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Ich kann dir nichts versprechen

L
Hallo zusammen,
vielleicht hat jemand eine Meinung zu meiner Geschichte.

Ich habe vor 2 Wochen einen Mann kennengelernt. Es hat bei beiden direkt gefunkt und wir haben uns in Woche 1 fast täglich gesehen. Es war absolut filmreif. Leicht, unbeschwert und sehr schnell sehr nah. Ich hatte zwei mal innerhalb dieser Woche einen kurzen Moment der „Unsicherheit“ oder „Leere“ als wir uns gesehen haben. Ich kenne das von mir, das passiert, wenn ich mich auf jemanden einlasse und dann kommt die Angst. Ich habe ihm davon erzählt und er ist damit gut umgegangen. Ich selbst habe nicht daran gezweifelt ihn nicht weiter kennen lernen zu wollen.
Er war schnell sehr verbindlich und hat mir das Gefühl gegeben auch involviert zu sein. Mit Worten und Taten.
Dann in Woche 2 hatte ich plötzlich ein ungutes Gefühl – nur ganz leicht – ich dachte dass sich etwas bei ihm verändert hat ohne genau sagen zu können, woran ich das fest mache. Er wirkte einfach minimal distanzierter. Ich habe ihn darauf angesprochen und er meinte es sei alles gut. Bei mir ging das Gefühl aber nicht weg – ich habe es mehrfach angesprochen und nun hat er einen minimalen Rückzug seinerseits bestätigt. Er meinte, er hätte das Gefühl, dass es kompliziert werden würde und dass die Leichtigkeit etwas verloren gegangen sei (wegen meiner Nachfrage bei ihm, ob alles ok sei).

In unserem Gespräch dazu ist der Satz gefallen „Wir lernen uns gerade erst kennen – ich kann dir nichts versprechen“ Er hat ein Boot beschrieben in dem wir zusammen sitzen und von dem niemand weiß wohin es führt. Das hat mich extrem verunsichert. Natürlich kennen wir uns noch nicht lange und er sucht auch grundsätzlich eine Beziehung, aber dieser kleiner Satz hat nun dazu geführt, dass ich mich nicht mehr so tief einlassen kann – das merkt er wiederum und ein Teufelskreis könnte entstehen. Unser Treffen während des Gesprächs war trotzdem sehr toll und innig und mit viel Blickkontakt – Nähe. Er hat zb auch gesagt dass er nicht so gut mit Worten eine Verliebtheit ausdrücken kann, sondern das lieber zeigt.

Nun meine Frage: sollte mir sein Zweifel zu Denken geben? Oder ist das eine normale Unsicherheit in einer Kennenlernphase? Ich will einfach vermeiden sehr traurig zu sein, wenn es nicht klappt und könnte jetzt zu diesem Zeitpunkt noch gut Abstand nehmen und es beenden. Je näher ich ihn kennenlerne, desto schwerer wird mir das aber auch fallen.

18.08.2023 07:30 • x 1 #1


tina1955
Hallo @lavie , Dir sollte es eher zu denken geben, dass Du bereits in Woche 1 forderst, dass er sich festlegen möchte, wohin die Reise geht.
Dann in Woche 2 pickst Du Momente heraus, in denen er sich minimal zurück zieht und hinterfragst mehrmals mit Nachbohren, was ihn beschäftigt.
Damit bringst Du extremes Klammern zum Vorschein und Unsicherheit, was ein Partner als Red Flag sehen könnte.

Anstatt die Kennenlernphase entspannt anzugehen, nimmst Du durch Deine Nachfragerei jede Leichtigkeit raus.
Das wird auf Dauer anstrengend und mich würde nicht wundern, wenn er sich immer mehr zurück zieht.

18.08.2023 07:42 • x 22 #2


A


Ich kann dir nichts versprechen

x 3


E-Claire
Sag mal, möchtest Du eine Vollkaskoversicherung abschließen oder doch mit einem anderen Menschen ausprobieren (!) ob es für eine Beziehung reicht?

Woher kommen denn diese Unsicherheiten bei Dir?

18.08.2023 07:45 • x 6 #3


K
Zitat von lavie:
Ich hatte zwei mal innerhalb dieser Woche einen kurzen Moment der „Unsicherheit“ oder „Leere“ als wir uns gesehen haben. Ich kenne das von mir, das passiert, wenn ich mich auf jemanden einlasse und dann kommt die Angst.

Das hat nichts mit ihm zu tun. Es ist zu 100% Dein Thema, nicht seins. Aber Du kennst das ja schon von Dir. Wichtig ist in dem Fall, dass Du damit umgehst, ihn dafür aber nicht ins Boot holst. Ist Dir aufgefallen, dass Du Deine Sicherheit auf seiner Seite gesucht hast, indem Du ihn darauf angesprochen hast? In Woche 2 des Kennenlernens muss es sich leicht anfühlen. Auch für ihn. Wenn man sich mal in ihn hineinversetzt und dann die andere Person mit solch einem Thema kommt, würde ich schon mal die RedFlag bereithalten und auf HabAcht-Stellung sein.

