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Ich kann nicht aufhören zu kämpfen

S
Ihr lieben, ich habe hier viele tolle Antworten gelesen, deshalb habe ich mich angemeldet und muss meine Gefühle auch los werden.
Mein Mann hat mir im September gesagt das die Liebe vergangen ist, das er nur noch Freundschaft für mich empfindet.
Im Oktober dann der nächste Schlag, er hat sich in eine Kollegin verliebt und zwar schon länger.
Er hatte es verschwiegen, da es nicht der Hauptgrund für ihn ist.
Wir wohnen bald 3 Jahre im neu gebauten Haus, kurz nach dem Einzug kam die kleine zur Welt. Die Kinder sind 6 und 2 Jahre alt.
Ich habe nun ein halbes Jahr Kampf hinter mir, aber er hat nie mit gekämpft.
Es kamen Aussagen von ihm, die mich haben hoffen lassen. Aber anscheinend war es nur sein Gewissen o. die Verwirrung seiner Gefühle.
Er will ausziehen ich soll im Haus bleiben.
In mir sträubt sich alles, wenn ich daran denke ihn gehen lassen zu müssen.
Ich liebe ihn so sehr. Ja trotz der Schmerzen die er mir zufügt.
Er hängt sehr an den Kindern, weint viel.
Er sagt er kann nicht mehr, er war zu lange unglücklich.
Leider hat er mir das zu spät gesagt und ja ich habe nicht gemerkt was in ihm vorgeht. Ich habe gedacht es ist eine Kriese die wir bewältigen können.
Ich kann den Gedanken nicht zulassen hier mit allem alleine zu sein.
Es zerfrisst mich.
Ich habe noch 48kg und werde ständig angesprochen, bin ein Nervenbündel.
Die große weiß und ahnt noch gar nichts
Es ist alles so schwer und so unrealistisch
Traurige Grüße

28.03.2022 13:35 • #1


L
Ich kann gerade sehr gut mitfühlen, denn meine Frau hat sich auch von mir getrennt und hinterlässt so viele schöne Erinnerungen hinter sich. Ich werde täglich von diesen Erinnerungen eingeholt und kämpfe wie ein Löwe, denn aufgeben ist für mich keine Option. Ich habe so eine riesengroße Angst um meine beiden Töchter, dass nicht nur ich - sondern auch sie das nicht verkraften werden. Noch wissen sie nichts davon und so lange werde ich alles geben, was ich kann. Zwischendurch versuche ich an schlechte Momente in unserer 19-jährigen Beziehung zu denken, um mich selbst zu schützen. Dies hält kurzzeitig an und ich kann wenigstens was essen. Danach werde ich schnell wieder von Wut, Trauer und Enttäuschung eingeholt und ich suche permanent nach neuen Ideen, um meinen Kampf zu gewinnen.
Fühl dich gedrückt und gib nicht auf.

28.03.2022 14:23 • x 2 #2


A


Ich kann nicht aufhören zu kämpfen

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Catalina
Hallo und erstmal Willkommen bei uns.

Trennungen sind nie schön und tun meistens weh, vor allem, wenn man noch Gefühle für den Ex hat. Leider ist es in deinem Fall wohl so, dass es nichts mehr zu kämpfen gibt. Dein Mann hat dir sehr deutlich gesagt, dass er nur noch freundschaftliche Gefühle für dich hat und keine Beziehung mehr mit dir möchte. Und so schlimm das auch für dich ist, du wirst lernen müssen, das zu akzeptieren. Wenn du das alleine nicht schaffst, solltest du dir evtl. professionelle Unterstützung holen.
Zitat von Susi01:
Ich habe noch 48kg und werde ständig angesprochen, bin ein Nervenbündel.

Dagegen solltest du dringend etwas unternehmen. Eure beiden Krümel brauchen eine Mama, die wenigstens halbwegs stabil und gefestigt ist, umso mehr, wenn dein Mann auszieht und du dann mit den beiden alleine lebst. Hast du Familie und Freunde, bei denen du dich aussprechen kannst?

28.03.2022 14:40 • x 3 #3


G
Hallo
Ich kann deine Verzweiflung in deinen Zeilen lesen - es tut mir sehr leid.

Wie lange seit ihr zusammen?
Könntest du das Haus alleine halten?

