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Stationäre Therapie nach Trennung - kann nicht mehr

D
@guest2014 Aber ich bin wie gelähmt. Ich weine ununterbrochen. Ich bin wirklich völlig krank. Wahrscheinlich gehöre ich in die Psychiatrie. Ich weiß, dass du Recht hast, dass es am mir liegt, aber ich habe keine Kraft. Dass ich nie wieder mit ihm sein kann zerstört mich so sehr. Ich muß mich betäuben. Ich kann mich nicht ablenken so sehr ich es auch versuche.

Hier in der Klinik ist jede Methode gescheitert. Eine Therapeutin sagte sogar, das Haus hätte bei mir versagt. Ich weiß, dass es meine Schuld ist. 6 bzw. 7 Wochen für nichts denn ich leide mehr als zuvor (weil ich auch hier erst erfahren habe, dass er bereits in einer neuen Beziehung ist und JEDE Hoffnung auf ein uns gestorben ist). Wenn ich wenigstens das Gefühl hätte, ich bin jetzt ganz unten, es kann nur noch bergauf gehen, aber es ging jedes mal nur schlimmer. Wie soll ich mir aus dieser jämmerlichen Situation heraus einen neuen Job suchen? Ich bin doch gerade gar nicht alltagsfähig. Ich würde so viel dafür geben, ihn endlich nicht mehr zu vermissen. Es muss doch ENDLICH weniger werden.

Ich nehme mir deine Worte zu Herzen und werde sie noch mehrfach durch lesen, aber ich fühle mich, als hätte ich mich einfach schon aufgegeben. Das ist die Krise meines Lebens. Mit viel mehr als nur einer Trennung. Mein Lebenswille ist nicht mehr existent. Ich weiß nicht, wie man den, wenn er nie besonders groß war, reaktivieren soll. Ich will, dass er aus meinem Kopf verschwindet aber ich sehe das Haus, in dem er wohnt, jeden Tag.

Nie hätte ich gedacht, dass ich mal so erbärmlich ende. Ich wollte mich nie von einem Menschen so abhängig machen. Aber er war die eine einzige große Liebe (er für mich, nicht ich für ihn). Ich hoffe, irgendwann wache ich nicht mehr morgens auf mit dem Gefühl, meine einzige Chance im Leben verpasst zu haben.

@vorbei ich weiß. Es ist erbärmlich. Ich habe auch nie gedacht, dass ich wegen eines Mannes mal völlig zusammenbreche. Ich kam alleine irgendwie klar. Hatte und habe ja Familie und Freunde am meiner Seite. Aber ich hab alles in mir drin verloren. Ich weiß weder, wobon ich leben soll noch wofür. Und das ist eine schreckliche Bilanz.

26.01.2018 11:19 • x 1 #16


V
mädel du schaffst das alleine nicht.. geh mal zum psychiatrischen dienst oder wie das in deutschland heisst..

du liest nicht oder reagierst nicht darauf was ich schreibe.. und versinkst immer mehr in deinem elend

lass dir helfen

26.01.2018 11:25 • x 1 #17


A


Stationäre Therapie nach Trennung - kann nicht mehr

x 3


S
Es tut mir immer noch leid für dich, aber dein Freund hat dich doch nicht einfach ausgetauscht. Er ist eine ganze Strecke mit dir gegangen, bis er nicht mehr konnte. @TinTin1980 hat es dir in einem anderen Thema von dir wunderbar erklärt.Magst du dir das nochmal durchlesen? Wie lange hätte er denn Single bleiben müssen, dass es dich nicht verletzt? Schau auf dich. Die Trennung war keine Entscheidung gegen dich, sondern für sich. Ein Partner kann kein Therapeut sein.

@vorbei
Die TE befindet sich noch in einer Klinik.

26.01.2018 11:28 • x 3 #18


M
Zitat von Downinahole:
6 Wochen stationär. Nächste Woche werde ich entlassen und die Therapeuten sagen, sie konnten nicht wirklich etwas für mich tun, weil ich zu tief im Schmerz sitze.

Über die Entlassung solltest du dringend noch einmal mit deinen Ärzten sprechen, so schlecht wie es dir geht.

