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Stationäre Therapie nach Trennung - kann nicht mehr

G
Sorry, aber bist du dir mit deiner Depression vertraut? Ist dir bewusst, dass eine Depression den Blick auf alles negativ macht?

Da hilft nur an sich arbeiten mit Therapie, Medikamenten.

Die Ursache des Problems ist nicht er, die liegt in dir und deiner Depression.

Nehms in die Hand oder fahr gegen die Wand, es ist dein Leben, du musst es wollen und aktiv werden.

22.03.2018 15:47 • x 1 #406


D
Ja, das weiß ich. In der Klinik sagte man mir aber, ich sei nicht krank genug, ich sei einfach nur im Trennungsschmerz. Ich weiß auch nicht, ob es kleingeredet wurde, oder ich hinnehmen muss, dass ich außerordentlich wehleidig bin. Der Chefarzt sagte, ich muss ganz und gar durch diesen Schmerz durch waten und warten.

22.03.2018 15:54 • x 1 #407


A


Stationäre Therapie nach Trennung - kann nicht mehr

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K
Ich verstehe. Das tue ich wirklich, denn ich hatte auch diese Warum-passiert-mir-das-alles-und-wie-soll-ich-das-jemals-überleben-Phasen. Am Anfang, als ich hier schrieb, habe ich für eine Weile gefühlt täglich von einer neuen Katastrophe berichten können, die das Leben für mich bereit hielt. Aus heutiger Sicht waren die Einzelfälle pillepalle, damals war es mir ein Rätsel, wie ich jeden einzelnen Punkt nun auch noch verkraften sollte und fragte mich, wie andere das eigentlich machen. Ich habe es überlebt.

Aus Deiner voran gegangenen Beziehung bist Du auch gegangenen, weil es eben nicht mehr genug war für Dich. Bis zu einem bestimmten Punkt werdet auch Ihr Zukunftspläne gemacht haben. Deswegen könnte er Dich nun auch für alle Zeiten anklagen. Oder er hat inzwischen sein Krönchen gerichtet und ist weitergegangen. Wenn vielleicht am Anfang vielleicht auch etwas wackelig.

Bist Du nicht froh, dass Du diese immense Verlustangst nicht mehr haben musst und auch nicht mehr klammerst? Bist Du nicht auch erleichtert - neben der Trauer -, dass diese Anspannung und Angst, ihn zu verlieren, nicht mehr da ist?

Manchmal muss man Dinge hinnehmen, ob es einem gefällt oder nicht. Das gilt nun mal insbesondere für Trennungen und Tod. Gefällt uns nicht; ist aber so.

22.03.2018 15:54 • x 3 #408


D
@KBR ich stimme dir absolut zu. Ich glaube, es ist eine Art Phantomschmerz- denn all diese Ängste sind noch da- haben sich irgendwie transformiert, aber sind noch da. Es fühlt sich ja nach wie vor an, als würde er mich betrügen, obwohl er jetzt tun und lassen kann, was er will.

mein Ex von damals ist übrigens, und dafür werde ich mein Leben lang Schuld empfinden, absolut abgestürzt damals. Er hat mit ALLEN Freunden gebrochen, ist abgemagert, hat sich von oben bis unten tättowieren lassen und ist, wie ich von Bekannten erfuhr, nicht darüber hinweggekommen. Es ist jetzt 3 Jahre her. Im Sommer erfuhr ich zum Glück, dass es wohl zumindest den Ansatz einer Annäherung bei einer anderen Frau gab. Ich gebe zu, dass sich das wie eine Absolution angefühlt hat- ich will unbedingt, dass er glücklich ist- denn ich werde mir nie verzeihen, dass ich ihm das Herz rausreißen musste- aber ich habe es wie gesagt offen und ehrlich getan- habe ihm sehr lange gesagt, dass es mit uns keine Zukunft gibt, dass ich mir einfach keine Zukunft vorstellen kann. Ich habe ihm eben keine Hoffnungen übrig gelassen, oder ihm gar gesagt, dass ich ihn noch liebe vor der Trennung. Das ist seelische Grausamkeit. Ja vielleicht ist das jetzt meine Strafe- dass ich einen wunderbaren Menschen fortschicken musste. Aber wir führten kein gemeinsames Leben, lebten nicht zusammen, es gab keine Kinder, keine gemeinsame Wohnung. Er musste zumindest sein Leben nicht ganz neu ordnen. Dennoch weiß ich, dass ich die Schuld an seinem Leid habe und ja- dieser ewigwährenden Schuld bin ich mir durchaus und eigentlich täglich bewusst und es wird mir niemals egal sein.

