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Stationäre Therapie nach Trennung - kann nicht mehr

D
@blackeyed vielen Dank für deinen Denkanstoß. Ich werde mich darüber informieren.

Ich war allerdings nie schüchtern. Immer sehr extrovertiert. Mit 16 für ein Jahr im Ausland. Hatte eine Band, bin früh viel gereist und hatte immer einen beständigen Freundeskreis... deshalb fehlt mir manchmal der Blick darauf, warum ich mich selbst so habe werden lassen... ich versuche mich mittlerweile allerdings davon abzulösen, nur nach schlechten Ursachen zu suchen. Denn wie du ja andeutest, kann auch ein Zuviel an Schutz, ein Zuviel an Zuspruch Folgen haben.

@Leonie85 weißt du, ich hätte mir einfach gewünscht, dass sich in mir nach einem Versuch genau dieses Gefühl entwickelt- ne! Mit dir nicht! Leider gab es die Gelegenheit nicht und ich bin in dem Gedanken gefangen, dass ich nur ihn für immer hätte lieben können. Ich wünschte, ich könnte mich selbst vom Gegenteil überzeugen. Selbst wenn es ein gescheiterter Versuch gewesen wäre und sicher auch mit viel Schmerz verbunden- so hätte er mich doch aus diesem Gefängnis befreit, denke ich. Ich hoffe, es wird irgendetwas geben, was selbiges vermag.

Heute ist einfach ein ganz ganz schlimmer Tag und mich würde wohl heute jeder in eine Zwangsjacke packen wollen, damit ich endlich runterkomme. Ich weiß nicht, was genau das heute ausgelöst hat, aber ich bin völlig aufgelöst und deshalb wohl auch die Personifikation des Pessimismus. Danke, dass du mir in Aussicht stellst, dass es irgendwann besser wird... Ich würde es so gerne glauben können.

22.03.2018 19:39 • x 1 #421


blackeyed
Ich hatte auch eine Band.
Musik ist nach wie vor eines meiner wichtigsten Lebensinhalte.
Im Kreise von Freunden/Familie war ich auch extrovertiert. Meine Eltern wollten mich als ich 15 war unbedingt auf eine Schauspielschule schicken.
Ich wollte aber nicht weg. Angst vor da draussen.
Auch ich bin viel gereist, ich war allerdings imner eingebettet und umgeben von lieben Menschen. Viele Beschützer. V.a männliche Freunde.

Klingt alles ambivalent. War es auch.
Meine eigenständige Persönlichkeit kristallisierte sich erst ab 30+ heraus.

Ich habe neben dem Studium u.a im Gastgewerbe gejobbt. Unbewusst habe ich mich immer wieder Situationen ausgesetzt, um endlich meine Angst vorm Leben in den Griff zu bekommen. Mich zu behaupten. Härter zu werden.
Hat gut geklappt. In Beziehungen noch nicht so ganz. Aber es wird.

Mein letzter Supergau ist ein halbes Jahr her und ich dachte daran zu zerbrechen.
Aber das dachte der kindliche Teil in mir.
Bin noch da.

Es stimmt, es wird besser.
Nimm Dir Zeit.
Und v.a: Gehe wieder arbeiten (hast du ja vor).
Du merkst dann, dass Du aus vielen Puzzle-Teilen bestehst. Ein Mann an Deiner Seite ist nur ein Teil vom grossen Ganzen. Immer. Auch nach 30 Jahren Ehe sollte das so sein. Dann klappts auch.

22.03.2018 20:13 • x 1 #422


A


Stationäre Therapie nach Trennung - kann nicht mehr

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D
@blackeyed danke, dass du deine Erfahrung teilst. Weißt du, an Tagen wie heute denke ich, das war alles nur der Anfang vom Ende. Ich habe heute ungelogen schon ungefähr 30 mal geweint und kann kaum tippen vor Tränen. ich habe Angst, dass das alles erst los geht. Dass diese Depression nur der Vorbote war. Weil es gerade schlimmer wird, statt besser. Aber ich versuche, deine und eure Erfahrungswerte ernst zu nehmen.

