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Ich kann einfach nicht mehr, Trennungsangst!

Magnichtmehr
Zitat von VollVer-liebt:
Schon jetzt kannst du sagen: ich wurde zwar enttäuscht, doch ich möchte mehr vom Leben. Ich will und werde wieder lieben, wieder vertrauen, offen sein.

Ich überlebe das jetzt und ich überlebe auch, falls ich noch mal enttäuscht werde. Ich habe dann dennoch meine Chance auf Glück wahrgenommen, statt die Chance von vornherein abzulehnen.


Danke dir, echt starke Worte... die Verbitterung ist im Moment natürlich sehr stark bei mir und die ganzen negativen Gedanken hauen mich einfach um!

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Jetzt muss ich zu meinem Finanzmenschen und paar Dinge klären... diese Woche wird es dann noch ein weiteres Gespräch geben, dann mit meiner Frau. Das läuft jetzt wie im Film ab und es ist einfach nur grausam!

Mit meinem älteren Sohn habe ich heute auch gesprochen, leider konnte ich meine Emotionen nicht verbergen, die Kinder tun mir so sehr leid! Was die jetzt ertragen müssen ist einfach nur sch.!

19.11.2018 11:42 • #31


V
Zitat von Magnichtmehr:
die Verbitterung ist im Moment natürlich sehr stark bei mir und die ganzen negativen Gedanken hauen mich einfach um!


Klar, lass ihr nur nicht dauerhaft die Macht über dich!
Und schon winzige Augenblicke mit positiven Gedanken helfen Dir über diese Zeit!

Zitat von Magnichtmehr:
die Kinder tun mir so sehr leid! Was die jetzt ertragen müssen ist einfach nur sch.!

Das ist bestimmt hart, wenn die eigenen Kinder von sowas betroffen sind. Ich glaube, es ist nicht do schlimm, wenn sie deine Emotionen auch mitbekommen. Schlimmer fände ich, wenn du auf stark machst, obwohl du es gerade nicht bist. Zeig ihnen lieber, dass man auch als Kerl unsicher und traurig sein darf, sich helfen lassen darf. Da nehmen sie mehr mit fürs Leben.
Dabei solltet ihr natürlich dennoch darauf schauen, die Trennung nicht auf den Schultern der Kinder auszutragen.
Und Ihnen auch die Möglichkeit für professionelle Unterstützung anbieten. Selber das Angebot machen, zuzuhören, wenn da geht. Dass sie wissen, sie müssen da nicht alleine durch.

19.11.2018 12:38 • x 2 #32


A


Ich kann einfach nicht mehr, Trennungsangst!

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Y
Lieber Magnichtmehr,

ich habe den Eindruck, dass euer Familensystem zusammen gebrochen ist und ihr deswegen beide so labil seid.
Für mich sieht es weniger so aus, als müsstet ihr jetzt miteinander etwas lösen, sondern erstmal jeder für sich allein, bzw. dass selbst eine Klärung zwischen euch, der Wunsch, doch zusammen zu bleiben, das Problem nicht lösen würde.
Mir scheint, ihr beide seid gerade mit Themen in euch konfrontiert, dievielleichtlange Zeit durch euer Familiensystem aufgefangen wurden.
Nun brechen sie hervor und Deine Frau klammert sich an die Flasche in der einen Hand und das Handy in der anderen. Und Du klammerst Dich an sie.

Ich glaube nicht, dass Du ihr in dieser Verfassung bezügl. ihrer Su cht helfen kannst weil Du Teil des Systems bist. Du brauchst sie zu sehr und nicht nur ihretwegen. Wie Du selbst schreibst, hat es mit Deiner Geschichte zu tun.

Oberflächlich kann man natürlich verstehen, helfen. . ., aber was dem anderen Halt gibt, ist wenn er spürt, dass der Partner Stabilität in sich selbst hat. Menschen reagieren intuitiv sehr sensibel darauf.
Umgekehrt kann sie Dir nicht helfen, weil das Einnehmen ihrer alten Familienrolle Deine Ängste nur beruhigen,- aber nicht lösen würde.

