Hallo humbug,
ich will Dir, wie gesagt, gar nichts einreden. War vielleicht blöd, habe ja auch selbst gesagt, dass Labeln schei. ist.
Ich will Dich deshalb auch gar nicht weiter analysieren, sondern nur von mir erzählen - ich sehe da schon Parallelen, aber vielleicht ist es bei Dir auch ganz anders.
War bei meiner letzten Beziehung auch eher widerwillig am Anfang. Fand sie nett und alles, aber sie war mir auch etwas zu kräftig, auch Oberschenkel und Hintern (würde ja gerne was anderes schreiben, aber hier geht es ja gesittet zu). Musste heute wieder dran denken, als ich sie das erste Mal sah: Biah, die ist hübsch - *Augennachunten* - aber nicht mein Typ *schade*.
Wie gesagt, ich war eher nicht so begeistert, meldee mich lange nicht. Sie fand mich offensichtlich klasse, war aber auch nicht nervend etc. und somit good to have. Ich schlug dann eine Affärte vor, habe das auch wörtlich genommen und mich anderweitig betätigt. Und es wurde dann aber - über die Jahre - doch immer beziehungshafter, bis wir es dann auch so nannten.
Habe mich meistens wohl gefühlt, wir hatten ein gutes Verständnis, aber ich war nie verliebt und KONNTE auch keine Perspektive geben (sie wollte unbedingt Kinder). Dafür gab es einige Gründe, unter anderem aber auch leider den, dass mir die Vorstellung, auf absehbare Zeit nur noch eine Frau zu haben - und dann auch noch eine, die ich nicht so begehre - , unerträglich erschien. Und DAS hat nun wieder mit meiner fehlenden Selbstannahme, MEINER Coabhängigkeit und wohl auch meinen Narzissmus zu tun: Ich brauche es wohl als Lebenselexier, mit anderen Frauen zumindest flirten zu können, mich von ihnen bestätigen und auffüllen zu lassen. Das Dumme ist: Ohne inneren Halt rieselt es sofort wieder durch, ist fragil, ist Chimäre und eine Falle. Es gibt nur einen Weg: Die Hinwendung zu sich selbst, mit allen Konsequenzen. Auf dem Weg bin ich gerade; das ist SEHR hart, wenn man es nicht anders kannte und nicht anders lernte.
Beispiel: Sie hat mich ja dann verlassen, war ein langer trennungsprozess, während dem sie mich ablehnte, ich dann wieder einigermaßen zu mir fand, sie dann auf nicht so schöne Weise endgültig ging und nun einen anderen hat.
Wer würde denken, nach der Vorgeschichte, dass mir das irgendetwas ausmachen würde? Das tut es, und zwar außerordentlich. Verzweiflung, tränen, immer wieder, seit Monaten. Klar, es wird besser (obwohl es, Parallele? - auch ganz am ANfang recht gut war), aber es geht schon ein halbes Jahr (PLUS das Jahr Trennung) und wird noch eine Weile dauern, das bin ich sicher. Schmerzen wegen einer, die ich während der Beziehung (3-4 Jahre immerhin) eigentlich nie wollte, die ich tendenziell eher ablehnte und wo ich mir eigentlich immer eher andere Frauen wünschte. nein, nicht immer, habe mich dann schon ganz gut gewöhnt an sie, und fand es auch echt angenehm, immer wider. Aber auch ich erinnere mich noch, dass ich immer zweifelte und noch Tage, bevor SIE dann das erste Mal ging dachte, dass ich an sich sofort Schluss machen müsste, weil es alles Quatsch ist, ich so vieles an ihr nicht mag und es keine Zukunft hat.
Nun aber: Fand sie toll, finde sie toll, hätte es gerne versucht - habe aber auch nicht richtig gekämpft, weil ich mir selbst nicht über den Weg traue. Käme sie morgen zurück, würde ich vermutlich absagen. Das spüre ich nicht, aber ich kenne mich.
Und so war es bisher IMMER: EINMAL war ich richtig verliebt, aber es ging nicht lange, und auch bei ihr fand ich wieder Sachen, im Verhalten oder eben vor allem auch körperlich, die mich gleichsam abstießen. Mit den Jahren lernte ich, dass es nicht die Defizite selbst waren, die das auslösten, sondern alleine irgendwelche Mächte in mir, die wahrscheinlich einfach dei Nähe nicht aushalten könnten und mich auf diese Weise zwangen, dass ich mich entfernen muss.
Dieses Muster läuft JEDES Mal ab; ich sehe mehr und kann es nun einordnen, aber es st so stark, dass ich es noch nicht einfangen kann. Und wieder geht eine tolle Frau, weil Teile von mir so gestrickt sind ...
Oje, relativ ungeordnet, aber vielleicht soweit erst einmal