22.03.2018 20:19 • x 1 #423


blackeyed
Zitat von Downinahole:
@blackeyed danke, dass du deine Erfahrung teilst. Weißt du, an Tagen wie heute denke ich, das war alles nur der Anfang vom Ende. Ich habe heute ungelogen schon ungefähr 30 mal geweint und kann kaum tippen vor Tränen. ich habe Angst, dass das alles erst los geht. Dass diese Depression nur der Vorbote war. Weil es gerade schlimmer wird, statt besser. Aber ich versuche, deine und eure Erfahrungswerte ernst zu nehmen.


Bei mir wurde es nach 3, 4 Monaten richtig richtig schlimm.
Das letzte Aufbäumen, das Realisieren, dass es kein Albtraum ist. Dass es vorbei ist. Dass er nicht zurückkommt. Das Erfassen seiner Lügen. All das.
Ich schätze, Du bist gerade dort.

Ich konnte bis vor kurzem keine Musik hören. Nur manchmal ausgewählte Lieder, die zu mir gehören.
Die Leidenschaft zur Musik hat uns nämlich verbunden. Lange Zeit hat er sie mitgenommen. Wie so vieles.

Irgendwann erwacht der Wille weiterzumachen. Sowas wie Trotz. Da bin ich gerade. Ich will endlich wieder leben.

Ich habe z.B noch etwas Angst vorm Sommer. Es war unsere Jahreszeit, so doof das klingt.
Aber heute dachte ich, es gab viele schöne Sommer vor ihm, es wird irgendwann auch wieder einen Sommer für mich nach ihm geben. Und wenn ich meine diesen Sommer für den grössten Lügner von da bis Texas noch in den Sand setzen zu müssen - ok, dann ist es so. Dann brauch ich das wohl noch.
Irgendwann wird es einem zu doof und Gleichgültigkeit aka innerer Frieden macht sich breit.

Auch bei Dir. Ich verspreche es!

22.03.2018 20:35 • x 2 #424


Memyself
Für die, die dich schon seit Januar hier so offenkundig leiden sehen und versuchen dich aufzurichten kann es ganz schön strapaziös sein dich durch die Depression zu begleiten. Viele sind selbst angeschlagen und dazu noch Laien. Dir wurde so vieles Gutes vorgeschlagen, ausser einem * Ja, aber*, ruft dass aber nichts in dir hervor.
Ich verstehe einfach den Sinn einer Kommunikation nicht, in der nach 2 Monaten nicht der Hauch einer Besserung zu sehen ist. Ich habe den Eindruck man könne eher eine Mauer erfolgreich bitten umzufallen, als dir nur einen Millimeter zu helfen.
Sei doch do nett und sage mir einmal klar und deutlich, was deine Erwartung an Forum und User ist? Ich habe das nicht verstanden.

22.03.2018 20:42 • #425


blackeyed
@memyself:

Ich sehe bei Down definitiv Forschritte im Gegensatz zu Nov/Dez.
Du nicht?
Es sind Mäuseschritte, aber sie geht.

Ich finde es gut, dass sie den Gehirn-Wahnsinn aufschreibt. Ich habe ihn immer nur tagelang/nächtelang für mich selbst durchgekaut oder Familie und Freunde wochenlang verrückt gemacht.

Letztends fragte ich meine Therapeutin, ob ich nicht schon viel weiter sein müsste in der Verarbeitung. Sie meinte ganz trocken: Nö. Jeder braucht so lange er braucht. Beziehungstraumen haben zusätzlich noch ganz andere Gründe, die älter sind als die gescheiterte Beziehung. Setzen sie sich nicht dauernd unter Druck und geben sie sich Zeit für die Heilung. Es wäre unseriös und unglaubwürdig nach einem halben Jahr ein komplett neuer Mensch sein zu wollen.

22.03.2018 20:53 • x 1 #426


Scarlett2016
@Downinahole

Du musst heute soviel weinen. SEHR GUT!

Tränen reinigen die Augen und die Seele.

Du gehst in die Gefühle. Du trauerst.

Ich sehe hier einen kleinen Fortschritt.

Und ich freue mich sehr, dass Du bald wieder arbeiten gehst. Ich kann mir vorstellen, dass die Arbeit Dich gut ablenken und bestenfalls auch gut tun wird.

