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Ich kann einfach nicht mehr! Sie fehlt mir so sehr

G
Hallo Albert,
schön zu lesen, dass Du gestern wieder einen guten oder zumindest besseren Tag hattest.
Ich hoffe, das bleibt so.
Aufgrund meines Berufes habe ich mit sehr alten Menschen zu tun, und habe selbst schon viele Ehepaare kennen gelernt die 60 Jahre und noch mehr verheiratet waren.
Aber glaube nicht, dass da immer alles so gut war. Sicher, es ist eine andere Generation, die durch den Krieg und Wiederaufbau, durch Flucht und Vertreibung einen anderen Zusammenhalt gelebt hat.
Und unsere Elterngeneration hat dies noch so übernommen, Zusammenhalt ist das wichtigste, die Familie und die Kinder sind das wichtigste, eigene Wünsche, die eigene Persönlichkeit wird zum Wohl meiner Familie und meines Mannes hinten an gestellt. Sie schreibe absichtlich Mann.
Unsere Generation geht aber jetzt schon anders mit sich um.

Ich habe es oft erlebt, dass Menschen die so lange zusammen waren nicht lange ohne den anderen weiter gelebt haben (8 Jahre wie bei Deinem Opa ist lange), ich habe aber genau so oft erlebt, dass vor allem die Frauen, die ihren Mann überlebt haben, nochmals aufgeblüht sind.
Du kannst mir eines aus meiner beruflichen Erfahrung glauben, hinter den Türen unserer Großeltern sind noch Dinge passiert, wurden noch Verhaltensmuster gelebt, an die wir in unseren schlechtesten Träumen nicht gedacht hätten. Und das es die Frauen waren, die den Laden am laufen hielten und uns den Eindruck eines liebevollen Großelternhauses vermittelten. Dafür waren ihnen die Männer dann ein Leben lang dankbar. Aber es gibt natürlich auch ganz viele Paare die tatsächlich so ein langes Leben in tiefer Lieber und vor allem Harmonie gelebt haben.

Ich glaube schon an die eine große Liebe, auch an die Liebe auf den ersten Blick. Aber je älter ich geworden bin, und durch die Erfahrungen in meiner jetzigen Lebenssituation, habe ich auch lernen müssen, dass genau diese emotionale Verschmelzung nicht gut in einer Partnerschaft ist.
Einigkeit in vielen Bereichen, in die gleiche Richtung schauen, das ist wichtig in einer Partnerschaft, aber zwei erwachsene Menschen sollten nicht in den Zustand von Mutter und Kind verfallen. Ich sage absichtlich Mutter, denn Kinder hängen aus rein biologischen Gründen mehr an der Mutter.
Und das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.

Ich höre jetzt schon den Aufschrei der Empörung bei dem Vergleich von Mutter und Kind. Aber es ist doch so. Wenn man sich das Verhalten eines Kindes vor Augen führt, wenn die Mutter böse mit ihm ist, wenn sie enttäuscht ist, wenn sie Erwartungen an es hat. Dann tut Kind ganz viel um Mamma wieder zu gefallen, Mamma soll mich lieb haben, loben und stolz auf mich sein. Und wenn Mamma das nicht reicht, versucht Kind noch mehr, übernimmt sich in seinen Anstrengungen, oder wird bockig und stur. Manchmal zerstören sie auch etwas um Aufmerksamkeit zu bekommen oder um einen Hilferuf zu vermitteln. Ein Kind ist nicht körperlich abhängig von der Mutter, nur emotional.
Und so könnte man jetzt noch stundenlang über die emotionale Abhängigkeit unter Erwachsenen weiter reden und diskutieren.
Ich persönlich möchte keinen Partner mehr, der sich selbst in so einen Zustand bringt. Ich möchte einen Partner mit dem ich auf Augenhöhe bin, der in seinem gesamten Wesen eigenständig, reif und erwachsen ist. Der mir ein guter Freund, Berater und Vertrauter ist. Der nicht nur nimmt sondern genau so selbstverständlich gibt. Und wenn die körperliche Nähe dann auch noch passt, dann ist alles in bester Ordnung. Man kann miteinander in Verbundenheit leben ohne abhängig zu sein, und das ist in meinen Augen ein richtiges Miteinander. Alles andere führt über kurz oder lang zu einem Nebeneinander. Und genau aus dem Grund tummeln wir uns alle hier.

