Ich halte den Trennungsschmerz nicht aus

Hallo liebes Forum,
Ich bin neu hier und lese viel mit und hoffe dass ich mit dem Runterschreiben meiner Erfahrung den Schmerz lindere.
Vor knapp vier Wochen trennen mein Mann und ich uns einvernehmlich nach knapp 6 Jahren, fast ein Jahr Ehe nach einem Streit. Er sagt die Liebe reicht für das Fortführen der Ehe nicht aus. Wiederkehrende Streitigkeiten machten jedesmal mehr kaputt. Ich fühlte mich mehr und mehr unglücklich.
Eigentlich war zuvor alles gut zwischen uns, es hat in allen Belangen gepasst, haben uns ergänzt, täglich gesagt und gezeigt, dass wir uns lieben, konnten rumblödeln, teilten den gleichen Humor, konnten uns jeweils aufeinander verlassen.
Nach vier Wochen Trennung merke ich in welch tiefes Loch ich falle und ich keinen Boden unter den Füßen habe. Er fehlt mir. Bin erstmal aus der Situation zu meinen Eltern gezogen, da wir uns immer wieder aufreizten. Gespräche blockt er mittlerweile ab, das tut weh. Ich esse nicht, ich schlafe nicht, habe Herzrasen, Panikattacken, keine Konzentration.
Ich denke schon darüber nach, was ist wenn ich einfach nicht mehr wäre…
Allerdings weiß ich, dass es ihm genauso mies geht wie mir, nicht schläft etc. Trotzdem ist er gerade nicht bereit ein klärendes Gespräch mit mir zu führen.
Ich weiß einfach nicht wohin mit mir. Er ist ein Fach DER Mensch für mich und jetzt ist er weg, wie gestorben für mich. Bin so todtraurig.

Hallo Motte, willkommen hier. Das Forum wird Dir helfen.
Das verflixte 7 Jahr, wie man so schön sagt. Wichtig ist erstmal, dass Du die räumliche Trennung belässt und jetzt keine Gespräche mehr einforderst. Das bringt nichts zur Zeit.
Liebeskummer ist wie kalter Entzug, daher die Symptome. Sehr gut ist immer Licht und frische Luft. Auch der Hausarzt kann ggf. helfen. So eine Trennung ist heftig, es ist aber zu überstehen. Auch die kurze Ehe ist zum Auflösen recht unproblematisch, auch da kann das Forum Dir Tipps geben.

Ich esse nicht, ich schlafe nicht, habe Herzrasen, Panikattacken, keine Konzentration.
Ich denke schon darüber nach, was ist wenn ich einfach nicht mehr wäre…
Allerdings weiß ich, dass es ihm genauso mies geht wie mir, nicht schläft etc. Trotzdem ist er gerade nicht bereit ein klärendes Gespräch mit mir zu führen.

Verlustschmerz.
Über die Norm,in ein Loch fühlbar zu fallen,intensive Gefühle die leider sehr akut wirken. Der Abstand wird euch beiden gut tun. Es hätte sich nur weiter hochgeschaukelt. Es braucht Zeit und selbstfürsorge, um diese Gefühle abzuschächen und zur Ruhe zu kommen. Ein Gespräch, ein konstruktives,ist so unter den Umständen nicht zielführend.
Gab es neben dieser Beziehung, auf deiner Seite, ein Netz aus Stabilität?

@nte Ich tausche mich zum Teil mit meiner Familie. Freundschaften sind während der Beziehung eingeschlafen, das fehlt mir heute. Ich vor Jahren ziemlich weit raus gezogen und habe am Standort keine Kontakte geknüpft. Fühle mich zur Zeit sehr einsam und klein.

@Motte77

Dann ist es umso schwerer,wenn das Netz fehlt,dass einen,in so einer Situation auffängt.

Den Schmerz,auch wenn dieser sich sehr schlimm anfühlt, so sei dir bewusst, dieser wird abklingen. Es ist gut,dass ihr nun erstmal Abstand habt. Es ist nichts in Stein gemeißelt. Die Zeit die du nun für dich hast,auch für dich aktiv zu nutzen. Du hast hier die Möglichkeit, alles dir auf den Schultern liegende,raus zu schreiben.
Es ist eine Art Schock Zustand, der nunmehr etwas bleibt. Aktiv etwas tun zwischendurch, damit du nicht im Loch versingst. Was kannst du,auch wenn es sich ganz schwer anfühlt, dass kennen hier sehr viele für dich tun?

