Hallo, ich habe vor einiger Zeit schon ein Posting unter Kann eine so grosse Liebe wirklich enden? hinterlassen. Nachdem ich einen kurzen Hoffnungsschimmer hatte, dass mein FReund seinen Entschluss rückgängig machen könnte, ist nun alles wieder zerworfen und ich weiss einfach nicht weiter.
Er rief mich ja vor 2 Wochen aus dem Urlaub an und begann zu weinen. Er sagte, dass er meinen Sohn und mich so vermisst und dass er uns jetzt so gerne bei sich hätte und manchmal einfach auch nicht weiss, ob seine Entscheidung so richtig war und wann man einfach nicht mehr kämpfen kann und es nur noch den Ausweg der Trennung gibt. Er sagte auch, er wisse nicht, wie das alles soweit kommen konnte. Er wollte doch eigentlich nichts anderes als mit uns zusammen zu sein und hat sich sein Leben anders vorgestellt. Er wollte es mit uns verbringen und das sei ihm sehr ernst gewesen. Aber er hätte einfach keine Kraft mehr für die Beziehung gehabt, weil sie ihn gesundheitlich zu fertig macht. Ich schrieb bereits in meinem 1. Posting dass er gesundheitlich sehr angeschlagen ist (er leidet unter einem chronischen Tinnitus und muss jeden Stress vermeiden, damit es ihm einigermassen gut geht). Hinzu kommt dass seine berufliche Existenz zur Zeit sehr gefährdet ist und damit auch seine eigene, da er freiberuflich ist. Und er Angst davor hat, nicht mehr arbeiten zu können, weil ihn sein psychischer und physischer Gesundheitszustand bis ans Ende der Belastbarkeit bringt. Darum hatte er sich getrennt. Weil er mit meiner Gefühlskälte und unseren häufigen Streitereien nicht mehr klar kam, da sie ihn eben gesundheitlich so belasten.
Er fragte mich dann während seines Anrufs, ob wir nicht nach seiner Rückkehr für ein paar Tage zusammen wegfahren sollen. Ich hatte das vorher schon einige Male vorgeschlagen, er aber immer abgelehnt. Jetzt fragte er mich, weil er schauen wollte, ob er vielleicht doch noch genug Gefühle hat, die nicht verletzt wurden, um die Beziehung fortzuführen. Ich sagte natürlich ja.
Nach seiner Rückkehr hatten wir auch ein sehr langes Telefonat und er erzählte mir, dass es einfach Phasen gäbe, wo er seine Entscheidung in Frage stellt. Vielleicht sei das auch normal so. Er wisse gar nichts mehr. Wir wollten dann letzten Donnerstag zusammen nach Holland fahren. Am vormittag rief er an und wir besprachen die Uhrzeit. Dann sagte er, ich solle mir aber keine Hoffnungen machen, an seiner Entscheidung würde sich nichts ändern, die wäre schon richtig gewesen. Ich sagte ihm, dass ich das nicht könnte, dann würde ich mich und ihn anlügen, wenn ich sagen müsste, ich mache mir keine Hoffnungen. Natürlich mache ich mir die. Ich wollte die Trennung ja nie und ich selbst sehe auch die realistische Chance, dass wir zusammenbleiben können und unsere Probleme in den Griff bekommen, zumal ich mein Grundproblem der Vermeidung von zuviel Nähe habe in den GRiff bekommen, weil ich endlich an den Ursachen arbeite. Vielleicht auch einfach diesen Schock brauchte, um aufzuwachen. DAvon will er jedoch nichts mehr hören. Er sagte, dass es unter den Umständen besser sei, wir würden nicht fahren. Ich schrieb ihm kurz danach eine SMS, dass ich es sehr schade fände, dass er das dann ganz absagt. Kurz darauf rief er an und meinte, er käme jetzt einmal auf einen Kaffee vorbei. DAs tat er auch und wir entschlossen uns, den Rest des Tages zusammen zu verbringen. Wir liehen 2 Filme, kochten und machten uns einen schönen Abend in seiner neuen Wohnung. Wir haben sehr viel Spass gehabt, uns gut verstanden und viel gelacht (wie wir das immer so gut konnten). Er fragte dann auch, ob ich dort übernachten wolle. Das tat ich und wir schliefen auch miteinander (auf seine INitiative hin - ich hätte nicht den 1. Schritt gemacht, weil ich das eigentlich falsch finde). Trotzdem war es sehr schön, ein sehr schöner Abend und am kommenden Morgen entschlossen wir uns, doch noch nach Holland zu fahren. Das taten wir dann auch. Es waren zwei sehr schöne, entspannte und lustige Tage. Wir haben unheimlich viel gelacht, sind spazieren gegangen, haben uns über alles mögliche unterhalten und es war einfach schön. Über uns haben wir jedoch nicht gesprochen. Ich glaube, keiner wollte die gute Atmosphäre zwischen uns gefährden.