So, das war das vorgezogene Wort zum Sonntag.
Schönes Wochenende an alle,
Gobby

04.04.2014 06:47 • x 2 #76


A
Hallo Gobby,
hallo an alle,

ich will mich mit meinen 30 Jahren auch gar nicht soweit aus dem Fenster lehnen, da mir einfach die Lebenserfahrung noch fehlt. Aber ist diese heile Welt von der du sprichst, nicht auch das wonach wir bzw. ich mich sehne? Einfach immer jemanden zu haben, der einen liebt und der auch von mir geliebt wird. Ich weiß nicht ob die Leute damals glücklicher waren, wie du schon sagst, ging damals auch einiges schief in den Familien, aber ich für meinen Teil denke, dass eine lebenslange Beziehung immer auch mit Kompromissen zu tun hat. Wenn man nicht bereit ist, sich einzuschränken oder Rücksicht zu nehmen, wenn man für den anderen nicht bereit ist etwas kürzer zu treten, woher soll man dann wissen, dass es Liebe ist? Versteh mich bitte nicht falsch, ich will nicht diese Mutter-Kind-Beziehung, aber da wir alle Individuen sind und keine identischen Klone, kann es nur so funktionieren. Eben zusammen, gemeinsam auf Augenhöhe. Ansonsten wird der eine irgendwann abgehängt, kann nicht mehr mithalten.

Ich dachte in meiner Beziehung mit Viky werde ich derjenige sein, der Viky abhängt, weil sie immer viel emotionaler, viel bedürftiger war als ich. Wie gesagt, hinterher ist man immer schlauer. Jetzt ist es schon fast drei Wochen her und ich denke noch immer jeden Tag an sie. Mal mit Groll, mal mit Sehnsucht, mal mit Unverständnis. Sie fehlt mir einfach…

Zitat:
Ich persönlich möchte keinen Partner mehr, der sich selbst in so einen Zustand bringt. Ich möchte einen Partner mit dem ich auf Augenhöhe bin, der in seinem gesamten Wesen eigenständig, reif und erwachsen ist. Der mir ein guter Freund, Berater und Vertrauter ist. Der nicht nur nimmt sondern genau so selbstverständlich gibt.


Genau das meine ich ja damit: man soll nicht abhängig vom anderen sein, weil man sonst unfähig wird sein eigenes Leben zu führen. Aber sich auch jemanden mit „Haut und Haar“ einzulassen würde ich nicht als abhängig bezeichnen. Geben, nehmen, Kompromisse und Lösungen, streiten, sich versöhnen. Das sind die Dinge die eine Beziehung doch erst so schön machen…

Dieses Nebeneinander, das du oben ansprichst, macht mich ganz kirre. Glaubst du, man kann so eine Entwicklung in einer Partnerschaft aufhalten? Also hätte ich dagegen steuern können?

Noch bei einem letzten Punkt brauche ich eure Hilfe. Ich bin, oder zumindest glaube ich es, in einem Teufelskreis. Mir ging es die letzten Tage ja schon etwas besser, aber halt auch nur phasenweise. Komischerweise bin ich früh immer wie erschlagen, könnte weinen und toben. Im Laufe des Tages wird es dann besser. Aber die Besserung stellt sich bei mir leider immer nur ein, wenn ich mir vorstelle, dass Viky es irgendwann bereuen wird. Versteht ihr? Ich ziehe meine Kraft aus dem Gedanken, dass sie einsieht einen Fehler begangen zu haben…Das kann doch für mich nicht gut sein oder? Das bedeutet, wenn ich will das es mir besser geht, denke ich an sie, wie es ihr schlecht geht, sie es bereut und sogar irgendwann wieder vor meiner Tür steht. Dann geht`s mir besser, doch irgendwann merke ich, dass ich mir schon wieder ausmale, wie ich ihre Entschuldigung annehme und alles ist so wie es früher war…Ich mein ich bin geistig eigentlich schon noch relativ fit und weiß, dass das Schwachsinn ist, aber so komm ich leichter über die Runden. Nur die Fallhöhe wird so auch nicht niedriger. Wenn ich mir dann bewusst mache, dass sie wirklich mit mir durch ist, dann tut es jedes Mal ein Stückchen mehr weh. Wie komme ich da raus? Wie kann ich da ausbrechen? Ich weiß, dass es vorbei ist, aber mein Herz sagt: „So du Trottel, warte einfach ein paar Wochen…die kommt schon wieder. Und dann wird alles wie früher.“ Also eigentlich eher so ein kleiner Teufel als mein Herz.

