Ich kann keine Geborgenheit geben und bin zu kühl?

H
Mein Ex-Freundin hat sich vor 2 Monaten von mir getrennt. Weil ich ihr keine Geborgenheit gebe und zu kühl sei. Sie wolle mich nicht ändern, das würde nicht funktionieren. Zudem würden wir nicht wirklich etwas übereinander wissen.

Hab die letzten Monate kommerzielle/und auch wichtige Termine wissentlich vergessen oder mich kaum bemüht. Also keine Überraschungen, Komplimente, Überlegungen usw. Wollte sogar ein netten Brief schreiben, doch ich musste aufgeben, da mir absolut nichts eingefallen ist.

Gründe: 5 Monate vor Ende gab es ziemlich Druck von Ihr, denn sie wollte nach 6 Jahren, dass ich ihr zeige, wie lieb ich sie hab. Das war zuvor kein Thema. Ich sollte sie ab sofort in den Arm nehmen, romantischer und aufmerksamer sein. Sie forderte das auch ein: Nimm mich mal in den Arm. Regelmäßig gab es dann auch Träneninfernos, zu denen ich kommen musste: Ich fühl mich vernachlässigt bzw. zeig mir, dass mich magst bzw. warum kannst du das nicht. Meist wollte ich im Erdboden verschwinden. Ich konnte damit nicht umgehen. Auf der anderen Hand konnte sie mir das aber auch nur über Zettel oder SMS sagen: Hab dich lieb. Sie konnte das also ebenso nicht körperlich zeigen. Extrem unangenehm fand ich auch, dass sie mir in den letzten Wochen extrem viel mitbrachte und mir besorgte.Ich wollte ihr das Geld dafür immer geben, aber das wollte sie nicht. Ich fühlte mich dadurch unter Druck und in Ihrer Schuld, aber es war alles so komisch. Ich revanchierte mich nicht. Auch im Bett musste ich bestimmte regeln beachten. Nicht zu oft Quickis, da fühlt sie sich benutzt. Und nicht die Brust berühren bevor nicht andere Punkte besucht wurden. Ein Handbuch wäre gut gewesen. Manchmal war ich überfordert und küsste z.B. zu lang....ja, jetzt können wir weitermachen. Also, das ganze war auch schon nicht leicht. Aber ansonsten wir häufig und bis zum Schluss intim.

So, nun zum Dillema zur körperlichen Nähe: Ich konnte es einfach nicht. Mein Kopf sagte, nimm Ihre Hand, nimm sie in den Arm, schreib ihr einen Brief, gib ihr mal nen Kuss, doch nix passierte. Der Körper verweigerte sich. Meine Lippen seien angeblich auch extrem hart gewesen. Nur in manchen Situation weich. Was auch immer das heißen mag.

Ein weiteres großes Problem: wie haben nie über uns gesprochen. Pläne, Zukunft, zusammen ziehen usw.. Also da war der TV schon meist der Retter, sonst hätten wir uns glaub nicht viel zu sagen gehabt. (So wenig TV, seit der Trennung hab ich schon lang nicht mehr erlebt). Aber ich denke, das war auch, weil sie nur unter Tränen sagen konnte was sie denkt. Nie in einer normalen Situation. Ich meinte immer. “Sag mir was du denkst, ich kann nicht hellsehen”. Aber da kam nix.

So, nun der Schock: Sie ist extrem hübsch (bis auf den Hintern und die Schenkel - das hat mich echt schon von Anfang an bissl gestört - jaja ich weiß oberflächlich, aber was soll ich machen), eine wahnsinnige Austrahlung, keine Zicke, unternehmungslustig, sich für nichts zu schade, macht jeden Blödsinn/Sport/Musik/Kulturrichung mit, extrem selbständig, selbstbewußt und extrem bliebt. “Mann das ist eine Wahnsinnsfrau”. Viele Bekannte waren neidisch und auch Frauen meinten: Boah, was für ne Freundin. Vielleicht war mir das ganze aber auch zu unkompliziert, es gab keine hochs und tiefs, keinen Streit, alles harmonisch ohne tiefgreifende Kommunikation

Aber warum konnte ich damit nichts anfangen. Ich verzweifel bald!

Warum konnte ich ihr keine Nähe und Geborgenheit geben. Ich glaub nicht, dass ich so bin.
War der Druck zu stark oder waren meine Gefühle nicht groß genug oder wars eine Mischung. Oder bin ich nach den Forderungen auf Distanz.

