Hallo zusammen.
Ich dachte ich schaffe das alleine, aber ich meine Gedanken quälen mich so sehr... Ich weiß nicht mehr weiter.
Ich habe mich vor knapp 3 Wochen von meinem Freund getrennt, wir waren genau 3 Jahre zusammen (Jahrestag am 13.3.! ). Er ist im Sommer in eine andere Stadt gezogen, es lief vorher schon nicht immer gut, aber ich habe gesagt ich akzeptiere das und wir wollen es schaffen. Geplant war, dass ich nächsten Sommer nachkomme.
Aber ich hatte innerlich schon von Anfang an die Befürchtung, dass er sich dort ein tolles neues Leben aufbaut, und mich nach und nach vergisst. Er hat immer gesagt das passiert nicht, aber... ja, es ist so gekommen.
Ich wollte immer kämpfen um uns, habe nie die Hoffnung verloren, trotz so vieler kleiner Lügen, Ausreden, Verletztungen... Er hat mich nicht unbedingt gut behandelt. Mir ging es schlecht, da ich sehr einsam war, diese Stadt wo ich war habe ich angefangen zu hassen, viele Freunde sind weggezogen und irgendwann war er der einzige nahe Kontakt für mich... Alle ein bis zwei bis... mehrere Wochen, wenn er mich besucht hat. Wir haben uns viel zu selten gesehen, hatten beide Stress in der Uni. Wir waren beide unglücklich. Aber wir haben viel darüber geredet, wollten es schaffen, wieder zueinander finden. Er hat immer gesagt er will mir beistehen in dieser schweren Zeit, mir ging es zeitweise wirklich sehr schlecht. Ich habe mich immer komplett fallen lassen können bei ihm, und er sagte er will dass es mir besser geht und er steht mir bei.
Aber es wurde nicht besser... Er wurde immer distanzierter, ich konnte kaum noch Gefühle für irgendetwas empfinden, habe aber meine tiefsten Gedanken und Gefühle mit ihm geteilt. Ich habe ihm einfach blind vertraut. Ich wusste, dass ihm der S. sehr fehlt, aber ich konnte einfach nicht, und er sagte er akteptiert das. Trotzdem hat er mich immer wieder versetzt, vertrösted. Ich habe gemerkt, er hat dort seinen Spaß, ich bin eine Last für ihn. Er war trotz allem der einzige, dem ich 100%ig vetraut habe.
Doch irgendwann war es einfach zu viel. Ich habe mehrmals versucht, Schluss zu machen, doch ich habe immer wieder eingelenkt, weil es einfach zu schmerzhaft war. Die Vorstellung, allein zu sein, ihn nicht mehr als Vetrauten zu haben, war einfach ungeheuerlich für mich. (Und ist es auch jetzt noch). Er sagte immer ich tue ihm so Leid, er könne mich nicht allein lassen, auch wenn er auch nicht mehr glücklich ist. Ich habe ihm gesagt, Mitleid ist keine Grundlage für eine Beziehung...
Irgendwann habe ich die Kraft gefunden, zu sagen, ich kann nicht mehr. Es ist aus. Ich muss noch erwähnen, dass die meiste Kommunikation leider über Emails lief, es ging eine Weile lang nicht anders.
Doch er wollte das nicht, wollte nochmal eine Woche mit mir verbringen, sagte er habe noch Hoffnung. Ich war eine Woche lang bei ihm, der erste Tag war schön, wir sind intim geworden, und ich hatte wieder Hoffnung, hatte das Gefühl, da ist noch was, wir waren uns so nah! Wenn ich jetzt daran denke, zerreißt es mich fast, denn ich weiß nun, dass er mit diesem Mund, mit seinen Händen und mit seinem ganzen Körper bereits das gleiche mit einer anderen gemacht hat!
Doch der Rest der Woche ging stetig bergab, wir waren uns fremd, sind uns aus dem Weg gegangen, es war irgendwie gezwungen.
Als er mich dann wieder versetzt hat, an dem Sonntag als ich heim musste, war ich so enttäuscht und verletzt, dass ich nicht mehr konnte. Er wollte zum Sport, hatte mir vorher nichts gesagt... obwohl er angeblich so wenig Zeit hatte und dringend ganz viel lernen muss. Ich sagte zu ihm dass ich dann fahre, mir war es zuviel. Auch, dass es das dann wahrscheinlich war und wir uns nicht mehr wieder sehen. Es war ihm erschreckend egal. Er machte einen traurigen Eindruck, hat aber nicht mal versucht irgendetwas einzuwenden. Dieser letzte Kuss, der brennt heute noch auf meiner Wange.
Ich bin unter Tränen gefahren.