26.01.2018 11:36 • x 2 #19


Wandler
Ich kenne das nur zu gut, wirklich.
Ich habe es, wenn es ganz schlimm wurde, mit RescueTropfen versucht.
Die sind allerdings verhältnismässig teuer, und ob sie helfen, muss jeder für sich entscheiden.
Was aber definitiv hilft ist Bewegung.
Ich zwinge mich dazu, jeden Tag einen Spaziergang zu machen.
Schnellen Schrittes, mindestens 45 Minuten, besser eine bis anderthalb Stunden.

Glaub mir, das hilft zumindest, das innere Zittern mal loszuwerden, und wenn nur für einen kurzen Zeitraum.

Also, raff Dich auf, zieh Dich an, geh raus.
Geh los. Bewege Dich.
Nach einer halben Stunde wirst Du merken, das es Dir gut geht.
Je länger Du dann weitergehst umso besser.

Viel Kraft!

26.01.2018 11:37 • x 4 #20


A
Nimmst Du vielleicht irgendwelche Medikamente? Mir hat Escitalopram einmal sehr gut geholfen. Das Absetzen war zwar schwer, aber die Zeit der Einnahme an sich hat mir gut geholfen. Aber das nur als Rückmeldung von mir, nicht als Empfehlung. Das entscheiden Ärzte. Dass eine Klinikmitarbeiterin sagt, sie hätten an dir versagt, finde ich unprofessionell hoch hundert. Da würde ich mich fragen, wo ich gelandet bin. Natürlich bist Du in dem Zustand nicht mehr empfänglich für irgendwas. Das dauert. Und natürlich bist Du nicht arbeitsfähig, das würde ich alles mal ganz weit weg schieben.
Weisst Du, der Mann hat Dich sicher geliebt. Sein Ich liebe Dich war in dem Moment sicher wahr. Männer trennen sich, glaub ich, anders. Sie machen viel mit sich aus und das bekommen wir gar nicht so mit. Und dann ist - für uns - ganz plötzlich der Schlußpunkt da. Dass er just eine andere hat, ist für Dich natürlich besonders schlimm. Aber sehr wahrscheinlich war er in seinem Herzen schon länger distanziert. Du mußt nicht sofort aufhören mit Deiner Liebe zu ihm. Das geht gar nicht. Aber seine Liebe ist vergangen. Das ist so. Da gibt es auch keine schlauen Worte dafür, oder Trost, oder Erklärungen. Das ist einfach so.
Vielleicht wäre ein Medikament als Unterstützung für Dich dennoch gut. Es hilft einfach, anders zu denken. Hast Du schon mal gefragt? Ich kann nur von mir sagen, ich habe das einmal gemacht und es war gut und eine große Hilfe.

26.01.2018 11:40 • x 2 #21


G
Guten Tag,
ich lese das so, daß er Dein ganzes Universum war.Deine Hülle die Dich umgeben hat..Dein ein und alles.Das war für Dich die allumfassende Liebe.ER empfand es aber nicht so.Ich denke...es hat ihn erdrückt und überfordert.Reflektiere ruhig und ehrlich was Dein Verhalten in ihm ausgelöst hat.Dein gedankliches Festklammern an die große Hoffnung und das alles so ROSA war etc. nutzt nichts...es hat den Anfang einer Krise gegeben..es hat evtl. Gespräche gegeben..sei ehrlich zu Dir selber und setze da an.
Niemand trennt sich aus einer intakten Beziehung. Dieses Selbstmitleid überschwemmt Dich...man kann auch danach süchtig werden.Werde Dir dessen bewußt und versuche mal ruhig und sachlich zu überlegen wann es anfing schief zu laufen...und setze da...an der Wahrheit.. an.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Unterstützung.
Alles Gute Dir.

