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Ich kann ihn nicht Loslassen

heliherz
Ich mache jetzt ein neues Thema auf, da sich seit dem Letzten viel verändert hat.
Mein Ex-Freund hat sich vor 3 Monaten von mir getrennt. Der Grund war, dass wir uns ständig gestritten haben, ich Verlustängste habe und er aufgrund dessen die Gefühle für mich verloren hat.
3 Wochen nach der Trennung schrieb er mir, dass er es bereut, sich emotional so distanziert zu haben und mich Lieben und wertschätzen möchte. Ich war mir eigentlich sicher, dass die Trennung das richtige für uns war. Aber, weil er ein sehr rationaler Mensch ist, habe ich irgendwann angefangen daran zu glauben.
Nach weiteren 3 Wochen haben wir uns getroffen und es wieder versucht. Aber da ich sowieso an Verlustängsten leide, wurden diese aufgrund der Trennung extremer. Ich konnte ihm keinen Tag vertrauen, dass er „mich liebt“. Die Beziehung war extrem belastet, sodass er sich nach 2 Wochen wieder trennte.
Diese Trennung fühlt sich schlimm an. Ich hasse es, dass er der Mann ist, den ich mir wünsche, aber ich ihm einfach nicht vertrauen kann, dass er mich liebt. Es tut so weh, ohne ihn zu sein…
Alles erinnert mich an ihn und ich habe immer diese Hoffnung in mir, dass ich an mir arbeite und wir danach wieder zusammenkommen. Aber ich weiß, wie verdammt dumm das ist. Man sollte keine Hoffnung haben. Heute habe ich ihn gefragt, ob wir uns in 3 Monaten nachdem ich an mir gearbeitet habe nochmal treffen können. Bis jetzt hat er nicht geantwortet. Für mich wären beide Antworten hilfreich. Ein „Nein“ würde endlich diese Hoffnung töten. Ein „Ja“ würde mich beruhigen. Ich verstehe einfach nicht, dass er mich zurück wollte und 1 Monat für mich gekämpft hat und dann alles aufgibt. Ich kann nicht mit Trennungen umgehen. Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht essen, ich kann nicht loslassen. Verdammt wie mach ich das?

05.08.2024 22:23 • #1


D
Liebe @heliherz,

du erkennst und kannst deine Verlustängst benennen, dass ist schon einmal die halbe Miete!

Hast du bereits therapeutische Unterstützung, um an deinen unterbewussten Mustern aktiv zu arbeiten? Damit du selbstsicherer werden kannst, deinen richtigen Gefühlen gut und entspannt vertrauen kannst?

Allein kommst du aus deinen Mustern aus der Kindheit nur mühsam raus. Daher wünsche ich dir therapeutische, professionelle Begleitung, damit du dann so in ein immer gesünderes Lebensmuster und Lebensgefühl kommen kannst!

05.08.2024 22:38 • x 1 #2


A


Ich kann ihn nicht Loslassen

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heliherz
@DieDirekte Ich möchte sehr gerne eine Therapie machen. Jedoch ist die „Verlustangst“ mein einziges „Problem“ im Leben. Unabhängig davon geht es mir ziemlich gut. Ich habe Angst, dass ich so jemand den Therapieplatz klaue.
Beziehungsweise weißt du, ob mein Problem überhaupt von der Krankenkasse übernommen wird? Ich kann mir das allein nicht leisten

05.08.2024 22:40 • x 1 #3


D
Liebe @heliherz,

du bist es auch wert einen Therapieplatz zu bekommen! Bitte sei da nicht zu verzichtend oder rücksichtsvoll. Du leidest unter deiner Verlustangst, kannst nicht richtig essen, schlafen, entspannt sein - und es macht Partnerschaft schwierig. Daher bitte den Knoten oder unsichtbaren Rucksack lösen, es wird dein Leben sehr erleichtern und bereichern

Zum Beispiel dein Hausarzt kann dich weiter informieren. Oder auch deine Krankenkasse. Oder direkt bei verschiedenen Psychotherapeuten mit Kassenzulassung anrufen. Oder das Internet befragen, sich informieren.

