Hi @tonja,
vielen lieben Dank für Deine Antwort. Ich gebe Dir Recht, er würde das vermutlich gerade ähnlich beschreiben wie ich und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum er sich nicht mehr meldet. Und ja, man neigt in solchen Situationen auch immer dazu, nur zu sehen, was man selbst nicht bekommt. Es ist aber nicht so, dass ich nicht sehe, was er mir gibt, was ich an ihm habe, was er für mich tut etc. All das war ja immer da, hat mir sehr viel gegeben und mich sehr sehr glücklich gemacht. Ich habe mich immer bemüht, ihm das alles irgendwie zurück zu geben und das hat er auch eigentlich immer bestätigt. Er hat mir vor Kurzem noch gesagt, dass er findet, dass er mehr für mich tut als ich für ihn. Daran habe ich ja schon gesehen, dass es ihm ähnlich geht, dass er die Sachen, die ich tue nicht sieht und ich habe ihn gefragt, woraus er das schließt, was fehlt, was ich anders machen kann, was er sich wünscht. Es ist vor allem meine körperliche Distanz, die ihm fehlt. Und natürlich dass ich so eingeschränkt bin. Er sagte mal, er hätte mich gerne für sich alleine.
Umgekehrt sage ich ihm seit Monaten auch, was mir fehlt, was mir auffällt, was sich verändert hat, was mich stört etc. Ich habe daraus nie Dramen gemacht, sondern diese Dinge in unsere Gespräche integriert, wenn er von seinen Problemen sprach, ich habe ihm keine Vorwürfe gemacht, ihm gesagt dass ich daran glaube, dass das auch wieder anders wird. Ich versuche immer so mit ihm umzugehen, wie ich es mir umgekehrt auch wünsche. Ich versuche, seine Probleme zu verstehen, darauf Rücksicht zu nehmen und ihm zu helfen, Lösungen zu finden.
Ich dachte auch, dass ich ihm zeige, dass er toll ist, dass ich ihn liebe. Dass ich nicht nachtragend bin, dass ich für ihn da bin, ihn unterstütze. Er hat mich in den letzten Monaten so oft so respektlos angegangen im Streit, dass ich mich gefragt habe, was ich ihm getan habe. Er sagt aber nie etwas von sich aus, sondern wartet wieder, bis es zuviel ist, und packt dann quasi alles aus. Und das auf eine sehr unschöne Art und Weise. Im Grunde ist das genau der Punkt, warum ich mich wohl unbewusst etwas distanziert habe, was er nun spürt. Ich habe es ihm erklärt, mehrfach, warum ich glaube, dass das so ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich das ändern möchte, dass ich verstehen will, woher das kommt, und dass mir das nicht bewusst passiert.
Es geht mir auch nicht um Schuldzuweisungen und Vorwürfe. Wütend bin ich nur darüber, dass er mich so respektlos behandelt hat, als er sauer war. Und das eben mehr als einmal. Alles andere ist über die Zeit so passiert und für mich kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Seine Streitkultur kombiniert mit vielen Kleinigkeiten hinterlassen aber bei mir das Gefühl der Respektlosigkeit und der Selbstverständlichkeit. Ich fühle mich einfach ersetzbar und nicht wichtig, wenn mir jemand sagt, dass ich ihm wegen seiner Probleme den Abend versaue, ihn runterziehe. Das mal so als Beispiel.
Solche Äußerungen waren bei mir wohl Anlass, dass ich mich unbewusst distanziert und weniger investiert habe. Das kommt nun bei ihm an, er spürt es und sagt, er fühlt sich vernachlässigt. Anstatt mir das aber zu sagen, wenn ich ihn Frage, unterstellt er mir, ich hätte keine Lust auf oder keine Zeit für ihn. Ich habe gefragt als ich gespürt habe, das etwas nicht stimmt. Er hat gesagt es wäre nichts. Wie soll man denn so aufeinander zugehen und kommunizieren?
Alles was Du sagst stimmt, und all das was Du sagst würde ich auch gerne genauso umsetzen. Ich frage mich derzeit nur, ob ich mit diesem Wunsch nicht alleine bin.
21.02.2018 12:52 •
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