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Ich kann es nicht mehr ertragen

H
Zitat von scallisia:

Kann es vielleicht sein, dass sich durch den weiteren regelmäßigen Kontakt nach der Trennung deine Trennungsverarbeitung nach hinten verschoben hat? Das könnte ich mir als Erklärung vorstellen. Bin aber natürlich kein Fachmann. Dieser Kontakt gab dir vielleicht weiterhin das Gefühl von Sicherheit und machte die Trennung in dem Sinne nicht zur Wirklichkeit. Es könnte sein, dass du dadurch den Hammer erst jetzt spürst, oder? Aber sieh mal, du hast zwischenzeitlich schon so viel geschafft und es wird weiter so gehen. Ich kann es eigentlich nicht mehr hören, aber nimm dir die Zeit die du brauchst zum Trauern und zur Verarbeitung. Und trauere. Ich habe auch keinen Bock mehr auf diesen Schmerz, aber meine Ungeduld führte leider ins Nichts.


Ein absolut wichtiger und richtiger Beitrag .
Es ist wie mit dem Rauchen aufzuhören.

Hört man von heute auf morgen radikal auf ist der Entzug heftig aber danach hat man es geschafft .

Reduziert man seinen Konsum über 11 Monate ist man zwar weniger abhängig und benötigt eine geringere Dosis aber man ist weiterhin abhängig.

08.12.2017 16:45 • x 2 #16


Irmeli
Zitat von rememberme:
Meine Therapeutin sagt nur lenken Sie sich ab.


Liebe rememberme,

mich wundert die Aussage deiner Therapeutin. Für gewöhnlich ist Ablenkung genau NICHT der Weg, um etwas zu bearbeiten. Mit Ablenkung legt man nur etwas über das eigentliche Thema.
Damit meine ich nicht, dass dein Ansatz, etwas für dich zu tun falsch ist. Mach weiter so. Dinge die dich glücklich machen... mach sie aber nicht um dich abzulenken, sondern um DICH wertzuschätzen. Und ich kann dir nur den Rat geben, dich immer wieder mit deinen Gefühlen zu beschäftigen, sie zulassen, akzeptieren, ANNEHMEN (nicht ablenken und so ignorieren, nicht verurteilen), dich dadurch immer besser selbst zu verstehen und lieben zu lernen.

Das ist schwierig und kann mitunter sehr schmerzhaft werden, aber das darf es. Du darfst traurig sein. Du darfst alle Gefühle haben, die hochkommen.

Alles Gute dir und viel Licht und Liebe!
Irmi

08.12.2017 16:58 • x 2 #17


A


Ich kann es nicht mehr ertragen

x 3


wiwi1016
Liebe Rememberme,
ich drück dich mal, und hier kann man ganz Viele drücken oder wird gedrückt. Nur in echt wäre manchmal schöner.
Ich kann dich gut verstehen.
Auch ich habe bisher immer versucht meine innere Leere und Unsicherheit über die Liebe, Bestätigung und Zuneigung eines anderen Menschen zu kompensieren. Auch dies resultiert aus der Kindheit, wo es für mich keine sichere Beziehung gab, und ich ständig damit leben musste, dass mein Verhalten (Ich), auf Ablehnung stoßen könnte.
Aber erst seit meiner letzten Trennung vor über einem Jahr, habe ich die Chance bekommen dies zu Erkennen und zu Verarbeiten. Es ist ein sehr anstrengender und steiniger Weg und manchmal setze ich mich einfach hin und muss mich ausruhen, manchmal gehe ich wieder eine paar Abzweigungen zurück, in die andere mir bekannte Richtung, aber ich habe für mich entschieden, diesen Weg zu gehen. Denn ich glaube, dass ich sonst nie aus dieser Abhängigkeit rauskomme und die letzte Trennung, war für mich lebensbedrohlich (so hat es sich angefühlt) und ist immer noch sehr belastend, denn auch ich falle immer noch in diese Löcher.
Auch ich tue alles was mir auf dem Weg hilfreich zu sein scheint; probiere Neues aus, mache viel Sport, Therapie, Medikamente, ich lerne Menschen kennen, gehe ins Theater, lenke mich ab, oder ziehe mich zurück.
Auch ich leide noch sehr oft und frage mich warum, besonders wenn ich an sein Glück denke. Auch wenn ich weiß, dass es kein Zurück geben kann.
Ich weiß, ich komme sehr gut alleine klar, ich habe alles geregelt, gehe arbeiten, ziehe meine Kinder groß, kümmere mich sehr um mich, um Geist und Seele, und auch Körper. Ich lerne, mache Erfahrungen, bin neugierig, versuche mich weiter zu entwickeln, versuche sehr unabhängig zu sein. Ich habe Freunde und Familie, super Kollegen.
Aber und ich denke hier ist der Punkt..... ich habe nie gelernt, zu fühlen, dass ich all diese Dinge leiste und tue und erlebe -nur für mich. Ich habe nie gelernt mir wohlwollend auf die Schulter zu klopfen und zu sagen - he das machst du gut - und du tust es nur für dich. Ich habe nie gelernt in den Spiegel zu schauen und zu fühlen, - ja das bin ich, und ich bin völlig ok so wie ich bin, und ich finde mich echt gut. Aber ich möchte das lernen.
Dieser Weg ist sehr schwer, und nicht in eine paar Monaten zu gehen.
Aber ich versuche es, und auch wenn ich mir oft einen neuen Partner wünsche (wäre ja der gewohnte Weg), so scheint es für mich, ist dies nicht mehr die richtige Strecke.
Also nehme ich die Tränen, Löcher, Neid, Einsamkeit, Trauer auf meinem Weg noch ein Stück mit.
Ich weiß, ich bin nicht allein.
Und du auch nicht.
Fühl dich gedrückt.

