Ich kann meine Affäre nicht loslassen

Wie habt ihr denn vor den Kindern euch einen schönen Abend gemacht? Vielleicht soetwas wiederholen. Sag ihr, wie wichtig sie für dich ist. Das du gerne mit ihr zusammen bist und ihr auf der Elternebene das super zusammen durchgestanden habt. Das nun aber auch die Paarebene wieder etwas Einsatz von euch beiden benötigt. Sag ihr, was du dir vorstellst und wie man das auch umsetzen könnte. Vielleicht fangt ihr mit jeden Tag 5 Minuten fest in den Arm nehmen an.
Das du gerne auch ihr Wünsche hören möchtest.

@Wirdschon
Vielen Dank erstmal für dein Feedback. Also an Komplimenten für meine Frau hat es meinerseits noch nie gemangelt. Ja und deine Vorschläge sind auch wirklich ganz nach meinem Geschmack. Ich werde es nochmal ganz behutsam aber sehr bestimmt angehen.
Auch die Vorgehensweise könnte so funktionieren. Danke.

@Funkenline
Ja, sie kennt mich und weiß, dass ich sehr harmoniebedürftig bin. Durch die extrem lange Krankengeschichte rund um meine Tochter bin ich in diese Rolle gerutscht. Diese Krankengeschichte soll nicht immer als Ausrede herhalten. Aber 12 intensive Jahre machen was - mit uns beiden. Es arbeitet unaufhörlich in mir. Außerdem belastet mich im Moment wieder sehr starker Liebeskummer in Bezug auf meine Ex - AF. Über die Projektion hinaus ist sie ein ganz besonderer Mensch mit Ansichten und Eigenschaften, die mir sehr nahe sind. Eine fürchterliche Gemengelage, ich weiß.

@Tilly
Danke, Tilly! So könnte es gehen, ja. Ich werde berichten.
GLG

Zitat von ma24:

ganz besonderer Mensch mit Ansichten und Eigenschaften,

Ach Mensch Ma, das mag so sein, genau Wissen kannst Du das nach so einer kurzen Zeit nicht.

Schau, ich war noch nie in deiner Position und kann mich wahrscheinlich auch nicht so ganz hineinversetzen, doch ein bisschen beschleicht mich das Gefühl, dass Du das Menschsein deiner AF „nur“ auf das Gefühl reduzierst, dass sie Dir gab…und das ist dann ein bisschen unfair. Ihr, Dir und deiner Frau gegenüber.

Kannst Du dieses erweckte Gefühl nicht in Dankbarkeit behalten und offen und ehrlich versuchen, das auch mit Deiner Frau hinzubekommen? Denn ich fürchte, wenn Du Nähe zu Deiner Frau aufbauen willst, wird das nichts, wenn Du als Mauer das Gefühl zur anderen Frau zwischen Euch stehen habt.

@Wirdschon Die Dankbarkeit habe ich meiner AF schon oft mitgeteilt. Sie hat ja jetzt das gefunden, was ich ihr immer gewünscht habe. Ich bin nur ungewollt zu tief emotional hineingeraten, würde eben gerne all das, was die AF mir gegeben hat, bei meiner Frau wiederfinden. Aber es gehören immer zwei dazu ...

Zitat von ma24:

chon oft mitgeteilt

Oh, wir reden aneinander vorbei.
Es geht doch nicht darum, ihr das mitzuteilen…eher Dir.
Nimm das Geschenk an , sei dankbar und widme Dich Deinem Leben.

Nun haben wir beide ein paar Worte ausgetauscht und irgendwie scheint es mir, Du bist nicht wirklich geübt in Gefühlssachen und Kommunikation. Kann mich natürlich irren, da bin ich gut darin.
Doch wenn ich mich nicht irre, kann es sein, dass Du in all den aufwühlenden letzten Jahren der Zugang zu Dir und Deinen Gefühlen abhanden gekommen ist …und es Deiner Frau auch so geht. Diese aber ohne eigene Affäre auch nicht vermisst?

@Wirdschon
Ja, wir reden wirklich aneinander vorbei. Die Dankbarkeit meiner AF gegenüber, ihr das auch direkt mitzuteilen war ein sehr wichtiger Schritt für mich, mit ihr auch abzuschließen. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie in ein virtuelles Schatzkästchen hinein tue und abschließe. Es war kostbar, was ich mit ihr erleben durfte. Natürlich war es Betrug an meiner Frau. Aber anders wäre ich vermutlich endlos in meiner Beziehung, v.a. emotional verkümmert. Ich sehe mich dadurch jetzt zum Handeln aufgefordert. Und die Gefühle sind ihr ja abhanden gekommen. Im Zuge ihrer Selbstverwirklichung bin ich ihr irgendwie in einem schleichenden Prozess als Partner abhanden gekommen. Ich weiß, dass ich ihr sehr sehr wichtig bin. Und ich bin auch überzeugt, dass sie ganz tief drin sehr darunter leidet, mir nicht mehr das geben zu können, was wir ja mal hatten, bis vor fast 20 Jahren. Naja, und Gefühle zu kommunizieren, wenn es eine solch schwierige Situation ist. Ich glaube, das ist eine der schwierigsten Übungen . Und genau deshalb bin ich ja hier und bin euch ja dankbar. Es ist nicht leicht, aber mit euren Input ...
Wir werden es schaffen, auch wenn es noch ein weiter Weg ist.

