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Ich kann Ihn nicht aufgeben - egal auf welche Art!

D
Hallo,

ich habe im Oktober bei einem Speeddating einen Mann kennen gelernt, bei dem es sofort funkte. Wir küssten uns noch am selben Abend. Die Anziehung war unnatürlich. Wir ließen uns 2 Monate Zeit uns kennen zu lernen bevor er mir an Heilig Abend, deinem Geburtstag, ein Liebesgeständnis unter den Tannenbaum legte. Ich war die glücklichste Frau der Welt, weil ich ihn schon seit längerem liebte ohne etwas zu sagen.

Er war wundervoll, überraschte mich, trug mich auf Händen. Wir liebten uns so sehr, dass wir beide unbesiegbar schienen.

Dann, plötzlich brach Chaos auf seiner Arbeit aus und er kam immer öfter schlecht gelaunt zu mir und wir waren oft gereizt und stritten um die unsinnigsten Dinge. Der S. wurde weniger und ich fing an darin ein Problem zu sehen. Er lud uns beide immer mehr mit Problemen auf. Was wir tun mussten, was wir für andere tun mussten, Eltern, Freunde Familie, bekannte. Er wollte immer alles auf einmal schaffen und es blieb kaum Zeit für uns. Wir gingen immer später ins Bett. Und jeder Tag wurde schwerer.

Als ich ihn kennen lernte war ich gerade frisch umgezogen und mein Umzug blieb durch ihn einfach liegen. Nach ein paar Monaten fing ich an mich unwohl zu fühlen, weil ich schon fast bei ihm wohnte, weil meine Wohnung unbewohnbar blieb. Ich stellte die Forderung, dass jetzt meine Wohnung dran sei und nicht die Probleme anderer. Er Versprach mir er würde helfen und die Zeit die wir uns nie genommen haben aufholen. Nichts passierte.

Er arbeitete plötzlich bis in die Puppen und ich machte so gut wie alles allein. Dann war er plötzlich fast nur noch bei mir. Ich wusch seine Wäsche damit wir mehr Zeit haben. Er war immer gereizter und ich es auch. Dennoch liebten wir uns ohne Zweifel. Ich sagte ihm dass wir das schon hinbekommen und wir waren einer Meinung.

Wir waren im Urlaub um uns zu erholen. Das wirkte wunder. Kein Telefon, kein Stress und er war wieder der Mann in den ich mich verliebt habe. Ich gab uns eine Riesen Chance alles wieder hinzubekommen. Dann wurde alles schlimmer.

Er war auf Geschäftsreise. Hatte kaum Zeit, die er vor dem Berufscrash immer hatte. Ich hatte den Umbruch nicht bemerkt und verstand nicht, warum von heute auf morgen alles schief ging. Er meinte ich nerve Ihn und er hält den Druck nicht aus. Er hatte die ganze Zeit versagensängste und entfremdete sich von mir. Ich fühlte mich oft ungeliebt, da er mir kaum noch Aufmerksamkeit schenkte. Wir haben nur dauernd Dinge erledigt. Uns aber nicht mehr richtig hingesetzt und mal geredet.

Dann erfuhr ich, dass er mich mit einer Krankheit angesteckt hatte die Gebärmutterhalskrebs auslöst. Ich rutschte schnell weit ab. Wir stritten wieder ständig um unnötige Dinge. Er sah von vorne rein nichts ein und ich verstand nicht wiso er mir nicht zuhörte. Dann krachte es. als er wieder 10 Stunden im Büro saß und ich fragte wiso er sich nicht meldet, da wir verabredet waren rastete er aus und wir stritten abnormal. Dann sackte ich ein und wollte nicht mehr. Ich habe ihm gesagt das ich keine Kraft mehr habe und nicht mehr konnte.

Dennoch hielten wir an unserer Liebe fest und versuchten es erneut. Wir haben uns zusammen gerauft und machten weiter. Ja, Dinge... Er schickte mir To do listen per Mail zu und struktuierte die Gesamte Woche mit Aufgaben und Prioritäten. Er war fast jeden Abend schlecht gelaunt, müde und frustriert von seinem Job. Ich hatte/habe das Gefühl das ich nicht liebenswert sei und er mich deswegen so behandelt. Das macht mich fertig.