Am Sonntag werde ich mich wieder melden.

P.S.: @ Gobby: Viky war auch PDL in einem Altenheim…

04.04.2014 07:28 • #77


A


Ich kann einfach nicht mehr! Sie fehlt mir so sehr

x 3


M
Hey Gobby,
ein aufschlussreicher Text, der aus deinen Erfahrungen heraus viele Aspekte herausstellt.

Ich stimme dir da zu, dass in den vergangenen Generationen einfach vieles anders war. Andere Grundsätze, andere Werte, Normen, Beeinflussungen.
Und ich gebe dir auch vollstens Recht, wenn du sagst, dass eine Beziehung auf Augenhöhe geführt werden sollte, man nicht zu sehr verschmelzen sollte.

Aber ich finde nicht, dass sich zwangsläufig in den früheren Generationen eine Art Abhängigkeit gebildet hat, wodurch Beziehungen zwanghaft fortgeführt wurden.
Ich glaube es ist ein Problem unserer heutigen Generation oder Gesellschaft - das Streben nach Perfektion, die schnelle Unzufriedenheit, der fehlende Wille für etwas einzutreten.
Natürlich sollte sich niemand über seine Grenzen hinaus anpassen oder zurückstellen. Natürlich muss eine grundlegende Basis vorhanden sein. Ich fordere auch niemanden auf sich etwas ungewollt aufzuzwingen.

Doch was ist in unserem Leben schon perfekt? Gerade in Beziehungen. In vielen Fällen (nicht nur bei mir), wird mir einfach zu vorschnell alles infrage gestellt. Zu schnell alles weggeworfen. Da fällt mir nur die hohe Scheidungsrate ein.
Dabei lohnt es sich doch für so Vieles zu kämpfen. Für die Liebe einzutreten und auch mal schlechte zeiten zu überstehen und daran letztlich auch zu wachsen - gemeinsam.

04.04.2014 07:34 • x 1 #78


G
Albert,
man soll niemals nie sagen. Ihr wärt nicht die Ersten die wieder zusammen gekommen sind.
Bei manchen ging es schnell, bei anderen länger.
ABER: Streiche die Worte wie früher aus Deinem Kopf und Wortschatz. Denn früher ging ja nun mal offensichtlich in die Hose.

MisterPbody,
ich glaube sehr wohl, dass die früheren Generationen eine Ehe sehr, sehr oft aufgrund Abhängigkeit und Zwang geführt haben. Ich bin keine Emanze, aber Augenhöhe gab es bis vor 20-30 Jahren zwischen Eheleuten nicht.
Die unterschiedlichen Stellungen von Frau und Mann in der Gesellschaft war daran schuld. Und die Gesellschaft ist nicht irgendein Konstrukt ausserhalb der eigenen 4 Wände, wir sind die Gesellschaft, in unseren Köpfen, in unseren Leben. Die Rollenverteilung war früher ganz klar, da gab es keine Diskussionen. Und eigentlich ist sie heutzutage nicht wirklich anders. Das ist ein Gen bzw. liegt es in unserer Erziehung. Und das wird sich nie wirklich ändern, nur der kleine Unterschied ist, dass Frauen heute in weiten Teilen selbstbewusster geworden sind und Männer ihre Rolle und ihre Stellung gegenüber Frauen offener und fliesender sehen. Sie müssen nicht mehr der Mann im Haus sein, und Frauen nicht mehr das Heimchen am Herd. Die Werte und Normen zwischen Mann und Frauen haben sich vermischt, die Grenzen sind fliesender geworden.
Aber ganzheitlich wird es nie werden, oder wir werden es nicht mehr erleben, oder es ist die Aufgabe unserer Generation, und der heute 20-Jährigen, diese Grenzen weiterhin aufzuweichen und zu vermischen.