Dummerweise nimmt der Trennungsschmerz in letzter Zeit zu, wobei er am Anfang nicht so groß war. Die letzten Tage schlafe ich schlecht und wache sogar schweißgebadet auf. Wegen Ex, Verlust, Gewohnheit oder wie muss ich das verstehen? Ich blicks gar nicht mehr....mal gehts mir gut mal wieder echt in alten Situation, die nicht mehr änderbar sind.
Zur Info: Ich bin mir nicht sicher aber sie wird wohl schon einen neuen Freund haben, was so Gerüchte umhergehen.

Wer hat ähnliche Situationen erlebt, sieht ne objektive/subjektive Erklärung und kann evtl. bissl Licht ins Dunkel führen.

Vielen Dank.

02.05.2011 18:52 • #1


H
Nachtrag: Ich meine das ist ne Traumfrau, das ist mir bewußt. Ich grübel mich zu Tode, warum ich ihr das nicht zeigen konnte. Oder hört sich das eher an als wollte ich nicht. Wenn ich Bilder ansehe fühle ich keine Begertheit ihr gegenüber - also kein stechen oder ähnliches.

Kann es wirklich sein, dass ich trotz dieser überwältigenden Eigenschaften zu wenig für Sie empfunden habe?

03.05.2011 09:45 • #2


A


Ich kann keine Geborgenheit geben und bin zu kühl?

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elwynn
hattest du solche probleme auch schon früher?

ich meine es gibt menschen die können aus verschiedenen gründen nicht ihre gefühle zeigen.(damit meine ich nicht autismus)

und noch eine frage, wie ihr dann die 6 jahre zusammen geschafft hast, bzw warum sie nach 6 jahren damit anfängt?

03.05.2011 10:09 • #3


sanne
Hallo,

ich denke, dass mit dir alles ok ist. Andere Menschen sind wie ein Spiegel und wenn es nicht passt, dann interpretiert man. Ich will damit sagen, dass es auch tausende von Frauen gibt, die dich wie du bist toll finden und wieder tausende die sagen würden, du wärst zu anhänglich, zu lieb oder würdest Ihnen zuviel Nähe geben.

Im Grunde liegt es auch an den Gefühlen, die der Partner für einen hat. Bitte grüble nicht zuviel über Dich nach. Sie war nur die falsche Person für dich...nicht mehr und nicht weniger!

Hinzu kommt, dass bei Trennungen viel gesagt wird um Gründe zu bringen..oftmals sind es ganz andere Gründe die der Verlassene nie erfährt...deswegen, nicht alles auf die Goldwaage legen.

ganz liebe grüße und willkommen im forum. Bleib doch eine Weile...es lindert den Schmerz, wenn du liest und hilfst.

Eine Frage noch...kannst du sagen, dass Du Sie wirklich wolltest?

03.05.2011 10:15 • #4


H
zur Info: wir haben die ganze Zeit nicht zusammengewohnt.

Wir haben sehr viel unternommen, verstanden uns ohne viel zu reden. Telefoniert haben wir auch jeden Tag, wobei ich hier nicht der aufmerksamste zuhörer war. Es war doch recht nervig für mich, aber war ok. Die 6 jahre waren eigentlich ganz schön für mich. Für sie ja auch, sagte sie in einem letzten gespräch, das nun auch schon 4 wochen her ist: Die Zeit der letzen 5 Monate war ja mehr positiv als negativ. Es waren die vielen kleinen Dinge die dazu führten. Was genau das war, hab ich gar nicht nachgefragt. Des Weiteren, was echt extrem seltsam war: Sie war in ihrer vorigen Beziehung genau in meiner Situation und wurde aus genau diesem Grund verlassen. Das ist doch echt mal mehr als seltsam!
Ich hab Sie paar Wochen vor Ende gefragt (leider wieder mal in so einem Anschludigungs und Träneninferno), ob wir zusammen ziehen sollen. Da kam sofort: Nein. Das nahm sie auch dann später zum Anlass schluss zu machen. Denn, wenn das so schnell kommt, passt es halt nicht. Klar, wenn Probleme da sind, dass man 1. so ne Frage nicht stellen sollte und 2. erst mal die Probleme angehen

Woher kam der Wandel? Sie hat bei einer Weiterbildung eine Freundin kennengelernt, die sie auf den Trichter gebracht hat, dass zu einer echten/guten Beziehung diese Faktoren dazu gehören: Arm nehmen, Händchen halten, romantische Sachen, Überraschungen, Geschenke (Aufmerksamkeiten) usw. ständige Liebesbeweise halt. Für mich sehr kommerziell bzw. normativ. Alle sagen, so muss es sein. Die beiden haben dann oft zusammen geweint (sie wohnte auch bei ihr unter der Woche) und ich bekam dann am WE die Erkentnisse zu spüren.

