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Ich kann meine Affäre nicht loslassen

ma24
Ich bin erst mal sehr berührt, wie sehr ihr euch Gedanken macht. Das allein ist schon sehr viel Wert. Und ihr habt es eigentlich beide ganz gut auf den Punkt gebracht.
Für mich wäre eine offene Beziehung tatsächlich die ideale Form. Aber daran würde sie zerbrechen. Auch eine Paartherapie sieht sie immer noch skeptisch. Wie schonmal beschrieben, werde ich in den Winterferien nochmal angreifen .
Nochmal Danke für euer Mitgefühl. Das bedeutet mir viel.

Gestern 16:18 • #76


ma24
Was mich auch noch ganz gewaltig plagt, ist ein sehr stark ausgeprägter Liebeskummer gegen über meiner Ex AF. Sie ist ja jetzt seit Ende Juli 24 fest liiert. Hat mir aber unwahrscheinlich viel gegeben. Sie hat mich auch als. MANN wahrgenommen. Mit Komplimenten, die ich so von meiner Frau noch nie gehört habe.
Trotzdem weiß ich, dass mich meine Frau auf ihre Art auch liebt.
Ich habe auch Probleme mit meinem Selbstwertgefühl. Hat u.a. damit zu tun, dass meine Frau ca. 18 cm größer ist. Aber damit hatte eher ich das Problem, nicht sie.
Aber man muss ja nicht immer Händchen haltend , oder tanzen gehen. Mak einen Ausflug Kino, Konzert ... Alles nicht mehr da.
So, nun wisst ihr fast alles.

Gestern 17:02 • x 1 #77


A


Ich kann meine Affäre nicht loslassen

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alleswirdbesser
Zitat von ma24:
Mak einen Ausflug Kino, Konzert ... Alles nicht mehr da.

Warum?

Gestern 18:08 • #78


ma24
Gute Frage. Hat mehr mit ihrem Rückzug aus der Gesellschaft zu tun als mit mir. Ich schrieb ja schon, dass sie nicht mal mehr zu runden Geburtstagen mitkommt.
Sie hat für sich ein erfülltes Leben. Sie vermisst nichts, und das ist mein Problem.

Gestern 18:19 • #79


Heavydreamy
Zitat von ma24:
Sie hat mich auch als. MANN wahrgenommen. Mit Komplimenten, die ich so von meiner Frau noch nie gehört habe.
Trotzdem weiß ich, dass mich meine Frau auf ihre Art auch liebt.
Ich habe auch Probleme mit meinem Selbstwertgefühl. Hat u.a. damit zu tun, dass meine Frau ca. 18 cm größer ist. Aber damit hatte eher ich das Problem, nicht sie.
Aber man muss ja nicht immer Händchen haltend , oder tanzen gehen.

Wenn du von deiner Frau noch nie tolle Komplimente gehört hast und du mit ihrer Grösse bzw mit deiner Grösse ein Problem hast, wieso seid ihr dann trotzdem zusammengekommen bzw, warum bist du mit ihr zusammengekommen?

Man sucht sich doch einen Partner, wo man keine Probleme mit Händchenhalten hat oder das man gemeinsam was unternimmt oder?

Zitat von ma24:
Sie vermisst nichts, und das ist mein Problem.

Hm, kann sein, weil du dich mit ihr nicht so gerne sehen lässt, wegen deiner Körpergrösse, dass sie eben sich total häuslich zurückgezogen hat, statt mit dir unbeschwert einfach ausgehen zu können mit Händchenhalten und küssen auf offener Straße oder whatever. Könnte sein oder?