Und sicher leben wir heute im schneller/weiter/höher. Wir stellen Ansprüche und haben hohe Erwartungshaltungen an uns, an unseren Beruf, an unsere Partner und Kinder. Und wer nicht mithalten kann, bleibt auf der Strecke.
Aber das Urteil wer, warum auf der Strecke bleibt fällt doch immer nur der Ranghöchste, das Alphatier.
Das Aplhatier (egal ob männl. oder weibl.) gibt vor was ihm passt oder nicht passt, bestimmt wer bleiben darf und wer nicht, entscheidet wem es seine Liebe und Zuneigung gibt oder auch wieder entzieht.

Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass das Wort LIEBE genauso oft verwendet wird wie Tempo oder Zewa.
Je länger ich mich damit beschäftige und je mehr ich über das Konstrukt der zwischenmenschlichen Beziehungen in Form der Liebe lese und höre, denke ich, dass ganz viele Menschen (incl. meiner Wenigkeit) da einen Denkfehler haben.
Bevor es jetzt zu analytisch, zu wissenschaftlich oder gar philosophisch wird, höre ich mal lieber auf.
Muss ja auch noch was arbeiten.

Liebe Grüße,
Gobby

04.04.2014 08:27 • #79


G
Hi Albert,

ich habe diese Geschichte durchgelesen. Ich möchte dir deine letzte Frage beantworten. Warum zieht man Kraft aus der Hoffnung, sie wird es bereuen?
Verlassene fühlen sich zunächst fast immer minderwertig. Das Selbstbewusstsein tendiert so gegen Null! Unverständnis, ob mit oder ohne letztes Gespräch, für die Entscheidung, und man muss und will ja die Entscheidung verstehen. Aber so wie es bei euch gelaufen ist, ist das halt schwierig und nicht sofort realisierbar. Dummerweise braucht das nun mal Zeit.
Du hoffst das sie die Entscheidung bereut. Die Vorstellung gibt dir Kraft und das ist gut und richtig. Denn diese Gedanken halten dich in Gang, besser zu werden als du warst, um ihr zu zeigen welchen Fehler sie begangen hat. Das wäre der Kick den dein Selbstbewusstsein braucht.
(Die Cola-Werbung: Der Typ, dem seine Ex-Freundin mit ihrem neuen Freund im Supermarkt begegnet, und der dann als Held von einer atemberaubenden Schönheit in einer abenteuerlichen Situation entführt wird. Die Ex steht dann nur noch voller Staunen für ihn, - den Helden -, da.) Völlig überzogen, aber das wär's doch.....
Also, deine Gedanken und Hoffnungen sind nicht nur normal sondern bereits verfilmt......lol!

Ich kann dir erzählen wie es bei mir gelaufen ist. Gleiche Situation, 5 Jahre zusammen, Pläne, Liebe und Aus. Es hat eine ganze Weile gedauert, ich hatte ähnliche Gedanken, wir haben uns dann auch noch einmal,
ein paar Monate später, getroffen. Aber bei diesem Treffen, obwohl ich noch sehr verliebt war, habe ich gemerkt, es passt nicht mehr.

Im gleichen Sommer, wiederum ein paar Monate später habe ich dann meine jetzige Frau kennen gelernt, aber das ist eine andere Geschichte.

Meine damalige Freundin und ich trafen uns auf jeden Fall 25 Jahre später, durch einen Zufall, wieder.
Sie erzählte mir von ihrem Leben, und schlussendlich sagte sie mir, dass sie es sehr bereut hätte, sich seinerzeit getrennt zu haben. Sie erzählte mir, - sie war zu der Zeit 2x geschieden und Single -, dass sie ihre Ehemänner immer wieder mit mir verglichen hätte, und dass sie eigentlich nie wirklich über die damalige Trennung weg gekommen war.

