Hallo zusammen,
im Moment fühle ich mich wahnsinnig hilflos und weiß nicht wohin mit meinen ganzen Gefühlen. Ich habe dein Eindruck meine Freunde verstehen mich nicht richtig und daher weiß ich einfach nicht mehr weiter. Aber eins nach dem anderen: Ich habe mich vor drei Monaten von meinem Freund getrennt. Wir waren 9 Jahre zusammen und sind mehr oder weniger zusammen erwachsen geworden. Irgendwann gab es einen Punkt, an dem es sich einfach nicht mehr richtig angefühlt hat und daher habe ich mich getrennt. Ich dachte nun kann ich endlich all die Dinge machen, die ich davor nicht machen konnte und endlich mein Leben leben ohne mich für alles rechtfertigen zu müssen. Das hat auch anfangs alles gut geklappt. Ich war wieder sehr viel unterwegs, habe nette Leute kennengelernt, auch Männer... Doch sobald ich einen Mann kennenlerne, fange ich an zu klammern, weil ich einfach Angst vor dem Alleinsein habe. Meine Freundinnen sagen mir, dass ich das lernen muss und mich nicht wieder Hals über Kopf in etwas Neues stürzen soll. Rational weiß ich, dass sie recht haben. Aber ich kann es einfach nicht. Alle sagen mir wie stark ich wäre und dass es viel Mut erfordert sich nach neun Jahren zu trennen, doch ich fühle mich nicht so. Nicht mutig und auch nicht stark. Ich fühle mich viel mehr wahnsinnig alleine. Ich will einfach nur jemanden haben, der mich unterstützt und den ich unterstützen kann. Der mir Liebe gibt und dem ich das Gleiche wieder zurückgeben kann. Genau das hatte ich neun Jahre und jetzt habe ich das Gefühl einen großen Fehler gemacht zu haben. Doch auch hier weiß ich wieder rational, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Denn es wäre nicht fair bei ihm zu bleiben nur damit jemand da ist. Doch was ist, wenn ich nie wieder jemanden kennenlerne mit dem es harmoniert? Der mit mir zusammen sein will und es aushält, dass ich ihm so viel Nähe geben will? Gerade habe ich wieder die Erfahrung gemacht, dass ich die Männer damit regelmäßig überfordere. Es gab einen Mann, eigentlich war er der Auslöser für meine Trennung. Sicherlich nicht der Grund, aber dennoch der Auslöser. Wir haben es versucht, aber es hat nicht geklappt zwischen uns. Inzwischen sind wir sehr gut befreundet und ich schlafe auch ab und zu in seinem Bett. Allerdings passiert nichts Körperliches mehr zwischen uns, außer Kuscheln. Und das ist sehr schön. Doch gestern hat er mir gesagt, dass er das Gefühl hat, dass ich mehr für ihn empfinde als er für mich und dass er zwar das Kuscheln schön fände, aber immer Angst vor der Verabschiedung hat. Weil ich ihn dann küssen will und er findet Küssen ohne Liebe geht nicht und fühlt sich falsch an. Aber die Küsse gehen doch genauso oft von ihm wie von mir aus. Ich verstehe das einfach nicht. Ich denke immer, dass er es auch schön findet mit mir zusammen zu sein und dann sagt er mir solche Sachen. Aber das gibt es doch nicht. Ich kann mich doch nicht so in ihm täuschen. Für mich ist er nicht irgendwer, sondern jemand ganz besonders. Denn er war der Auslöser für meine Trennung. Durch ihn habe ich endlich geschafft den letzten Schritt zu gehen. Und für ihn bin ich nur austauschbar, einer von vielen Menschen in seinem Leben? Das kann ich einfach nicht glauben. Aber vielleicht mache ich hier genau wieder das: Ich kann nicht alleine sein und steigere mich daher in etwas rein? Und das Schlimmste ist: Ich kann nicht einmal sagen, was ich eigentlich für ihn empfinde. Oder für meinen Ex. Vielleicht ist es gar nicht so, dass ich zu viele Gefühle habe, sondern viel mehr bin ich gar nicht fähig richtig zu lieben, weil es mir immer nur darum geht nicht alleine zu sein?
Ich weiß grad einfach nicht weiter. Was macht man gegen dieses Gefühl von Einsamkeit? Und wie schafft man es eine Balance zwischen dem Gefühl es geht mir super und ich bin unbesiegbar und ich schaffe das alles nicht mehr alleine zu finden?
Liebe Grüße
Anne
01.07.2012 09:23 •
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