08.12.2017 18:35 • x 7 #18


D
Hallo zusammen,
auch ich leide unter einer Trennung immer schon extrem intensiv u lange - ich bin seit über einem Jahr ursprünglich wg psychosomatischen Symptomen in Therapie. Seit der Trennung vor fast 3 Monaten ist gefühlt wieder alles auf Anfang. Ich leide schrecklich, obwohl ich wie du beschrieben hast, alleine verreise, Sport treibe, mich mit Freunden treffe etc u mich keinesfalls verkrieche. Ich bin eben ein Meister der Ablenkung. Habe immer wieder Alpträume, in denen mein Ex vorkommt. Ich fühle mich komplett orientierungslos,einsam u unsicher ohne meinen Ex. Ungeliebt sowieso. Auch bei mir stellt sich durch die Therapie heraus, dass ich meine Ängste fälschlicherweise auf ihn projeziere. Er steht einfach beispielhaft für Nähe, Wärme, Fürsorge u Liebe. Aber es fühlt sich verdammt echt an, dass es um ihn als Person geht, wenn ich mal wieder alleine bin und einen Rückfall habe.
Ich weiß demnach genau wie es dir ergeht. Du bist nicht alleine damit...

08.12.2017 18:53 • x 3 #19


G
Es tut gut (so doof es sich anhört), dass es nicht nur mir so geht. Ich erkenne mich in euren Worten wieder.

08.12.2017 19:00 • x 4 #20


D
So erging es mir eben beim Lesen deines Threads auch...
Ich habe auch eine Zeitlang eine Kontaktsperre errichtet und mich währenddessen mit anderen Männern getroffen. Hat nur kurzfristig Linderung gebracht. Sobald ich die Dates nicht interessant fande o sie mich nicht, habe ich wieder einen Rückfall bekommen u ich musste zügig einen neuen potentiellen Date Partner suchen, um die Leere zu füllen und die Angst zu beruhigen. Ich spüre selbst, dass bei mir etwas arg im Ungleichgewicht ist.

08.12.2017 19:17 • x 2 #21


Rumo
Zitat von rememberme:
Nein, ich werde nicht auf Männersuche gehen, ich will auch nichts für Zwischendurch. Ich würde mich glaube ich sofort an den nächstbesten klammern, um wieder das Sicherheitsgefühl zu haben, und das brauche ich gerade nicht. Mag bei anderen anders sein.


