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Ich kann einfach nicht mehr, Trennungsangst!

Magnichtmehr
Hallo,
Meine Frau will sich nach 25 Jahren Beziehung trennen und ich komme einfach nicht damit klar!
Wir haben 2 Jungs (17 und 14 Jahre alt), ein Haus und Haustiere. Bis vor 11 Monaten war alles gut und dann fing es an. Das was ich in den den letzten Monaten erlebt habe, ist zu viel, um es jetzt kurz zu schreiben. nur so viel, es gibt keinen neuen Mann und beide hatten keine Affaire. Wenn ich mehr Kraft habe, schreibe ich die Geschehnisse hier rein. Nur im Moment kann ich es nicht. Am liebsten würde ich einfach aufwachen und alles soll wieder gut sein. Aus jetziger Sicht schaffe ich es definitiv nicht mit der Trennung klarzu kommen, das Leben macht so einfach keinen Sinn mehr!

Gruß
Magnichtmehr

18.11.2018 17:32 • #1


N
Lieber Magnichtmehr, Du bist momentan in einer ganz extremen Situation! In einer Situation, die hier ganz viele Mitglieder kennen! Ich auch! - Zurzeit bist Du zu keinem klaren Gedanken fähig! Das ist ganz normal! - Meine Trennung ist 14 Monate her und ich dachte auch, dass es nicht weitergeht. Bei mir kommt hinzu, dass ich leider auch keine Kinder habe. Du hast zwei Jungs! In einem Alter, in dem sie ihren Vater brauchen! Alleine die beiden geben Deinem Leben einen Sinn! Was würdest Du ihnen raten, wenn sie in Deiner Situation wären?
Und noch ein Gedanke: So wie Du schreibst, macht einzig und allein Deine Frau Dein Lebensglück aus. Dein Wohl und Wehe scheint komplett in ihren Händen zu liegen. Ist das richtig?
Du kannst jetzt nur von Tag zu Tag leben und denken. Treibe Sport, wenn es Dir möglich ist, und rede über Deinen Schmerz! Suche Dir notfalls professionelle Hilfe! Das geht zum Beispiel auch bei der Caritas oder Pro Familia! Lies weiter hier im Forum! Du bist nicht allein!
Ganz liebe Grüße für Dich!

18.11.2018 18:32 • x 8 #2


A


Ich kann einfach nicht mehr, Trennungsangst!

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FloraVita
Hallo Magnichtmehr,

wir alle oder fast alle waren oder sind in der gleichen Situation wie du. Wir kennen deinen Schmerz, deine Verzweiflung, deine Ängste...
Mein Mann hat seine Familie nach 17 Jahren hingeschmissen und ich erkenne ihn nicht wieder. Auch ich hatte Phasen in denen ich dachte ich überlebe die nächste Stunde nicht weil mir mein Inneres vor Schmerz zerreist. Mein Kind war mein Halt in dieser schweren Zeit. Du hast 2 Kinder die dich lieben und brauchen. Besonders jetzt, in diesem alter.

Auch wenn es sich für dich in diesem Moment unrealistisch liest: der Schmerz, Verzweiflung, Angst werden nachlassen und eines Tages werden du, ich, wir alle, wieder glücklich sein.

18.11.2018 19:08 • x 6 #3


Magnichtmehr
Liebe Ninka und Ginatalia,
ja da hast du Recht Ninka, ich bin wohl emotionalabhängig von meiner Frau und das dies nicht gesund ist, weiß ich leider auch mittlerweile. Es ist wirklich kompliziert alles und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Hauptsäulen von meinem Leben, war meine Mutter und meine Frau. Vor 11 Monaten fing der Horror mit meiner Frau an und fast gleichzeitig ist meine Mutter schwer erkrankt, mittlerweile ist meine Mutter leider vor kurzem verstorben. Dazu hat meine Frau heute nun angekündigt endgültig einen Schlussstrich zu ziehen. Was in diesen Monaten alles passiert ist habe ich noch nicht ansatzweise verarbeiten können. Meine Frau lehnt alles, was zur Rettung unserer Ehe beitragen könnte von Anfang an ab und egal was ich versucht habe, sie hat sich immer weiter von mir entfernt. Absolut nichts konnte ich richtig machen und sie hat alle meine Schwachstellen (nach 25 Jahren kennt man die ja alle) extrem getriggert. Wie kann ein Mensch nach 25 Jahren sich um 180 Grad drehen frage ich mich immer noch?
Sorry, ich muss zum Verständnis mal versuchen die Ereignisse zusammen zu fassen, hoffe der Text wird dann nicht zu lang...