Zitat von ma24:

Wir werden es schaffen, auch wenn es noch ein weiter Weg ist.

Ich drück die Daumen…

@ma24

Ich bin anderer Ansicht als einige andere hier. Ich glaube, du machst dir ziemlich gewaltig etwas vor.

Zitat von ma24:

Die Dankbarkeit meiner AF gegenüber, ihr das auch direkt mitzuteilen war ein sehr wichtiger Schritt für mich, mit ihr auch abzuschließen

Zitat von ma24:

Außerdem belastet mich im Moment wieder sehr starker Liebeskummer in Bezug auf meine Ex - AF.

Du hast mit deiner Af nicht abgeschlossen. Nicht, wenn du wegen ihr starken Liebeskummer empfindest.

Mit deiner Frau emotionale Eherettungsgespräche führen zu wollen, solange du heftig in eine andere verliebt bist, halte ich für eine schlimme Farce.
Du machst damit dir selbst und auch deiner Frau etwas vor. Das ist nichts anderes als Tünche über eine völlig verrottete Fassade zu schmieren. Wenn du verstehst, was ich meine.
Wie willst du denn mit deiner Frau ein ehrliches Gespräch über deine Gefühle und deine Bedürfnisse führen, wenn du ihr gleichzeitig deine wahren Gefühle (bezüglich deiner Ex-Af) verschweigst?
Das kann nur schiefgehen.

Zitat von ma24:

Ich habe Schwierigkeiten damit, wie ich ein Gespräch mit ihr sinnvoll eröffnen soll, damit sie nicht gleich in Panik verfällt.

Nach deinen Beschreibungen klingt deine Frau nicht wie jemand, der sofort in Panik verfällt.
Ich bin da bei Funkenline. Überleg dir mal, inwieweit diese Reaktionen eine (unbewusste) Manipulation sein können, um dich auf Spur zu halten.

Zitat von ma24:

Natürlich war es Betrug an meiner Frau. Aber anders wäre ich vermutlich endlos in meiner Beziehung, v.a. emotional verkümmert.

Und was soll sich daran jetzt deiner Meinung nach verändern? Zumal deine Frau doch gar keine Veränderung wünscht?

Zitat von ma24:

Mein Frau hat jetzt wieder komplett auf weiter so umgeschalten

Wie stellst du dir das vor?
Sie will es doch nicht.
Und du wirst weiterhin emotional verkümmern.

Ich schlage dir vor, dir zunächst einmal nicht länger etwas vorzumachen, wenn du wirklich etwas ändern willst.

@Ema
Natürlich ist die Gefahr groß, sich was vorzumachen. Ich glaube auch nicht, daß es wirklich etwas mit echter Liebe zu tun hat, was ich immer noch für die AF empfinde. Dazu war die Zeit zu kurz, die Blase Reha auch denkbar ungeeignet. Ich habe mich in das verliebt, was sie mir gegeben hat. Das haben wir beide in unseren letzten Gesprächen (das letzte war Anfang Dezember) sogar genauso analysiert. Sie wünscht mir auch alles Glück dieser Welt, was sie selbst wohl jetzt gefunden hat. Und ich gönne ihr das! Aber sie hat eben in mir das zum Vorschein gebracht, was ich selbst vom Leben noch erhoffe. Und ich möchte das natürlich am liebsten mit meiner Frau gemeinsam wiederentdecken. Denn es war ja alles mal da!
Übrigens ist meine Frau nicht in der Lage mit Berechnung zu manipulieren. Sie hofft verzweifelt, dass wir den Zustand von vor der Reha wieder erlangen könnten. Aber das ist nicht möglich. Und ihr habt ja recht. Ich renne gegen eine Wand. Bin zu schwach, mich durchzusetzen. Aber was heißt das in der Konsequenz? Bleibt wirklich nur die Trennung?

Zitat von ma24:

Und ich bin auch überzeugt, dass sie ganz tief drin sehr darunter leidet, mir nicht mehr das geben zu können, was wir ja mal hatten, bis vor fast 20 Jahren

Was hattet ihr denn vor 20 Jahren, wenn sie dir nie solche Komplimente gemacht hat, wie deine Affäre und du schon immer Probleme mit dem Unterschied eurer Körpergrösse hattest?

