... gestern ein sehr gutes Gespräch mit einer lieben Bekannten über meine Ex, bei dem ich zum wiederholten Mal festgestellt habe, daß tatsächlich mich ausser der Erinnerung an die gemeinsame Vergangenheit nichts, aber auch garnichts mehr bindet an meine Ex, die sich vor rund vier Monaten entschlossen hatte, unsere Beziehung zu beenden. Damals war ich am Boden zerstört, heute bin ich ihr dankbar dafür
Als Konsequenz auf diese Bewusstwerdung, die mich froh macht, hab ich grad mal eben beschlossen, mein letztes Gedicht an sie, also etwas was nur für sie bestimmt war, hier ins Forum zu stellen, wenn schon die zugrundeliegende Beziehungsgeschichte hier nicht aufscheint.
Und freue mich gleichzeitig über die Tatsache, daß es mir heute so gut geht, wie ich es damals nicht für möglich gehalten hätte...
[center]Euch allen alles liebe - und vertraut der Zeit, euren Kräften und vor allem der Liebe...[/center]
voyager
[center]*******
Du warst zwei Jahre lang mein ein und alles,
Die Zeit scheint lang und wieder nicht, doch sei es,
Wir haben manches Erlebnis miteinander geteilt,
Auch bei uns unzertrennlich: Freud und Leid.
Kamst in mein Leben stetig, langsam, leise,
Irgendwann begann für uns die Reise.
Dann ganz direkt mit voller Kraft,
Schien das Schicksal uns zusammengebracht.
Den Atem nehmende Leidenschaft - was täten wir bloss,
Ohne sie, sie gipfelte in Deinem Schoß.
Eins zu sein - mit Dir - das waren köstlichste Momente,
Ich danke, für diese unbeschreiblichen Geschenke.
Welchen Sinn hat Schmerz, der uns bereitet,
Warum hat er uns so oft begleitet?
Ich wollte Dich umsorgen, schützen und begleiten,
Doch sollt's nicht sein für alle Zeiten?
Sollt der and're nicht auch wünschen, wollen,
Bereit zu sein, geliebt zu werden, aus vollem?
Als höchstes Ziel die Zeit gemeinsam zu verbringen,
Und nicht so oft Dir abzuringen.
Als Bittsteller fühlte mich manchmal ich,
Glück zu haben, hattest Du Zeit für mich.
Und dennoch nicht ganz Dir zu genügen,
Die Unrast war Dir ins Gesicht geschrieben.
Ich spürte mich oft als Anhängsel in Deinem Leben,
Ein jemand, dem es galt auch Zeit zu geben.
Suchst rastlos Dein Glück nicht zuhaus, nein bei and'ren,
Vielleicht weil sie besser haben dich verstanden.
Ich wollte doch nur eine Frau für mich,
Ein Paar sein, das viel Liebe hat für sich.
Das Zeit sich gibt - nicht einmal,
Nein, die Woche drei-, vier-, fünfmal.
Spürte, Du integrierst mich nicht in Dein Leben,
Hattest Du doch anderen soviel zu geben.
Warum, ich frag Dich, liessest Du mich nicht,
Die zweite Hälfte sein von unserem Gedicht?
Die Angst vor Zweisamkeit - was zu versäumen,
Sie hindert Dich, die Liebe abzuräumen.
Ich hätt' so viel für Dich gehabt in meinem Ranzen,
Wär gern gewesen ein Teil des Ganzen.
Ich weiß, mein Trotz ging in die falschen Bahnen,
Du konntest ihn wahrscheinlich garnicht ahnen.
Hab oft - wie Du - etwas geschluckt,
Herumgekaut, gegrübelt, herumgedruckt.
Die direkte Art war meine nicht,
Mit Reden gehts besser - auf lange Sicht.
Mag sein, dass unmögliches wir verlangen,
Doch wo Menschen reden, wird verstanden.
Dich würd ich gerne noch erreichen,
Mit Worten dich liebkosen, streicheln,
Und soviel Sicherheit Dir schenken,
Dass kein Platz mehr ist für die Bedenken.
Die Leidenschaft, sie kann kaum irren,
Sie führt Paare zusammen, und auch in Wirren,
Doch ohne sie, ein unvollkommenes Leben,
War froh sie bei Dir zu finden im Nehmen und im Geben.
Ist's wahr - bin ich ein wenig kompliziert,
Doch in meiner Vergangenheit war's immer einfach skizziert,
Such nach dem Warum es bei uns ist so beschwerlich,
Kann's sein, weil der Lohn der Mühe ist so reichlich?
Träum davon in Deinem Schosse zu verbrennen,
Erfüllung in Dir zu finden, und Dich zu kennen.
Deine Wünsche, Sehnsüchte und Gedanken,
Sie klar zu sehn wie Sterne die am Himmel tanzen.
Kann nicht gut schlafen - keine Luft,
Dafür riech ich noch immer Deinen Duft.
Den Deiner Haut, Deiner Lippen, Deinem Schoß,
Ein Platz der Geborgenheit, Zufriedenheit ganz groß.
Ich kenn mich selber nicht, muss manchmal weinen,
Es ist so anders, anders als Männer sollen seien?
Was ist richtig, was ist recht?
Mein Herz sagt mir, ich tat es schlecht.
Wie kam ich dazu, dem jemanden,
Der mich erfüllt voll mit Begehr'n so vor die Stirn zu rennen?
Es lag mir fern Dir Schmerzen zu bereiten,
Nicht immer sieht man klar zu allen Zeiten.
So klar, dass mein Herz inbrünstig schreit,
So sei doch vollends füreinander bereit,
Gebt Liebe euch, und Sicherheit,
Ich lass nicht zu dass ihr euch entzweit.
Nur ich kann sehn was ihr begehrt,
Und ist's durch Worte auch noch verkehrt,
Letztendlich hört ihr doch auf mich,
Denn ich allein bin es, was zählt für sich.
*******[/center]
29.11.2002 22:08 •
#1