Dann kam der große Crash. Der Arzt rief mich vor 2 Wochen auf der Arbeit an und teilte mir mit, dass ich operiert werden müsste, da die Krebswahrscheinlichkeit zu hoch ist. Mit 25 mein gefühltes Ende. Ich brach auf der Arbeit zusammen und rief ihn an. Er winkte nur ab und meinte er habe keine Zeit. Ich hatte in diesem Moment kein Verständnis weil ich jemanden zum reden brauchte. ER wurde wütend und ich hysterisch aus lauter Verzweiflung. Er schrieb mir bei Whatsapp das ich mir einen Hund suchen solle der springt wenn ich reden muss. Dass ich davon nicht sterben werde und alles eine schöne sch...e sei. Er machte schluss.

Ich schmiss meine Arbeit hin und fuhr in sein Unternehmen. Ich flehte ihn an es nicht zu tun. Klar, ich war verzweifelt. Es brachen zwei welten über mich ein. Er schickte mich mit dem versprechen weg, dass wir am Abend reden. Er rief mich an und meinte er müsse weg und habe auch keine Zeit. Wieder erniedrigte ich mich und flehte. Er legte auf und verschwand. Ich konnte nicht mehr. weinte, schrie eine Woche lang. Ich rief seine Freunde an ob Sie was gehört haben und hielt mich eine Woche schwer zurück. Ich schrieb ihm einen Brief. Keine Reaktion.

Ich schrieb ihm eine Mail mit Bitte um ein treffen. Er willigte ein. Wir trafen uns und redeten 7 Stunden lang. Wir beschlossen Freunde zu sein und uns regelmäßig zu sehen. Dann küssten wir uns. Was die sache schlimmer machte. Wir trennten uns im guten. Er erklärte mir, dass er mit den einfachsten Dingen in unserer Beziehung nicht klar kam und er weiß das er mich nicht glücklich machen kann. Er kann keine Freundin neben dem Job haben. Das bekommt er nicht hin. Er kommt Abends nicht runter und will seine Ruhe. Er will mich nicht noch weiter verletzten und deswegen der Entschluss. Er sagte mir ich habe keine Schuld, er schafft einfach eine Beziehung nicht.

Dann brachte er mir gestern meine Sachen. Wir redeten wieder Stunden. Küssten uns und schliefen sogar miteinander. Er blieb sogar die Nacht. Wiso passiert das? Ich kann mich einfach nicht damit abfinden und er anscheinend auch nicht! Er schrieb heute morgen, dass die Küsse und der S. langsam ablinken sollten. WIE soll das abklingen? Auch nach allem liebe ich diesen Mann!

Als wir im Urlaub waren, waren wir in Verona. Wir gingen zur berühmten Casa der Julia und ich hinterließ einen Liebesbrief, dass ich mir wünsche wir schaffen alles und bleiben zusammen. Heute lag eine Antwort aus Italien im Briefkasten. Handgeschrieben, dass alles gut wird und wir uns gefunden haben.. Meine Welt brach schon wieder zusammen. In zwei Wochen findet die OP statt und er hat gemeint, er kümmert sich um mich und pflegt mich die 5 Tage die ich im bett bleiben muss. Kann man es hinbekommen freunde zu sein obwohl man sich liebt? Und wiso schmeißt man eine Liebe einfach weg ohne zu kämpfen? Die liebe ist vorhanden und sehr stark, aber er sagt er kann nur mein Freund sein und nicht mein Partner! Ich verstehe die Welt nicht mehr und versinke. Ich kann nicht allein sein. Jede Minute ist eine Qual. Wenn er sich nicht meldet auch. Ich komme nicht mehr raus aus diesem Teufelskreis.

09.06.2015 18:05 • #1


R
Ohne dich angreifen zu wollen, aber dein Text ist eine Zumutung. Bitte füge doch wenigstens ein paar Absätze ein, sonst liest sich das keiner durch.

09.06.2015 18:12 • x 1 #2


A


Ich kann Ihn nicht aufgeben - egal auf welche Art!

x 3


B
Lass ihn ziehen.
Es wird schwer und ich fühle mit dir aber das ganze bringt dir nur Chaos in dein Leben und das brauchst du nicht.
Achte jetzt lieber auf dich und deine Gesundheit das ist viel wichtige!
Ich weiß du würdest dir jetzt lieber eine Antwort wünschen die dir Mut zu spricht auf deine Beziehung so wie ich es immer hoffe. .aber das ist unser Fehler ! Vorbei ist vorbei. Damit müssen wir uns abfinden!