26.01.2018 11:47 • x 1 #22


B
Liebe Downinahole,

auch ich bin 33, gerade frisch verlassen und eine Branchenkollegin von Dir, die auch gerade vor der Trennung auch noch die AB Insolvenz miterleben durfte. Bei meiner ersten Trennung habe ich auch unglaublich gelitten und hatte psychiatrische Termine, Medikamente und eine Therapie, weil ich gar nicht mehr hoch kam. Ich kann Dir sagen, die ersten vier Monate waren die Hölle und dann nach 6 Monaten war es schlagartig gut und ich habe mich nach einer sechsjährigen Beziehung sogar wieder neu verliebt in jemanden - so schnell.

Halte noch ein bisschen durch, es kommt Licht am Ende des Tunnels. Wie ich steckst Du vermutlich genau in Zusatzpanik, dass es nicht mehr klappt mit der Gründung einer Familie. Um eine herum werden gerade alle sesshaft, heiraten und die Kinder purzeln nur so. Um mir bei diesem Thema zumindest Druck rauszunehmen, mache ich jetzt Social Freezing. Ich möchte mich erstmal auf mich konzentieren, dass es mir wieder bald gut geht und an neue Partnerschaften kann ich gerade eh nicht denken.

Bekommst Du Medikamente? Ich hatte nach meiner ersten Trennung Citalopram bekommen - das hat wirklich geholfen. Bei einer kleinen Depression in meiner letzten Beziehung bekam ich etwas anderes verschieben, auch ein SSRI, und ich habe darauf mit noch stärkeren Depressionen reagiert. Falls Du was bekommst, unbedingt auch hinterfragen, ob es sich gerade vielleicht sogar Gegenteilig bei Dir bewirkt. Gerade in den ersten vier Wochen verschlechtern solche Medikamente die Stimmung noch zusätzlich. Dieses Mal komme ich übrigens mit Baldrian und Johanneskraut gut zurecht und fühle mich damit viel stabiler als mit chemischem Zeug, das häufig Nebenwirkungen hat.

Die Klinik klingt etwas unprofessionell. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Trennungsschmerz oft etwas belächelt wird und man erwartet, dass das nach vier Wochen verareitet ist. In unserem Alter hängen neben der Trennung aber auch noch die wahrgenommene Trennung von Lebensentwürfen daran. Mir persönlich hilft die Arbeit, denn sie lenkt ab. Auch wenn man morgens dafür kaum aus dem Bett kommt. Du solltest bald wieder arbeiten. Ich weiß nicht für wen Du fliegst, aber wenn es Dir (was wirklich bald sein wird) etwas besser geht, dann verreise! Bei mir hat das den Liebeskummer irgendwie verkürzt. Du befindet Dich gerade in der schlimmsten Jahreszeit, Sonne und Wärme hat eine erstaunliche Wirkung finde ich immer wieder.

Liebe Grüße

26.01.2018 12:01 • x 4 #23


G
Hey

Ganz ehrlich, möchte die Klinik dich nach Hause entlassen ? Oder gibt es Vorschläge seitens der Klinik wo du besser aufgehoben bist ?

Ich arbeite als Krankenschwester und ich habe noch nie erlebt das ein Patient entlassen wird weil das Personal versagt hat!

Sicher gibt es Fälle, wo man in manchen Situationen in einer anderen Klinik besser aufgehoben ist - aber dich kommentarlos nach Hause zu entlassen ?

Bitte kümmere dich darum das du weiterhin Hilfe hast ! Ich glaube allein zu Hause tut dir noch nicht gut.

26.01.2018 12:21 • x 4 #24


S
Zitat von Downinahole:
Ich bin 33. Ich habe das Gefühl, mein Leben ist vorbei. Ich kann nicht mehr an eine Zukunft denken. Und jeder will, dass ich endlich nach vorne blicke.
Warum erwarten Menschen von mir dass ich den größten Verlust meines bisherigen Lebens verbunden mit verlorenen Träumen und Hoffnungen, innerhalb von ein paar Monaten einfach runterschlucke? Ich war noch nie im Leben so traurig und es war die Enttäuschung meines Lebens und Menschen denken, man könnte dann einfach weiter machen im Leben. Ich kann das einfach nicht. Und niemand versteht es. Ich weiß nicht, was ich tun soll. In der Klinik bin ich ebenso gescheitert. Es wurde dort sogar noch schlimmer. Ich habe Angst, dass ich bald an den Punkt komme, wo die letzte Hemmung auch noch wegfällt und ich das alles beende.