22.03.2018 16:05 • #409


K
Och Mensch, nein, Du trägst keine Schuld daran, dass der Mann, den Du verlassen hast, keine geeigneten Bewältigungsstrategien für so eine Situation hatte Das wird einem im Leben ja auch nicht theoretisch beigebracht sondern man muss schmerzvoll praktisch erfahren.

Aber genauso wenig trägt Dein jetziger Ex-Freund Schuld daran, dass Du keine geeigneten Bewältigungsstrategien dafür hast, verlassen worden zu sein. Strategien, die Dich zwar trauern, aber auch sukzessive nach vorn schauen lassen. Du bist immer noch sehr im Kreisel von Schuldzuweisungen gefangen.

Das Leben besteht nicht aus Schuld für uns Normalos. Es besteht darin, gut für unser Seelenheil und unseren Körper zu sorgen, damit wir gut für unsere Lieben sorgen können und damit wir wissen, was und wer uns gut tut und wo wir uns abgrenzen müssen.

22.03.2018 16:28 • x 1 #410


D
@KBR ich weiß, wie Recht du hast. Ich hoffe, dass ich das irgendwann auch so leben kann, und nicht ständig beim Versuch davon auf die Fresse falle. Ich weiß, dass Schuld nichts bringt. Ich muss wohl lernen, dass mir auch Wahrheit nichts bringt.

22.03.2018 16:37 • x 1 #411


K
Wie meinst Du das mit der Wahrheit?

22.03.2018 16:39 • #412


D
Na was die wirklich objektiv betrachteten Fakten waren. Vor der Trennung, nach der Trennung. War sie Anlass, war sie Symptom. Wie lange wusste er schon, dass er sich trennen will und hat mich trotzdem noch in Hoffnung belassen. Wann war der Wendepunkt, was hätte man tun können, oder war der Weg von Anfang an so geebnet. Ich muss damit leben, dass nie zu erfahren und vor allem verstehen, dass es auch nichts ändern würde.

22.03.2018 16:42 • x 1 #413


G
Mein Job wurde 2017 weg rationalisiert, mein Ex trennte sich einen Tag nach dem gemeinsamen Urlaub und einen Tag vor meinem Geburtstag, ich habe 2017 mit meinem Vater gebrochen.

Innerhalb von Wochen sind 3 wichtige Bezüge in meinem Leben weggebrochen.

Neuen Job habe ich, der Rest ist immer noch wie er war.

Ich habe viel hier geschrieben, aber habe jetzt aufgehört in meinem Faden zu schreiben, da ich mich dadurch nur im Kreis drehe.

Ich konzentriere mich jetzt auf das real life, Therapie, Freunde und mein Thema nicht mehr hier zu erläutern, weil Kreis.

Ich muss verdammt viel wegstecken, aber, ich habe nur dies eine Leben.

Ist im übrigen alles 5 Monaten erst her. Man muss da durch.