09.06.2015 18:40 • #3


S
Liebe Rote Zora,

ich bin bewegt durch eure Geschichte...Bei einem Speeddating begann alles, schon am ersten Abend der Kuss...dann dieses turbulente gemeinsame Leben...Auch beim Lesen ist es so als würde ich in Windeseile von deinen Worten hinterher gerissen...Überall speed...
Ich kann allerdings nicht ganz folgen...Es schien ja nie wirkliche Konflikte als dieses Zeitproblem gegeben zu haben? Und lange schien es ihm ja offenbar ganz Recht sehr viel Zeit mit dir zu verbringen denn erst wohntest du bei ihm, dann er bei dir. Und schlagartig ist ihm alles zu viel? Warum habt ihr nicht schon vorher das Tempo gedrosselt? Oder euch mal etwas weniger gesehen? Ich empfinde da zwei große Extreme bei euch: entweder alles im Trommelwirbel oder nichts. Was ist da los bei euch? Ihr scheint beide ein sehr hitziges Temperament zu haben. Du hast die Nerven verloren als du von deiner Diagnose erfuhrst (ich verstehe das gut...), er drehte ebenfalls durch weil ihm der Druck wahrscheinlich zu groß wurde.
Hat er sich generell zu viel von dir gefordert gefühlt oder woher aufeinmal dieser radikale Schritt von ihm? Oder hattest du gar eigentlich nie wirklich Raum in seinem Leben und es funktionierte nur so lange wie du mit auf seiner Welle surftest? (Bsp. deine Baustelle Zuhause)

09.06.2015 19:11 • #4


D
Lieber Speeddemon,

Ja es ist schon richtig. Wir hatten immer Speed, Aufgaben, was zu tun. Gefühlt immer. Wir wollten beide so viel Zeit miteinander verbringen. Ich habe ihn sehr sehr oft gefragt, ob er nicht mal alleine sein will und er meinte, er würde mich dann vermissen und das würde ihn schmerzen. Mir ging es leider nicht anders und so verbrachten wir seit Weihnachten eigentlich jede mögliche Nacht miteinander..Wir wollten uns sehen..

Wir sind wahrlich zwei Hitzköpfe. Und klar gab es auch andere Reibungspunkte die aber völlig normal sind. Seine Eltern waren sehr fordernd, seine Freunde und klar die Arbeit. Ich habe ihm auch irgendwann gesagt, dass er nur noch Arbeit sieht und es keine ruhigen schöne Momente er gibt. Seine Antwort: Er stehe unter Strom und könne das nicht abstellen.

Ich habe wirklich versucht Ihm bei dem Arbeitsproblem zu unterstützen. Kochte, wusch, Hörte mir seine Probleme an. Aber er sich nicht meine. DAs wurde ihm dann zu viel. Besonders kennen wir alle die Momente wo alles zu viel wird und mann nur weinen und in den Arm genommen werden möchte. Das konnte er nicht. Er hat immer sofort versucht eine Lösung für alles zu finden.. Klar hat mich das traurig gemacht.

Ja und ich glaube, der Sprung von dem Zeitpunkt als er fast jeden Nachmittag frei hatte (ich arbeite sehr früh und habe auch die Nachmittage frei) und Plötzlich frustriert bist Abends im Büro saß habe ich nicht wirklich registriert. Ich hatte das Gefühl er hat keine Zeit mehr für eine Beziehung. Was er mir dann auch bestätigte.. Und ich weiß ganz genau das ich fordernd wurde, weil ich einfach nicht verstanden habe wiso sich urplötzlich alles ändert...

Ich glaube ja, ich hatte nur Raum in seinem Leben als er noch welchen hatte. Als die Arbeit ihn verschluckte ging ich mit über Bord. Er ist heute mit dem einfachsten überfordert. Er schafft seinen eigenen Haushalt nicht mehr da ich nicht mehr da bin..

Aber zusammen schafft man das.. Wiso überlegt er sich es nicht anders?

09.06.2015 19:24 • #5


Bleeding
Liebe Rote Zora,

ich konnte die ersten Absätze sehr gut nachempfinden - bei uns fing es genauso stürmisch und märchenhaft an, bevor der große Absturz begann. Aber allen guten Anfängen zum Trotz ist Deine Beziehung rasant in die Brüche gegangen. Das Versprechen einer Freundschaft ist Unsinn. Wenn sich zwei Menschen friedlich trennen, weil sie sich nicht mehr lieben, DANN kann nach einiger Funkstille eine Freundschaft entstehen. Ich hab es selber erlebt. Ich war 1,5 Jahre mit einem Mann zusammen. Eines Tages sagte er Du, ich fürchte, ich liebe Dich nicht mehr. Und ich Ich Dich auch nicht. Wir weinten, lachten, sprachen... hatten 6 Monate Funkstille, Zeit für Trauer, schließlich neue Partner. Und dann wurden wir die dicksten Freunde aller Zeiten. Wir liebten uns wie Bruder und Schwester, was auch schon während der Beziehung so war, aber wir haben diese Art der Liebe verkannt und gedacht, es müsste eine Beziehung daraus werden. Wir sind über 15 Jahre befreundet gewesen, er gehörte zur Familie und ich hab niemals jemanden gekannt, mit dem ich so vertraut und ohne Worte einig war.