Das nimmt die Leichtigkeit raus. Das sagte er Dir ja auch.

Und das, obwohl Du eigentlich keinen Anlass hattest zu zweifeln, denn

Zitat von lavie:
Er war schnell sehr verbindlich und hat mir das Gefühl gegeben auch involviert zu sein. Mit Worten und Taten.


Also warum dann die Angstschiene fahren? Er gab Dir keinen Grund.

Nach 2 Wochen kannst Du vom Gegenüber nichts verlangen. Euer Zusammensein muss unkompliziert und toll sein, Issues haben da nichts zu suchen. Wenn Du regelmässig die Absicherung von ihm brauchst, dass alles in Ordnung ist, wird das nervig. Vor allem, wenn er keinen Grund bei sich sieht, die Frage zu stellen.

Geh nicht in den Such-Modus und versuche etwas zu finden, was Deine Ängste bestätigt, sondern sieh es als Kennenlernen. Geh da mit Leichtigkeit rein und genieß das. Er kann nicht die Person sein, die sich um Deine innere Ruhe kümmert.

18.08.2023 07:50 • x 2 #4


WillyWichtig
Solche Fragen sind der Anfang vom Ende!

Was soll er denn nach der kurzen Zeit sagen?
Dir einen Antrag machen?

Alles braucht seine Zeit.
Und erst recht das Kennenlernen.

Hier geht das alles viel zu schnell.
Und genau so schnell kann es sich auch in die andere Richtung entwickeln.

Willy

18.08.2023 07:51 • x 4 #5


Hansl
Zitat von lavie:
„Wir lernen uns gerade erst kennen – ich kann dir nichts versprechen“


Ein wertvoller, absolut ehrlicher und eigentlich für Dich wegweisender Hinweis.
Wie die absolute Realität aussieht.
Eigentlich stellt dies einfach eine Selbstverständlichkeit dar, über welche man eigentlich weder reden noch nachdenken muss.
Verlustangst?

Noch könnte Dein Weg ein guter werden, allerdings nur wenn Du versuchst, wirklich zu begreifen was da mental passiert.
Schief geht.

Das überspringen der Kennenlernphase führt so gut wie immer ins Aus.

Auch mein Fehler des Lebens.
Ein aus.
Zutiefst bedeutsam.
Zi wissen, was man dann verlor.
Sicherlich, manche mehr, manche weniger.
Aber meine Meinung, es ist machbar.
Erlernbar.
Noch hast Du die Chance.

18.08.2023 07:53 • x 1 #6


B
Zitat von lavie:
„Wir lernen uns gerade erst kennen – ich kann dir nichts versprechen“

Gibt es denn ein commitment deinerseits, das du nach zwei Wochen im gegenüber eingehen könntest? Also wie sehen deine Versprechen ihm gegenüber aus?
Zitat von lavie:
Ich will einfach vermeiden sehr traurig zu sein, wenn es nicht klappt und könnte jetzt zu diesem Zeitpunkt noch gut Abstand nehmen und es beenden. Je näher ich ihn kennenlerne, desto schwerer wird mir das aber auch fallen.

Wenn dies dein erklärtes Ziel ist, solltest du aufhören zu daten und auch keine Beziehungen eingehen. Leben ist lebensgefährlich. Und auf Liebe gibt es keine Garantie. Nie. Auch nach vielen Jahren nicht. Traurigkeit gehört zum Leben dazu. Das ying und das yang der Lebens- und Liebesmedaille. Warum willst du das vermeiden, wovor hast du Angst, was schränkt dich ein?

18.08.2023 07:56 • x 7 #7


N
Zitat von tina1955:
Hallo @lavie , Dir sollte es eher zu denken geben, dass Du bereits in Woche 1 forderst, dass er sich festlegen möchte, wohin die Reise geht. Dann in ...

Dem gibt es nichts mehr hinzu zu fügen!

18.08.2023 07:56 • x 2 #8


Gorch_Fock
Was heißt denn sehr nah, liebe TE? S. innerhalb der ersten Tage? Es gibt z.B. Theorien, die den emotionalen Rückzug dann beschreiben. Denn der Mann hat sein Ziel erstmal erreicht.
Aber in der Tat: Diese Nachfragerei in der Kennenlernphase ist mega kontraproduktiv. Was soll er sagen? Hier, Dein Ring, dort kaufen wir morgen unser 700k EFH mit bodentiefen Fenstern und dort kommt Dein SUV für die zwei Kinder hin? Und ach ja, ich bezahl alles, bleib einfach zu Hause?
Hier wird fast jeder Mann das Laufen anfangen.

