@Leonie85 die Kinder wohnen nicht bei ihm. Sind ein bis zweimal die Woche da. Ja ich weiß nicht, ob und wie oft er mich betrogen hat. Nur von dem einen Treffen mit seiner Ex, bei dem es Küsse gab (es sollte ein Abschied und Frieden machen sein), von dem ich erst nach einem Monat erfuhr, als es bei uns eigentlich gerade wunderschön war und sich stark entwickelte, weiß ich und das hat uns auf eine schwere Probe gestellt. Ich hätte damals unbedingt gehen sollen! Hätte selbstbestimmter sein müssen. Die Beziehung war mit so viel Anspannung durchzogen. Aber da ich ihn so geliebt habe, und er mir das auch von sich beteuerte, konnte ich nicht ablassen. Er war doch der Eine für mich. das hatte ich in meiner vorherigen 5 1/2 jährigen Beziehung (bei der ich am Ende ging) in der Form nie erlebt. auch in anderen Beziehungen nicht.
Ich war davor natürlich schon öfters verliebt, hatte auch wie gesagt schon einige Beziehungen mit 33. Als Jugendliche hab ich mich immer wortwörtlich hoffnungslos verliebt. Den Auserwählten auch glorifiziert und wusste innerlich immer, dass er mich nicht haben will. Das änderte sich später zwar, aber die Verliebtheit war dann auch nie mehr so stark, wie bei denen, bei denen es keine Hoffnung gab. Und davon habe ich wohl auch einen Knacks bekommen. Aber wer nicht? Eigentlich sollte man in der Lage sein, das ohne Selbstwertverlust zu verkraften, oder?
Nun gab es eben plötzlich IHN und er wollte mich so wie ich ihn. Und ich war so glücklich und jeder sagte mir so haben wir dich noch nie gesehen. du hast wohl Recht- da ich SO verliebt noch nie war, bin ich auch noch nie in solch einer Verliebtheit verlassen worden. Habe das nicht gelernt zu verkraften. Ich kannte Zurückweisung- aber nicht so eine stark gelebte Liebe und DANN Zurückweisung. Ich hielt ihn, und tu das leider immer noch, für die eine große Liebe und bin so sauer und traurig, dass diese eine große Liebe bei mir eben so eine Enttäuschung war. Und nur 10 Monate hielt. Aber in dieser Zeit wohnten wir zusammen und ich war voll integriert in Familie und Kinder. Es war die intensivste Zeit, meines Lebens.
Aber er hat sich entschieden. Wo vorher angeblich noch Liebe war, war da was anderes. Dennoch befürchte ich, da ich den Vergleich durch andere Beziehungen ja habe, dass ich nie wieder so lieben kann uns auch nie wieder einen Mann so begehrenswert finden werde. Unterstrichen wird das dadurch, dass ich ihn, wie du ganz richtig schreibst, nach all dem doch unmöglich noch lieben sollte. Ich stimme dir zu- aber es geht nicht weg.
Ich wünsche mir so sehr, loslassen zu wollen, denn offenbar halte ich immer noch fest. Kann es auch nach so langer Zeit immer noch nicht begreifen, bin immer noch fassungslos. Als hätte man mir das große Los in die Hand gedrückt, bzw, dafür mein Leben, mein Glück, meine Hoffnung, meine Zuversicht und vor allem mein Herz gefordert, und dann hätte darin fett einfach nur Niete gestanden. Und das solls gewesen sein. No second chance.
Dieses ganze Selbstliebe Ding und mit sich selbst glücklich sein und der andere ist nicht für das eigene Glück verantwortlich und blablabla- hat alles seine Richtigkeit, aber wenn man jemanden so sehr liebt, dass es weh tut, dass alles weh tut und man das Gefühl hat, dass es nie besser wird, eher schlimmer jeden Tag- dass man daraus Verbitterung und Folgeerkrankungen zieht- was genau soll einen dann noch aufrichten? Dass man immer älter wird und im Leben nichts geschafft hat? (und nein- ich hab nie einen Partner an meiner Seite gebraucht war lange Single und kam klar). Dass man leider kein zweites Los bekommt? Bzw. Einen dieses Los nicht sonderlich berührt (was soll ich noch damit. )? Ich hab SO VIEL versucht und versuche es nach wie vor. Um loszukommem. Aber es bleibt. Er bleibt einfach in mir. Die Kränkung. Das gebrochene Herz eitert und vergiftet meinen ganzen Körper. Und er ist glücklich. Ich bin NICHTS mehr für ihn.
@pslove ja, verdient haben wir das nicht. Nett zu sich sein. das wäre wichtig. Leider verurteile ich mich Tag für Tag. Mal sind es die Fragen, wie es so kommen konnte, mal ist es die Scham, dass mich ein mann in solche Abgründe stoßen konnte, bzw., dass ich es offenbar nie geschafft habe, Resilienz und Selbstliebe zu entwickeln, obwohl ich von Außen immer viel Liebe erfahren durfte. Was ist bei und in mir schief gelaufen? Warum bin ich so krank und verkorkst. Warum habe ich so wenig Stolz und Selbstachtung. Selbst wenn ich aktiv versuche daran zu ändern- er ist da, der schwarze Hund, die schwarze Wolke, die Kränkung, der Schmerz. Was ist aus mir geworden. warum ist alles, was ich versucht habe, gescheitert? Therapien, Jobwechsel, Kurse, Bücher. Ich bin verloren. Ich existiere. Kann mir nichts antun, weil ich die Schuld nicht auf mich laden kann. Und wünsch mir doch den Blitz, der in mich einschlägt. Und es macht mich so traurig, das zu denken. Meine Eltern haben nicht verdient, dass ich das Leben nicht bewältigen kann. Sie haben nichts falsch gemacht. Ich hab alles falsch gemacht.
Grauer Tag. In mir.