Hallo zusammen!
gehöre ebenfalls zu denen, die seit der Trennung (vor 3 Jahre) erhebliche Schwierigkeiten mit dem Zulassen von Nähe anderen Gegenüber hat. Es fühlt sich an als wäre etwas ganz tief in der Seele zerbrochen, was nur sehr sehr langsam heilen will/kann?!
Therapie kann sicherlich sehr hilfreich sein, schließe mich gerne an dieser Stelle @beinhart an.
Es hat mir zumindest geholfen in Zeiten der Verzweifelung, in denen kein Licht am Tunnel mehr sichtbar war, Schritt für Schritt weiter zu gehen -wenn auch nur gefühlte Tippelschrittchen-. Und darüber hinaus, war es hilfreich den Schmerz hinter dem Schmerz zu erkennen. Sicherlich auch so etwas wie Wechsel der Perspektive ;- @LT
Lange Zeit war ich davon überzeugt, dass der nicht aufhörende Schmerz mit dem Verlust dieses Menschen zu tun hat. Heute weiß ich, dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist.
Und @Strandflasche, ja auch mein Ex hat mich Jahre auf Händen getragen, mir die Sterne vom Himmel geholt und es war nicht im Entferntesten damit zu rechnen, dass dies je anders sein würde .... und dennoch zum Schluss lernte ich seine Schattenseite kennen und vor allem spüren. Trotz aller Wut und tiefster Verletzung, nein, er ist kein besserer oder schlechterer Mensch als wir alle hier. Wir alle haben unsere ungeliebten Schattenseiten und unter bestimmten Bedingungen kommen sie zum Vorschein.
Wenn Menschen aufeinandertreffen, kommt etwas in uns, in unserer Seele zum Klingen. Bei mir war es nach vielen Monaten des Kennenlernens -neben einer Reihe von Gleichklängen- der bis dahin in dieser Intensität nicht gekannte völlig überzeugende unumstößliche Klang von uneingeschränkt/ganz und gar gewollt zu sein, so wie du bist, bis ans Ende unserer Tage Für jemanden, der es gut mit einer neurotischen Ally McBeal oder Woody Allen aufnehmen könnte, der mal nicht ganz so mit Vertrauen in sich der Welt gesegnet ist/war, und bereits diverse Enttäuschungen hinter sich hatte ... beinahe so etwas wie die Aussicht auf ein Paradies!
Die ganze Geschichte würde hier den Rahmen sprengen, daher die Kurzfassung, die Beziehung entwickelte sich im Laufe der Jahre auch bedingt durch äußere Belastungen als schwierig, der Klang veränderte sich mehr mehr. Zum Schluss kam der Klassiker, er lernte jemanden in der Kur kennen ... und mir zog es den Boden unter den Füßen weg.
Heute weiß ich, dass der Ursprung des Schmerzes, des Verlustes, des Verlassenseins/ -werdens ganz woanders liegt und nur alte kindliche Narben aufgerissen wurden. Die Erkenntnis ändert zunächst nur wenig,
aber der Blickwinkel wird anders.
Was also hilft? ... allgemeine Ratschläge ala Dr. Oetker Rezept gibt es bekanntlich leider nicht. Jeder ist aufgefordert, seinen ganz eignen Weg, seine individuelle Lösung zu finden. Und auch diese ist wiederum bunt, mal ist Aktivität Ablenkung angesagt, in Arbeit abtauchen, Familie Freunde, Reden und noch mal Reden, Bewegung, frische Luft und dann auch wieder Innehalten Schweigen. Seinen Gefühlen Ausdruck geben, mal durch Schreiben, mal durch Kreativität, mal Laufen, wenn das Wetter es zulässt, Buddeln im Garten oder einfach nur gerade mal Rotz Wasser zu heulen.
Jeden Tag, jeden Moment, mich darin zu üben, ihn so zu nehmen wie er gerade ist, das Üben in Akzeptanz, das nicht weiter dagegen ankämpfen, das möglichst liebevolle Annehmen des Schmerzens, der Traurigkeit, der Angst, des Kleinfühlens ... hört sich vielleicht abgedroschen an, dennoch für mich eine hehre Kunst, die mal gelingt, und ganz oft noch nicht!
Alles, um bei sich selber (wieder) anzukommen, Vertrauen in sich selber zu finden ... und damit auch das Fundament zu schaffen, sich anderen wieder öffnen zu können.
Habe nach meinem Umzug neue ausgesprochen liebe Menschen in meinem Umfeld kennengelernt, trotz meiner zunächst ausgeprägter Zurückhaltung, beginne ich mich wieder auf Menschen einzulassen, Nähe -wenn auch noch eingeschränkt- zu zulassen, damit wächst das zaghafte Pflänzchen namens Vertrauen.
Liebe abendliche Grüße!