Wir waren nicht wie ein normales Paar - das mag sein. Wir sind auch sehr oft getrennt ausgegangen. Jeder von uns hatte die unbegrenzte Freiheit. Keine Eifersucht, keine Rechfertigungen, nie Fragen über EX-Freunde oder Zeitanspruchsklagen. Im Nachhinein haben wir uns glaub zu arg respektiert?! Vertrauen war aber auf jeden Fall zu 100% vorhanden, das hat sie mir im letzten Gespräch auch nochmals gesagt. Oft war ich zuhause, da ich neben der Arbeit eine neue Existenz aufbaute. Ich verbrachte die letzten 1,5 Jahre extrem viel Zeit vor dem Rechner bis tief in die Nacht.

Auf gemeinsamen Partys sind wir meist getrennt umhergezogen und sind uns gelegentlich über den Weg gelaufen. Dabei hatte ich aber nie das Bedürfnis ihr einen Bussi aufzudrücken. Bin eher wie ein Kumpel neben ran gestanden. Eventuell hat mir das gereicht, dass ich und sie das wissen. Oder fehlten Geüfühle. keine Ahnung.
Ich bin nicht der Typ, der seine Freundin präsentieren oder als Trophäe an der Hand rumziehen muss. Das fanden andere ganz komisch und auch der Druck von ihren Bekannten, dass wir kein normales Paar seien ist das letzte Jahr stark gestiegen. Man muss es ja nur oft genug hören, dann glaubt man es. Jedoch war ich aber auch nicht stolz auf meine Freundin. Ich war lieber alleine unterwegs. Das war echt seltsam. Kam auch schon vor, dass ich mich davon geschlichen hab.

Hatte ich das schon mal früher? Es gab ne Affaire, da war ich schon anhänglich und die Person hat sich auch an mich geschmiegt. Auf Schoß sitzen, auch Händchen halten (oh my goodness) usw. Diese Frau hab ich erobert und war glaub echt verliebt. Wir trennten uns nach nem Jahr. Hab gelitten wie ein Hund. Fast 5 Monate. Eine 3-jährige Beziehung lief aus, weil sie wegzog. Hier konnte ich auch kaum Gefühle zeigen. Ich denke fast, wenn die Macht nicht ausgeglichen oder die Waagschale zu meinen Gunsten ist, strenge ich mich nicht an oder bin mir zu sicher. Ich weiß nicht.

Im nachhinein kamen sehr viele Signale, die ich einfach missachtete: Du würdest es nicht merken, wenn ich nicht mehr weg wäre, du würdest mich nie anrufen (sie rief immer an, wegen flatrate), wenn kommst mal wieder zu mir (waren immer bei mir), du investierst mehr in dein projekt als in deine beziehung, wir sollten reden (als ich sagte: OK, reden wir kam leider nix aus ihr raus), warum vergisst du den Jahrestag (hab ich nicht vergessen, hab ihn totgeschwiegen). 1-2 Jahre zuvor hatte ich ihr was gebastelt.

Gründe der Trennung: Denke die sind schon wahr gewesen. Nunja, sonst hätte es ja nicht 5 Monate diesen Stress mit Warum kannst du mir es nicht zeigen gegeben. Sie sagte auch, dass sie versuchte das zu akzeptieren, aber sie kann damit einfach nicht leben. Unser Kommunikationsproblem war natürlich vorhanden. Ich hab's totgeschwiegen (obwohl ich normalerweise extrovertiert bin) und sie hat sich nicht getraut und alles in sich rein gefressen - bis zu den Tränenattacken, mit denen ich nicht umgehen konnte. Meine Reaktion war meist sehr rational. Ich machte entsprechende Vorschläge, wie es verbessert werden könnte. (z.B. einen festen Freundintag in der Woche). Aber auf Warum kannst du mir das nicht zeigen war doch vor 5 Monaten tatsächlich folgende Antwort: Ich kann dir nicht versprechen, dass ich das kann. Sie hätte ja gleich gehen können. Sicherlich hat sie am Ende ein Absprungbrett gebraucht - das hatte sie ja jetzt mit dem neuen. Wie und wann das zustande kam, ist ja auch nicht wichtig.