Ich drücke dir fest die Daumen für einen guten, echten Schritt in Richtung Unterstützung / Psychotherapie

05.08.2024 22:54 • x 2 #4


liliboulanger
Mach dir keine Sorgen, dass du jemandem den Therapieplatz wegnehmen würdest – je nachdem, wo du wohnst, würdest du eh ein paar Wochen/Monate auf einer Warteliste stehen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, und sei es auch nur für ein paar Sitzungen, mal bei einer Therapeutin oder einem Therapeuten vorstellig zu werden.
Sehr gut ist auf jeden Fall auch, dass es dir ansonsten gut geht! Es ist wichtig, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen, und nicht erst dann, wenn man überhaupt nicht mehr weiter weiß. Und gerade in deinem Alter, mit einer relativ langen Beziehung, deren Ende man erst einordnen und verarbeiten muss...

06.08.2024 00:26 • x 1 #5


heliherz
@liliboulanger Danke.
Ja, es ist wirklich ein Alptraum. Aus dem man nicht aufwacht, sondern der da ist, wenn man aufwacht.
Ich habe nur leider die leise Ahnung, dass sich Liebeskummer in jeden Alter so schlimm anfühlt…
Ich liege schon wieder wach und schlafe vielleicht jede Nacht 4h, wenn es gut läuft. Ich bin am Ende und will nur dass meine Gedanken stoppen und mein Herz heilt. Ich fühle mich alleine, obwohl ich so viele Freunde und eine Familie habe. Allerdings traue ich mich nicht vor Ihnen zu weinen oder sie damit zu nerven, wie schlecht es mir geht. Ich mache jeden Tag, was mit Freunden und kämpfe gegen die Tränen und setze ein Lachen auf. Ich kann nicht mehr

06.08.2024 00:55 • #6


heliherz
Und ich verstehe nicht, warum meine Mutter nicht zu mir kommt.
Ich liebe sie und sie liebt mich, aber sie weiß von der Trennung und ich habe ihr 1 Mal gesagt, dass ich ständig Panikattacken habe. Da hat sie sich um mich gesorgt, aber seither hat sie mich nicht mehr darauf angesprochen, obwohl ich fast 7kg abgenommen habe. Es ist so kalt

06.08.2024 00:58 • #7


Gwenwhyfar
Ach heli, das tut mir sehr leid für dich. Deine Mutter kann da wohl auch nicht aus ihrer Haut. Sie wird vermutlich selbst nicht allzuviel Liebe erfahren haben. Sicher meint sie ihr Verhalten nicht böse.

Natürlich ist dir kalt. Sei umarmt.

06.08.2024 01:13 • #8


Hansl
Zitat von heliherz:
Ich habe Angst, dass ich so jemand den Therapieplatz klaue.
Beziehungsweise weißt du, ob mein Problem überhaupt von der Krankenkasse übernommen wird? Ich kann mir das allein nicht leisten

Du bist so jung.
Und was Dir geklaut wird im Leben, dass kannst Du dann erkennen, wenn Du mal in vielen Jahren alleine und gebrochen die Konsequenz dieser Störung zu tragen hast.
Noch steht Dir alles offen, nichts ist verloren.
Häng Dich rein.

06.08.2024 02:17 • x 1 #9


Laetitia2024
@heliherz
Du hättest ihn nicht nochmal fragen sollen, ob er in 3 Monaten zurückkommt, wenn du bis dahin an dir gearbeitet hast. Du hast damit auch ein Stück deiner Würde verloren. Er hat sich erneut von dir getrennt. Akzeptiere das. Das passt nicht mit euch. Arbeite an dir und deinen Verlustängsten, mach eine Therapie, aber mach das Ergebnis nicht von ihm abhängig. Zieh einen Schlussstrich unter die Sache. Wenn man sich im Vorfeld schon mehrmals getrennt hat, dann hat die Beziehung keinen Sinn mehr. Es wird über kurz oder lang immer wieder auf das gleiche Ergebnis hinauslaufen. So wirst du nie glücklich werden.

