Liebe Hopeangel,
als ich deine Geschichte las ... Oh, mein Gott... es könnte meine sein:
21 Jahre kennen, 17 Jahre verheiratet, eine Tochter, ein Haus,
plötzlich Affäre rausgefunden,
er am Boden zerstört, verzweifelt, wollte sich sogar umbringen, bettelte um Neuanfang, ich ging drauf ein, schlimmes Jahr voller Misstrauen, Schmerz und Anzeichen, dass noch Kontakt zu ihr da war, dann die Gewissheit, hab ihn rausgeschmissen, er zog zu ihr.
Ich hab das gleiche Auf und Ab der Gefühle durch wie du.
Mich quälten die gleichen Fragen, die dich jetzt quälen. Antworten auf manche Fragen könnte er dir geben, aber kann man die glauben? Bezweifle ich sehr.
Antwort, ob es mit denen eine Zukunft hat, wird dir die Zeit geben. Möglich ist alles:
1. Irgendwann stellt sich der Alltag auch dort ein und er wird merken, dass es mit ihr auch nicht besser ist (am wahrscheinlichsten, dauert aber mindestens 6 Monate, meist länger).
2. Sie bleiben zusammen aus Angst vor dem Alleinsein (Ist das eine erstrebenswerte Beziehung?)
3. Sie werden glücklich. (Gibt es, ist aber selten, da die Ausgangsbasis (Altlasten) keine gute ist und Verliebtheit oft mit Liebe verwechselt wird.)
Rational betrachtet (ich weiß, das Herz sieht es noch lange nicht so) war deine Trennungsentscheidung meiner Meinung nach richtig. Nur so bekommst du deinen Selbstwert und auch seine Achtung wieder. Eine Frau, die sich das alles gefallen lässt und um ihn bettelt , ist nicht wirklich interessant. Das Neue ist jetzt einfach viel zu reizvoll für ihn(Schmetterlinge im Bauch), da kämpft man gegen Windmühlen. Es wäre immer so weitergegangen mit seiner Entscheidungslosigkeit und das könntest du auf Dauer nicht ertragen. Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass er jetzt herausfinden kann, dass sie im Alltag doch nicht so überirdisch ist, wie in den wenigen Stunden des Glücks.
Sollte dieser Tag kommen und er dann wieder vor deiner Tür stehen, hoffe ich, dass du dann über ihn drüber weg sein wirst, denn so einen Partner braucht man nicht wirklich.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es nur einen Weg dahin gibt:
1. so wenig wie möglich Kontakt zu ihm (schwierig mit Kind, aber machbar),
2. lernen, sich selbst zu lieben und die eigenen Bedürfnisse entdecken und an die erste Stelle setzen (sich Gutes tun)
Es ist schwer, es dauert, es gibt viele Rückfälle (lass den Schmerz, die Wut zu und raus, auch das ist Selbstliebe)... es wird irgendwann besser. Man kann es schaffen.
Die Fragen werden dich auch noch lange beschäftigen, aber irgendwann auch nicht mehr. Dann bist du drüber.
Sei gedrückt, ich weiß, wie du dich fühlst. Es war die schwerste Zeit meines Lebens. Es ist auch bei mir noch nicht ganz vorbei, aber ich bin auf gutem Weg. Das wünsche ich dir auch!
LG Carlie
21.09.2016 19:42 •
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