Liebe @Downinahole

alles braucht seine Zeit und jeder Mensch empfindet und fühlt unterschiedlich stark.
Verlust- und Trennungsängste können teilweise über Jahre andauern und so intensiv sein, dass keine Therapie, kein stationärer Aufenthalt helfen können. Ich musste das auch in einer Klinik erfahren.

Kümmere dich nicht um die gutgemeinten Ratschläge der vielen Leuten, die dich kennen. Du schreibst....jeder will, dass du nach vorne guckst, dass es schon weiter gehen wird, du dich nicht so gehen lassen sollst......
Natürlich meinen die das gut, aber in deiner jetzigen psychischen Verfassung kannst du das nicht leisten. Du brauchst diesen Schmerz, um überhaupt alles irgendwie verarbeiten zu können.

Menschen, die hypersensibel sind und eine sehr stark ausgeprägte Emotionalität haben, wird der Boden unter den Füßen, bei Verlusten, weggerissen. Du glaubst, in einem Loch zu versinken.
Davon kann ich selbst ein Lied singen.

Zitat von Downinahole:
Dieses schreckliche Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden, versagt zu haben, nicht genügt zu haben. Wie wird man je wieder glücklich? Wenn man Tag und Nacht nur traurig ist und keine Ablenkung etwas taugt? Wie habt ihr das geschafft? Ich bin so verzweifelt.


Das Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden, ist eines der schlimmsten Gefühle, die ich persönlich auch kenne. Das sind Kindheitserfahrungen....die sich durch das gesamte Leben ziehen.

Ich mache mir Sorgen um deine mehrmalige Aussage, das alles zu beenden........also um deine diesbezügliche Todessehnsucht.
Bei mir ist es so , dass ich momentan eher zu Wut und Aggressionen neige und mir deshalb dann ein dickes Kissen nehme und mit einem Stock mit aller Wucht darauf einschlage, um den inneren Druck loszuwerden.
Der Druck muss raus, damit es nicht zu einer Explosion kommt.

Leider wohne ich nicht an einem Wald, dort kann man ganz laut seine Verzweiflung rausschreien. Auch das befreit.
Ich verstehe dich so gut, denn alle Ratschläge sind wohlgemeint, aber Menschen, mit beispielsweise einem posttraumatischen Belastungssyndrom, helfen sie in dieser Phase nicht.

Wenn du nicht weiter in einer Klinik bleiben kannst, dann würde ich es mit einer oder mehreren Selbsthilfegruppen vor Ort versuchen.
Du brauchst Menschen um dich rum, die ähnliches erlebt haben. Die vielleicht schon weiter sind, von denen du nicht nur gute Ratschläge, sondern auch konstruktive Lösungsmöglichkeiten bekommst.

Wenn du weiter in dieser Todessehnsucht bleibst, dann wende dich an den sozialpsychiatrischen Dienst. Den gibt es in vielen Städten im Gesundheitsamt. Zerstöre dich nicht selbst, der Tod ist keine Lösung.

Denke daran, dass du nicht alleine bist, ich werde an dich denken und dir gedanklich ein wenig Kraft von mir senden. Wenn du dich austauschen möchtest, kannst du mir gerne eine PN schicken.
Ich bin heute ab 18 Uhr wieder zuhause.

