfach betrogen hat) und nach 8 Monaten immer noch leidet wie blöd. Aber der ist auch eher 'n gefühlvoller Typ. Kenne aber auch genug Jungs, die sich recht schnell ablenken (wenn du verstehst was ich meine) und entweder noch nie richtig verliebt waren oder ihren Schmerz nicht zeigen. Kennst ja dieses Ding Männer weinen nicht (totaler Schwachsinn)... Viele fühlen sich dadurch aber gehemmt, Gefühle zu zeigen.
Wer nun wie leidet, ist meiner Meinung nach völlig unabhängig vom Geschlecht. Das ist eher Charaktersache, ein Ding der Persönlichkeit. Aber ja, Jungs leiden auch. Jungs haben auch Gefühle, haha. Die einen zeigen sie, die anderen zeigen sie nicht.
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