Entscheide Dich für das Leben - es ist oftmals nicht einfach, aber besser als im Traumzustaund zu sein oder in der Leere zu schweben, wie ein Zombie durchs Leben zu wandeln.

22.03.2018 21:14 • x 2 #427


A
Liebe Down....auch ich lese dich schon lange und kann Fortschritte bei dir sehen - du wirkst nicht mehr ganz so verzweifelt wie im Jänner - du bist auf dem Weg, ganz bestimmt! Und bitte schreib weiter alles hier, alles, was du willst - es wird keiner gezwungen, deine Einträge zu lesen...
Und weine ruhig - Tränen reinigen und befreien! Lass alles raus!

22.03.2018 21:22 • x 1 #428


Fidschicat
Liebe down,
Ich denke auch das du Fortschritte machst.
Ubd klar gibt es immer wieder schritte zurück.
Solange in Summe aber eine wenn auch winzige Vorwärtsbewegung da ist ist alles gut!
Ich drück dich mal ganz dolle!
Und eigentlich ist es auch gut, wenn man mal weint.
Das kann auch den Druck lösen.

22.03.2018 21:54 • x 1 #429


D
@all Dankeschön für eure Worte. Ich weiß ich falle im Moment wieder stark zurück. Das letzte was ich damit ausdrücken wollen würde, wäre Respektlosigkeit gegenüber der Ratschläge hier. Ich habe mich entschieden, ehrlich zu sein, eben auch was Rückschläge angeht, ich dachte, dafür sei das Forum da. Absolut niemand muss antworten oder sich damit beschäftigen, deshalb verstehe ich auch diesen Geisteswandel von dir nicht, lieber @Memyself . Warst nicht du es, der mir sagte, es sei mein Weg und ich solle mir von niemandem was erzählen lassen, der gar nicht in meiner Haut steckt oder vielleicht sogar fies ist? Ich habe keine Erwartungen. Ich brauche bloß Zuflucht. Aber absolut niemand muss irgendwas- auch nicht gegen meine Mauer rennen- ich wünschte selbst, sie wäre nicht so hart- denn sie steht auch mir im Weg.

22.03.2018 22:50 • x 2 #430


Memyself
Danke für deine Antwort, da ist kein Geisteswandel, ich möchte wirklich wissen wie man konkret helfen kann? Um es mal bildlich darzustellen, möchtest du aus dem Loch raus? Oder langt es wenn man sich dazu setzt?
Ganz klar wird es ohne Eigenanstrengung nicht gehen. Wobei kann man dich unterstützen?

22.03.2018 23:10 • x 1 #431


D
@Memyself ich weiß das sehr zu schätzen. Man ist in der heutigen Kommunikation gar nicht mehr gewohnt, dass eine Frage ernst und nicht zwangsläufig provokativ gemeint ist. Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Natürlich möchte man hauptsächlich von Erfahrungen profitieren- aber man ist darin im Schmerz so selektiv- wollte anfangs und wohl auch manchmal heute noch- nur Dinge hören, die irgendeine Hoffnung nähren, wollte Verständis bekommen und sich irgendwie einfach in aller Einsamkeit und Verzweiflung mitteilen. Dann sucht man konkreten Rat aus dieser Krise heraus- stößt dabei aber in der eigenen Bericherstattung oft an die eigenen Grenzen und ist dann aufgrund irgendwelcher Interpretationen bzw. Annahnen und z.T. Generalisierungen wieder unzufrieden und fühlt sich missverstanden. Natürlich möchte man auch die Kraft haben, anderen gut zuzureden, und/ oder sie auf Irrwege hinweisen zu können.

Heute bin ich zugegebenermaßen so verzweifelt und traurig und trotzig und am Ende, dass ich weder weiß, was ich brauch und noch schlimmer, was ich absolut nicht brauche.