Liebe Grüße und ein erträgliches Wochenende
Santosha

26.01.2018 12:22 • x 10 #25


A
Liebe Downinahole,

Ich weiß, was du durchmachst, es ist die Hölle! Du hast hier schon sehr viele gute Hinweise erhalten. Versuche dich daran zu halten. Schritt für Schritt.
Ich bin 20 Jahre älter als du und habe diese Katastrophe schon zweimal erleben müssen. Beim ersten Mal war ich 26 und dachte, ich sterbe daran. Die vielen Lebensjahre, die nun ohne ihn vor mir lagen, ich konnte mir das nicht vorstellen. Viele Jahre lang dachte ich, er wäre die Liebe meines Lebens und niemals zu ersetzen. Trotzdem habe ich mich aufgerappelt und weitergelebt. Ich hatte ja noch meine Familie, Freunde, einen guten Beruf und vieles mehr. Das Schönste: Ich habe bald darauf meinen Sohn bekommen, der mir das Liebste ist auf der Welt. Und ich habe mit dem Älter- werden erfahren, wie schnell die Lebenszeit verrinnt, dass man für jeden Tag (in Gesundheit) dankbar sein muss und dass es eine Sünde gewesen wäre, dieses Leben wegzuwerfen nur wegen eines gebrochenen Herzens. Ich hatte all die Jahre keinen Partner, dafür fehlten mir Mut und Gelegenheit. Ich wollte nie wieder so leiden. Nie wieder sollte mir jemand so fürchterlich weh tun können. Vor drei Jahren erfuhr mein Leben wegen eines (gutartigen) Tumors einen schwerwiegenden Einschnitt. Als alles wieder geregelt und in Ordnung war, fasste ich Mut und meldete mich auf einer Partnerbörse an. Das Unglaubliche geschah! Ich fand Ihn und begriff, dass der junge Mann damals eigentlich gar nicht zu mir gepasst hatte, dass ich erst jetzt meinen Seelenverwandten, meine wahre große Liebe gefunden hatte. Wir waren so innig miteinander und so glücklich und selig, uns gefunden zu haben. Von Anfang an gab es keine Spielchen, keine Unsicherheiten, voller Stolz stellte er mich seiner Mutter, seiner Tochter vor, seine Verwandten nahmen mich herzlich auf und sein lieber Freundeskreis. Und ihm ging es mit meinen Lieben genauso. Für meinen Sohn war es auch wunderbar, eine Stieffamilie zu bekommen, vor allem einen Ersatzvater. Mein Mann (er wollte mich auch nie nur als Freundin bezeichnen) nahm mich in seinem Zuhause auf (einem Häuschen), aber vor allem in seinem Herzen und in seinem Leben. Wir teilten Interessen , Einstellungen, waren auf der gleichen Wellenlänge, wollten miteinander alt werden. Ich hätte nie gedacht, doch noch so ein Glück zu finden.
Warum schreibe ich dir das alles, wo es doch hier um deine Geschichte geht?
Die große Liebe ist zerbrochen. Es ist sogar nich viel schwerwiegender und schlimmer als damals. Er hat vor über vier Monaten über Nacht alles weggeworfen. ( Die Gründe liegen in einem Trauma, damit verbundener Verlustangst, die ich durch ein eigentlich banales Missverständnis getriggert habe. Beziehungsangst. Depression. Psychotherapie. Druck . Quintessenz: Er hat mich zu sehr geliebt und hat die Angst, mich zu verlieren, nicht mehr ausgehalten. Mittlerweile hat er sich wohl erfolgreich entliebt.)
Ich dachte, mit über 50 Jahren Lebenserfahrung wäre ich abgehärtet genug. Aber nein, es hat mich (fast!) zerbrochen. Fast täglich laufen noch die Tränen und ich bin unendlich traurig, zumal die Umstände der Trennung so tragisch sind und ich das niemals von ihm erwartet hätte.
Was mir dennoch hilft:
1. Ich habe mich viel mit anderen Menschen ausgetauscht (Familie, Freunde, in Internetforen gelesen, mir eine psychologische Beraterin gesucht, die mich motiviert und mir die Sache mit der Bindungsangst erklärt hat und vieles mehr).
2. Ich gestalte mir ein Beziehungsalbum. Das sind nicht nur ganz viele Fotos aus unserer gemeinsamen Zeit und Gedichte, die er mir gegeben hat, sondern das sind Screenshots aus dem Whatsapp -Verlauf von Anfang an (mit den herrlichsten Liebeserklärungen und vielen lieben,kleinen Dingen , die man einander zugesandt hat.) Auch wenn es dabei Tränen gibt, so ist es doch gleichzeitig sehr wohltuend.
3. Ich unterziehe meine Wohnung (die es glücklicherweise noch gibt) einer Generalüberholung, habe schon neue Möbel ausgesucht, Gardinen, Wandfarbe, Fußbodenbelag.
4. Meine Beraterin sagt mir:Ich darf ihn weiterhin lieben. Auch ohne Beziehung. Und die Hoffnung haben, dass er den Weg irgendwann zu mir zurückfindet. Trotzdem soll ich nicht hilflos warten, sondern mein Leben gestalten, als käme er nie zurück. (Er hat keine neue Beziehung, ist mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit genug beschäftigt. Wir brauchen eigentlich auch die Zeit . Ob seine Gefühle jemals zurückkommen, weiß ich nicht. Ich wünsche es mir. Und selbst , wenn er jetzt eine andere Frau hätte, wäre es nicht ausgeschlossen. )
5. Bücher zur Trennungs- und Liebeskummerverarbeitung , allen voran von Doris Wolf: Wenn der Partner geht.
6.Ich habe- und das ist eigentlich das Wichtigste- liebe Menschen. Vor allem meinen Sohn! Ich weiß, dieser letzte Punkt kann jetzt für dich insofern keine Rolle spielen, weil du noch kein Kind hast. Aber stell dir mal vor, ich hätte damals aufgegeben ... .
Ich verspreche es dir: Du kommst heraus aus dieser Hölle! Verdränge die Tränen nicht. Lass den Schmerz zu. Oder gib ihm ganz bewusst eine Stunde Raum am Tag . (Lass dir übrigens nicht einreden, du habest genug getrauert. Es ist doch überhaupt noch nicht viel Zeit vergangen. Es ist schließlich so, als wäre ein lieber Mensch gestorben. ) Und gestalte dein Leben. Du hast nur das eine!
Liebe Grüße!
Annegret