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, Du solltest ihn jetzt in diesem Moment los lassen, nur wenn er merkt was er verloren hat kann sich bei ihm etwas ändern. Solange du bettelst, weinst und 24h für ihn verfügbar bist treibst du ihn weiter weg.

Es ist schwer, sehr schwer aber der einzige Weg diese Dynamik zu ändern.

48 kg ist sehr wenig, du solltest dir jeden Tag 20 min Zeit nehmen um dir etwas gutes zu tun.

Trinke vorallem viel, vielleicht auch mal ein Smoothie. Esse ganz bewusst kleine Häppchen auch wenn es mal Schokolade oder Chips sind.
Gönne dir etwas !

Es werden bessere Zeiten kommen ganz bestimmt

Lg

28.03.2022 14:58 • x 1 #4


NorthlandExplor
Hallo Susi und Willkommen in der Runde.

Deine Situation ist schrecklich und ganz viele hier im Forum haben ähnliches wie du hinter sich bringen müssen. Es ist wichtig dass du weißt, dass du mit deiner Situation überhaupt gar nicht alleine bist und ganz viele bereits ähnliches durchgemacht haben oder durchmachen müssen.

Zitat von Susi01:
Es kamen Aussagen von ihm, die mich haben hoffen lassen. Aber anscheinend war es nur sein Gewissen o. die Verwirrung seiner Gefühle.

Eine Situation die ich gut kenne. Aber du musst dringend akzeptieren, dass es vermutlich nur Strohhalme sind an denen du dich festhältst oder auch lange Zeit festhalten wirst. Sie tun für einen kleinen Moment gut, aber verhindern ganz stark dass du vorwärts kommst.
Wie meine Vorredner schon gesagt haben, ist es das Beste jetzt erst mal auf Tauchstation zu gehen und mit dem kämpfen aufzuhören.

Zitat von Susi01:
Leider hat er mir das zu spät gesagt und ja ich habe nicht gemerkt was in ihm vorgeht. Ich habe gedacht es ist eine Kriese die wir bewältigen können.

Glaub mir das ist bei ganz vielen so. Es spielt leider keine Rolle mehr ob er es zu spät gesagt hat, oder ob denkst etwas merken zu müssen. In einer intakten Beziehung gibt es kein zu spät oder irgend einen Grund einen Fehler bei dir zu suchen. Offensichtlich hat er sich entschieden und die Chance vorher mit dir darüber zu reden bewusst ausgeschlagen oder abgelehnt.

Wichtig ist jetzt, dass du nach einem halben Jahr seit eurer Trennung erstmal versuchst das ganze so anzunehmen. Lass den Schmerz zu, weine, sei wütend, hasse, liebe und hoffe. Aber lass ihn keinesfalls etwas davon mitbekommen. Zeit ist im Moment dein bester Freund. Lenke dich ab, triff dich mit Freunden oder Familie.

Mir hat es sehr geholfen daran zu denken wie es war, als man sich kennengelernt hat. Dieses Verliebtsein, dieses Gefühl jemand ganz besonderen gefunden zu haben. Und nun frag dich mal warum das eigentlich nie wieder passieren soll?!
Auch wenn du keine 20 mehr bist, kannst du das Ganze mit deinen beiden Zwergen auch nochmal ganz von vorn erleben. Ich weiß es fällt schwer loszulassen, aber wenn du immer ein bisschen daran denkst, dass die Zukunft noch viel schöner werden kann, dann kommt mit der Zeit auch der Punkt, wo du spürst das Ganze im Griff zu haben und wieder nach vorn zu schauen.
Der Trennungsschmerz lässt nach. Versprochen! Egal ob nach Monaten oder erst Jahren. Du kannst dich darauf verlassen.

28.03.2022 16:28 • x 5 #5


aequum
Zitat von NorthlandExplor:
Hallo Susi und Willkommen in der Runde. Deine Situation ist schrecklich und ganz viele hier im Forum haben ähnliches wie du hinter sich bringen müssen. Es ist wichtig dass du weißt, dass du mit deiner Situation überhaupt gar nicht alleine bist und ganz viele bereits ähnliches durchgemacht haben oder durchmachen ...

He, wie gut wieder etwas von Dir zu hören, bzw. zu lesen!

@Susi01,
Dieser Mann kennt sich aufgrund eigener Erfahrungen sehr gut aus. Er hat am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie es ist, derart verletzt zu werden.

