Hallo Gobby,
hallo an alle,
ich will mich mit meinen 30 Jahren auch gar nicht soweit aus dem Fenster lehnen, da mir einfach die Lebenserfahrung noch fehlt. Aber ist diese heile Welt von der du sprichst, nicht auch das wonach wir bzw. ich mich sehne? Einfach immer jemanden zu haben, der einen liebt und der auch von mir geliebt wird. Ich weiß nicht ob die Leute damals glücklicher waren, wie du schon sagst, ging damals auch einiges schief in den Familien, aber ich für meinen Teil denke, dass eine lebenslange Beziehung immer auch mit Kompromissen zu tun hat. Wenn man nicht bereit ist, sich einzuschränken oder Rücksicht zu nehmen, wenn man für den anderen nicht bereit ist etwas kürzer zu treten, woher soll man dann wissen, dass es Liebe ist? Versteh mich bitte nicht falsch, ich will nicht diese Mutter-Kind-Beziehung, aber da wir alle Individuen sind und keine identischen Klone, kann es nur so funktionieren. Eben zusammen, gemeinsam auf Augenhöhe. Ansonsten wird der eine irgendwann abgehängt, kann nicht mehr mithalten.
Ich dachte in meiner Beziehung mit Viky werde ich derjenige sein, der Viky abhängt, weil sie immer viel emotionaler, viel bedürftiger war als ich. Wie gesagt, hinterher ist man immer schlauer. Jetzt ist es schon fast drei Wochen her und ich denke noch immer jeden Tag an sie. Mal mit Groll, mal mit Sehnsucht, mal mit Unverständnis. Sie fehlt mir einfach…
Zitat:Ich persönlich möchte keinen Partner mehr, der sich selbst in so einen Zustand bringt. Ich möchte einen Partner mit dem ich auf Augenhöhe bin, der in seinem gesamten Wesen eigenständig, reif und erwachsen ist. Der mir ein guter Freund, Berater und Vertrauter ist. Der nicht nur nimmt sondern genau so selbstverständlich gibt.
Genau das meine ich ja damit: man soll nicht abhängig vom anderen sein, weil man sonst unfähig wird sein eigenes Leben zu führen. Aber sich auch jemanden mit „Haut und Haar“ einzulassen würde ich nicht als abhängig bezeichnen. Geben, nehmen, Kompromisse und Lösungen, streiten, sich versöhnen. Das sind die Dinge die eine Beziehung doch erst so schön machen…
Dieses Nebeneinander, das du oben ansprichst, macht mich ganz kirre. Glaubst du, man kann so eine Entwicklung in einer Partnerschaft aufhalten? Also hätte ich dagegen steuern können?
Noch bei einem letzten Punkt brauche ich eure Hilfe. Ich bin, oder zumindest glaube ich es, in einem Teufelskreis. Mir ging es die letzten Tage ja schon etwas besser, aber halt auch nur phasenweise. Komischerweise bin ich früh immer wie erschlagen, könnte weinen und toben. Im Laufe des Tages wird es dann besser. Aber die Besserung stellt sich bei mir leider immer nur ein, wenn ich mir vorstelle, dass Viky es irgendwann bereuen wird. Versteht ihr? Ich ziehe meine Kraft aus dem Gedanken, dass sie einsieht einen Fehler begangen zu haben…Das kann doch für mich nicht gut sein oder? Das bedeutet, wenn ich will das es mir besser geht, denke ich an sie, wie es ihr schlecht geht, sie es bereut und sogar irgendwann wieder vor meiner Tür steht. Dann geht`s mir besser, doch irgendwann merke ich, dass ich mir schon wieder ausmale, wie ich ihre Entschuldigung annehme und alles ist so wie es früher war…Ich mein ich bin geistig eigentlich schon noch relativ fit und weiß, dass das Schwachsinn ist, aber so komm ich leichter über die Runden. Nur die Fallhöhe wird so auch nicht niedriger. Wenn ich mir dann bewusst mache, dass sie wirklich mit mir durch ist, dann tut es jedes Mal ein Stückchen mehr weh. Wie komme ich da raus? Wie kann ich da ausbrechen? Ich weiß, dass es vorbei ist, aber mein Herz sagt: „So du Trottel, warte einfach ein paar Wochen…die kommt schon wieder. Und dann wird alles wie früher.“ Also eigentlich eher so ein kleiner Teufel als mein Herz.
Am Sonntag werde ich mich wieder melden.
P.S.: @ Gobby: Viky war auch PDL in einem Altenheim…