Warum schreibe ich dir das?
So wie du deine Freundin beschreibst, erkenne ich viele Tendenzen zu meiner damaligen Freundin.
Starkes Selbstbewusstsein, immer aktiv, wahnsinnig lebendig und lieb, und dann Schluss mit einer Postkarte aus Gretna Green!
Ich war damals auch ein Verlassener, aber ich hatte die Chance mich damit auseinanderzusetzen. Sie hat das niemals gemacht. Möchtest du nach 25 Jahren dastehen und sagen, eigentlich bereue ich es noch?
Als sie mir das sagte, tat sie mir leid, nicht furchtbar leid, aber doch leid. Das war das einzige Gefühl, das ich für sie hatte. - Welch beschissenes Leben hast du gelebt - !

Lies es vielleicht 2x, ich hoffe es hilft!

LG
Grillscats

04.04.2014 09:37 • x 1 #80


A
Ich bin betrunken und müde. Ich habe versucht sie anzurufen, aber keine nummer mehr...
ich liebe sie noch immer ich idiot...und sie ist wahrscheinlich schon bei ihrem neuen freund und verschwendet keine Sekunde an mich.

ich will einfach nicht mehr.
Albert

05.04.2014 02:44 • #81


G
Na Albert,
wieder nüchtern und ausgeschlafen?
Das war dann gestern Abend und heute Nacht wieder ein Totalschaden.
Macht nichts, Rückschläge gehören genau so dazu.

Weißt Du, als Du gestern geschrieben hast, dass Dir der Gedanke ihr könnte es auch schlecht gehen gut tut.
Das kommt nicht von ungefähr, es ist ganz normale menschliche Überlebensreaktion.
Die meisten von uns relativieren ihre eigenen Probleme wenn sie mitbekommen das es immer jemanden gibt dem es noch schlechter geht.
Beispiel: Man bekommt eine schwere Krankheit und ist erst einmal fassungslos weil genau diese Krankheit doch immer nur die anderen bekommen. Man liest es in Zeitungen, sieht es im TV, hört es im Bekanntenkreis, es sind immer die anderen und kommt nicht im Traum darauf, das könnte einem selber auch mal passieren.
Und zack, man gehört von einer Sekunde zur anderen auch in den Kreis der anderen.
Viele fallen dann in ein tiefes Loch, aus dem sie ohne Hilfe nicht mehr heraus kommen.
Andere versuchen nach dem ersten großen Schock ihren Kopf wieder frei zu bekommen und schauen sich genau in diesem neuen Kreis um. Und siehe da, selbst in dieser Situation findet man dann Menschen, denen geht es mit der gleichen Krankheit noch viel schlechter. Das baut einen dann auf. Das größere Leid anderer Menschen, die in der gleichen Situation sind, können Motivation sein und den Überlebenswillen stärken.
Ich weiß wovon ich schreibe. Ich hatte eine Krankheit die viele nicht überleben. Und nach dem tiefen Fall hat mich die Tatsache gerettet, dass ich in der Zeit Schicksale gesehen habe, denen es mit der gleichen Krankheit noch viel schlechter ging wie mir, die sie nicht überlebt haben, oder die von der gleichen schei. Jahre später wieder eingeholt wurden und alles ging von vorne los.
Ich bin jetzt ziemlich genau 10 Jahre nicht mehr von dieser Krankheit eingeholt worden. Und jedes Jahr in dem ich,
nennen wir das Kind beim Namen, Krebsfrei geblieben bin, wurde ich wieder stärker und optimistischer und gelassener.

Liebeskummer ist auch eine Art Krankheit. Sie kann einen zerfressen und ins Endlose fallen lassen.
Oder man rappelt sich auf, macht die Augen auf, und vertreibt die bösen Gedanken aus dem Kopf.
Den im Endeffekt ist Liebeskummer keine ernsthafte, körperliche Krankheit. Es ist nur ein böser Gedanke im Kopf.