Ich weiß, wie schwer gerade alles für Dich ist, aber so abgedroschen diese Aussage auch ist- Krisen sind wirklich oft Chancen zu wachsen. Alte Grundsteine halten das Beziehungsgebäude nicht mehr und alles bricht ein. Natürlich macht das extrem Angst und destabilisiert.
Das ist ganz normal und statt jetzt wie verrückt zu kämpfen, alles aufrecht zu erhalten, solltest Du nachsichtig mit Dir selbst und euch allen sein.

Aber wenn es jedem von euch beiden für sich allein gelingt, sich den eigenen Problematiken zu stellen und für sich allein Stärke aufzubauen, kann man schauen, ob ihr euch wirklich trennen müsst, oder nicht doch noch eine Chance für ein Miteinander seht.

Deine Frau scheint die Lösung gerade darin zu sehen, emotional abzuhauen, Du darin, an ihr festzuhalten. Beides verständlich, aber meinem Eindruck nach falsch. Man kann die Lösung nicht im Fliehen oder im anderen finden.

Vor einiger Zeit las ich einen Teil des Buches The Force von Phil Stutz, Barry Michels. Ein Autor ist ein Psychiater mit jahrzehntelanger Praxiserfahrung. Die beiden haben eine bestimmte Therapiemethode, über die ich gar nicht urteilen möchte. Ich spreche dieses Buch an weil darin viele Fallgeschichten vorkommen und eine davon erinnert mich an Deine Familiengeschichte, wenn die Themen der einzelnen Familienmitglieder auch andere als eure sind.
Aber es wird wunderbar aufgezeigt, warum es im Falle eines Zusammenbruchs des Familiensystems Sinn macht, ausschließlich bei sich selbst anzufangen.
Und wie es möglich ist, auch die anderen Familienmiitglieder anzustecken, wenn es gelingt, sich selbst seinen Problemen zu stellen, ohne am Partner oder den Kindern herum zu doktern.
Nichts überzeugt, auch unbewusst, den Partner so sehr, wie wenn er sieht, dass der andere für sich ganz allein erstarkt. Umgekehrt ist nichts so unwirksam, wie selbst nicht zurecht zu kommen, aber anderen helfen zu wollen.

In diesem Fallbeispiel ging es um eine Familie, in der der Mann sich scheinbar aus heiterem Himmel in die Spielsucht flüchtete, die Frau entwickelte eine Esssucht, die Kinder folgten. Versagen in der Schule, Kaufsucht, Spielsucht. Eine ehemals stabile Familie brach zusammen.
Der Mann versuchte die Frau vom Futtern abzuhalten; die Frau verachtete den Mann für seine Spielsucht; der Vater versuchte den Kindern lediglich durch Worte Vorbild zu sein.
Als der Vater begann, von allen Familienmitgliedern abzulassen und sich seinen Problemen stellte, zunächst ganz alleine stark war, zogen die anderen sukzessive nach.

Es ist eine riesen Herausforderung, aber ihr alle könnt daran auch wachsen.

19.11.2018 12:53 • x 8 #33


V
Wunderbar, Tyto.

19.11.2018 12:56 • x 1 #34


Y
Hallo liebe Vollverliebt
Tyto ist gerade auch mit Herausforderungen konfrontiert und stellt sich dem tapfer Ganz schön anstrengend. . .Alles durchgewirbelt. Aber weil ich vor vielen Jahren ähnliches wie Magnichtmehr erlebte, also Boden unter den Füßen weggerissen und Totalkonfrontation mit meinen Themen, macht mir das nicht mehr solche Angst. Es war verdammt hart, aber heute bin ich sogar dankbar für diese damalsige Totalkrise. Ich dachte damals, das sei mein Untergang, während ein guter und schlauer Freund von mir unermüdlich sagte Du wächst gerade und das tut weh. . . Ich dachte, er spinnt total! Aber er hatte recht!
Das Leben ist doch ein dauerndes Dazulernen. . .Manchmal glaubt man, wesentliches begriffen zu haben, man findet gar einen echt tollen Partner und wähnt eeeendlich Ruhe und Frieden. Und naaatürlich dauerhafte Geborgen- und Sicherheit. Alles aufgearbeitet, alles wesentliche verstanden, jetzt winkt das Glück
Und es winkt zuweilen auch Glück, aber man wird immer wieder mit neuem konfrontiert, lernt und wächst, lernt und wächst
Ich freue mich, wenn wir uns bald wieder in unserer Irrenanstalt lesen und hoffe, dass es Dir gut geht?
Ich bin wie gesagt durchgewirbelt, aber im Kern der Zwiebel Ruhe, Freude und Zuversicht, auch wenn die Zwiebelschalen drum herum manchmal weggefetzt werden