Gestern 18:26 • #80


ma24
Das ist eher nicht der Fall. Wir sind ja seit vielen Jahren in unserem Umfeld anerkannt und etabliert. Sie hat eine Art Phobie gegen Menschenmassen, Partylärm u.ä. entwickelt. Deshalb hat sie ja auch das Pilgern für sich entdeckt. Back to the roots sozusagen. Sie ist sehr häuslich, hat den grünen Daumen für unseren Garten, ist vernarrt in unser Enkelchen (4Monate), ist innerhalb der 4 Wände sehr umtriebig. Auch innerhalb ihrer Schule macht die Konzerte mit Schülern, hat 2 Bands, die sie zusammen mit unserem Sohn leitet. Aber das ist ihr Job dem genießt sie. Allerdings ist sie schon set 5 Jahren nicht mehr bei unserem Weihnachtsmärchen dabei, wo Lehrer für Schüler det Stadt spielen und singen. Ich schreibe die Musik und meine Frau ist eine begnadete Schauspielerin und Sängerin. Alles der schwierigen Familiengeschichte zum Opfer gefallen. Sie geht vollkommen in der Familie auf und glaubte bisher, ich hätte mich in dieselbe Richtung entwickelt.
Die Reha und meine AF haben mir schmerzhaft vor Augen geführt, was ich tatsächlich vermisse.
Aber das hatten wir ja schon ...

Gestern 18:50 • x 1 #81


ma24
Und warum wir zusammengekommen sind? Wir waren zufällig im Januar '87 während der Semesterferien im Wohnheim geblieben. Hatte bis dahin fast keinen Kontakt. Wir haben zusammen für die Psychoprüfung gelernt. Noch am selben Tag landeten wir in der Kiste, mit der Gewissheit, dad eird eh nichts. Tja, und dieses wird eh nichts dauert seitdem an.

Gestern 18:55 • x 2 #82


Ema
Zitat von ma24:
Sie hat für sich ein erfülltes Leben. Sie vermisst nichts, und das ist mein Problem

Sie hat ein erfülltes Leben und vermisst nichts. Ihr ist es recht so, wie es ist.
Du hast kein erfülltes Leben und vermisst eine Menge.
Und dennoch bist du derjenige, der Schuldgefühle hätte, wenn du etwas ändern würdest. Sie scheint nicht unter Schuldgefühlen zu leiden, wenn sie dich neben sich emotional verhungern sieht.

Findest du das nicht seltsam? Hast du da schon einmal angesetzt? Hast du dich mal gefragt, woher deine übermäßigen und auch nicht mehr verhältnismäßigen Schuldgefühle kommen?

Gestern 20:09 • x 2 #83


ma24
@Ema
Du schreibst: wenn sie mich emotional verhungern sieht - ich glaube nicht, dass sie das sieht.
Hier muss ich mich wahrscheinlich ehrlich machen. Ich bin in großer emotionaler Abhängigkeit aufgewachsen. Praktisch als Einzelkind, mein Bruder ist 14 Jahre älter. War zwar wohlbehalten, aber auch abgeschirmt, bin klein gehalten worden. So eine Art Muttersöhnchen. Velustängste prägen mein Leben. Auch meine Frau hat in gewisser Weise auch diese Mutter - Funktion. Eine Rolle, die sie im Zuge der schweren Erkrankung unserer Tochter zur Mutter Courage ausgebaut hat. Sie bestimmt seitdem wo es lang geht. Das war vor 2006, dem Jahr, wo fie Erkrankung ausgebrochen war, anders.Trotzdem sieht sie mich als Partner auf Augenhöhe. Das trifft in vielerlei Hinsicht auch zu. Wo wir uns genau als Partner nut einem gesunden S. verloren haben?
Ich weiß es nicht.
Ich meine nur, dass meine Neigung zur emotionalen Abhängigkeit die jetzt bestehende Situation mit herbeigeführt hat.
Diesen emotionalen Klammereffekt habe ich auch sehr schmerzhaft empfunden, als meine AF plötzlich jemanden gefunden hat, mir dem sie glücklich scheint. Eigentlich gut für uns beide. Nur hänge ich ihr emotional noch unheimlich nach.
Ich weiß, eine sehr komplizierte Kiste, kein Ruhmesblatt für mich.
Aber ohne meine schonungslose Ehrlichkeit könnt ihr natürlich auch nicht helfen. Ich fühle mich zumindest erleichtert, wenn ich es hier einfach mal aufschreiben kann. LG

Gestern 20:32 • x 1 #84


Vienne
@ma24

Puh...ich habe gerade deinen Thread gelesen...und bin ein wenig betroffen... vielleicht, weil es mich ein wenig an meine Ehe erinnert hat. Wir haben übrigens das gleiche Alter.

