Hallo ,
stimmt. Meine Sichtweise hat sich natürlich im Laufe der Jahre gewandelt, wie auch ich mich entwickelt habe. Man lernt, wenn man bereit dazu ist, immer wieder seinen Standpunkt zu überprüfen und zu verändern. Der Typ für Discohasen war ich auch in jüngeren Jahren nicht :) aber sicherlich ist richtig, dass ich damals auch eher in der näheren Umgebung gesucht habe.
Die Frage ist aber, wo fühle ich was. Wenn ich einen Menschen in der näheren Umgebung habe, den ich zwar sehr mag, aber einen in der weiteren Entfernung den ich liebe, gehe ich dann nicht einen faulen Kompromiss ein, wenn ich den Spatz in der Hand statt die Taube auf dem Dach nehme?
Richtig ist auch, dass sich schneller und intensiver ein Alltag einstellt, wenn man Tag für Tag miteinander umgehen muß. Den Wochenendbeziehungen haftet so was von „Sonntag“ an. Man hat nur die wenige Zeit und versucht sie so „schmerzfrei“ wie möglich zu verbringen. Aber ich kann dir vergewissern, dass ist nicht in jedem Fall so. Man kann auch in solch kurzer Zeit grundsätzliche Dinge diskutieren. Und es gibt auch durchaus Tage, an denen es einem der Beteiligten nicht gut geht, oder sich die Belastungen der Wochenarbeitszeiten auswirken. Hinzu kommen dann auch so Umstände wie Fahrzeiten (bei mir Gott sei Dank kaum nennenswert) usw. usw. usw.
Es mag länger dauern, aber es stellt sich schon eine Art Alltag ein. Das ist zumindest meine Erfahrung. Zumal es ja auch in der Regel nicht bei den Wochenenden bleibt. Dann sind noch diverse Feier- und Brückentage und Urlaubszeiten…. Es kommt schon eine erquickliche Anzahl von gemeinsamen Tagen zustande, wenn man das will.
Was meine Ex-Frau angeht, so hatten wir unsere ersten Jahre in einer „Vollzeit-Beziehung“ gelebt. Bis ich dann meinen Job angenommen habe, der mich nun mal ziemlich in der Gegend umherwirft. Ich beklage mich nicht darüber, denn ich habe mir das ja selbst und bewusst so ausgesucht. Also stimmt auch das wieder, dass es etwas gewachsenes war und das es aus meinem Umfeld kam.
In der Zeit, wo wir zusammen kamen, gab es auch noch nicht die Möglichkeiten, die heute da sind. Manchmal kann man schon die Frage stelle, ist es ein Fluch oder ein Segen…
Und über diese Möglichkeiten ist mir was anderes erwachsen.
, ich wehre mich nicht dagegen, wenn andere Leute mit einer anderen Denkweise glücklich werden. Ich mache ihnen diese Denkweise auch nicht madig und verurteile dies. Aber gleiches erwarte ich dann auch von dem Gegenüber. Man kann sich fast immer austauschen und aus gegenteiligen Meinungen etwas für sich gewinnen. Und wer weiß, viellicht sind die Meinungen ja auch so gegenteilig nicht…. Vielleicht sind es ja auch nur die Lebensumstände…
Was die Beispiele angeht, die du beschreibst und wo sich Leute hier im Forum gefunden und es versucht haben, so gibt es, denke ich noch mehr Gründe als nur die „Fernbeziehung“, dass sowenig davon gehalten hat.
Deswegen denke ich sind Fernbeziehungen in sich schon differenzierter zu betrachten. Und ich glaube auch, sie sind schon gleich zu setzen, wenn sie in sich erstmal gefestigt und gewachsen sind. Entscheidend für mich, sind die Gefühle, die vorhanden sind.
Fernbeziehungen haben vielleicht einen Vorteil, dass die Zeit der rosa Brille länger andauert, aber ich für meinen Teil könnte mir auch nicht vorstellen, kurz nach dem kennen lernen gleich mit jemand zusammen zu ziehen. Rückzugsmöglichkeiten sind gerade am Anfang nicht unwichtig, selbst wenn man keinen Gebrauch davon macht.
Aber das ist eigentlich schon das nächste Thema…
Für deine Wünsche danke ich trotzdem.
Gruß
Nordlicht