Guten Morgen ihr Lieben.
Ich hätte gestern antworten sollen, aber es ging nichts. Na gut, da hat es mich nun doch erwischt. Ich bin schon eine Weile auf, und es jagen tausend Erinnerungen durch meinen Kopf. ( Fetzen meines Lebens... aus Koma, Onkelz ) Wird wohl meine Weihnachtsmusik.
Wie die Orgelpfeifen mussten wir uns als Kinder aufstellen. Dann erklang ein Glöckchen, und Ihr Kinderlein kommet. Dann durften wir in das Zimmer. Singen, beten, und doch schon überall hinschielen. Lichterglanz, diese ganz wundersame Atmosphäre. Etwas besonderes. Ich entdeckte als Kind einen Teddybären sitzen. (kurz vorher hatten es meine Brüder geschafft, meinen Teddy zu köpfen) Ich habe nur inständig gehofft, dass das meiner war. Ja, und das war er! So hat der Teddy heute noch eine besondere Bedeutung. Etwas tröstliches. In dessen Fell ich weinen konnte. Den ich nachts umarmen konnte. Ich habe meinen Kindheitsteddy noch. Und einen für meine Nächte.
Später, als Jugendliche, mit schon eigener Wohnung, Zugfahrten, hin zu meinen Eltern. Zusammen sein. Unübertroffenes Essen, wofür meine Mam stundenlang in der Küche gestanden hat.
Und dann, Wir. Etwas, was ich aus Kindertagen leben wollte. Lichter, überall Dekos, Fensterbilder, Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Ich habe sie zum Schluss hingelegt. Das Glöckchen gebimmelt, und für mich gab es, (auch aus Kindertagen) nur die ultimative Weihnachts CD von Freddy Quinn, Weihnacht auf See. Mit Sicherheit damals Gothik. Ich habe, auch heute, nur geheult bei der CD. Schwer zu sagen, wie oft er sich wohl gefreut hat. Ich konnte es weder an seinem Gesicht, noch an seinen Augen sehen. Aber es gab auch diese Momente. Lebenszeit mit unseren Hunden... (nacheinander) Meine Lieblinge kannten das Glöckchen schon. Sie stürmten ins Zimmer, genau auf ihre Verpackungen, und mit Wonne wurde das Papier zerfetzt. Neue Pfotenhandtücher geschüttelt, erst recht neues Spielzeug. Und ein Lecker gabs auch. An unsere Geschenke sind sie nie gegangen, als hätten sie es gewusst.
Ja, Lebenszeit... diese ist vorbei. Ich vermute, er wird heute noch vorbeikommen. Vielleicht wird er wie immer seine Jacke nicht ausziehen, fünf Minuten bleiben. Ich würde gerne darauf verzichten. Weil es schmerzt.
Es wird das erste Mal in meinem Leben sein, dass ich ganz alleine bin.
Für alle hier, wünsche ich, dass sie noch zu ihren Familien, oder Freunden können. Und das von ganzem Herzen. Und für die Lieben hier, die alleine sind, so wie ich, ist es vielleicht ein Trost, dass die Zeit niemals stehen bleibt. Sie geht weiter und weiter. Manchmal scheint es uns so, als ginge sie, gerade in den einsamen Stunden, zu langsam, aber sie lässt sich von niemandem aufhalten. So werden auch diese Tage vorbei gehen. Seid bitte nicht zu traurig. Wir wollen einfach darauf hoffen, dass uns die Zeit in eine schönere Zukunft mitnimmt.
Hier noch eines meiner Lieblingsgedichte von Theodor Fontane.
Alles still!
Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.
Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Bächlein summt vorbei.
Alles still! Die Dorfeshütten
Sind wie Gräber anzusehen,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.
Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht-
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.
Ich möchte euch die schönsten Weihnachtswünsche sagen... Fühlt euch ganz fest umarmt. Ich schicke euch Wärme. Eure Leuchtfeuer