Auch mein Mann und ich lernten uns beim Studium kennen, 33 Jahre Beziehung, 25 Jahre Ehe, 2 Kinder, eines davon sehr schwierig mit Entwicklungsverzögerung und all möglichen Defiziten. Das hat auch unsere Ehe geprägt, denn ich steckte zurück, setzte alles in Bewegung, ...mit Erfolg. Das Kind ist zu einem wunderbaren jungen Mann geworden ohne Defizite.

Aber...wir haben uns wahrscheinlich im Alltag verloren. Die Liebe meines Mannes ging für mich verloren, während ich ihn noch liebte. Dazu kam eine feste MLC bei ihm.

Vor 4 Jahren Trennung... etwas unschön, aber ich habe ihm verziehen und wir konnten ein gutes Verhältnis aufbauen (Wir leben getrennt und haben unser eigenes Leben).

Einen Fehler gab es...er redete mit mir nicht. Obwohl ich das Gespräch suchte, schob er immer andere Dinge vor. Unser Liebesleben war okay, aber nicht prickelnd.

Warum erzähle ich dir das so genau?

Weil ich das Gefühl habe, dass du den gleichen Fehler wie mein Mann begehst

Du sprichst nicht offen mit deiner Frau, sagst ihr nicht, dass 5 vor 12 ist.

So verharrst du weiter unglücklich. Bis du dann ausbrichst.

Das wird nicht deine erste Affäre bleiben. Zu groß ist der Hunger nach Nähe, Wärme, Leidenschaft...du weißt, was dir entgeht.

Dass du dich vor einer Trennung scheust, verstehe ich.

Aber 61, das ist kein Alter! Ein Neuanfang, falls es nicht klappt, kein Beinbruch!

Ich könnte das nicht mehr...auf diese Leidenschaft zu verzichten.
So etwas ist enorm wichtig.

Und ich fürchte...du kannst das auch nicht.
Wenn also deine Frau da nicht mehr Interesse aufbringt nach einem ehrlichen Gespräch...dann ist mMn eure Ehe am Ende und nur mehr eine Familien WG.

Gestern 20:47 • x 5 #85


Hermine47
Zitat von ma24:
Wie schonmal beschrieben, werde ich in den Winterferien nochmal angreifen .


Warum 8 Wochen verschenken und weiter leiden ?
Warum schiebst Du es vor Dir her?
Es kann sehr erleichternd sein, es endlich auszusprechen das Du so nicht mehr kannst.

Gestern 21:03 • x 2 #86


Ema
Zitat von ma24:
ich glaube nicht, dass sie das sieht

Aber ist das dann nicht sogar noch schlimmer?
Das heißt ja, dass sie dich überhaupt nicht sieht.
Sie ist zufrieden und bemerkt nicht, dass du neben ihr unglücklich bist.
Wobei es ja nun wirklich kein Hexenwerk wäre, sich das denken zu können, oder? Selbst, wenn du es ihr nicht explizit gesagt hast. Nur die allerwenigsten Menschen möchten dauerhaft ohne emotionale, geistige und körperliche Nähe leben. Von den fehlenden gemeinsamen Unternehmungen mal ganz zu schweigen.

Zitat von ma24:
Ich meine nur, dass meine Neigung zur emotionalen Abhängigkeit die jetzt bestehende Situation mit herbeigeführt hat.

Das verstehe ich sehr gut. Es ist eine Erklärung dafür, wie du da hineingeraten bist.
Und was kann dich deiner Meinung nach wieder herausführen?
Denn nichts ist in Stein gemeißelt. Auch Kindheitsprägungen müssen dich nicht ein Leben lang leiten.

Zitat von ma24:
Auch meine Frau hat in gewisser Weise auch diese Mutter - Funktion.

Und auch das ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn sie diese Funktion in manchen Bereichen hat, dann ist es an dir, dich von ihr abzunabeln.
Oder willst du auf ewig in der Rolle verharren?
Wann willst du etwas ändern, wenn nicht jetzt, da du das Problem doch offenbar sogar schon erkannt hast?