22.03.2018 23:28 • x 1 #432


M
Ich hab nicht den gesamten Thread gelesen, der ist ja mittlerweile ein Buch . Ich denke das letzte was du tun solltest ist dich selbst unter Druck zu setzen mit deinen Fortschritten. Jeder tut dies in seinem eigenen Tempo. Bei mir ging es ebenfalls lange. Und zum Glück kam dann irgendwann der Punkt an dem es sich sehr schnell besserte. Das waren viele Erfolgserlebnisse (Toller neuer Job, viel neues ausprobiert (Ausgang, feiern), nette Mädels kennegelernt) einfach Dinge tun die einem ein gutes Gefühl vermitteln. Man muss sich wieder Wertschätzen. Und glaub mir ich war echt übel drauf. Hab die ganzen Ratschläge im Forum lange ignoriert und dachte ich weiss es besser. Ich hab sie (die Ex) damit nur noch weiter weg getrieben und dazu meine Würde mit Füssen getreten. Wie gesagt, jeder kann und macht das in seinem Tempo. Auch du wirst irgendwann darüber wegkommen. Keiner hier verurteilt dich. Wie lange es dauert weiss keiner. Aber du kannst sebst vieles dafür tun, damit es vorwärts geht. 30 mal am Tag zu weinen bedeutet nicht, dass du nicht weiterkommst. Es bedeutet, dass du dich Aktiv damit befasst und es nicht verdrängst. Das ist der richtige Weg. Sprich mit Freunden, schreib ins Forum. Kotz dich aus. Lass es raus. Mach alles, was dir helfen könnte, ohne Rücksicht.

Ich wünsche dir alles Gute und kann nachvollziehen wie es dir geht.

22.03.2018 23:54 • x 2 #433


D
@Mrmosi danke, dass du dir die Mühe gemacht hast alles zu lesen uns für deine aufmunternden Worte. Ich beneide dich um diese Stärke- und dein junges Alter- denn selbst wenn die sowas noch mal passiert, bist du sehr viel resilienter dann. Du hast ja noch Zeit mit Familienplanung und all dem und ich hoffe, dass dir deine Zuversicht bleibt.

Ich hab mich innerlich einfach wieder viel zu viel beschäftigt mit ihm. Hab vorgestern Nacht einen Freund (eigentlich den einzigen gemeinsamen) von der Tour abgeholt, auf der auch mein Ex arbeitet, weil er rausgeflogen ist. Ich hatte den Kumpel seit 5 Monaten nicht gesehen- wollte kein Wort über meinen Ex verlieren, aber da er wohl Mitschuld trägt, dass der Kumpel gefogen ist, hat dieser natürlich schlecht über ihn gesprochen... das tut einfach alles zu weh. Jegliche Beschäftigung mit ihm. Zu erkennen, was für ein schreckliches Urteil es über mich fällt, dass ich IMMERNOCH innerlich so abhängig von ihm bin.

Er muss doch endlich mal weg! Schließlich meldet er sich 0,0, wollte nie zurück, hat nicht mal jemals geäußert, dass er mich vermisst. Nicht einmal mit seiner Entscheidung gehadert. Nicht einmal on/off was mir wenigstens gezeigt hätte, dass ich ihm nicht vollkommen egal bin. Deshalb muss er doch endlich mal weg aus mir ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich kann doch nicht aus der Stadt flüchten und allen Freunden und Familie Lebewohl sagen oder ALLE Orte meiden, die auch nur das Geringste mit ihm zu tun haben. Ich meide Musik, ich meide sogar bestimmtes Essen, ich laufe Umwege um ihm niemals zu begegnen. Was soll ich denn tun? Ist das der Anfang vom Ende, weil ich zu tief drin bin?

23.03.2018 13:43 • x 1 #434


S
Kannst du nicht vielleicht zumindest mal für paar Tage woanders hin?

Hat dir hier nicht eine Userin mal ganz lieb angeboten, dass du auch zu ihr kommen kannst? Weiß nicht mehr genau, aber mir ist so.

Dieses Gedenke an ihn zu verteufeln, ist glaub ich nicht so dolle gut. Ich meine gelesen zu haben, dass man genau das akzeptieren und annehmen soll. Sich freundlich sagen soll: ah jetzt habe ich gerade wieder an ihn gedacht. Heute bereits das siebte mal.

Ich kann das Beispiel zwar selbst nicht mehr hören, aber dennoch: das ist als wenn du dir pausenlos in den Kopf hämmerst : jetzt bloß nicht einen rosa Elefanten vorstellen. Jetzt bloß nicht an rosa Elefanten denken

Bitte sei doch geduldiger mit dir und freundlicher.

23.03.2018 14:15 • x 2 #435


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