Aber nun zu Dir. Eine Freundschaft, wie ich sie beschrieben habe, kann meiner Meinung nach nicht entstehen, wenn da noch Liebe im Spiel ist. Einer oder beide machen sich und dem anderen dabei was vor und das ist nicht Sinn einer Freundschaft. Wenn dann noch dazukommt, dass Ihr Euch küsst und die Nächte zusammen verbringt... tja, was soll ich da sagen? Machst Du das mit Deinem besten Kumpel? Denke nicht. Die Antwort sollte klar sein.

Außedem liest man mit etwas Erfahrung aus Deinem Text heraus, dass Du schon irgendwie eine kleine Dramaqueen bist, gell? Will Dich nicht angreifen damit, aber mit der Sache mit der Infektion, die Gebärmutterhalskrebs auslösen kann, kenne ich mich sehr gut aus und weiß daher, dass Du da ein bißchen sehr auf die Tube gedrückt hast. Einer meiner Ex-Freunde hat mich vor über 10 Jahren damit infiziert, was lange unentdeckt blieb. Erst die routinemäßigen Abstriche beim Gynäkologen ergaben einen erhöhten PAP-Wert, so wie bei Dir. Die daraus resultierende OP bedeutet aber nicht, dass Du gerade ein Date mit dem Sensenmann hast, sondern nur, dass es sich um eine PRÄVENTIVE Maßnahme handelt, bei der gefährdetes Gewebe entfernt wird. Danach müssen die Werte in weiteren regelmäßigen Abstrichen gemessen werden. Ich hab das insgesamt 3 Mal mitgemacht, am Ende sollte mir auch die Gebärmutter entfernt wedrden, weil der PAP-Wert, also die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung, nicht geringer wurde. Wir einigten uns darauf, dass ich meine 30er noch abwarte, falls ich doch noch Kinder will. Bis dahin kann ich mich mit den vorsorglichen OPs durchschlagen (die nennt man übrigens Konisationen) und dann über eine Komplettausräumung nachdenken.

Das habe ich jetzt nicht geschrieben, um mich zu profilieren, sondern um Dir zu erklären, dass Deine Diagnose kein Drama ist und Du durchaus etwas tun kannst und keine Angst haben musst!

Also bitte streich die Sorge Gebärmutterhalskrebs! Geh regelmäßig zum Arzt, lass Abstriche machen und vor allem... bevor Du mit einem Kerl schläfst, lasst Euch beide testen! Seit mir das passiert ist, kommt hier keiner mehr ungeschützt in Vollkontakt, solange wir nicht beide auf HIV und Geschlechtskrankheiten getestet sind und uns die Ergebnisse gezeigt haben. Wer das nicht bereit ist zu tun, kann weiterziehen und sich eine 10-Euro-N.u.t.t.e. buchen, mir egal. Seid nicht so fahrlässig mit Eurem Körper!

So, moralapsoteln ist mega anstrengend. Ich muss mal was essen.

Liebe Rote Zora, laß den Kopf nicht hängen! Fokussiere Dich auf Deine Zukunft ohne ihn. Diese Zukunft erscheint Dir jetzt zwar nicht rosig, aber sie wird es sein, wenn Du sie dazu machst! Richte Dir Deine Wohnung schön ein, freu Dich, dass Du dort keine gemeinsamen Erinnerungen hast, keine Abende in der Kuschelecke (wie bei mir), an die Du jeden Abend schmerzhaft erinnert wirst. Geh zum Sport, triff neue Leute.

Keine Angst, das wird sich alles fügen! Fäuste hoch!

09.06.2015 19:26 • #6


S
Zitat:
Ich habe wirklich versucht Ihm bei dem Arbeitsproblem zu unterstützen. Kochte, wusch, Hörte mir seine Probleme an. Aber er sich nicht meine. DAs wurde ihm dann zu viel. Besonders kennen wir alle die Momente wo alles zu viel wird und mann nur weinen und in den Arm genommen werden möchte. Das konnte er nicht. Er hat immer sofort versucht eine Lösung für alles zu finden.. Klar hat mich das traurig gemacht.