Ist dir übrigens aufgefallen, dass du auf meine Frage nach deinen übermäßigen Schuldgefühlen überhaupt nicht eingegangen bist?
Ich nenne sie übermäßig, weil du meiner Ansicht nach nichts anstrebst, was völlig drüber wäre und wofür du überhaupt Schuldgefühle haben musst.
Du bist emotional am Verhungern, du möchtest so nicht mehr leben und du hast ein paar Minimalbedürfnisse nach Nähe.
Deine Frau will oder kann dir das nicht geben.
Es gibt nicht den geringsten Grund Schuldgefühle zu haben, wenn du dein Leben dergestalt ändern möchtest, dass diese Minimalbedürfnisse erfüllt werden.

Ich frage also noch einmal: Wieso hast du so ein unverhältnismäßig schlechtes Gewissen?

Gestern 21:16 • x 4 #87


ma24
Oje. Gar nicht so einfach, hier adäquat zu reagieren.
Als erstes möchte darum bitten, meine Beiträge nochmals aufmerksam nachzulesen. Schon im Eingangsthread habe ich geschrieben, dass ich meine Frau schon wenige Tage nach der Reha mit all diesen Erkenntnissen konfrontiert habe. Ist mir von meiner Therapeutin ja quasi als Hausaufgabe mitgegeben worden.
Sie ist panisch aufgesprungen, es sei alles nur Lug und Trug bisher gewesen. Lief in ihrer Verzweiflung an den Strand - wir waren im Urlaub -ich wusste nicht, wozu sie in diesem Moment fähig sein würde. Kam nach einer halben Stunde wieder. Ich hatte meine AF erwähnt, habe gesagt, was mir fehlt. Wir haben dann tatsächlich noch einigermaßen ruhig reden können. Mit dem Ergebnis, dass S. bei ihr einfach nicht mehr geht. War ihr höchst unangenehm. Es war auch in den Wochen danach immer wieder Thema. Sie sagte, dass sie seitdem an nichts mehr Freude hätte, dass alles was sie tut ja für uns alle macht etc. Aber sie nimmt das mit und es würde ja auch in ihr arbeiten. Naja, und das arbeitet offenbar bis heute ... ohne Ergebnis.
Ich habe großen Respekt vor jedem, der es schafft, in einer solchen Situation einen Trennungsstrich zu ziehen.
Deshalb würde ich eben gerne den Schritt zur Paartherapie dazwischen schalten. Und in den Ferien können wir beide herunterschalten. Sie hat als Klassenleiterin von schwerst mehrfach behinderten Kindern einen extrem fordernden Job. Da braucht sie alle Energie.
Ich halte euch auf dem laufenden.
GLG an euch!

Gestern 21:53 • x 3 #88


ma24
Ach ja, das mit den Schuldgefühlen. Ergibt sich einfach daraus, daß ich ihr nicht wirklich einen Vorwurf machen kann. Und ich hätte das Gefühl, sie zu bestrafen für das was sie in den Jahren der Krsnkenhausaufenthalte (ca.12 Jahre) geleistet hat und dort eben vieles, was uns vorher als Paar ausgemacht hat, verloren hat.
Ich möchte ihr helfen, sie behutsam wieder zurück holen.
Die Rambomethode vom Urlaub ist ja gründlich schief gegangen.

Gestern 22:00 • x 2 #89


Vienne
Zitat von ma24:
Schon im Eingangsthread habe ich geschrieben, dass ich meine Frau schon wenige Tage nach der Reha mit all diesen Erkenntnissen konfrontiert habe. Ist mir von meiner Therapeutin ja quas

Den habe ich aufmerksam gelesen. Da steht nur von einer schweren Auseinandersetzung.

Das bedeutet für mich nicht ein konstruktives Gespräch, sondern Streit.

Ich würde mich an deiner Stelle nicht damit zufrieden geben, dass S. für deine Frau nicht mehr geht.
Das muss doch eine Ursache haben...und was bedeutet das konkret?

Natürlich ist es als Frau eine Katastrophe zu hören, dass der Ehemann eine Affäre hatte.
Ein riesiger Schock.
Aber...verzeih ..wenn es keinen S. mehr gibt, dann ist das für mich zumindest kein Eheleben, sondern eine WG.

Gestern 22:13 • x 3 #90


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