28.03.2022 16:34 • x 1 #6


D
Zitat von Susi01:
Ich habe nun ein halbes Jahr Kampf hinter mir, aber er hat nie mit gekämpft.

Zitat von Leola:
Ich werde täglich von diesen Erinnerungen eingeholt und kämpfe wie ein Löwe

Wie sieht dieses Kämpfen eigentlich in der Praxis aus? Was macht ihr da ganz konkret?

28.03.2022 16:39 • x 2 #7


L
@DonaAmiga Briefe schreiben, Gespräche suchen, sprüche schicken, aktuell arbeite ich an einer Videobotschaft, zu 100% für die Kinder da sein und eigene Interessen/Hobbys hinten anstellen, ihre Arbeit wertschätzen, sich stark im Haushalt oder Ähnlichen einbringen

Leider bislang ohne jeden Erfolg

28.03.2022 19:15 • x 2 #8


S
Vielen lieben Dank für eure Worte!
Es tut so gut Verständnis zu lesen.
Wir waren 13 Jahre zusammen 10 davon verheiratet. Haben eine kinderwunschbehandlung und den Hausbau gewuppt, dann kam noch ein überrschungskind( ich war schockiert von der Schwangerschaft, er hatte sich so gefreut) und jetzt zählt das alles nicht mehr.
Er will den finzierungsanteil weiter zahlen+ Kleidung/Schulsachen...
Ich habe zum Glück im gleichen Ort meine Eltern und Geschwister
Auch Schwiegereltern ( da will er in unsere alte Wohnung) sie sind alle für mich da. Schon die ganze Zeit. Das ist das einzige was ich aus der bisherigen Situation mitnehmen konnte...wie wichtig doch Familie ist. Meine Mutter habe ich ganz anders kennengelernt.

Ich habe auch gute Freunde die teilweise auch getrennt sind, sie unterstützen mich sehr u ich kann Tag und Nacht kommen.
Trotzdem fühle ich mich so einsam und allein.
Es ist so unfair, er kann seine Entscheidung durchziehen u gehen. Ich habe Bett bringen, sch...Nächte, früh alle fertig machen, Hausaufgaben Ärger usw. dann noch Haus, Garten und dazwischen Arbeiten gehen.

Ich bin bloß froh das die andere so weit weg wohnt nicht das ich die noch hier sehe.

Er wünscht sich sehr das wir freundschaftlich miteinander umgehen. Nimmt mich auch mal in den Arm. Ich weiß das sollte ich nicht machen! Und ich weiß für die Kinder ist ein anständiger Umgang wichtig.
Aber diese Art mich fallen zu lassen ohne irgendeine Chance auch meine Fehler zu verändern o. einen Weg gemeinsam zu finden, das bricht mir das Herz.
Ich kann nicht einfach auf Freund umstellen, das schaffe ich nicht.

28.03.2022 19:17 • x 1 #9


S
Hallo, liebe Susi,

einen virtuellen Drücker!

Zitat von Susi01:
Ich liebe ihn so sehr. Ja trotz der Schmerzen die er mir zufügt.

Susi, wirklich? Irgendwie nicht, wegen der Schmerzen, die er Dir zufügt, denn:
Zitat von Susi01:
Ich kann den Gedanken nicht zulassen hier mit allem alleine zu sein.

DAS scheint der Grund zu sein, warum Du kämpfst. Und vermutlich die Tatsache, dass Du Dich nicht ganz so ohn-mächtig (!) fühlst, solange Du das Gefühl hast, handeln zu können.

Liebe Susi, Du darfst handeln. Für Dich selbst! Du darfst kämpfen. Um Dich selbst.
Zitat von Susi01:
Ich soll im Haus bleiben.

In Deinem Fall würde ich dazu neigen, das als falsch anzusehen. Warum? Weil Dich alles an ihn erinnert.
Es passiert dann schnell mal, sich ohnmächtig zu fühlen - also ohne Macht!

Eine neue Wohnung, neue Nachbarn können Auftrieb geben.

28.03.2022 19:26 • #10


S
Zitat von Susi01:
Er wünscht sich sehr das wir freundschaftlich miteinander umgehen. Nimmt mich auch mal in den Arm.,


Zitat von Susi01:
Er will den finzierungsanteil weiter zahlen+ Kleidung/Schulsachen..


Er will alles tun, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen...hilft Dir leider nicht. Im Gegenteil, das mit in den Arm nehmen muss Dir (momentan) wie Hohn erscheinen.

