Hallo! Es kostet mich eine große Überwindung, hier zu schreiben. Ich versuche offen und schonungslos mein Dilemma zu beschreiben. Ich bin 61, meine Frau 58. Wir sind 27 Jahre verheiratet, zwei erwachsene Kinder, wobei unsere Tochter(25), schwerst chronisch krank ist. Meine Frau habe ich 1985 beim Studium kennengelernt, sind als zwei übrig Gebliebene zusammengekommen, die irgendwie vergessen haben, sich wieder zu trennen. Mehr gemeinsamer Leidensdruck als große Liebe. Die Musik brachte uns zusammen, wir sind beide Lehrer. Ich am Gymnasium, sie arbeitet mir schwerst mehrfach behinderten Ki dern. Trotzdem haben wir uns zusammengerauft und auch zu intensiver Intimität gekommen. Ergebnis unserer Sohn, 1991. Danach wurde es schon schwieriger mit Intimität und S. Trotzdem kam 1999 unsere Tochter. Ab deren 7. Lebensjahr wurde sie schwer krank, Jahre im Krankenhaus mit meiner Frau folgten. Wir funktionierten nur noch. Vernachlässigten dabei auch unbeabsichtigt unseren Sohn, damals 15. Unsere Tochter machte 2017 trotzdem Abi und begann ein Studium in Leipzig. Wir waren wieder für uns. Aber Intimität und S. waren weg. Eigentlich schon nach der Geburt unserer Tochter. Ich litt. Sie anfangs auch. Ich kam gar nicht mehr klar, entwickelte eine Vielzahl psychosomatischer Symptome. Fuhr insgesamt 3 mal zu einer entsprechenden Reha. Das letzte Mal im Juni. Und dort traf ich dann auf meine AF. Knapp 18 Jahre jünger, allein erziehend mit 11jährigem Sohn, im wöchentlichen Wechselmodell mit ihrem Ex, mit dem sie gar nicht mehr klarkommt. War zu dem Zeitpunkt locker liiert mit einem Afrikaner, der ihr aber mit seinen Ansprüchen das Leben schwer machte. Sie fühlte sich von den Männern quasi lebenslang verarscht. Und nun kam ich ins Spiel. Zusammen mit meinem Zimmernachbarn haben wir sie versucht wieder aufzubauen, trotz unserer eigenen Probleme. Dazu kam, dass sie und ich und eine weitere Mitpatientin uns öfter in ein kleines Zimmerchen, welches zur Meditation gedacht war,zurückgezogen haben und dort gesungen und Gitarre gespielt haben. Die Mitpatientin zog sich dann immer früher zurück und ich blieb mit meiner AF allein . Dann eben nicht mehr nur zum Singen. Es überkam uns und konnten die kommenden Wochen nicht mehr voneinander lassen. Ich habe ihr immer jemanden gewünscht, der sie auffängt zu Hause und ihr eine starke Schulter bieten kann. Habe nicht mitbekommen, dass ich längst mich damit meinte. Schlusspunkt war der Entlassungstag, wo wir auf ihren Vorschlag uns noch eine Nacht in einer Pension gegönnt haben.
Auseinander sind wir mit der Absicht gegangen, zu Hause alles zu ordnen. Sie wünschte mir, daß ich das, was sie mir geben konnte, bei meiner Frau wieder entdecke. Habe mit meiner Frau darüber eine schwere Auseinandersetzung gehabt, mit dem Ergebnis, dass sie all das nicht mehr geben kann. Es ihr leid tut. Sie geht jetzt viel pilgern und hat zu sich gefunden. Als Paar kommen wir praktisch nicht mehr vor. Empfindet sie nicht so und definiert sich viel über die Familie: Unser Sohn hat seit zwei Jahren Eibe Freundin mit zwei Stiefkindern 8 und 6 und ist seit August Vater. Meine Frau ist fast nur noch dort. Meine AF hat mittlerweile ihren Mr. Right gefunden. Ca. 3 Wochen nach der Kur. Wir hatten bis dahin intensive Videochats. Eigentlich hat sie jetzt genau das, was ich ihr immer gewünscht habe. Nur ich bin auf der Strecke geblieben . leide wie ein Hund. V.a. weil ich das, was ich auf meine AF projiziert habe, bei meiner Frau nicht mehr wiederfinde. Der Betrug an meiner Frau wiegt schwer, belastet mich unheimlich. Weiß im Moment überhaupt nicht mehr weiter. Ich möchte keine Absolution, ich weiß auch dass vieles schwer zu verstehen ist. Aber vielleicht gibt es ja von euch Ideen .
31.12.2024 10:07 •
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