Hallo, ihr Lieben.
Die Energie von Montag hat nicht lange gehalten. Mir ist einfach nur noch zum Heulen. Die Kehle ist wie zugeschnürt. In meinem Magen sitzt eine Faust. Es kommen mir einfach nur die Tränen. Nachdem ich mich Montag, Dienstag und heute durch meine Termine gekämpft habe, ohne aber stolz auf mich zu sein, bin ich heute mit meinem Ex Kaffee trinken gegangen. Ich war so müde von drei hektischen Tagen, aber ich dachte, es tut mir gut. Natürlich war es wie immer. Wie in unserer Ehe. Ich erzählte von meinen Tagen. Von diesem und jenem. Langsam klappten seine Augen zu. Entweder er kriegt zu wenig Schlaf, oder ich ermüde ihn ständig so. Ich könnte eigentlich nicht sagen, dass ich langweilig bin. Oder doch? Manchmal glaube ich an nichts mehr. Wie immer fühlte ich mich gedrängt, meinen Kaffee zu stürzen, denn seine Zeit ist knapp bemessen. Auf dem Weg zum Auto, erzählte er mir dann, dass er am Wochenende verreist. 350 Kilometer von hier. (Musste nachsehen) Ich war auf der Rückfahrt ganz still.
Jetzt ist wieder ein Knäul in meinem Kopf.
Nein, ich liebe ihn nicht mehr. Ich habe ihn lieb, wie meinen besten Freund. Aber... er war mein ganzes Leben. Ein Teil von mir. Doch all das, was mir immer so wichtig war, ist mit einmal alles weg. Ich dachte, dieses Leben sei doch auch was besonderes gewesen. Ja, ich dachte! Aber er hat jetzt ein neues. Hat das alte Leben abgehakt. Ich denke, es ist nur noch so eine Art Pflichtgefühl, oder auch Mitleid, warum er manchmal nach mir sieht. Unter besondere, beste Freunde habe ich mir was anderes vorgestellt. Und muss mir heute sagen, dass es meine Vorstellungen waren. Doch mein Herz will es nicht glauben. Ich trage unendliche Trauer in mir. Weil ich nicht verstehen kann, warum er nicht in unserer Ehe gelebt hat. Warum er wie gestorben war. Warum ich nie mit ihm reden konnte. Warum ich so lange geblieben bin. Dass ich mein Leben weggeworfen habe. Dass ich nie wieder wirklich leben kann. Dass ich nie wieder glücklich werde.
Er hat es sogar mehr als einmal gebracht, dass wenn ich versucht habe mit ihm zu reden, er mich wie ein kleines Mädchen (und auch da macht man es nicht) auf mein Gästezimmer geschickt hat. Es war demütigend. Am liebsten würde ich vor Wut platzen, dass er heute, in seiner neuen Beziehung, tausende von Dingen macht, die er nicht bereit war, in unserer Ehe zu versuchen.
Ich fühle mich so klein. So wertlos. Wie ein falscher Mensch in dieser Welt. Ich fühle mich so, als wäre ich an allem Schuld.
Liebe NewDay1... Auch ich stand am Abgrund. Erste Mal 1993, als er sich in meine beste Freundin verliebt hat. Ich stand oft nachts auf dem Balkon, und dachte, wie es wohl wäre, einfach zu springen. Der Schmerz hat ein Ende. Und sowieso niemand da, der mich vermisst. Damals habe ich mich Schritt für Schritt ins Leben zurück gekämpft. War 35 Jahre alt.
Und jetzt habe ich auch Tage gehabt, wo ich einfach nicht mehr wollte. Du wirst sicherlich wissen, was man im Inneren für einen unerträglichen Druck hat. Es ist, als bringt dich jemand um. Hab es jedes Mal überstanden.
Nein, ich kann nicht zu ihm sagen... komme nicht mehr. Es geht einfach nicht. Und obwohl ich das furchtbar finde, bin ich doch auf ihn angewiesen. Das ist was mich noch zerreißt. Ich bin kein Mensch, der einen ausnutzt. Das ist mir einfach zuwider. Aber ich handle jetzt auf den Rat meiner Therapeutin und meiner Fernfreundin. Ich beweise Egoismus, in dem ich seine Hilfe annehme, wenn ich sie brauche. Weiß nur nicht, ob ich das auf die Dauer durchhalte. Ich lasse mir ja sogar ungern von jemandem einen Kaffee ausgeben. Ich sage dann immer.... Wer bezahlt, kauft auch. Aber nicht mich. Und ich will keinem was schuldig bleiben. Ich glaube, es wird bald ganz vorbei sein. Vielleicht hat dann meine Seele Ruhe.
Ich habe jetzt schon die absolute Panik vorm Wochenende! Dabei kommt er ja schon da nicht mehr. (Nicht ganz) Letzen Sonntag bekam ich um 14 Uhr einen Anruf von ihm. Er könnte hoch kommen. Ich fragte ihn tatsächlich... Wozu? Aber dann stimmte ich doch zu. Er hatte satte 10 Minuten für mich! Ich redete. Er blieb stumm. Nach 10 Minuten verschwand er wieder! Sagenhaft! Darum denke ich, dass hat mit Freundschaft nichts mehr zu tun von seiner Seite. Das ist Pflichtgefühl und Mitleid.
Wenn es doch nur schon wieder Montag wäre!
Liebe NewDay1... Kannst du nicht noch einmal versuchen mir PN zu schreiben? Vielleicht mit deiner E-Mail? Wenn du magst. Ich würde mich freuen.
Fühlt euch von mir umarmt.
Koma-Onkelz
Eine nächtliche Parade, ungebetener Bilder
Eine Nacht, die niemals endet, ich gleite davon
Eine einsame Leere, jenseits von Schmerz
Von Kummer und Worten, umklammert mein Herz
Und ich gehe durch die Tür, die Tür, die ins Alleinsein führt
Ich sinke ins Nichts, in endlose Leere
Nur dunkles Geheimnis - erdrückende Schwere
Ich träume wahnsinnige Träume, von Gnade und Verzeihen
Erhabene Momente für die Ewigkeit
Ich sehe Fetzen meines Lebens, Fragmente meines Seins:
Wie Messer, die mein Herz durchbohren, stummes Schrein
Hier gibt es keine Namen, ich weiß nicht, wer ich bin
Alles von Bedeutung, verliert seinen Sinn
Ich falle immer tiefer, immer tiefer in den Traum.
02.09.2015 18:14 •
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