Vielen Dank für eure Antworten!

18.11.2018 19:45 • x 1 #4


N
Da hast Du wirklich einiges zu tragen, gar keine Frage! Und der Tod Deiner Mutter verschlimmert die jetzige Situation natürlich! Mein herzliches Beileid! Meine Eltern sind auch schon über 80 (ich bin die Jüngste von sechs Kindern) und ich hänge sehr an ihnen! - Ich selbst habe auch um meine Ehe gekämpft! Erfolglos! Mein Mann hat sich immer weiter von mir entfernt! - Ganz wichtig ist, dass Du Deinen Schmerz nicht verdrängst! Es ist keine Schande sich Hilfe zu holen! Im Gegenteil! - Es ist toll, dass Du mit der Anmeldung hier einen ersten Schritt getan hast!

18.11.2018 19:51 • x 1 #5


Magnichtmehr
Ich fühle mich so alleine, verletzt und habe nicht mal eine Idee wie es weiter gehen kann. Wenn ich nur daran denke, das meine Frau und die Kinder bald ausziehen werden, zerreist es mich einfach! Wie soll ich jetzt meine Arbeit noch schaffen, ich kann nicht mal richtig essen und mich ablenken funktioniert einfach nicht. Alles was wir aufgebaut haben wird zerstört... ja meine Jungs brauchen einen Vater, aber ich bin so weit am Boden, damit ist den beiden auch nicht geholfen. Ich werde auch nie wieder einen Menschen so nah an mich rankommen lassen können, dieser Schmerz ist einfach unerträglich! Jetzt habe ich keine Ziele mehr in meinem Leben und lebe auch nur noch von Minute zu Minute... Ohne meine Freunde wäre ich wohl schon komplett durchgedreht, aber die haben auch ihr Leben und ich möchte niemandem mehr zur Last fallen! Sorry das ich hier so jammer, aber ich kann einfach nicht mehr!

18.11.2018 20:03 • x 2 #6


N
Als mein Mann letztes Jahr ging, war ich auch am Boden! Man kann diesen Schmerz nicht in Worte fassen. Ich habe wirklich nur vor mich hinvegetiert, zumindest eine Zeit lang. Ich konnte auch nichts essen. Dann habe ich mir Hilfe gesucht! Einen Lifecoach! Und das empfehle ich Dir auch! Ganz dringend, denn Du trauerst ja nicht nur um Deine Beziehung! Ich kann Dir nur sagen, dass es besser wird! Es bleibt nicht so! Mag sein, dass Du momentan schwach bist und nicht so für Deine Jungs da sein kannst, aber das ist eine Momentaufnahme! Das bleibt nicht so! Ich möchte Dir das Buch Goodbye Herzschmerz von Elena Sohn empfehlen. Das hat mir sehr geholfen! Gib nicht auf!

18.11.2018 20:15 • x 8 #7


Carmen
Hallo Magnichtmehr,

für das Jammern brauchst du dich hier nicht zu entschuldigen. Wir alle haben hier schon ausführlich gejammert
Über eine Trennung reden bzw. hier darüber zu schreiben hilft gerade in der ersten Zeit enorm. Hier findet sich eigentlich zu jeder Zeit jemand, der da ist und liest und antwortet. Also immer raus damit.

Wichtig ist jetzt erstmal an dich selbst zu denken und auf dich aufzupassen. Versuche wenigstens immer eine Kleinigkeit zu essen damit du wenigstens ein bisschen Energie bekommst.