Ich glaube deine Angst ist da unbegründet - eben weil dir ja bewußt ist das es bedeutungslos ist - ich glaube man tendiert nach einer Trennung eher in die andere Richtung überzukompensieren. Will dir jetzt nicht casual s. schmackhaft machen aber tatsächlich hat es meine letzten beiden Exen etwas vom Podest geholt - hab sowas früher eher nicht gemacht und auch eher tendenziell an ONS geklammert und entsprechende Filme gefahren was Betrug und Vorgeschichte angeht und komme inzwischen bei einer its just s. Einstellung an (außer S. mit der Ex - war wohl einfach noch zu früh )

Und S. macht einfach zu viel Spaß um darauf zu verzichten bis man wieder Die Richtige(TM) gefunden hat

08.12.2017 19:38 • x 1 #22


D
Das funktioniert bei mir zb leider überhaupt nicht (noch nicht zumindest). Habs versucht und mich ganz schrecklich gefühlt, war völlig emotionslos und bin null in Stimmung gekommen. Gruseliges Gefühl war das. Hat mich sogar geschockt, dass ich so emotionslos auf Berührungen reagiere. Echte Nähe u Wärme kam kein Stück dabei rüber.

08.12.2017 19:48 • x 1 #23


G
Ich kann das auch nicht. ONS sind überhaupt nicht meins, ßes ohne Liebe ist für mich unvorstellbar, besonders in Zeiten von Liebeskummer wird mir regelrecht schlecht bei der Vorstellung, dass mich ein anderer Mann berühren würde.

08.12.2017 20:18 • x 2 #24


H
Zitat von Grace_99:
Ich kann das auch nicht. ONS sind überhaupt nicht meins, ßes ohne Liebe ist für mich unvorstellbar, besonders in Zeiten von Liebeskummer wird mir regelrecht schlecht bei der Vorstellung, dass mich ein anderer Mann berühren würde.


So unterschiedlich seid ihr Frauen.

Meine Ex hat mir nach der ersten Trennung Vorwürfe gemacht ich hätte sie getäuscht, Gefühle vorgespielt aber vor anderen hat sie rumgeprahlt schon zwei Männer näher kennen gelernt zu haben.und der nächste Mann würde auch schon Hallo sagen.
Wohlgemerkt zwei Wochen nach der Trennung.

08.12.2017 20:20 • #25


G
Zitat von HarryKane:

So unterschiedlich seid ihr Frauen.

Meine Ex hat mir nach der ersten Trennung Vorwürfe gemacht ich hätte sie getäuscht, Gefühle vorgespielt aber vor anderen hat sie rumgeprahlt schon zwei Männer näher kennen gelernt zu haben.und der nächste Mann würde auch schon Hallo sagen.
Wohlgemerkt zwei Wochen nach der Trennung.


Gott sei Dank sind nicht alle so.

08.12.2017 20:24 • x 1 #26


D
Ich befürchte Männer u Frauen sind da gleich. Meinen Ex habe ich in der dritten Woche nach der Trennung bei einem Schäferstündchen an seinem Geburtstag gestört. Erschreckenderweise sagten mir nun schon mehrere Frauen, dass sie das gar nicht wirklich überrascht - sowas hätten sie schon sehr oft von Männern gehört. Stumpf.

08.12.2017 20:42 • #27


R
Ihr Lieben, ich bin echt froh, dass es hier einen so regen Austausch gibt. Ich hatte erst befürchtet, dass mir niemand antworten würde.

@Grace_99 Ich kann das so nachfühlen. Mit zwei Kindern kann man sich dann auch einfach nicht so viel Zeit für sich nehmen, wie man vielleicht braucht. Wie ist das bei dir? Ist es deine erste Therapie und wie lange gehst du schon hin?

@scallisia @HarryKane Danke für eure Gedanken! Ja, das hat wahrscheinlich schon dazu beigetragen, dass es bei mir länger dauert. Am Anfang war der Kontakt noch so mein Sicherheitsanker irgendwie. Das hat sich dann irgendwann verändert und wurde immer toxischer, da kamen als einige Hämmer. Als wenn man immernoch raucht, obwohl man davon kotzen muss. Die Rauchentwöhnung habe ich schon lange durch, damals hat es mir geholfen zu verstehen, was das Verlangen ausgelöst hat (bei mir war es Stress, ob positiv oder negativ). Das zu wissen hat geholfen und ich habe gelernt, dass Stress auch ohne Rauchen vergeht.
Bestimmt gibt es da Parallelen. Komischerweise habe ich mich aber sehr schnell daran gewöhnt, dass niemand mehr zuhause ist wenn ich heimkomme, dass ich alleine einschlafe und aufwache. Er als Person fehlt mir gar nicht, auch nicht unsere Gespräche. Wenn ich ganz ehrlich bin, war unsere Beziehung was das anging eher oberflächlich, wir sind (waren?) beide eher verschlossen. Der Schmerz, ohne ihn zu sein kommt eher random. ZB schaue ich nach einem neuen Smartphone, das gute Selfies macht. Und denke im nächsten Moment daran, dass er mit seiner Neuen bestimmt jetzt auch lacht und Selfies macht und BÄM! Ehe ich was dagegen tun kann stecke ich im Loch. Ich weiß nicht, inwiefern das noch mit Entwöhnung im Sinne von Suchtentwöhnung zu tun hat. Ich werde mal beobachten und drüber nachdenken.
Wenn ich ein wenig das Gefühl hätte, das es bergauf geht, dann könnte ich geduldiger sein. Aber die letzten 8 Wochen tut sich einfach nichts