Und warum glaubst Du sie sei bei einem anderen? Hast Infos dazu oder war das nur eine suffbedingte
Einbildungsorgie?
Gruß,
Gobby

05.04.2014 09:47 • x 1 #82


A
So bin wieder einigermaßen nüchtern. Ich bin bei meinen Eltern in der Heimat und hab gestern mit alten Freunden bißchen getrunken...

nein ich habe keine Infos über einen Anderen, aber wenn man sich die ganze Geschichte genau vor Augen führt, kann es nur so gewesen sein. Man kann doch nicht einfach alles über den Haufen werfen, fünf Jahre wegwerfen, wenn man sich emotional nicht vorher absichert. Ich denke, sie hat einen anderen kennengelernt, muss ja noch gar nix gelaufen sein, aber da ist noch wer anderes...

es geht mir gerade einfach wieder hundeelend. Heute ist es genau drei Wochen her, und ich habe nichts von ihr gehört. Meine Hoffnung, dass sie sich noch einmal meldet wird von Tag zu Tag kleiner...es ist einfach noch so unwirklich, es tut so weh , zu wissen, dass sie für immer aus meinem Leben gegangen ist...ich dachte ich wäre schon weiter, aber ich habe mich nur selbst belogen...

und ihr geht es wahrscheinlich gut, sie ist glücklich und denkt nicht mehr an mich. Das bringt mich um...

05.04.2014 13:02 • #83


A
22. Tag
Heute Nacht hatte ich einen Alptraum von ihr. Ich träumte von ihr. Es war die Hölle...Als ich aufgeacht bin, dachte ich, sie hätte vor 30 Sekunden mit mir Schluss gemacht. Ich fing mitten in der Nacht um 4.30 Uhr das Weinen an. Der Tag heute ist eine einzige Katastrophe. Ich kann an nichts mehr denken, ich hasse mich für mein Selbstmitleid.

Seit drei Wochen sind wir auseinander und ich hbae nichts von ihr gehört. Gar nichts. Ich fühle mich immer noch so beschissen wie vor 3 Wochen. Wann wird das endlich besser? Ich versuche jeglichen Gedanken an sie fernzuhalten, aber das ist nicht möglich. Ich wünsche mir so sehr, dass sie sich meldet. Das ich sie einfach nur wieder habe. Langsam gehen mir die Kräfte aus, der Akku lässt nach. Es gibt einfach keinen Hoffnungsschimmer am Horizont der mich hochziehen könnte. Das kommende Jahr wird das schlimmste in meinem Leben. Selbst mein Humor ist auf der Strecke geblieben...keine Kraft mehr nen Witz zu reißen, keine Kraft mehr etwas lustiges zu schreiben. Jeder sagt einen das wird schon wieder. Aber das stimmt nicht, in mir ist etwas anders, ich habe irgendetwas verloren. Ich weiß noch nicht was es ist, aber es war sehr wertvoll. Irgendetwas in meinem Charakter ist zersprungen...hoffentlich nicht der Glaube an die Liebe...

Wann wird es besser? Ich weiß, dass ich abschließen muss und ich versuche es auch, aber es klappt nicht. Wann wird es endlich besser? Wann geistert sich nicht mehr jede Sekunde durch meinen Kopf?

Zustand: hoffnungslos

06.04.2014 16:01 • #84


K
Ich kann dir leider nicht helfen, aber ich kann dir sagen, dass ich genauso denke... Auch so, wie du es in deinem vorherigen Post geschrieben hast, dieser Gedanke, dass sie nur so sein konnte, weil sie schon jemand anderen hat oder sowas ähnliches.
Bei mir ist es schon bald 2 Monate her und es ist natürlich besser als am Anfang, aber so wie du schreibst, irgendetwas fehlt, ich fühle mich unvollständig.

Es ist einfach ein schrecklicher Zustand und diese Machtlosigkeit, dass man sein Leben irgendwie nicht mehr selbst in der Hand hat und ständig diesen Gedanken ausgesetzt ist. Und gleichzeitig immer das Gefühl, dass es ihr wunderbar geht und keinen Gedanken mehr an die gemeinsame Zeit verschwendet, was für mich unbegreiflich ist. Wie kann man einen mal geliebten Menschen einfach so aus seinem Leben streichen?

Ich wünsch dir alles Gute und sie wird sich melden, da bin ich mir sicher!