Diesen Schmerz, den du beschreibst, kenne ich auch. Ich war von meinem Partner auch emotional abhängig. Irgendwie bin ich es auch immer noch Daher hatte ich bei der Trennung auch das Gefühl, dass ein Teil von mir abgetrennt wurde.
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir aber auch sagen, dass es besser wird. Es ist tatsächlich so, dass die Zeit hilft, damit fertig zu werden. Es kommen wieder Tage, an denen es dir besser geht. Ganz bestimmt.

18.11.2018 20:21 • x 2 #8


N
Wenn wirklich nichts mehr geht, kannst Du immer in die Notaufnahme eines Krankenhauses! Immer! Die helfen sofort!
Und noch ein Tipp:
www.die-Liebeskuemmerer.de

18.11.2018 20:24 • x 2 #9


N
ja,wir alle haben das hier durch und wir alle haben gehört das wird schon wieder und wir alle haben es nicht geglaubt.
Aber dennoch sind alle hier für jeden da,auch für dich.
Schreibe auf was dich bedrückt,lese hier viel,am besten Abends bevor du schlafen gehst,das hat mir am besten geholfen,es gab mir das gefühl ,nicht alleine zu sein.

18.11.2018 20:30 • x 2 #10


Magnichtmehr
Wo findet man einen Life Coach, wie läuft das ab und was kostet so etwas? Das Buch schau ich mir auch mal an, danke! Bei mir war es schon immer so, habe ich Probleme, dann kann ich nicht essen... langsam wird es aber eng, bei 177 cm wiege ich keine 60 kg mehr (Normalgewicht sind 72-78kg gewesen bei mir) und das rauchen kann ich auch nicht lassen! Zum Glück vertrage ich aber keinen Alk.!
Meine Frau hat mir so viele Vorwürfe gemacht in den 11 Monaten und ja, ich bin nicht perfekt und habe meine Fehler ganz sicher, aber was da alles kam, war für mich unerträglich! Wie aus einem liebevollen Menschen ein so aggressiver Mensch werden kann, konnte ich mir lange Zeit nicht erklären... zuerst habe ich an Wechseljahre, Depressionen, Kinder brauchen sie nicht mehr in dem Umfang, Stress auf der Arbeit und schlimme Kindheitserfahrungen gedacht als Grund... bis ich dann festgestellen musste, meine Frau trinkt heimlich erhebliche Mengen Alk. täglich (seit mindestens 1,5 Jahren... ob es jetzt der alleinige Grund ist, glaube ich nicht... eher die Summe von allem! Sie wollte ihre Ruhe, hat mir aber bis heute nicht wirklich gesagt was los ist und ich konnte sie nicht lassen, da ich ihr helfen wollte! Ich bin bestimmt kein Engel, habe viel falsch gemacht in den Jahren, aber war immer im Ernstfall zur Stelle, habe sie nie betrogen, nie belogen, aber war auch 16 Jahre nicht im Vollbesitz meiner Kräfte.
Dazu eine kurze Erklärung, aufgrund einer Fehldiagnose im Krankenhaus, wurde mir SSRI verschrieben und das Zeug hat mich nach und nach sehr krank gemacht. Ich hatte kaum noch Energie und habe immer mehr Symptome (Bsp.: Muskelschmerzen, Wirbelblockaden, Ängste entwickelt, Unverträglichkeiten, immer weiter zurück gezogen, uvm.) bekommen. Wie auch immer, vor 4 Jahren habe ich das Zeug kalt abgesetzt, war die ersten Monate mehr tod, wie lebendig und nach 3 Jahren kam langsam die Energie wieder zurück! Wen es interessiert, das Buch Unglück auf Rezept beschreibt ganz gut, was dieses Gift anrichtet. Das dies nicht einfach war für meine Frau ist natürlich auch klar, nur habe ich sie nie schlecht behandelt und jetzt, wo es mir endlich besser ging, fing der ganze Mist an.
Eine wirklich lange Geschichte alles in allem und so natürlich alles nicht wirklich gut zu verstehen was ich hier schreibe, sorry. Mein Selbstwertgefühl war nie besonders ausgeprägt, aber wenn man nur noch Vorwürfe hört, dann ist kein Selbstwert mehr vorhanden. Ich habe mich mehrfach für einige Dinge (Ursache meist durch SSRI), die ich einsehe entschuldigt und mich komplett geändert, ging ja nun mit etwas mehr Energie. Mehr konnte ich diesbezüglich einfach nicht tun...