18.08.2023 08:06 • x 5 #9


tina1955
@Gorch_Fock , es hört sich tatsächlich so an, als würde sie den Mann im Turbogang zum Standesamt zerren wollen.

18.08.2023 08:12 • x 6 #10


Heffalump
Zitat von lavie:
ich habe es mehrfach angesprochen und nun hat er einen minimalen Rückzug seinerseits bestätigt.

Naja

Du bist unsicher - und er nicht dein Therapeut

18.08.2023 08:58 • x 8 #11


Catalina
Hm, ich hab mal dein letztes Thema von 2021 überflogen, da schilderst du die gleichen Unsicherheiten und Ängste bzgl. deines Ex-Freundes. Es hat also nichts mit dem Mann zu tun, sondern ist eindeutig dein Thema.

Was genau macht dir denn Angst oder lässt dich unsicher fühlen? Kannst du das in Worte fassen?

18.08.2023 09:03 • x 5 #12


DieSeherin
Zitat von lavie:
Er meinte, er hätte das Gefühl, dass es kompliziert werden würde und dass die Leichtigkeit etwas verloren gegangen sei (wegen meiner Nachfrage bei ihm, ob alles ok sei).

Zitat von lavie:
Nun meine Frage: sollte mir sein Zweifel zu Denken geben? Oder ist das eine normale Unsicherheit in einer Kennenlernphase? Ich will einfach vermeiden sehr traurig zu sein, wenn es nicht klappt und könnte jetzt zu diesem Zeitpunkt noch gut Abstand nehmen und es beenden. Je näher ich ihn kennenlerne, desto schwerer wird mir das aber auch fallen.


ich hae bei ihm keine zweifel rausgelesen, sondern einfach nur die ansage, dass er es einfach nur im normalen tempo angehen will... kennen lernen, die leichtigkeit genießen und sehen, wo das ganze euch beide hinführen wird.

und ehrlich gesagt verstehe ich ihn gut! wenn mir jemand nach der kurzen zeit schon mit bedenken käme, wäre die unbeschwertheit bei mir auch futsch.

weißt du, es kann immer schief gehen, in der kennenlernpahse, nach einem halben jahr, nach 5 jahren... aber wenn du dich nicht auf das risiko einlässt, wird dir zwar niemand mehr das herz brechen, aber du würdest dich auch um richtig wunderschönes liebesglück bringen

18.08.2023 09:25 • x 4 #13


D
@lavie
Zitat von Gorch_Fock:
Es gibt z.B. Theorien, die den emotionalen Rückzug dann beschreiben. Denn der Mann hat sein Ziel erstmal erreicht.


Da es aus meiner Sicht diese Theorie gibt …Ist die Frage , ob es ein besseren Timing gibt um intim zu werden …?

Meist folgt man heutzutage seine ersten diffusen Emotionen..und danach macht man erst ein Werte -Abgleich… Besser ist es aus meiner Sicht , die Emotionen die man wahrnimmt eine Werte Verhandlung / Prüfung zu unterziehen …folgen dann die anfänglichen guten Emotionen …sind die Chancen größer, dass man zusammen passt.


Letztendlich sind es die gleichen Werte die eine Beziehung tragen und nicht die hochtrabenden Emotionen die am Anfang stehen .

18.08.2023 09:47 • x 3 #14


Soloperme
Liebe TE

Deine Ängste führen Dich leider zu einer self-fulfilling prophecy, Du witterst, sehr sensibel minimale Distanzierung, die einfach seiner Tagesform geschuldet sein können, Dich aber verunsichern.
Das ist schade, dass Du ihn darauf angesprochen hast, finde ich mutig, er hat auch erstmal gut reagiert, weiteres Insisteren, lässt ihn zurückschrecken, verständlich, aber leider erfüllt sich damit Deine Angst.
Dir hier zu raten, Du solltest lockerer sein, finde ich unpassend, Du bist es ja nicht. Vielleicht findest Du Ablenkung, damit Dein Fokus nicht zu sehr auf dieser so vielversprechenden Liebesgeschichte liegt. Etwas Luft zwischen den Treffen wäre ein Anfang.
Ich habe übrigens nach 10 Tagen geheiratet, die Ehe war glücklich bis mein Mann leider nach 9 Jahren verstarb. Ich lese wahrlich nicht, dass Du ihn 'vor das Standesamt zerren' willst, Du bist verunsichert, das ist der Preis tiefer Gefühle- und einer so rasanten Annäherung.
Ihn mit dieser Verunsicherung anzustecken, versuch zu vermeiden. Viel Glück!

18.08.2023 10:06 • x 2 #15


A


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