@nte ich möchte mich wieder sportlich betätigen, dazu fehlt mir jedoch die Kraft. Möchte mich erstmal wieder mögen. Dazu kommt gerade das Organisieren meines Umzugs, denn eine neue Wohnung kann ich zum 1. Juni beziehen.

Liebe Motte, es tut mir so leid wie du dich fühlst. Ich mache gerade auch eine schmerzhafte Trennung durch.
Vor einer Woche hat er sich von mir getrennt.
Wir waren auch beste Freunde, haben viel rumgeblödelt und hatten viele Insider und Rituale. Viel miteinander gelacht ....
Es ist so hart weil man dann auch seinen besten Freund verliert.
Bei mir ist es auch so dass er einen ganz harten Cut gemacht hat von einem Moment auf den anderen und nun ganz kühl ist so als wäre eine große Mauer um ihn. Mir wurde gesagt dass er das wahrscheinlich deshalb tut weil er es sonst nicht geschafft hätte sich von mir zu trennen. Weil so viele Emotionen und noch viel Liebe da ist, die aber nicht ausreicht. Weil Liebe nunmal nicht alles in einer Beziehung ist.. mich schmerzt mich es auch dass er so kühl ist. Das fühlt sich falsch an weil wir immer sehr liebevoll und eng miteinander waren. Ich würde dir gerne helfen aber weiß selbst nicht weiter... Wie gesagt vielleicht ist er so kühl weil er sonst rückfällig werden würde wenn er sich emotional dir gegenüber öffnen würde

@Salbei Danne für deinen Text, es tröstet ein wenig zu wissen, nicht alleine zu leiden.
Wie du es beschreibst, er baut diese Schutzmauer auf, weil da noch Liebe seinerseits ist, was er auch zugab in einer WhatsApp, die nur nicht mehr reichen würde. Im Gespräch sagte er auch, dass ich ihm fehle, es aber kein zurück gibt. Für ihn ist alles gut so wie es ist gerade.
Ich sehe es ihm an, dass auch er leidet. Nur momentan können wir nicht kommunizieren ohne uns zu zerfleischen, deshalb mein Rückzug und den Kontakt einfrieren lassen. Hoffe es geht mir damit etwas besser.
Dennoch war ich bei ihm angekommen und wollten den Rest unseres Lebens miteinander verbringen. Er ist 24/7 in meinem Kopf und ich denke an unsere schöne Zeit fortwährend. Es quält mich zutiefst.

Hallo @Motte77 , erst einmal die gute Nachricht: Du wirst diesen Trennungsschmerz aushalten, auch wenn Du Dir das momentan nicht vorstellen kannst. So ging es vielen hier, mich eingeschlossen. Es wird weniger, dauert aber etwas. Bei Dir ist die Trennung grade mal 4 Wochen her, geb Dir etwas mehr Zeit.

Zitat von Motte77:

Vor knapp vier Wochen trennen mein Mann und ich uns einvernehmlich nach knapp 6 Jahren, fast ein Jahr Ehe nach einem Streit. Er sagt die Liebe reicht für das Fortführen der Ehe nicht aus.

Einvernehmlich? Du warst auch für diese Trennung? Oder hast Du sie akzeptiert, weil er sagte, dass seine Liebe nicht mehr reicht?

Zitat von Motte77:

Wiederkehrende Streitigkeiten machten jedesmal mehr kaputt. Ich fühlte mich mehr und mehr unglücklich.

Wie paßt das hier denn mit folgendem zusammen?

Zitat von Motte77:

Eigentlich war zuvor alles gut zwischen uns, es hat in allen Belangen gepasst, haben uns ergänzt, täglich gesagt und gezeigt, dass wir uns lieben, konnten rumblödeln, teilten den gleichen Humor, konnten uns jeweils aufeinander verlassen.

Es war alles gut, es hat überall gepasst und trotzdem habt Ihr Euch regelmäßig so gestritten, dass Du zunehmend unglücklich wurdest und er die Ehe nicht mehr weiterführen will?

Zitat von Motte77:

Nach vier Wochen Trennung merke ich in welch tiefes Loch ich falle und ich keinen Boden unter den Füßen habe. Er fehlt mir.