22.03.2018 16:56 • x 1 #414


L
Zitat von Downinahole:
mein Ex von damals ist übrigens, und dafür werde ich mein Leben lang Schuld empfinden, absolut abgestürzt damals. Er hat mit ALLEN Freunden gebrochen, ist abgemagert, hat sich von oben bis unten tättowieren lassen und ist, wie ich von Bekannten erfuhr, nicht darüber hinweggekommen. Es ist jetzt 3 Jahre her. Im Sommer erfuhr ich zum Glück, dass es wohl zumindest den Ansatz einer Annäherung bei einer anderen Frau gab. Ich gebe zu, dass sich das wie eine Absolution angefühlt hat- ich will unbedingt, dass er glücklich ist- denn ich werde mir nie verzeihen, dass ich ihm das Herz rausreißen musste- aber ich habe es wie gesagt offen und ehrlich getan- habe ihm sehr lange gesagt, dass es mit uns keine Zukunft gibt, dass ich mir einfach keine Zukunft vorstellen kann. Ich habe ihm eben keine Hoffnungen übrig gelassen, oder ihm gar gesagt, dass ich ihn noch liebe vor der Trennung. Das ist seelische Grausamkeit. Ja vielleicht ist das jetzt meine Strafe- dass ich einen wunderbaren Menschen fortschicken musste. Aber wir führten kein gemeinsames Leben, lebten nicht zusammen, es gab keine Kinder, keine gemeinsame Wohnung. Er musste zumindest sein Leben nicht ganz neu ordnen. Dennoch weiß ich, dass ich die Schuld an seinem Leid habe und ja- dieser ewigwährenden Schuld bin ich mir durchaus und eigentlich täglich bewusst und es wird mir niemals egal sein.


Könnte ein Auszug aus meinem Leben sein. Als ich meinen damaligen Freund nach 7 Jahren verlassen hatte, wurde er irgendwann von seiner Mutter zu einem Voodoo-Heini geschleppt und musste für eine gewisse Zeit all seine Spiegel abdecken, damit er sich selbst nicht mehr sieht?! Monatelanger exzessiver Alk. (alleine!). Mir bricht es immer noch das Herz, wenn ich daran denke, dass ich schuld daran war und das obwohl er bereits verheiratet ist und letztes Jahr Vater geworden ist.

Aber auch wie bei dir kam dann mein seelischer (Alp)Traum dahergeritten und auch ähnlich wie bei dir, nach nicht ganz einem Jahr Trennung seinerseits. Hab mich auf 45kg runtergemagert (bei 1.70) und war absolut zu nichts zu gebrauchen monatelang, dachte auch das geht nie vorbei. Tut es aber!

Zitat von Downinahole:
Dennoch befürchte ich, da ich den Vergleich durch andere Beziehungen ja habe, dass ich nie wieder so lieben kann uns auch nie wieder einen Mann so begehrenswert finden werde


War auch mein Gedanke und ist wahrscheinlich auch tatsächlich so, ist mir seitdem zumindest nicht mehr passiert. Und das obwohl ich in meinen Freund über alles liebe, nur eben anders (zum Glück!)!Könnte ich diese Form von Liebe noch mal wählen, würde ich dankend ablehnen und das nicht weil ich Angst vor einer Verletzung hätte, sondern weil sie in meinen Augen nicht gesund ist. Man verliert sich vollkommen und so schön das im ersten Moment klingen mag, aber ne echt nicht.

Immer wenn ich in meiner Studentenstadt auf Besuch bin, gehen wir immernch regelmäßig etwas trinken oder essen und ich kann mittlerweile (bis auf den optischen Aspekt) absolut nicht mehr nachvollziehen was zum Geier das zwischen uns war. Irgendetwas ist noch da, wird wohl auch immer so bleiben, aber nach 1-2 Stunden wird er immer schwerer erträglich.

Wird alles gut, wirst sehen!

22.03.2018 17:05 • x 2 #415


D
Zitat von Leonie85:

Aber auch wie bei dir kam dann mein seelischer (Alp)Traum dahergeritten und auch ähnlich wie bei dir, nach nicht ganz einem Jahr Trennung seinerseits. Hab mich auf 45kg runtergemagert (bei 1.70) und war absolut zu nichts zu gebrauchen monatelang, dachte auch das geht nie vorbei. Tut es aber!


Du meinst, du bist erst ein Jahr danach abgestürzt? Oder verstehe ich das falsch?

Danke für deine Worte... ich will irgendwie gar nicht mehr lieben... aber vielleicht ist dieser Gedanke irgendwann leiser....