Zitat von ma24:

Ich renne gegen eine Wand. Bin zu schwach, mich durchzusetzen. Aber was heißt das in der Konsequenz? Bleibt wirklich nur die Trennung?

Du fühlst dich von deiner Frau emotional nicht begehrt, war ja noch nie und ja, wenn du für DICH was ändern willst, auch eine Frau an der Seite willst, bei der du dich wohl fühlst emotional, bleibt nur die Trennung.

Denn mit deiner Frau hat das ja nie funktioniert. Diese Emotionalität und das Begehren für dich.

Zitat von ma24:

Wir waren wieder für uns. Aber Intimität und S. waren weg. Eigentlich schon nach der Geburt unserer Tochter. Ich litt. Sie anfangs auch. Ich kam gar nicht mehr klar, entwickelte eine Vielzahl psychosomatischer Symptome. Fuhr insgesamt 3 mal zu einer entsprechenden Reha. Das letzte Mal im Juni.

Es liest sich so, als ob Du Dein Leiden und Deine psychosomatischen Symptome (Du sprichst auch von psychologischer Dauerbehandlung) der fehlenden Intimität mit Deiner Frau zuschreibst. Ist dem so?
Warst Du denn überhaupt je ein zufriedener Mensch?

Und begehrst Du Deine Frau überhaupt?
Willst Du ihr wirklich jenseits eurer Familienrollen begegnen?

Also, wir waren in den ersten 10 Jahren unserer Partnerschaft (seit 1987) sehr glücklich und waren auch S. sehr aktiv. Es hatte gefühlt, alles gestimmt. Und gerade meine Frau hatte bezogen auf meine Größe nie ein Problem, was mir ja auch geholfen hat. Hormonelle Veränderungen haben dann während der Schwangerschaft mit unserer Tochter (1998)unser S. fast auf Null heruntergefahren. Sie litt darunter und hoffte, dass sich das nochmal ändern würde. Wer bin ich denn, dass anzuzweifeln. Es hatte sich jedenfalls niemals gegen mich gerichtet. Das ist mir wichtig, das festzuhalten. Und in diesen, immerhin rund 10 Jahren war das gegenseitige Begehren stark ausgeprägt. Das hat uns ein Fundament geschaffen, welches uns ja auch durch die schweren Zeiten ab 2006 getragen. Ohne gegenseitiges Vertrauen, ohne dass wir uns bedingungslos aufeinander verlassen konnten, hätte unsere Tochter nicht überlebt. Soetwas schweisst zusammen. Und ich habe geglaubt, dass wir ab dem Zeitpunkt, wo unsere Tochter nach Leipzig zum Studium ging (ab 2019) uns unsere Partnerschaft Schritt für Schritt zurückerobern könnten. Das ist offensichtlich sehr schwer. Und die Kommunikation ist schwer. Aber es hat eben seine Geschichte.
Meine Frau pilgert viel, geht in Beruf und Familie auf und dachte bisher, ich wäre auch glücklich damit. Vielleicht wird jetzt einiges klarer. Gute Nacht

Zitat von ma24:

Natürlich ist die Gefahr groß, sich was vorzumachen. Ich glaube auch nicht, daß es wirklich etwas mit echter Liebe zu tun hat, was ich immer noch für die AF empfinde. Dazu war die Zeit zu kurz, die Blase Reha auch denkbar ungeeignet.

Das ist ja das schlimme. Sich auf eine Affäre einzulassen, besonders in der Reha. Danach findet man oft schwer wieder in die Realität zurück. Du machst Dir jetzt selber das Leben schwer. Hättest Du Dich niemals darauf eingelassen. Ist vergleichbar wenn Du eine Zeitlang luxuriös leben kannst, dann fällt es einem auch schwer wieder mit weniger auszukommen. Wenn man so was nicht kenn vermisst man es auch nicht.
Besser wäre es gewesen, Du hättest schon vor langer Zeit mit Deiner Frau intensiv und als Grundbedürfnis mit ihr gesprochen. Jetzt produziert Du möglicherweise einen Scherbenhaufen für Deine Frau und Deine Kinder. Weil Du Gedanklich immer noch an Deiner Ex AF hängst und Dich nicht lösen kannst, übrigens glaube ich nicht dass das lange gehalten hätte, wegen dem Altersunterschied und den Verpflichtungen mit Deiner kranken Tochter. Wahrscheinlich warst Du ein willkommene Abwechslung und Egopusch, von ihr. Um wirklich einen Neuanfang mit Deiner Frau hinzubekommen, ist Deine Ex AF viel zu present. Ich wollte Dich nicht verletzen, aber so sind nun mal die Tatsachen. Wünsche Dir viel Glück