06.08.2024 09:20 • x 2 #10


M
Zitat von heliherz:
Heute habe ich ihn gefragt, ob wir uns in 3 Monaten nachdem ich an mir gearbeitet habe nochmal treffen können. Bis jetzt hat er nicht geantwortet. Für mich wären beide Antworten hilfreich. Ein „Nein“ würde endlich diese Hoffnung töten. Ein „Ja“ würde mich beruhigen. Ich verstehe einfach nicht, dass er mich zurück wollte und 1 Monat für mich gekämpft hat und dann alles aufgibt. Ich kann nicht mit Trennungen umgehen.

Genau das will Dir Deine verletzte Seele damit auch sagen. Was ich hier von Dir lese, ist der Text einer Frau, die ihr Wohl und Wehe in die Hände eines rational denkenden Partners legt. Denn Du machst Dich von ihm abhängig und wartest auf eine Antwort, die Er Dir geben soll. Warum kannst Du nicht für Dich einstehen? Diese Beziehung hat doch nie funktioniert, wenn Streitereien wegen Nichtigkeiten und ständiges Misstrauen Deinerseits die beständigen Begleiter ware?

Du sagst, Du hast Verlustängste. Und das führt automatisch dazu, den Partner zu vereinnahmen, ihn kontrollieren zu wollen und meistens dennoch misstrauisch zu bleiben. Denn es wird unweigerlich das eintreffen, was Du am wenigsten willst. Er geht.
Dann hast Du ihn wieder eingewoben und er hat es nochmals probiert und gesehen, dass sich nichts geändert hat. Weil Du Dich nicht geändert hast, weil Du das nicht kannst. Keiner ändert sich innerhalb einiger Wochen, das ist totaler Schwachsinn.

Du willst an Dir arbeiten, aber das wirst Du allein nicht schaffen. Ich denke, Du bräuchtest dazu therapeutische Unterstützung. Und Verlustängste kriegt man nicht mit ein paar Sitzungen in den Griff. Sie sind in Dir tief drinnen und die da raus zu bringen, ist wohl kaum möglich. Denn sie liegen im Unterbewusstsein und steuern Dein Denken und Fühlen.

Du wirst Dir jede Beziehung damit kaputt machen, weil Du Deine Partner einengst und erdrückst und beständig Liebesbeweise einforderst, die Dir aber doch nicht helfen, außer Dich für kurze Zeit ruhig zu stellen. Und damit instrumentalisierst Du Deinen Partner. Du nützt ihn aus, denn Du machst ihn auf der einen Seite zum Bestimmer über Dein Leben und auf der anderen Seite hast Du ihm die Aufgabe übertragen, Dich innerlich ruhig und sicher zu machen. Er soll Dein Leben und Deine Defizite richten, aber das kann kein anderer Mensch für Dich erledigen. Es ist Deine Aufgabe, Dir selbst zu helfen. Innerhalb von drei Monaten ist das nicht möglich, evt. innerhalb von drei Jahren.

Aber kaum hast Du wieder einen, geht es von vorne los und Du machst da weiter, wo Du aufgehört hast. Bitte mache Du mich glücklich, bitte gib mir das Gefühl, dass Du mich unendlich und für immer lieben willst, bitte gib du mir ein Gefühl der Sicherheit, dass ich Dir vertrauen kann. Und wenn nicht, dann ticke ich aus und fange zu streiten an.
Du stellst unbewusst Forderungen, die kein Mensch Dir erfüllen kann.

Anstatt Dich abhängig zu machen, solltest Du mal mehr Eigenverantwortung entwickeln. Aber das schaffst Du bisher nicht, denn Du lebst in Schleifen, die sich permanent wiederholen. Es wäre an der Zeit, Dir selbst zu helfen.

