Hallo zusammen,
mir geht es gerade sehr schlecht und ich habe niemanden, den ich gerade anrufen kann. Deshalb dachte ich, ich teile euch mal meine Sorgen mit.
Die Trennung
Mein Ex hat mich im Januar verlassen. Die Beziehung lief nicht mehr gut, darauf habe ich ihn angesprochen. Dann sagte er mir, dass er mich nicht mehr liebt. Nach langen Aussprachen habe ich eingesehen dass da nicht mehr zu retten ist. Wir waren über 10 Jahre zusammen,
Die erste Zeit danach
Nach der Trennung ging es mir natürlich schlecht, aber grundsätzlich habe ich das mit der Einstellung Ja, das muss jetzt wehtun, aber das geht vorbei und Ich bin mir sicher, dass ich jemanden finde, der besser zu mir passt und mit dem ich mir meinen Wunsch nach Famile erfüllen kann angegangen.
Ich habe angefangen, gut auf mich zu achten, habe viel Neues probiert, habe meine Flugangst überwunden, bin verreist, bin oft unterwegs gewesen usw. Mit meinem Ex habe ich mich hin und wieder getroffen. Mir hat das jedesmal gutegetan und zum Teil auch bestätigt, dass ich ohne ihn besser dran bin, manchmal hat er mich sogar richtig genevert mit seiner Art.
Der weitere Verlauf
Im Sommer kam dann das große Loch und ich bin in eine Abwärtsspirale gefallen. Auf einem Selbsterfahrungs-Seminar kamen Ereignisse aus meiner Kindheit hoch, von denen ich überrrascht war dass sie bei mir noch immer so heftige Gefühle auslösen. Außerdem hat sich mein Ex zu der Zeit neu verliebt (wenn auch unglücklich). Ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass mein Ex weiterhin irgendwie für mich da sein könnte, diese Hoffnung war natürlich komplett irrational und ich wurde sehr von ihm enttäuscht. Das schlug jedesmal in die gleiche Kerbe. Rückblickend betrachtet war mein Ex schon während der Beziehung oft nicht so für mich da wie ich es mir gewünscht hätte.
Seit September gehe ich nun in Therapie, war auch bei einem tollen Coach, arbeite an meinem Kindheitstrauma. Komem da aber gerade auch nicht weiter.
So ist es heute
Und mich schockiert, dass mich die Trennung jetzt immernoch so heftig mitnimmt. Vor zwei Monaten habe ich erfahren, dass mein Ex eine Neue hat. Und das tut heute noch immer genauso weh wie als zu dem Zeitpunkt als er es mir sagte. Wenn nicht noch mehr. Ich will ihn ja gar nicht zurück, mir ist schon lange klar, dass er nicht der Richtige für mich ist. Ich könnte euch da Dinge erzählen was Körperhygiene betrifft. uargh! Und trotzdem tut das so verdammt weh. Mein Therapeutin meint, das hat mit meinem Kindheitserlebnis zu tun. Das sich sowas wie ein Sicherheitsgefühl bei mir nicht verankert hat, und ich ganz viel Sicherheit aus der Beziehung gezogen habe. Die jetzt vorbei ist. Deshalb dieser schlimme Schmerz und das Gefühl ganz verloren zu sein. Nur weiß ich nicht, was ich tun soll. Diese ganzen Emotionen schränken meinen Handlungsspielraum ein. Ich denke, ich darfjetzt doch auch mal Spaß haben, kann es aber nicht. Ich unternehme ja Dinge, aber sie bringen mir keinen Spaß. Und dann sehe ich bzw denke mir, dass mein Ex jetzt Spaß hat. Und dann geht es mir noch schlechter, weil ich mir so erbärmlich vorkomme. Warum schafft er das und ich nicht? Ich weiß das diese Gedanken Blödsinn sind. Er ist ein anderer Mensch, er verarbeitet anders und natürlich kann ich nicht sicher sagen, ob er Spaß hat oder nicht. Aber wenn wir ehrlich sind, frisch verliebt sein ist ein schöneres Gefühl als Trennungsschmerz.
Es fällt mir wirklich schwer, das alles zu ertragen. Ich weiß, dass mein Ex nicht an meinem Schmerz schuld ist, dennoch tut es so weh, ihn glücklich zu sehen. Ich weine noch immer jeden Tag. Wenn ich mich nicht rechtzeitig ablenken kann bekomme ich einen regelrechten Anfall, muss richtig schimm heulen, schreie in mein Kissen und muss mich wirklich feste kneifen um mich irgendwie zu regulieren. Ich habe zur Zeit nicht viele Ideen, wie ich aus meinem Tief herauskommen soll. Meine Therapeutin sagt nur lenken Sie sich ab. Ach nee.
Ausgehen: mache ich
Sport/Bewegung: mache ich
Meditation: mache ich seit 5 Wochen fast täglich 15 Min
mir etwas Gutes tun, etwas gönnen: mache ich
Therapie: mache ich
Medikamente: gehe kommenden Dienstag zum Psychiarter, mal sehen ob der was kennt das mir helfen könnte
Zeit: ist jetzt schon einige vergangen
Flirten, neue Männer kennenlernen: kann ich im Moment absolut nicht aus Angst, wieder in so eine Abhängigkeit zu fallen. Ich wil gerne erstmal wieder heile sein.
Kontaktsperre: habe ich wieder eingerichtet
Arbeiten: habe meine Arbeitszeit reduziert und tue was ich kann. Habe ein tolles Umfeld auf der Arbeit, deshalb ist es mir wichtig und gut für mich, jeden Tag hin zu gehen
Kennt ihr noch etwas, das mir helfen könnte (akut oder vor allem langfristig)?
Hat jemand con euch Hypnotherapie mal probiert?
Kennt jemand von euch, dass der Schmerz ursprünglich gar nicht von der Trennung an sich kommt, sondern etwas aus der Kindheit triggert?
Ich habe wirklich Sorge, dass ich das nicht überwunden bekomme und irgendwann einfach unter den Teppich kehre. So wie ich das halt auch mit meinem Kidheitserlebnis gemacht habe. Das bringt ja nichts und legt einem unbewusst ja nur wieder Steine in den Weg. Aber langsam weiß ich halt auch echt nicht mehr, was ich noch tun kann, um mir zu helfen.
Danke an alle, die das gelesen haben. Mein Heulanfall ist gelindert und ich fühle mich allein durchs Mitteilen etwas besser. Ich hoffe, ich halte den Rest des Tages noch durch.
Viele Grüße, rememberme
08.12.2017 11:41 •
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