Es wird Dich aktuell nicht trösten, aber das ist völlig normal

Zitat von Motte77:

Bin erstmal aus der Situation zu meinen Eltern gezogen, da wir uns immer wieder aufreizten. Gespräche blockt er mittlerweile ab, das tut weh. Ich esse nicht, ich schlafe nicht, habe Herzrasen, Panikattacken, keine Konzentration.

Es ist vielleicht ganz gut, wenn Ihr Euch momentan aus dem Weg geht. In aufgereizter Stimmung lassen sich nur schwer vernünftige Gespräche führen.

Wegen Deiner Beschwerden solltest Du zum Hausarzt Deines Vertrauens gehen und ihm Deine Situation schildern. Bist Du aktuell krank geschrieben?

Zitat von Motte77:

Ich denke schon darüber nach, was ist wenn ich einfach nicht mehr wäre…

Ja, dann denke mal darüber nach. Stell Dir vor, wie es dann Deinen Eltern gehen wird (Du bist lt. Profil 45, sie werden nicht mehr die jüngsten sein). Du hast 39 Jahre ohne Deinen Mann gelebt - nie Freude ohne ihn gehabt? Dein Kummer mag vorbei sein, dafür erzeugst Du welchen bei anderen und Du wirst auch keine schönen Zeiten mehr erleben (und die werden wieder kommen!).

Bei solchen Gedanken erst recht: Geh zum Arzt, lass Dir helfen. Oder rufe in akuten Situationen die Telefonseelsorge an 0800 1110111 oder 0800 1110222

Liebe Motte,
was war denn der Grund für den heftigen Streit?

Wenn ihr beide so sehr unter der Trennung leidet, muss es ja vielleicht noch nicht für immer zuende sein?

@Motte77
Fühl dich ganz doll gedrückt.
Ich bin ebenfalls in der Situation und ebenfalls wie Salbei ist es 1 Woche her.
Lebe auch noch mit ihm hier und hoffe das ich bald eine Wohnung bekomme.

Wenn ich mich nicht ablenke oder mit jemanden rede dann geht es mir genauso wie dir. Dieselben Gedanken. Ich esse ebenso so gut wie gar nicht und schlaf hab ich in der letzten Woche fast keinen gehabt.

Mein Ex Partner ist ebenfalls komplett kalt mir gegenüber. Trennungsgrund: Er will nicht mehr. Seine Gefühle reichen nicht aus.

Bevor ich hier rein geschrieben habe war ich auch nervlich komplett am Ende. Die Leute hier sind unheimlich toll und die werden auch dir helfen.

@Sequa es sind eigentlich banale Streitigkeiten, die oftmals sehr ausgeartet sind und dann spricht man drei Tage nicht. Irgendwie ging mit jedem Konflikt auch ein bisschen mehr kaputt. Zur Zeit sind die Fronten sehr verhärtet, hoffe aber irgendwann wieder einen Zugang zu ihm zu finden.

@Nadii ich danke dir und gebe dir einen Drücker zurück. Wie ich lese erfährst du die ähnliche Situation und kannst es mehr als verstehen.
Man fragt sich warum es so sein muss, wenn beidseitig noch Liebe da ist. Aber aktuell muss ich das annehmen und hoffen irgendwann wieder mit ihm einen normalen Umgang pflegen zu können.

Verstehe, manchmal verhärten die Fronten und man schafft es aus der Streit Spirale nicht raus.
Dann wird euch der Abstand gut tun und ihr habt beide die Möglichkeit die Beziehung zu reflektieren und zu schauen was da überhaupt passiert ist.

@Sequa seine Äußerungen waren, dass er über nichts mehr reden oder nachdenken will. Ihm ist alles nur noch egal. Aber wie du es beschreibst, wir benötigen Abstand.
Das Haus in dem wir gemeinsam wohnten wird leerer werden, wenn ich in zwei Wochen meine Möbel und persönlichen Dinge abhole. Vielleicht stellt sich ein Vermissen bei ihm ein und zudem ist er durch die Trennung finanziell sehr unter Druck. Ohne mein Zutun wird er sein Haus nicht halten können und muss neben seiner Arbeit noch viel mehr arbeiten um zu leben und weitere Kosten zu tragen, die ich zuvor übernahm.