28.03.2022 19:34 • x 1 #11


S
Das hat meine Freundin auch Schi gefragt, ob ich vielleicht nur noch die Gewohnheit liebe. Aber dann sehe ich ihn und spüre dieses kribbeln diese tiefe Liebe. Im Kopf weiß ich dass ich es schaffen kann/muss.
Aber mein Herz zerbricht. Er ist meine große Liebe.
Es gibt auch gute Tage. Da bin ich stark und genieße meine Kinder. Da versuche ich mir nichts anmerken zu lassen ihn Gleichgültigkeit zu vermitteln.
Dann kommt wieder ein Tag Da könnte ich nur weinen und mir ist alles zu viel.

Er liebt diese Familie, kommt gerne nach Hause....Aber eben nicht zu mir
Es ist so schwer und ich möchte mich doch so gerne wieder leicht und zuversichtlich fühlen

28.03.2022 19:49 • #12


D
Danke, @Leola . Dann drücke ich dir von Herzen die Daumen, dass es doch noch nützen möge.

Oh Mann, @Susi01 , das ist 'ne traurige Geschichte bei dir und schwer, dir da was Mutmachendes zu schreiben. Denn du wirst dich wohl damit abfinden müssen, dass es kein Zurück mehr gibt.
Aber ich versuch's mal trotzdem.

Wichtig finde ich, dass du und dein Noch-EM nicht miteinander verfeindet seid. Denn das ginge noch stärker an deine Substanz und wäre auch für eure Kinder nicht gesund.
Wichtig finde ich weiter, dass dein Umfeld aus Familie und Freunden stabil und erreichbar ist und dich unterstützt.
Und ganz wichtig finde ich auch, dass es mit deinem Noch-EM keinen Stress ums Geld gibt, du und die Kinder also existentiell abgesichert seid.
Gut ist auch, dass du das neue Liebesglück deines Noch-EM nicht täglich live vor der Pupille hast.
Zitat von Susi01:
Aber diese Art mich fallen zu lassen ohne irgendeine Chance auch meine Fehler zu verändern o. einen Weg gemeinsam zu finden, das bricht mir das Herz.

Das kann ich verstehen, aber Vorsicht! Treib keinen Raubbau mit deiner Gesundheit - ich sage nur broken heart syndrome. Ich habe mal gelesen, dass es das tatsächlich gibt.

Okay, er hat dir keine Chance gegeben. Was meinst du: Hilft dir an dieser Stelle evtl. Trotz? So'n Gedanke wie 'Wer nicht will, der hat schon'? Oder so wie der Refrain in diesem Lied hier?

28.03.2022 20:00 • #13


S
Zitat von Susi01:
Es gibt auch gute Tage. Da bin ich stark und genieße meine Kinder. Da versuche ich mir nichts anmerken zu lassen ihn Gleichgültigkeit zu vermitteln.

Susi, Liebe, Ihr wart lange zusammen, habt gemeinsam ein Haus gebaut, 2 Kinder bekommen. Das will erst einmal verkraftet werden. Zumal diese Trennung für Dich völlig überraschend kam.

Oben Zitiertes macht Mut! Es geht aufwärts - ein Schritt vor, zwei zurück - aber es geht immerhin auch vorwärts.

Ich habe eine Frage an Dich: Du schriebst, Deine Schwiegereltern sind für Dich da, aber Dein Mann will dorthin zurückziehen. Wie sieht dieses Dasein aus? Ist das nicht für die Schwiegereltern - und damit letztlich auch für Dich - eine zwischen den Stühlen sitzen - Angelegenheit, besonders, wenn der Sohn direkt bei ihnen wohnt (und vielleicht irgendwann seine Kollegin mitbringt?)

28.03.2022 20:01 • x 1 #14


S
Die Schwiegermutter sagte sie will von der Frau nichts wissen. Wie das werden wird, weiß ich auch nicht.
Mit da sein meinte ich ehr für die Kinder da sein. Sie sind beide gerne bei Oma. Und wenn er da wohnt sehen sie sich alle und können auf Familie machen. Schwiegermutter hatte die ganze Zeit versucht auf ihn einzuwirken, wie: das kannst du doch nicht machen....Es ist auch dein Haus.....
Aber letztendlich wollen sie die Kinder nicht verlieren und ich brauche da jede Hilfe

29.03.2022 05:01 • x 1 #15


A


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