18.11.2018 21:16 • #11


N
Dir Vorwürfe zu machen,ist mal echt der falsche Weg.
Du hast getan,was du getan hast,so wie alle das machen.
Dein Selbstwert ist im Keller ja,aber ,du atmest und du fühlst,das heist du bist am Leben.
Also atme und fühle weiter,verdränge nichts,aber denk auch nicht über vergangenes nach,das lässt sich nicht ändern,mussten wir hier auch lernen.
Schreib deine Geschichte hier auf,auch wenn sie lang ist.
Tue es.

18.11.2018 21:22 • x 1 #12


N
Ich habe meinen Lifecoach im Internet gefunden. Habe den Begriff einfach bei Google eingegeben plus meine Stadt. Du kannst auch Supervision oder Lebensberatung oder Paartherapeut (da kannst Du auch nach einer Trennung hingehen) eingeben. Bei letzteren bekommt man meist schneller einen Termin als bei einem Psychotherapeuten. Die erste Sitzung ist zum Kennenlernen gedacht. Kosten liegen zwischen 50 und 100 Euro die Stunde. Teilweise wird das auch von der Krankenkasse übernommen. Die Caritas oder Pro Familia bieten auch kostenlose Beratungen an.
Du hast mit Sicherheit Fehler gemacht. Die macht jeder! Aber das Ende Eurer Beziehung ist mit Sicherheit nicht Deine alleinige Schuld! Bilde Dir das gar nicht erst ein, denn es gehören immer zwei dazu!
Sollte Deine Frau wirklich ein Alk. haben, wirst Du für Deine Kinder noch wichtiger werden! Möglicherweise erklärt das aber auch die Veränderungen bei Deiner Frau. - Da Du jedoch ja selbst sehr gebeutelt warst, ist Selbstfürsorge jetzt ganz wichtig! Geh zu Deinem Hausarzt. Der kann Dir Aufbauspritzen geben. Ansonsten versuche Smoothies zu trinken oder Energieriegel zu essen.
Deine Geschichte kannst Du hier nach und nach aufschreiben, das entlastet Deine Seele!

18.11.2018 21:32 • x 1 #13


Magnichtmehr
Ich hasse es, aufwachen und sofort dreht sich alles im Kopf! Wie den Tag überstehen, wie funktionieren und wo die Kraft hernehmen? Am liebsten nichts denken, nichts mehr fühlen und sich auflösen... sehe keinen Sinn in dem ganzen sch. mehr, wofür arbeiten, wofür kämpfen, alles, was mir wichtig war, endet nun!

19.11.2018 05:07 • #14


A
Hi Magnichtmehr,
am Anfang sieht man das Licht nicht mehr. Deine Fassungslosigkeit, die Sinnlosigkeit, es ist normal. Du stehst am Anfang eines schmerzvollen Prozesses. Doch glaub mir, wir alle hier sind durch das Fegefeuer gegangen. Manche sind durch, manche mittendrin, manche am Anfang. Schreib hier ruhig, lass Dich unterstützen. Nimm jede Hilfe an, die Du bekommen, die Du annehmen kannst. Kümmer Dich sehr fürsorglich um Dich. Tue Dir Gutes. Es wird kein leichter Weg, aber Du schaffst ihn! Dass Du das derzeit nicht siehst, gehört dazu. Den Sturz aus der Sicherheit, den Aufprall muss man erstmal verdauen.
Es dauert. Es tut weh. Es verändert. Es ist alles was man nie wollte. Ein harter Schlag, der Dich erstmal sehr unsanft auf die Bretter schickt. Ein K.o. Doch auch nach einem K.o. steht man irgendwann wieder auf.
So alleine Du Dich fühlst, Du bist es nicht.

19.11.2018 05:34 • x 5 #15


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