Hallo Claire,
warum Du die alte Beziehung ins Spiel bringst verstehe ich nicht ganz. Aber falls es hilft kann ich Dir Deine Fragen gerne beantworten.
Es gab also eine Ex-Beziehung, die als Fernbeziehung so weit erst war, daß ihr euch gemeinsam für ein Kind entschieden habt und dies vor Umwandlung der Fernbeziehung in eine Vorortbeziehung in die Tat umsetztet. OK. Schon hier meine erste Frage, generell ziehen Paare erst zusammen, um dann die Familienplanung anzugehen. Soll nicht heißen, daß es nicht auch anders geht oder machbar wäre, aber schon an dieser Stelle machen sich Fragzeichen bei mir breit.
Meine Rede, erst zusammenziehen, dann heiraten, dann Kinder. Die Mutter wollte es aus persönlichen und beruflichen Gründen anders.
Muss nicht weiter diskutiert werden. Hat nichts mit dem Thema zu tun.
Warum auch immer hat sich dann schon während der Schwangerschaft gezeigt, daß es für euch als Paar nicht weitergeht. OK. Da wart ihr dann schon irgendwie getrennt, aber noch nicht offiziell, das kam dann später.
Wir haben uns auseinandergelebt. Ich bin Kühlaggregatemoneuer und die Woche über unterwegs. Ich habe einen festen, sicheren Job. Die Frau hat keinen. Die Mutter war 37 und wollte Mutter werden aber nicht zu mir ziehen, was sich leider erst hinterher herausgestellt hat. Sonst kein Kind.
Also Kind da, Beziehung schon während der Schwangerschaft latent bzw. nach der Geburt faktisch beendet.
Vier Monate nach dem offiziellen Trennungstermin lernst Du jemanden neues kennen. OK. Auch da, ähm und wie war das zu diesem Zeitpunkt mit Deiner Tochter? Ich kann da ja nur von mir ausgehen, aber kommen einem da nicht Überlegungen, inwieweit man das Kind vielleicht doch auch aufwachsenden sehen will, also vielleicht doch auch an den Ort der Kindsmutter zieht?
Da Mutter weiter weg und ich auf Montage, Kontakt schwierig. Zudem ist die Mutter bockig.
Muß man da nicht auch erst einmal seine Gefühle etwas länger sortieren? Da ist ja irgendwie vorher etwas in die Brüche gegangen, was keine Monate zuvor noch der große Lebensentwurf war?
Latent ist die Trennung schon ein Jahr her. Gefühle sind also wohl sortiert und ich war bereit für eine neue Frau.
Du lernst die Neue kennen, hast aber dank beruflicher Belastung nur am WE Zeit für die. Wieder Fragezeichen, wann hast Du denn dann Deine Tochter gesehen? Unter der Woche?
Gelegentlich. Siehe oben.
Und in dem ganzen Kuddelmuddel verpasst Du die Gelegenheit der Neuen, die ja so super passt und bei der alles stimmt, mal zu erzählen, daß Du Vater bist. Mhm, also ich kann verstehen, daß es einen Zeitpunkt gibt, ab dem man lange genug etwas nicht erzählt hat, so daß es dann immer schwerer wird, so etwas im Nachgang richtig zu stellen. Das verstehe ich schon.
Was ich nicht verstehe, ohne Bewertung oder Verurteilung ist, wie es zu einem solchen Zeitraum (bis es eben schon so lange ist) kommt. Ich mein, Du hast der ja nicht verschwiegen, daß Du Erdbeereis nicht magst, sondern etwas, was die meisten Menschen prinzipiell ja schon Tag und Nacht eben auch beschäftigen würde.
Ich dachte ich erzähle es ihr, wenn sich herausstellt, daß die Beziehung stabil und mit zukunftsaussichten ist.
Ich war Unterwegs und wollte es ihr eigentlich persönlich sagen. Dann kam es aber zu einem Streit bezüglich Sehen.
Ich war daraufhin Sauer und habe einen Brief geschrieben.