26.01.2018 12:34 • x 16 #26


D
Danke für eure Worte. Es hilft mir sehr, ernst genommen zu werden. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass der Schmerz je kleiner wird, bin ich dankbar für das Teilen jede Erfahrung. Ich muss sehen, wie es nach der Klinik weitergeht
Ambulante Unterstützung habe ich. Ob das reicht, weiß ich nicht. es wird schwer, da sein Haus wie gesagt nicht writ entfernt ist. Irgendwann werde ich ihn sehen. Mit ihr.

@annegret danke, dass du deine Geschichte mit mir geteilt hast. Es tut mir sehr leid, dass du das durchleben musstest/musst. Ich habe mich lange an der Hoffnung festgehalten, er könne zumindest theoretisch wieder zu mir zurück kommen. Aber diese Hoffnung ist leider desolat. Er liebt mich nicht. Hat das verliebtsein wohl nie zur liebe werden lassen. Ich hätte alles für diesen Menschen getan und hab ihn doch gequält mit meinen Ängsten, ihn zu verlieren. Nun- da sich alle meine Ängste bestätigt haben, muß ich wenigstens nicht mehr die Angst haben, dass er mich nicht mehr liebt, mich belügt und betrügt, ersetzt und verlässt. Denn all das ist passiert. In mir drin verlässt er mich jeden Tag. Ich wollte unbedingt an der Hoffnung festhalten, das er irgendwann zurück kommt. Aber Liebe kommt nicht zurück, wenn sie einmal weg ist.

26.01.2018 12:40 • #27


A
Annegret, das ist ein ganz toller Beitrag. Davon können wir hier alle zehren und sollten uns ein Beispiel nehmen. Vielen lieben Dank!

26.01.2018 12:43 • x 4 #28


A
Liebe kann verschüttet sein oder sich neu entwickeln. Dass vergangene Liebe nie zurückkommt, ist mir zu rigoros. Es gibt genug Paare, die sich auch nach langer Zeit wiederfinden. Also unmöglich ist das so. Lass die Zeit dir helfen: Entweder er kommt zurück , oder du kommst über ihn hinweg. Eins von beiden wird passieren. Wenn du glaubst, deine Ängste haben ihn vertrieben, wäre es doch gut, wenn du in der Zwischenzeit dir zu diesem Thema therapeutische Hilfe suchst und daran arbeitest.

26.01.2018 13:40 • x 6 #29


A
Korrektur: Unmöglich ist das nicht.

26.01.2018 13:41 • x 1 #30


A


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