Ich schreibe das hier und nicht in unserem Thread weil ich hoffe, dass es Magnichtmehr etwas ermutigt?

19.11.2018 13:21 • x 1 #35


V
Tyto, ich jedenfalls habe gerade ein ganz warmes Gefühl beim Lesen deiner Worte.

Diese Qualen die wir bisweilen in einer Krise ertragen müssen als Wachstumsschmerzen zu bezeichnen finde ich herrlich einleuchtend und befreiend.

Ich wünsche dir und magnichtmehr und allen die es brauchen, dass euer Wachstum die turbulenten Zeiten überstrahlen wird und ihr die Kraft und den Mut habt, durch diese Phasen zu gehen.

Es ist nämlich ganz wunderbar, wenn man so weit gediehen ist, dass die Phasen der Qual kürzer werden oder verschwinden. Krisen gibt es immer, nur gar so schmerzhaft müssen sie nicht immer bleiben.

19.11.2018 13:45 • x 1 #36


Magnichtmehr
Zitat von YsaTyto:
Lieber Magnichtmehr,

ich habe den Eindruck, dass euer Familensystem zusammen gebrochen ist und ihr deswegen beide so labil seid.


Hallo Tyto,
ich bin irgendwie sprachlos... dein Text hat wahrscheinlich den Nagel auf den Kopf getroffen!
Leider hätte ich diese Erkenntnis wohl einige Zeit früher benötigt, denn jetzt wird es uns leider nicht mehr retten befürchte ich. Trotzdem habe ich es meiner Frau in meinen Worten gesagt (ohne den Alk und WhatsApp) und natürlich kam gleich, ja schön, verstehe ich... es ist aber zu viel passiert... usw. dennoch ist es für mich DIE Erklärung des ganzen Horrors! Man ist es schade, etwas früher und es hätte unsere Lösung sein können.

Danke!
Es hilft mir trotzdem ein wenig zu verstehen, denn diese Erklärung macht echt so viel Sinn...

19.11.2018 19:44 • #37


Magnichtmehr
Zitat von YsaTyto:
Ich schreibe das hier und nicht in unserem Thread weil ich hoffe, dass es Magnichtmehr etwas ermutigt?

Ja, tut es... der Text von Tyto ist so unglaublich passend, ich muss das echt in Ruhe verdauen! Mir bringt es sehr viel die Ursache zu kennen, denn nur so kann eine Lösung entstehen.

Zitat von YsaTyto:
Du wächst gerade und das tut weh. . . Ich dachte, er spinnt total! Aber er hatte recht!

Wenn die Schmerzen nur nicht so unerträglich wären, es gibt aber wohl keinen einfachen Weg seine Themen zu lösen! Ein Fahrplan habe ich auch noch nicht für meine Themen...

Danke!
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Zitat von VollVer-liebt:
Ich wünsche dir und magnichtmehr und allen die es brauchen, dass euer Wachstum die turbulenten Zeiten überstrahlen wird und ihr die Kraft und den Mut habt, durch diese Phasen zu gehen.

Es ist nämlich ganz wunderbar, wenn man so weit gediehen ist, dass die Phasen der Qual kürzer werden oder verschwinden. Krisen gibt es immer, nur gar so schmerzhaft müssen sie nicht immer bleiben.

Danke dir für die Wünsche!
Es wäre wirklich schön, wenn diese Schmerzen sehr schnell verschwinden und ich könnte sehr darauf verzichten in der Zukunft!