Spiegeltheorie: Ich war ja absolut zufrieden. Auf die Frage, was stört dich an mir, sagte ich Nichts. Alles bestens. Nunja, das mit meinem Hinternkomplex hab ich ihr natürlich nicht gesagt. Da kann sie ja auch ncihts dafür.

Wollte ich sie wirklich? Das ist wohl die 1 Millionen EUR Frage. Ich habe mich vor nem Monat kurz vor Ende auch schon erwischt: Eigentlich sollte ich schluss machen. Aber das bezog sich echt wieder nur auf den Hintern. Ich hoffe und bitte darum, dass es ein anderer Grund geben muss. Sonst ist das echt eine oberflächlicher Sch#####. So lange Zeit eine Beziehung wegen so was kaputt machen? Das kann ich einfach nicht glauben. Wie gesagt, sie hat wirklich Eigenschaften, die ich so in der Form und Kombination wohl nicht mehr bekomme. Es gab ja wirklich nichts, was mich störte. Nunja, die Beziehung war bissl langweilig und die letzten 5 Monate waren halt anstrengend und mit extrem viel Druck verbunden.

Hab von Freunden auch schon gehört: Affäre, Freundschaft mit Extras. Naja. Auch nicht schön.

Oh mann schon wieder so viel zum Lesen. Sorry. Vielen Dank für die tolle Aufnahme hier. Ich schau, dass ich auch anderen hier helfen kann!

03.05.2011 11:38 • #5


H
Zitat von sanne:
Hallo,

ich denke, dass mit dir alles ok ist. Andere Menschen sind wie ein Spiegel und wenn es nicht passt, dann interpretiert man.

Im Grunde liegt es auch an den Gefühlen, die der Partner für einen hat.



Die beiden Aussagen sind interessant. Kannst du bitte näher darauf eingehen, was du meinst. Oder ein Beispiel.

Vielen Dank.

03.05.2011 14:03 • #6


F
Um Himmels Willen, den Text hätte mehr oder weniger auch ich schreiben können. Auch und gerade das mit den körperlichen Defiziten, die ja nur in unserem Kopf welche sind - hattest Du das schon bei anderen? Vielleicht komme ich später oder dieser Tage dazu, ausführlicher zu antworten.

Labeln mag ja immer nicht so gut sein, aber so ein Verhalten bzw. solche Einstellungen zur Frau und zur Beziehung haben oft was mit narzisstischer Störung und/oder mit Angst vor Nähe und vielleicht auch fehlender Heimat (auch wenn Du Dich erst einmal nicht so anhörst) in sich selbst zu tun. Da kann man was machen .

Erst einmal Grüße und Gutes Dir.

03.05.2011 16:21 • #7


H
Ich hatte bisher 3 längere Beziehungen. Bei zwei davon, ist mir das in dieser Art schon aufgefallen. Das mag sein. Waren aber beides die gleichen Typen.

Dein Statement find ich interessant und zugleich erschreckend. Bitte um baldige Ausführung! Bitte, bitte. Mich interessiert auch, warum ich dann so wenig Gefühle für sie hatte.

Info: Muss gestehen, dass ich die Beziehung eingegangen bin, obwohl mich optisch etwas gestört hat. Das konnte ich nie ablegen!

03.05.2011 17:41 • #8


H
Weitere Gedanken:
Hört sich komisch an. Aber wenn ich ein Bild von ihr anschaue, werde ich ruhiger und denke: Ja, sie hat die richtige Entscheidung getroffen. Irgendwie verspüre ich kein Begehren dabei. Auch bei unserem letzten Gespräch, schaute ich mir sie lang an und fragte mich: Würdest du ihr nun gern um den Hals fallen, sie halten oder sie küssen wollen. doch da war (so gut wie) nichts. Meine Rückeroberungsversuche waren auch sehr schwach. Wenn ich den Brief nun lese, den ich nach der Trennung geschrieben habe, muss ich zugeben er ist eine Mischung aus Abschluß (es war schön mit dir) und ein Satz mit jetzt haben wir die chance es besser zu machen.