Auf dem Rückweg hatten wir dann einen kleinen belanglosen Streit. ES ging um die STrassenkarte und dass wir uns verfahren hatten. Dieser STreit hatte jedoch zur Folge, dass ich plötzlich total anfangen musste zu weinen. Ich glaube, in dem Moment ist alles aus mir rausgeplatzt, was ich die vergangenen 3 Tage so tapfer mit mir rumgetragen hatte. Nämlich all meine Hoffnung, dass wir doch wieder zusammenfinden könnten und all meine Traurigkeit darüber, dass er nicht mehr bei uns ist. Er ist sehr behutsam auf mich eingegangen, hat mich in den Arm genommen, gestreichelt und mich schliesslich auch wieder beruhigen können. Als wir dann zu Hause bei mir waren, entschlossen wir uns noch eine Kleinigkeit bei mir zu essen. Er badete (er hat keine eigene in der neuen Wohnung) und ich kochte. Als er aus dem Bad hoch ins Esszimmer kam, war er total komisch. Ich fragte ihn, was los sei und er antwortete, dass ich nicht immer glauben solle, ihm ging es so gut. Dass das nicht der Fall ist. Und wenn er hier sitzt, dann würde er sich wünschen, dass er wieder für immer hier bleiben könnte, dass es ihn traurig mache, dass das aber nicht geht, weil er einfach weiss, dass seine Entscheidung für ihn richtig war und zu grosse Angst hat, dass wir in ein paar Monaten spätestens wieder am gleichen Punkt sind wie vor der Trennung und dass er Angst habe, ich könne ihm wieder so weh tun wie so oft vormals innerhalb der Beziehung, indem ich ihn wieder so oft von mir weisen und keine Nähe zulassen würde. Wir haben dann beide geweint. Ich sagte ihm, dass ich auf der Rückfahrt so traurig war, weil ich in Holland so sehr das Bedürfnis hatte, ihn in den Arm zu nehmen, wenn ich dort all die glücklichen Familien mit ihren Kindern gesehen habe und mich das sehr traurig gemacht hat. Er fragte, warum ich das nicht einfach gemacht hätte. Und ich antwortete, dass ich zuviel Angst vor seiner Reaktion gehabt habe, weil er doch nicht möchte, dass ich mir Hoffnungen mache. Obwohl er eigentlich nach Hause wollte, fragte er, ob er über nacht bleiben könne und ob das für mich o.k. ist. Er würde gerne bei mir sein und ob ich das auch möchte. Er ist dann hier geblieben und wir haben uns lange im Arm gehalten und gekuschelt. Am kommenden Morgen ist er dann ganz früh nach Hause gefahren. Das war am letzten Sonntag. Am Mittwoch habe ich ihn dann angerufen und ihm gesagt, wie sehr ich ihn vermisse. Ich hatte einfach das Bedürfnis das loszuwerden. Er sagte er habe gerade keine Zeit, sei mitten im Job und er meldet sich später zurück. dAs tat er nicht. er rief dann gestern morgen an, entschuldigte sich für seine späte rückmeldung und fragte wie es mir geht. Ich sagte, dass es mir überhaupt nicht gut geht, dass es mir nie zuvor seit der Trennung gut ging und dass ich einfach nicht weiter weiss und mir so sehr wünschte, dass er wieder hier ist. ER sagte mir zum wiederholten Male, dass seine Gefühle zur Zeit nicht mehr für eine Beziehung reichen, weil sie zu oft verletzt wurden und er jetzt erst einmal wieder zu Kräften kommen muss. Mich hat das alles wieder so fertig gemacht. Ich weiss auch nicht weiter. ER sagte, dass mit Holland habe er hauptsächlich wegen mir gemacht, weil ich mir doch so gewünscht habe, dass wir mal zusammen wegfahren. Das stimmt zwar, aber dass ist doch Quatsch. ER hätte doch auch weiterhin davon absehen können.
Ich bin total verzweifelt, weiss nicht was ich tun soll. Ihr seid mein letzter STrohhalm, ich habe einfach keine Kraft mehr und möchte auch niemanden in meinem Umfeld weiter mit meinen Problemen belasten, die mich so wahnsinnig fertig machen. Ich weiss nicht mehr, was ich von all dem, von ihm, halten soll und wie ich mich verhalten soll ????
BITTE HELFT MIR!
Eure
Jacki
30.08.2002 07:53 •
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