Wow, vielen Dank an alle für die lieben Antworten, das hat mich sehr gefreut!
@Syra: Ja das stimmt, beide leiden (meist). Es ist wie du schreibst. Ich sehen mich nicht unbedingt sofort nach einem neuen festen Partner, aber keine Küsse und sonstige Zärtlichkeiten, das ist erst mal schwierig. Niemand, der einem in den Arm nimmt. Zum Glück habe ich eine liebe Familie, reise aber 1.5 h bis ich dort bin. Meine Freundinnen dürften sich etwas öfter melden und fragen, wie es mir in meiner Situation grade geht, seufz.
Wie du sagst, das Schöne glänzt noch mehr und ich denke wirklich, ob alles so schlimm war oder ob einfach nur ich verkehrt war. Immerhin gut, dass ich nie Impulse habe, ihn anzurufen oder ihm zu schreiben. So ruhig kann ich auf jeden Fall bleiben, und es mit mir selbst ausmachen und viel reden mit meiner Familie und Freundinnen, wenn ich sie sehe.
Und genau die Fragen sind es, die mich verfolgen, wie du so schön beschrieben hast: hab ich die richtige Entscheidung getroffen? Hatten wir nicht auch wunderschöne Zeiten? Hab ich was kaputt gemacht für nichts?
Ich versuche sehr, mir eine schöne Zeit zu machen und mir Gutes zu gönnen. Ich glaube auch, dass ich gut mit mir selbst auskomme und mich gerne mag. Ich kriege einfach oft den Moralischen, ob es richtig war, nicht zu schnell etc. (Leute die mich kennen, sagen aber, dass ich ja alle Jahre alles gegeben habe und oft enttäuscht war, dass ich mir darüber sicher keine Sorgen machen brauche). Ich nutze meinen Freiraum indem ich meine Hobbies richtig schön auslebe und viel Zeit dafür aufwende und auch beruflich weiterstrebe.
Und ja, ich glaube, meine Trauer hat viel damit zu tun, dass ich unsere Pläne und Hoffnungen aufgegeben habe. Gar nicht nur (oder gar weniger) mit seiner Person. Klar vermisse ich auch seine guten Seiten (!). Die schlechten aber so gar nicht. Ich habe uns eigentlich immer schon am Altar gesehen und das wäre sicher auch ein tolles Fest geworden, das denke ich noch heute. Wir haben optisch wahnsinnig toll zusammengepasst und vielleicht auch als Freunde. Aber ein paar Dinge haben mir eben doch gefehlt zwischen uns. Ich vermisse halt die Sicherheit und die Gewohnheit, das auf jeden Fall.
@Palenie: Danke, mache ich
@Punto: Du hast recht, ich habe das schon länger überlegt. Aber hatte nie den Mut. Es gab einen Anlass, der an sich sicher kein Trennungsgrund gewesen wäre, der aber sozusagen das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Von da an war ich nicht mehr ich selbst, in einer Art Schockzustand. Fühlte mich leer und konnte mich nicht mehr für die Beziehung entscheiden - meine persönliche Grenze war erreicht. Darum habe ich mich dagegen entschieden. Das wirkliche Ausmass der Trennung wird mir jetzt erst Schritt für Schritt bewusst, und das schmerzt jedes Mal wieder. Und ja, eigentlich hatten wir uns schon länger auseinander entwickelt, aber die erste grosse Liebe will man nicht einfach so aufgeben und eigentlich hing unsere ganze Lebensplanung an der Beziehung was Heirat etc. betrifft. Es ist hart, das aufzugeben, auch wenn man nicht mehr ganz glücklich war. Ich dachte irgendwann einfach, dass es noch besser passen kann und ich es wagen muss, ins kalte Wasser zu springen. Und kalt ist es, brrrr.
@Megumi: Oje, da gibt es gar nicht soo vieles. Ausser, dass ich noch mehr Zeit in meine Hobbies stecken kann vielleicht. Haustiere, ja stimmt, da musste ich schmunzeln, trifft zu. Ist aber erst mal ein Thema, wenn ich die passende Umgebung für ein Tier habe. Aber trotzdem danke für die Erinnerung
@all: Ich hoffe, dass sich die jetzige Phase der Trauer und des Schmerzes irgendwann legt und ich wirklich vollends erkenne, dass mein Schritt richtig war. Das ist mir sehr wichtig. Vielleicht geht das auch erst, wenn ich einen anderen Partner habe und sehe, dass jede Beziehung anders ist. Und es noch schöner sein kann vielleicht sogar, wer weiss. Wie gehen denn Singles allgemein mit mangelndem Körperkontakt und so um, geht das irgendwann, weil man es nicht mehr anders gewohnt ist? Ich merke, wie krass viel offener ich grade dadurch werde und auch mal eine Freundin umarme, was vorher nicht so mein Ding war (ich bin zwar sehr liebevoll, aber ich wusste auch bei Freundinnen nie, was zuviel ist und war eher von der zurückhaltenden Sorte was das angeht).
vlg Hamburgerin
21.09.2011 22:07 •
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