Kaktus

06.04.2014 16:22 • #85


J
Hallo i bin der markusuns schildere euch meine geschichte:
Mir ist es genau so ergangen
Zwar waren wir keine 5 Jahre zusammen sondern nur 6 Monate
aber ich weiß einfach nicht warum sie mich verlassen hatte.
Sie sagte mir immer wieder dass ich ihre einzige große Liebe bin und so Zeugs.
Heute schrieb sie mir dass sie mit einem anderen geschlafen hätte .....
Warum macht sie das so kurz nach der trennung?
Ich bin am Boden zerstört uns habe keine freunde die mich aufmuntern
Mich verfolgen immer die gedanken dass ich alleine bleiben werde da ich schüchtern bin
Ich habe wirklich alles für sie getan alles!
Mir kommt vor dass sie ein komplett anderer mensch geworden ist und ich sie garnicht mehr kenne.
Sie wollte Freundschaft,am anfang ich auch aber ich habe gemerkt dass dies nicht funktioniert.
Sie ist mal mit einem Freund ins kino gegangen seither hatten wir gelegentlich streit.
Soweit ich weiss wollte sie etwas von ihm aber er lies sie abblitzen.
Sie sagte mir dann auch dass sie ins kino mit ihm gegangen ist und nichts gewesen sei ,aber mir viel auf dass sie extrem unruihg war.
Also fragte ich sie nochmals ob sie mir die wahrheit sage.
Sie sagte immer wieder ja
Seit dem Vorfall war sie irgendwie anders aber wir waren noch zusammen.
Ich bin immer wieder mit dem gedanken konfrontiert ob ich jemals wieder so eine tolle frau wie sie finden werde.
Und seit gut einem monat sind wir getrennt unsd ich habe grosse Probleme damit fertig zu werden
Ich hoffe auf eure unterstüztung!

06.04.2014 18:50 • #86


A
24. Tag
Immer noch kein Zeichen von ihr. Meine Freunde sagen mir immer wieder, dass da nichts kommen wird. Aber ich kann es einfach nicht begreifen, wie schnell sie die Sache abgehakt hat. Fünf Jahre sind eine lange Zeit.

Mir geht es immer noch sehr schlecht, komme kaum über den Tag und mache mir ständig meine Gedanken. Ich stecke in einer Abwärtsspirale und hoffe doch, dass sie sich nochmal meldet. Ich habe die Kontaktsperre durchgehalten, aber es wird nicht besser. Sie fehlt mir viel zu sehr. Ich bin jetzt am überlegen, ob ich ihr einen letzten Brief schreiben soll?

Was wäre meine Intention? Will ich einen Schlussstrich zeihen, will ich eine Reaktion von ihr, will ich die Opferrolle einnehmen oder will ich als selbstbewusst rüber kommen? Ich weiß es nicht. Ich würde mir eine Reaktion von ihr so sehnlichst wünschen, natürlich eine positive. Aber das wird nicht passieren. Auf der anderen Seite kann ich auch nur einen Schlussstrich ziehen, wenn sie mir klipp und klar sagt, dass es keine Chance/Hoffnung mehr gibt. Das unfaire an der ganzen Sache war ja, dass sie gesagt hat, sie müsse sich über ihre Gefühle im Klaren werden, sie wisse nicht was sie wolle. Sie denke, sie mache den größten Fehler ihres Lebens, aber wenn sie es merken sollte, kommt sie auch nach drei Monaten zurück.

Solche Aussagen sind doch Gift für jeden Liebenden! Man klammert sich an diese kleinen Worte, obwohl man genau weiß, dass sie das nur gesagt hat, dass es für sie einfacher ist oder dass sie es mir einfacher machen wollte. Aber das Gegenteil ist der Fall. Solange man nicht 100% weiß, dass da nichts mehr zu holen ist, solange kann man eine Beziehung doch nicht abhaken oder? Sie soll mir sagen, dass es keine Hoffnung mehr für uns gibt. Das wird nochmal hart, aber ich glaube nur so komme ich darüber hinweg.