22.03.2018 17:16 • #416


L
Nein, nach einem Jahr trennte er sich.


Zitat von Downinahole:
Danke für deine Worte. ich will irgendwie gar nicht mehr lieben. aber vielleicht ist dieser Gedanke irgendwann leiser.


Musst du auch nicht, kommt ohnehin von alleine.

22.03.2018 17:24 • #417


D
@Leonie85 , ah, sorry, dann hatte ich es falsch gelesen.

Ich habe das schon öfter gehört, dass Menschen mit einer gemäßigteren Liebe besser klar kommen. Nachdem ich aber so geliebt habe, befürchte ich, mir wird nichts mehr genügen. Alles wird lepsch und fad sein. Hätte ich ihn doch niemals in meinem Leben kennengelernt. Niemals.

22.03.2018 17:55 • #418


blackeyed
Liebe Downinahole,
ich lese Dich ja von Anfang an wie Du weisst.

Hier ein paar weitere Inputs:
In der Psychologie gibt es den Begriff Symbiosetrauma. Und nach allem was ich über die Geschichte/Dich weiß, vermute ich mittlerweile, dass es eventuell das ist, was Dich so lähmt.
Ich ließ bereits vor Monaten das Wort Symbiosebeziehung fallen, welche Du mit Deinem Ex hattest. Von mir Lesender von Außen objektiv betrachtet.
Vielleicht beschäftigst Du Dich ein wenig dahingehend, wenn Du magst.

Wegbrechen einer Symbiose mit dem Vater/der Mutter fühlt sich wie Sterben an. Die absolute Zerstörung. Der totale Verlust, von dem gefühlt tatsächlich Dein Überleben abhängt. In der kleinen Down.

Ich wurde als Kind überbehütet, hatte eine sehr ängstliche, aber überfürsorgliche Mutter.
Ich war als junge Erwachsene ebenfalls sehr ängstlich, schüchtern und unselbstständig, allerdings ausgestattet mit viel Empathie und sozialem Engagement.
Ich habe in meinen 20igern ebenfalls eine ähnliche Geschichte wie Du hinter mich gebracht, vieles davon was Du denkst und schreibst erinnert mich an mich damals.

Du grübelst ja manchmal woher dies kommen mag.
Auch ich wurde nicht vernachlässigt, im Gegenteil. Viel Ungutes wurde von mir abgewandt, desweiteren hatte ich immer das Glück, echte, langlebige und gute Freundschaften zu haben.
Ich denke allerdings, ich lebte lange Zeit im Elfenbeinturm meiner Eltern und musste erst viel später als andere alleine stehen lernen. Von Gehen ganz zu Schweigen.
Ohne Mama und Papa.

Du lernst gerade Stehen, liebe Down.
Das dauert.

Vielleicht helfen Dir die paar Gedanken meinerseits ein wenig.

22.03.2018 18:23 • x 1 #419


L
Ach Mensch, was denkst du was mein Gedanke war und wieso dieser unerträgliche Schmerz! 1 zu 1!

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass wir nach einem 3/4 Jahr noch mal zusammenkamen, der ganze Zauber war nach einem erneuten anfänglichen Hoch jedoch nicht mehr so ausgeprägt und irgendwann auch der Wunsch mit ihm alt zu werden erloschen.

Wie ich schon öfter mal schrieb: Wenn ein Teller zerbricht, kann man ihn vielleicht ohne sichtbare Schäden zusammenkleben, kaputt ist er dennoch!

Was ich dir auch auf Fälle noch mitgeben will: Auch wenn es für dich noch in weiter Ferne ist, missen möchte ich diese Erfahrung und Beziehung um nichts auf der Welt und bin mehr als Dankbar so eine Liebe erfahren zu dürfen, dennoch würde ich alle (2) Beziehungen die danach folgten immer wieder bevorzugen.

Irgendwann blickt man zurück, denkt sich: Hach, war wirklich etwas ganz besonderes! Grinst vor sich hin, aber auch nicht mehr.

22.03.2018 18:44 • #420


A


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