Hallo zusammen,
ich war 13 Jahre mit meinem Mann zusammen, 8 davon verheiratet. Nachdem wir uns nun 2 Jahre lang hauptsächlich um das Thema Alk. gestritten haben, bin ich gegangen.
Er hat mich oft schlecht behandelt, kam damals mit meinen Depressionen nicht klar und hat mich deswegen oft angegriffen. Auch er ist vor ca. 3 Jahren depressiv geworden und war in Behandlung. Obwohl es ihm angefangen hat besser zu gehen und er sich für sein Verhalten mir gegenüber in all den Jahren entschuldigt hat, hat er mit dem Trinken angefangen. Anfangs nur alle paar Tage, dann täglich. Wenn er betrunken war, hat er mich angepöbelt, mir immer erzählt ich kann nichts, tue nicht genug, verbringe zu wenig Zeit mit ihm. Meine Hobbys wurden kritisiert, weil er dadurch weniger Zeit mit mir verbringen konnte. Ich muss dazu sagen, dass ich früher im Schichtdienst gearbeitet habe. Ich bin ein Mensch, der viel Zeit für sich braucht, da ich mich alleine gut beschäftigen kann (wenn ihr wollt benutzt hier das Wort Schlüsselkind), durch den Schichtdienst konnte ich mir das aber anders einteilen. Durch die Depressionen habe ich eine Umschulung machen können und bin nun auch den ganzen Tag außer Haus, wodurch sich die freie Zeit viel weniger anfühlt. Dennoch habe ich ihm versucht immer mehr Zeit mit ihm zusammen zu verbringen, bis ich am Ende das Gefühl hatte mich zu verlieren.
1 1/2 Jahre, habe ich beinahe täglich mit gesprochen, dass das mit der Trinkerei nicht weitergeht, dass uns das auseinander bringt, das ich meinen Respekt verliere, das nicht ertrage und gehen werde, wenn sich nichts ändert. Anfangs war noch Einsicht da, je mehr Zeit verging desto weniger. Als ich mit dem Reden nicht weiterkam, habe ich einen Brief geschrieben, habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr lange kämpfen kann. Er hat dann das Trinken auf das Wochenende beschränkt (Freitag bis Sonntag) und sagte mir, er hätte es massiv eingeschränkt, ich hätte einfach einen an der Klatsche und würde Dinge vorschieben um mich trennen zu können.
Ein halbes Jahr später haben wir es mit der Paar-Therapie versucht. Alles was er zu bemängeln hatte, war das ich zu wenig Zeit mit ihm verbringe (in der Zeit die wir verbracht haben, sollte ich meist handwerkliche Dinge tun). Ich hab dann meine Sicht geschildert. Die Wahrnehmung meiner Frau stimmt nicht, sagte er und in der zweiten Sitzung hat er die Therapeutin angegriffen, dass sie mit ihrer unqualifizierten Meinung nicht einfach behaupten könne, dass er ein Problem habe (hat sie garnicht, hat nur widergegeben, was ich sagte). Die Therapie wurde darauf hin abgebrochen, weil wir uns erstmal entscheiden sollten, ob wir es noch versuchen wollen. Ich hab dann angefangen mich zurückzuziehen, weil ich mit Reden nicht weiterkam. Habe ich etwas für meinen Fortbildungskurs getan, flippte er aus, warum ich die Zeit nicht lieber mit ihm verbringe. Ich wusste zum Schluss nicht mehr, ob ich ihn noch liebe, ich hab nur noch Schmerz empfunden und bin dann ausgezogen, da ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Seit Dezember bin ich in meiner Wohnung und überlegte immer wieder, ob ich ihn liebe und wie man einen Weg zurück findet. Er wollte die Trennung nicht, hat mir immer wieder gesagt, dass er eine Zunkunft mit mir will, dass er mich liebt. So auch in seiner Mail an mich vom 09.04., dass wir das mit Hilfe doch schaffen würden, aber kein Wort darüber, dass er das mit dem Trinken angeht. Wie soll ich jemandem eine Chance geben, der das Hauptproblem nicht sieht? Also habe ich ihm geschrieben, dass ich ihn nicht warten lassen kann, da ich nicht weis wann und ob etwas passiert, dass mir die Zeit nicht reichte um das alles zu verarbeiten, dass ich mich erst intensiv damit auseinander setzen kann, bis ich ein paar andere Baustellen bearbeitet habe. Ich musste ihn ja freigeben, alles andere wäre ja nicht fair.
Vor 3 Jahren, kam durch die Tagesklinik seine beste Freundin in unser Leben, eine Person, die ich von Anfang an nicht mochte, die ihm auch immer eingeredet hat, dass er kein Problem hat, sie könne das Beurteilen, hätte selbst schon mit Alk. gelebt. Die Dame ist gelernte Krankenschwester, schon alleine aus dem Grund hätte sie darauf anders reagieren müssen, dazu hat sie meinen Mann einmal die Woche für eine Stunde gesehen. wie kann sie sich ein Urteil erlauben? Mir war klar, dass er sich zum Ablenken jemanden suchen würde, aber ich dachte da an eine unbeteiligte Person, denn dann hätte es den Weg zurück immer noch geben können. Jetzt hat er mir aber gesagt, dass er seit Mitte Mai etwas mit ihr hat (7 Monate nach der Trennung und nur knapp nen Monat nach seiner Mail, dass er mich doch sooo liebt). ich fasse es nicht, es zerreist mir mein Herz. Ausgerechnet diese Person. die sich übrigens dann auch vor 2 Monaten ganz plötzlich von ihrem Freund getrennt hat. der Fisch stinkt. Ich weis nun, dass ich ihn tatsächlich liebe, aber das hätte ich gerne auf einem anderen Weg rausgefunden, nicht so. Wie soll ich jemals das Bild aus dem Kopf bekommen, wie er sie in unserem Bett. . Als seine beste Freundin hätte sie helfen können die Ehe zu retten, stattdessen ist sie es, die sie nun zerstört.
Wir wollten eine Freundschaft, denn er ist nach so vielen Jahren ja auch mein Vertrauter. wie stellt er sich das vor, mit ihr an seiner Seite, das ändert doch nichts zwischen uns ob es sie ist oder jemand anderes.
Ich weis ich muss ihn loslassen, aber ich kann nicht. Seit Tagen bin ich wieder nur am weinen, das habe ich in den letzen Monaten wirklich genug getan. Ich finde es auch sehr enttäuschend, dass er so schnell weiterläuft, denn ich finde für das was wir durchgemacht haben und wie lange wir ein Paar waren, sind 7 Monate nicht viel Zeit.
Sorry, dass diese Nachricht so lang ist, ich habe mich bemüht nur das Wichtigste festzuhalten und hoffe ihr habt ein paar Ratschläge für mich.
Liebe Grüße
05.06.2023 16:25 •
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