Ich will ihr einen Brief schreiben und will damit erreichen, dass sie mir eine kleine SMS schreibt: „Albert mach dir keine Hoffnung mehr“ oder „es ist vorbei“. Dann könnte ich die Sache auch auf sich beruhen lassen. Zwar wird mich das nochmal absolut zerreißen, aber ich muss weitermachen. Ich kann so nicht mehr dahin vegetieren. Wenn dann aber auch auf den Brief keine Antwort kommt, ärgere ich mich doppelt.

Oder meint ihr es ist noch zu früh? Ich meine, ich weiß, dass sie nicht mehr zurück kommt, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ich will die Hoffnung endlich sterben lassen. Endgültig. Nur so kann ich weitermachen. Oder meint ihr nach 3 ½ Wochen ist es noch zu früh für so einen hop oder top Brief?

Ich bin halt einfach mehr als verzweifelt…

P.S.: jetzt wo ich eine Nacht darüber geschlafen habe, sehe ich die Sache etwas klarer. Die Frau hat eigentlich keine Aufmerksamkeit mehr von meiner Seite verdient! Es ist kein Vertrauen mehr da. Ich will einfach nur noch das der Schmerz schnell vorbei geht.
Ich würde den Brief eh nur schreiben, um zu erreichen, dass sie wieder zu mir kommt. Also kann ich es auch gleich lassen. Früher oder später wird sie es eh bereuen!

Zustand: ich weiß es nicht...

08.04.2014 06:15 • #87


anje
hallo albert..kann man einen rat geben...
wenn du gewissheit haben willst ....schreib ihr einen brief oder rufs sie doch an....manchmal ist es besser wie die axt im wald zu sein damit es einen ruck gibt...für dich wäre es besser zu wissen wie du dran bist ,vieleicht bist du noch nicht so weit die wahrheit wissen zu wollen....setzt dir einen termin ...sagen wir mal 14 tage ....in denen bist erst mal sicher ..und dann tu etwas um zu wissen was jetzt los ist.
das wäre für dich ein abschluß....ich weiß es ist schlimm sehr schlimm aber unser leben geht weiter und es ist zu schön um immer warten zu müßen ,auf etwas was man nicht mal genau weiß.
liebe grüße anje

08.04.2014 06:45 • #88


A
Zitat:
wenn du gewissheit haben willst ....schreib ihr einen brief oder rufs sie doch an....


Ich habe ja bereits einen Brief geschrieben, wo nur zurück kam es ist alles gesagt, sie kann nicht mehr. Und ans Telefon geht sie auch nicht. Habs zweimal probiert. Wie kann man nach 5 Jahren innerhalb so kurzer Zeit einfach abschalten und den andren in völliger Ratlosigkeit zurücklassen? Zumindest ans Telefon hätte sie doch gehen können oder? Ist sie mir das nicht schuldig?

Ich will ihr nicht mehr hinterherlaufen, kann mich so kaum noch im Spiegel anschauen. Ich will ihr keinen Druck machen, ich will nicht, dass sie aus Mitleid irgendetwas tut oder sagt, was sie nicht so meint. Da wir uns vor der Trennung 5 Wochen nicht gesehen haben, habe ich nur Angst, dass es ihr mit jedem Tag leichter fällt, dass sie sich mit jedem Tag mehr distanziert und ich sie endgültig verliere. Obwohl ich weiß, dass ich sie schon verloren habe. Es ist so unwirklich...absolut unlogisch...

@ Anje: ich wünsch dir unendlich viel Kraft für deinen schweren Tag heute !

08.04.2014 06:56 • #89


anje
danke...kraft kann ich gerade gebrauchen....
bin gerade etwas konfus ...und kann garnicht rational nachdenken....
ich denke sie will dich nicht mehr ...will sich aber nicht damit ausserandersetzen dir dabei weh zu tun ....sie hat dich ja mal geliebt und sie möchte nicht so sehr als die böse dastehen. auch vor sich selber ...menschen sind so was sie nicht sehen oder hören kann nicht sein...
am besten du lässt dir zeit mit deinem schmerz ...es wird aber besser das ist sicher ...im moment leide ich zwar auch aber ich weiß es trotzdem aus erfahrung.
wünsche dir gute gedanken und gute gefühle für dich
lg anje

08.04.2014 07:10 • #90


A


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