ich fühl mich aber trotz allem extrem mit ihr verbunden und habe sogar das bedürfnis ihr Freund zu werden (wobei ich nicht weiß, ob das funktionieren würde - sind wohl nur komische/realitätsfremde, eher wunschgedanken).
Ich sagte zum schluss: wir seien wahnsinnig ähnlich. das verneinte sie. doch ich meinte dabei unser verhalten (probleme und seelische sachen). wir haben beide ähnliche defizit: trösten können, kommunikations - und nähe, nicht wirklich einfühlsam. Ein Bakannter meinte sogar, dass sie eher die kühlere von uns beiden war. Das fand ich sehr überraschend und hilft mir auch bei der Verarbeitung!

Mir geht's mittlerweile recht gut, obwohl ich noch immer viel an sie denken muss, wobei es seit neuestem nicht mehr so stark um die Vergangenheit geht, sondern um die Zukunft. Echt seltsam.

Über Antworten/Feedback meiner oben gestellten Fragen (elwynn und sanne) würde ich mich noch sehr freuen.
Im Nachhinein kann ich mich mit dem Feedback von Frühlingsbote nicht so recht identifizieren, wobei natürlich alles sein kann.

04.05.2011 10:40 • #9


H
Nunja, so richtig hab ichs wohl noch nicht überstanden. Es kommen schon immer wieder mal Gedanken, warum konnte ich es nicht und könnte ich es jetzt. Ich würds gern nochmal versuchen. Aber der Zug ist halt abgefahren.

Würd mich über meine oberen Statements und Antworten zu den Fragen freuen.

05.05.2011 14:36 • #10


F
Hallo humbug,

ich will Dir, wie gesagt, gar nichts einreden. War vielleicht blöd, habe ja auch selbst gesagt, dass Labeln schei. ist.

Ich will Dich deshalb auch gar nicht weiter analysieren, sondern nur von mir erzählen - ich sehe da schon Parallelen, aber vielleicht ist es bei Dir auch ganz anders.

War bei meiner letzten Beziehung auch eher widerwillig am Anfang. Fand sie nett und alles, aber sie war mir auch etwas zu kräftig, auch Oberschenkel und Hintern (würde ja gerne was anderes schreiben, aber hier geht es ja gesittet zu). Musste heute wieder dran denken, als ich sie das erste Mal sah: Biah, die ist hübsch - *Augennachunten* - aber nicht mein Typ *schade*.

Wie gesagt, ich war eher nicht so begeistert, meldee mich lange nicht. Sie fand mich offensichtlich klasse, war aber auch nicht nervend etc. und somit good to have. Ich schlug dann eine Affärte vor, habe das auch wörtlich genommen und mich anderweitig betätigt. Und es wurde dann aber - über die Jahre - doch immer beziehungshafter, bis wir es dann auch so nannten.

Habe mich meistens wohl gefühlt, wir hatten ein gutes Verständnis, aber ich war nie verliebt und KONNTE auch keine Perspektive geben (sie wollte unbedingt Kinder). Dafür gab es einige Gründe, unter anderem aber auch leider den, dass mir die Vorstellung, auf absehbare Zeit nur noch eine Frau zu haben - und dann auch noch eine, die ich nicht so begehre - , unerträglich erschien. Und DAS hat nun wieder mit meiner fehlenden Selbstannahme, MEINER Coabhängigkeit und wohl auch meinen Narzissmus zu tun: Ich brauche es wohl als Lebenselexier, mit anderen Frauen zumindest flirten zu können, mich von ihnen bestätigen und auffüllen zu lassen. Das Dumme ist: Ohne inneren Halt rieselt es sofort wieder durch, ist fragil, ist Chimäre und eine Falle. Es gibt nur einen Weg: Die Hinwendung zu sich selbst, mit allen Konsequenzen. Auf dem Weg bin ich gerade; das ist SEHR hart, wenn man es nicht anders kannte und nicht anders lernte.

Beispiel: Sie hat mich ja dann verlassen, war ein langer trennungsprozess, während dem sie mich ablehnte, ich dann wieder einigermaßen zu mir fand, sie dann auf nicht so schöne Weise endgültig ging und nun einen anderen hat.