06.08.2024 09:50 • x 4 #11


D
Liebe @heliherz,

hast du einen guten Hausarzt? Vielleicht magst du erstmal dort anrufen und hingehen.

Was du so beschreibst - deine Traurigkeit, Weinen, zu wenig Schlaf jede Nacht, Panikattacken, Gewichtsabnahme etc.
Bitte lass‘ dir bald etwas helfen. Und wenn es nur etwas Pflanzliches zur Erst-Beruhigung ist

06.08.2024 11:25 • x 1 #12


A
Zitat von heliherz:
Ein „Nein“ würde endlich diese Hoffnung töten. Ein „Ja“ würde mich beruhigen.

Nur auf diesen Satz bezogen:
Er wird für den Moment antworten, morgen kann es ihm schon anders gehen wie dir im übrigen auch.
Will sagen, die Antwort hilft dir Nix. Und dein Kopf macht eh, was er will.

Ich habe gelernt, dass man Menschen, wenn sie gehen wollen, nicht aufhalten soll.
Sie werden es irgendwann auf jeden Fall tun, weil sie mit dir auf irgendeiner Ebene unzufrieden sind.
Das liegt oft an Ihrer Unzufriedenheit mit sich selbst.
Oder, vielleicht bei deinem Exemplar, an Überforderung, auf die du wenig Einfluss hast.
Du bist Du und das ist gut so. Du darfst deine Ängste nicht schlucken.

Wenn du behandlungswürdig bist, dann wirst du das selbst wissen. Dann ok, Go for it, aber selbst dann solltest du die Beziehung sein lassen.

Es wird vermutlich, wirklich mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit, Männer geben, da wird deine Angst erst gar nicht aufkommen.

Versöhnung und wieder zusammenkommen, kannst alles machen, ist aber nur eine Zeitbombe.

Komm gut durch - und raus da!

06.08.2024 13:18 • x 2 #13


heliherz
Ich habe mir jetzt morgen einen Termin bei einer Therapeutin gemacht und zahl die Behandlung vorerst selbst, dass ich direkt Termine bekomme.
Ich hoffe, das hilft mir. Ich kann einfach nicht schlafen und habe keine Kraft für irgendwas, obwohl ich rational weiß, dass es so richtig ist. Es ist, wie als ob mein Kopf rational alles sehen kann, aber ich mich dennoch selbst betrüge und nicht ohne ihn kann, weil es so schmerzhaft ist. Kann mir bitte jemand eine Geschichte erzählen, wie er es geschafft hat emotional unabhängig zu werden. Das gibt mir Hoffnung

07.08.2024 21:17 • x 1 #14


D
Liebe @heliherz

ganz ganz dickes Lob und großes Kompliment an dich, dass du jetzt so schnell einen Termin bei einer Psychotherapeutin organisiert hast! Wirklich, dass ist ein echter Meilenstein! Du kannst ja deine Verlustangst gut konkret benennen, kommst jetzt in die Handlung, bitte weiter so! Es geht in die richtige Richtung

Ja, du kannst emotional unabhängig werden. Du kannst mit Hilfe der Therapeutin diese „festgefahrene unterbewusste / ungewollte Schallplatte“ lösen. Frei, leichter, unbeschwert. Dafür ist die Therapeutin da, um dir dabei professionell zu helfen, dich zu begleiten, zu unterstützen. Lass‘ dich ein, den Rest übernimmt erstmal die Therapeutin. Sie wird die richtigen Fragen stellen und Punkte berühren, damit etwas in dir in Bewegung kommt, sich andere Blickwinkel oder Erkenntnisse ergeben, andere Gefühle entstehen können

Ich denke sehr an dich und drücke ganz fest die Daumen, dass die Chemie gut passt bei deiner Psychotherapie-Stunde

07.08.2024 23:41 • x 2 #15


A


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