@Irmeli quote]Das ist schwierig und kann mitunter sehr schmerzhaft werden, aber das darf es. Du darfst traurig sein. Du darfst alle Gefühle haben, die hochkommen. [/quote]
Oh ja, das muss ich mir immer wieder sagen. In unserer Familie ist Trauer nicht so wirklich gelebt worden, daher fiel es mir vor allem zu Beginn schwer, meine Gefühle auch mal nach außen zu zeigen. Daher habe ich auch trösten und getröstet werden nicht so gut gelernt. Das trägt bestimmt auch zu meiner Situation heute bei.

Ich kann schon verstehen, dass Ablenkung zu einem gewissen Grad wichtig ist. Das Gehirn gewöhnt sich an die negativen Muster, Stichpunkt Neuroplastizität. Beide haben mir auch gesagt dass es wichtig ist, sich Zeit zum Trauern zu nehmen, diese Zeit aber wenn möglich zu beschränken.

@wiwi1016 Es ist so schön, sich hier verstanden zu fühlen. So viel von dem was du schreibst trifft auch auf mich zu. Die Trennung als Chance sehen, alles eigentlich ganz gut gewuppt kriegen und trotzdem dieser ganze Schmerz. Es liest sich, als konntest Du schon einen großen Teil davon hinter dir lassen. Was hat dir am meisten geholfen auf deinem Weg und was hilft dir heute besonders? Magst du vielleicht mal alles herunterschreiben, worauf du stolz sein kannst? Ich entdecke da in deinem Text
jede Menge und vielleicht hilft dir das, es auch zu sehen.

Zitat:
Dieser Weg ist sehr schwer, und nicht in eine paar Monaten zu gehen.

Ich weiß es ist Unsinn, aber mir fällt es wirklich schwer nicht jeden traurigen Tag als sinnlos verschwendeten Tag zu sehen.

@Dancer1987 Magst du von deinen Alpträumen mal berichten?

Was ONS angeht: ich kenne mich da ganz gut will mein Leben nicht verkomplizieren. Obwohl ich natürlich oft daran denke dass mein Ex mit seiner Neuen jetzt Spaß hat. Na die wird auch irgendwann merken dass er nur alle Schlatjahre mal duscht sobald die ersten Schmetterlinge verfolgen sind Das musste jetzt mal raus

Ich hoffe ich habe allen gentwortet, sorry wenn ich was übersehen habe 3

08.12.2017 20:54 • x 2 #28


D
Es sind unterschiedliche Situationen in den Träumen. Entweder ich stehe völlig aufgelöst, heulend vor ihm, klage ihm mein Leid und er lehnt mich eiskalt ab.
Oder es sind Träume, in denen er für mich da ist u mich wieder sehr lieb hat - letzteres kommt in Träumen seltener vor.
Diese Woche habe ich wieder mehrmals schlecht geträumt u schlecht geschlafen - kein Wunder, da wir Kontakt wg einer noch anstehenden Sachenübergabe hatten/haben,nachdem er mich wochenlang ignoriert hat.

08.12.2017 21:04 • #29


R
@Dancer1987 Da arbeitet ja ziemlich viel in dir. Vielleicht hast du das schon irgendwo geschrieben - gibt es Freunde in deinem Umkreis mit denen du sowas besprechen kannst? Mir hilft das oft, um Dinge etwas zu verstehen und ein wenig zu verarbeiten. Hier schreiben hilft auch, aber anders.

09.12.2017 11:03 • #30


A


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