Wer würde denken, nach der Vorgeschichte, dass mir das irgendetwas ausmachen würde? Das tut es, und zwar außerordentlich. Verzweiflung, tränen, immer wieder, seit Monaten. Klar, es wird besser (obwohl es, Parallele? - auch ganz am ANfang recht gut war), aber es geht schon ein halbes Jahr (PLUS das Jahr Trennung) und wird noch eine Weile dauern, das bin ich sicher. Schmerzen wegen einer, die ich während der Beziehung (3-4 Jahre immerhin) eigentlich nie wollte, die ich tendenziell eher ablehnte und wo ich mir eigentlich immer eher andere Frauen wünschte. nein, nicht immer, habe mich dann schon ganz gut gewöhnt an sie, und fand es auch echt angenehm, immer wider. Aber auch ich erinnere mich noch, dass ich immer zweifelte und noch Tage, bevor SIE dann das erste Mal ging dachte, dass ich an sich sofort Schluss machen müsste, weil es alles Quatsch ist, ich so vieles an ihr nicht mag und es keine Zukunft hat.

Nun aber: Fand sie toll, finde sie toll, hätte es gerne versucht - habe aber auch nicht richtig gekämpft, weil ich mir selbst nicht über den Weg traue. Käme sie morgen zurück, würde ich vermutlich absagen. Das spüre ich nicht, aber ich kenne mich.


Und so war es bisher IMMER: EINMAL war ich richtig verliebt, aber es ging nicht lange, und auch bei ihr fand ich wieder Sachen, im Verhalten oder eben vor allem auch körperlich, die mich gleichsam abstießen. Mit den Jahren lernte ich, dass es nicht die Defizite selbst waren, die das auslösten, sondern alleine irgendwelche Mächte in mir, die wahrscheinlich einfach dei Nähe nicht aushalten könnten und mich auf diese Weise zwangen, dass ich mich entfernen muss.

Dieses Muster läuft JEDES Mal ab; ich sehe mehr und kann es nun einordnen, aber es st so stark, dass ich es noch nicht einfangen kann. Und wieder geht eine tolle Frau, weil Teile von mir so gestrickt sind ...

Oje, relativ ungeordnet, aber vielleicht soweit erst einmal

05.05.2011 19:17 • #11


F
Sorry, das mit dem Humbug war wirklich ein Vertipper

05.05.2011 19:20 • #12


F
Wichtig ist, denke ich, dass Du Dich fragst, was bei Dir davon Muster sein könnten. Wenn Du welche entdeckt hast, dann kommt das Schwierigste: Man kann zwar intellektualisieren, spekulieren und analysieren, das hilft aber alles nichts, wenn man nicht irgendwann auch FÜHLT, was das alles bedeutet und wo es herkommt (denn es muss zwangsläufig Ursachen haben, die zurückliegen).

Wenn Du aber keine Muster entdeckst und auch zB nicht solche Qualen und eindeutigen Zeichen WÄHREND der Beziehung empfangen hast wie zB ich, dann ist es zwar schwere, weil nicht so leicht zu identifizieren, was da eigentlich abläuft, aber es besteht wahrscheinlich mehr Hoffnung, dass es mehr mit Eurer Konstellation zu tun hat als mit Deinen Mechanismen und also auch Hoffnung, dass mit der nächsten Frau alles anders und besser wird.

Ein paar Fragen blieben dann aber trotzdem noch, so ganz ungeschoren kämst Du Dir da nicht davon .

05.05.2011 19:28 • #13


Hangover
Extrem spannende Selbstanalyse, FrühlingsboteI.
Respekt!

06.05.2011 08:14 • #14


H
Zitat von FrühlingsboteI:
. Es gibt nur einen Weg: Die Hinwendung zu sich selbst, mit allen Konsequenzen.


Wie sieht das aus? Was machst du damit das funktioniert?
Hältst du inne und schreibst deine Gedanken auf?
Machst eine +/- Liste?
Hinterfragst du dein seltsames Verhalten?
Welche Ansätze hast du?


Ich denke, dass ich nie voll hinter ihr stand. Die Gründe weiß ich nicht genau. Evtl. hat es von Anfang an nicht richtig gepasst. Es sind sehr wahrscheinlich PUnkte - zunächst das Aussehen und sicherlich unterbewußt weitere Dinge, die ich aber nicht greifen kann bzw. für mich nicht sichtbar sind.

06.05.2011 11:39 • #15


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