Was mir auch nicht ganz klar ist, ist die Motivation dahinter. Wie ist das eigentlich gelaufen? War das ein, wenn ich der das erzähle, hält sie mich für xyz? Verlässt mich? Oder eher so ein, die Geschichte mit Ex und Tochter war so kompliziert und das mit der Neuen (anfangs noch unverbindlich) von Leichtigkeit geprägt, daß Du diese Zeiten eher als Auszeiten von den ganzen Problemen gesehen hast und einfach nicht darüber reden wolltest?
Nein, ich hatte redliche Absichten bei der neuen Frau. Deshalb tut mir das ja jetzt so weh. Ich wollte eine richtige Familie.
Ich bekomme von meiner Tochter fast nichts mit, weil sie mir von der Mutter entzogen wird, weil ich nicht ständig dorthinfahren kann. Es war abgemacht, daß wir nach der Geburt zusammenziehen.
Dann kommt the big revelation, hübsch übrigens, wie Du ihr da den Anteil zuschiebst, weil sie Druck gemacht hätte. Auch da, hast Du da nicht selbst einfach Druck verspürt? Ich meine, angeblich war die Neue ja so toll, da muß einem doch dann irgendwann auch das schlechte Gewissen fast auffressen, oder nicht?
Ja, ich habe Druckt verspürt wg. des schlechten Gewissens. Ich schiebe ihr keine Schuld zu. Sie hat Druck gemacht, weil sie mich mochte und mich häufiger sehen wollte.
Also revelation und an der Stelle, verstehe ich nun gar nix mehr. Schon die Art und Weise wie, ist ja schon etwas seltsam. Mal ehrlich, wenn ich weiß, daß ich ziemlich Mist gebaut habe, aber schon will das der andere mir verzeiht, dann muß ich doch den Hintern in der Hose habe, mich der echten (Angesicht zu Angesicht) Auseinandersetzung zu stellen?
Ja, hatte ich nicht. War blöd. Hätte ich ihr persönlich sagen sollen mit Foto von der Kleinen.
Ich habe mich der Auseinandersetzung nicht gestellt. Später dann nochmal, für 2 Stunden. Was ja nicht ausreichend sein kann.
Und dann das Beste, Du schreibst nicht nur nen Brief, sondern in dem machst Du mit ihr Schluss. Ähm, was?
Fragezeichen über Fragezeichen?
Schau mal, wir sind in einem ähnlichen Alter. Ich lerne nen Typen kennen und irgendwann wirds a bissl merkwürdig. Nachdem ich das immer wieder thematisiere, kriege ich dann irgendwann einem Brief, in dem der mir erzählt, daß er nicht nur vier Monate vor Kennenlernen Vater wurde, mir das Ganze zudem auch nicht erzählt hat und schließlich macht er mit mir Schluß, statt irgendwie mal ne Ansage zu machen, wie es jetzt weitergeht, wie er sich das vorstellt und warum er glaubt, daß man es doch noch mal versuchen sollte.
Ja, hätte ich machen sollen. Siehe oben. Ich hab den blöden Brief verfasst, weil ich Angst hatte es ihr direkt zu sagen.
Jetzt wäre ich bereit es zu tun und sie will nicht mehr (Wir haben genug geredet). Hätte hätte Fahrradkette....
Nö, Typ hat mich nicht nur belogen, sondern kommt in feinster Opferhaltung um die Ecke und macht Schluss mit mir, weil er denkt, daß mir das hilft?
Ja, ich hatte den Hintern nicht in der Hose, es ihr persönlich zu sagen. Ja, ich dachte im ersten Moment es hilft ihr, wenn ich Schluss mache.
Immerhin mochte sie mich und hätte sich mehr vorstellen können.
Und wieder ich verstehe die Geschichte nicht.
So das Ganze is jetzt über 7 (!) Monate her und Du schreibst hier, daß Du Angst hast, sie verloren zu haben.
Ich habe mich immerwieder mal gemeldet. Ohne Reaktion. Ausserdem wollte sie Bedenkzeit und ich wollte ihr die Möglichkeit lassen das mal zu verarbeiten.