19.11.2018 19:55 • x 1 #38


V
Mit jeder Krise aus der du gestärkt hervorgehst, werden die Schmerzen bei der nächsten Krise auch weniger. Du entwickelst dann einfach Strategien, um besser damit umzugehen und dann wird der Rest von ganz alleine.

19.11.2018 20:03 • x 1 #39


Magnichtmehr
Zitat von VollVer-liebt:
Mit jeder Krise aus der du gestärkt hervorgehst, werden die Schmerzen bei der nächsten Krise auch weniger. Du entwickelst dann einfach Strategien, um besser damit umzugehen und dann wird der Rest von ganz alleine.

Also durch Abhärtung?!?
Mal den Teufel nicht an die Wand, so eine Krise wünsche ich mir nie wieder und jetzt muss ich erstmal diese hier halbwegs überstehen... das wird ein langer Weg, wenn es denn überhaupt jemals wieder besser gut wird. Mir macht einfach die Vorstellung, ein Leben ohne meine Frau und nur zeitweise mit den Kindern zu verbringen, sehr viel Angst! Auch wenn ich an das Finanzielle denke, wird mir ganz anders... meine Frau kann mich leben lassen oder ruinieren... liegt alles in ihrer Hand. Wünschen würde ich mir von ganzem Herzen natürlich einen Neustart, aber das muss ich langsam abhaken, sonst komme ich nie zur Ruhe.

19.11.2018 20:17 • #40


V
Oh weh, nein. So meinte ich das nicht. Abhärtung klingt so als wäre es immer gleich schlimm, man nimmt es nur nicht mehr so wahr.

Es ist eher so, dass der Umgang damit ein anderer ist. Wenn du weißt, dass du Krisen meistern kannst, wird alles einfacher...

19.11.2018 20:24 • x 1 #41


Magnichtmehr
Zitat von Ninka:
Ich möchte Dir das Buch Goodbye Herzschmerz von Elena Sohn empfehlen

Habe mir gerade das Hörbuch bestellt bei Tha... und nun warte ich auf den download... würde gerne heute anfangen es zu hören. Danke für den Tipp!

Zitat von VollVer-liebt:
Es ist eher so, dass der Umgang damit ein anderer ist. Wenn du weißt, dass du Krisen meistern kannst, wird alles einfacher...

OK, danke für die Erklärung.

19.11.2018 20:52 • x 1 #42


A
Zum Einschlafen möcht ich Dir auf youtube McKenna - ich heile Dein gebrochenes Herz nahelegen. So oft Du es brauchst/bis es nicht mehr wirkt.

19.11.2018 20:55 • x 1 #43


N
Sehr gerne! - Ich finde, dass sich Deine Beiträge schon verändert haben! Du schreibst anders, klarer und vorausschauender! Das ist gut!

19.11.2018 20:57 • x 1 #44


Magnichtmehr
Zitat von AlfredENeumann:
Zum Einschlafen möcht ich Dir auf youtube McKenna - ich heile Dein gebrochenes Herz nahelegen. So oft Du es brauchst/bis es nicht mehr wirkt.

Vielen Dank, das höre ich mir gerne mal an, noch warte ich aber auf das Hörbuch... vielleicht kommt ja gleich der download Link.

Zitat von Ninka:
Sehr gerne! - Ich finde, dass sich Deine Beiträge schon verändert haben! Du schreibst anders, klarer und vorausschauender! Das ist gut!

Es ist seit Monaten ein ewiges hin und her mit meinem Liebeskummer, mit allen anderen Dingen im Leben komme ich soweit klar und kann Krisen gut meistern bzw. Lösungen finden.

Ich muss immer wieder an den Text von Tyto denken, es ist wirklich unglaublich für mich, wie jemand so schnell die eigentliche Ursache erkennt! Ich bilde mir ein nicht auf den Kopf gefallen zu sein und habe es in 11 Monaten nicht erkannt... man, hätte ich mich nur früher hier angemeldet!

19.11.2018 21:11 • #45


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