Okay, ich glaube ich kann mir sein Wesen ganz gut vorstellen. Ich kenne dieses Verhalten von meinen Männern (bin eine Frau). Anstatt mal inne zu halten und einfach den Gefühlen Raum zu geben, muss eine Lösung her. Mein Ex und ich haben uns deswegen auch manchmal in die Wolle gekriegt. Ich wollte eigentlich nur meine Gefühle ausdrücken...das wäre eigentlich schon die Lösung gewesen...Er aber suchte ganz pragmatische Auswege für mich. Jetzt machst Du A, dann organisierst du B usw.
Der Ausweg wäre in dem Fall gewesen, in den Arm genommen zu werden

Ich kenne das Verhalten deines Liebsten ein wenig von mir selbst (aber nicht in diesem Ausmaß). Ich hatte auch extrem viel um die Ohren und irgendwann kam ich trotz meiner Liebe an den Punkt wo ich dachte dass mir einfach alles zu viel ist und ich spielte dann auch mit dem Gedanken die Beziehung zu beenden. Das mag für andere vielleicht nicht nachvollziehbar sein aber der Druck war für mich sehr hoch. Ich kann mich da wohl ebenfalls selbst schlecht regulieren und so kommt es zu Extremen (ich machte aber nie Schluss). Ich löste es dann eher so dass ich mal 1-2 Wochen ohne Kontakt brauchte. Das führte natürlich zu Konflikten. Aber es ist wirklich so als würde man vor Überforderung etweder schreien oder weinen müssen und da hilft dann manchmal nur die absolute Ruhe.

Die hat sich dein Liebster offenbar nie genommen und nun ist es eskaliert.
Klar bist du jetzt höchst verzweifelt aber versuche doch mal, wieder etwas zu dir selbst zu finden...Auch aus dieser Verzweiflung das Tempo herauszunehmen. Es liest sich so, als täte es dir mal ganz gut, von der Verzweiflung in die Trauer, auf dem Boden anzukommen. Es bedeutet erst einmal im Hier und Jetzt und bei deinen Gefühlen anzukommen. Ja, das tut weh, kann aber auch beruhigen. Denn gerade das Tempo und die große Leidenschaft hat ja bei euch zum Eklat geführt.

Zitat:
Ja es ist schon richtig. Wir hatten immer Speed, Aufgaben, was zu tun. Gefühlt immer. Wir wollten beide so viel Zeit miteinander verbringen. Ich habe ihn sehr sehr oft gefragt, ob er nicht mal alleine sein will und er meinte, er würde mich dann vermissen und das würde ihn schmerzen. Mir ging es leider nicht anders und so verbrachten wir seit Weihnachten eigentlich jede mögliche Nacht miteinander..Wir wollten uns sehen..

Wir sind wahrlich zwei Hitzköpfe. Und klar gab es auch andere Reibungspunkte die aber völlig normal sind. Seine Eltern waren sehr fordernd, seine Freunde und klar die Arbeit. Ich habe ihm auch irgendwann gesagt, dass er nur noch Arbeit sieht und es keine ruhigen schöne Momente er gibt. Seine Antwort: Er stehe unter Strom und könne das nicht abstellen.


Tja, dann ist es ihm offensichtlich nicht gelungen, Prioritäten zu setzen, (z.B. seinen Eltern gegenüber) Grenzen zu setzen usw. Auch das ist mir nicht unbekannt. Erst versuche ich alles zu schaffen, es allen Recht zu machen und dann knallen meine Sicherungen durch.
Leider kannst du ihn nicht zwingen, das zu ändern...Ich würde an deiner Stelle wirklich eine KS durchziehen. Es ist doch eine Qual unter dem Stern Freundschaft noch miteinander zu schlafen...Vielleicht wird sich dadurch ja auch einiges bei ihm bewegen...Denn es liest sich schon so als würdest ihr euch sehr lieben.

Ich hatte einmal in einer sehr stressigen Lebenssituation das Gefühl, dass alles, auch meine Beiehungen nur noch wie Berge auf mich zurollen. Ich sah nur noch Forderung und Druck. Erst wenn der Druck etwas nachlässt, stellt sich auch wieder das Gefühl ein, dass nicht alles bloß Forderung oder Pflichterfüllung ist, sondern etwas das mir selbst ein Bedürfnis ist. Dann rollt nicht mehr der Berg auf mich zu, sondern ich bewege mich zu ihm hin.



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09.06.2015 20:01 • x 1 #7




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