Abends kam eine Abschieds-Email von ihm, er sagte es tue ihm Leid, dass er mir nicht vorher sagen konnte, dass er nicht mehr das für mich fühlt, was er einmal gefühlt hat. Dass er mir viel zu verdanken hätte, dass ich immer einen Platz in seinem Herzen hätte. Es hat mich einmal mehr zerrissen. Aber ich bin stark geblieben, habe eine Woche lang keinen Kontakt gehabt. Viel geweint, aber ich dachte es ginge bergauf. Nach einer Woche habe ich ihm einen langen Brief geschrieben, mit meiner Sicht auf die Dinge, wie ich unsere Beziehung gesehen habe, ich wollte einfach innerlich aufräumen, und alles andere (Tagebuch, Freunde, Familie) hat nicht geholfen...
Eine Woche lang hat er sich nicht gemeldet, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe ihm erzählt, dass ich eine schwere Zeit habe, dass ich jemanden vermisse, dem ich im Vetrauen alles erzählen kann. Und warum er sich nicht meldet, ob er keinen Kontakt mehr will oder ob er denkt ich will keinen. Ich wollte einfach Klarheit, wie das mit uns weitergehn soll, wie wir zueinander stehen.
Er hat auch schnell geantwortet, er wäre sehr im Stress, ich würde ihn ja kennen... Klar könnten wir Kontakt haben, warum auch nicht. Noch etwas geplänkel etc.
Ich war sehr fertig und auch im Stress und habe einige Tage nicht geantwortet, bis letzten Mittwoch. Ich bin morgens aufgewacht mit einem Gefühl der Überforderung. Ich hatte einfach das Gefühl, nicht mehr zu können, das alles nicht alleine zu schaffen... Ich habe angefangen zu zweifeln. Ist eine unglückliche Beziehung besser als keine? Habe ich etwas weggeworfen, was vielleicht noch eine Chance hatte?
Ich habe lange überlegt, aber ihm dann doch geschrieben. Ich wollte wissen, ob er nun glücklicher ist. Ob meine Entscheidung die richtige war. Damit ich endlich anfangen kann zu akzeptieren. Ich werde nie eine Antwort darauf bekommen, jedenfalls nicht von ihm. Nicht dass ich sie noch wirklich brauchen würde. Ich habe so sehr auf eine Antwort gewartet, ich wusste er ist daheim, weil er am nächsten Tag eine Klausur hat... Ich war so fertig und konnte nicht anders. Ich habe mich in seinen Email-Account eingeloggt, nur um zu sehen, ob er die Mail schon gelesen hat. Mehr wollte ich gar nicht wissen. Doch dann habe ich diese Nachrichten entdeckt...
Von einer anderen. Ich kann nicht widergeben, was geschrieben wurde, aber es war eindeutig. Schatzi, ich vermisse dich, Kussi etc...
Das ging zurück bis Anfang Februar, und es hat sich nicht so angehört, als ob das ganze wahnsinnig frisch wäre! Ich war wie in Trance, habe das ganze wieder und wieder gelesen... Nach und nach ist es in mir aufgestiegen... Wut, Verzweiflung, Unglaube...
Es hat mir wirklich die Seele zerrissen... ich bin heulend und schreiend ducrh meine Wohnung gelaufen...
Habe ihm sofort eine sehr wütende Mail geschrieben... nach ein paar Minuten noch eine... zwischendurch meiner Mutter geschrieben, 2 Freunden...
Ich konnte nicht mehr und wollte einfach nur dass es aufhört, dieser Schmerz. Mir sind Gedanken durch den Kopf geschossen, dieses Kopfkino...
Ich habe mit meiner Mama telefoniert, sie hat mich etwas beruhigt, ich bin zu meinen Eltern nach Hause gefahren. Da bin ich jetzt noch.
Aber es wird nicht besser... Diese Enttäuschung, ich fühle mich, als hätte ich eine riesige, klaffende Wunde dort, wo eigentlich Gefühle sitzen sollten.
Ich warte auf eine Antowrt von ihm... dass er wenigstens etwas dazu zu sagen hat. Aber selbst dazu scheint er zu feige zu sein. Oder es ist ihm wirklich egal. Oder er ist sogar erleichtert, dass er jetzt nicht mehr so tun muss, als würde ich ihm was bedeuten.
Und mich quälen diese ganzen Fragen... Warum? Warum hat er nicht gleich gesagt, was Sache ist. Ich wollte so oft alles beenden, er hat immer wieder eingelenkt. Er wollte, dass ich nochmal eine Woche zu ihm komme. Wozu?
Ich befürchte, dass das schon vor Weihnachten angefangen hat... Mein Gott, er war noch hier bei meinen Eltern... Hat so getan als wäre alles in bester Ordnung...
Dieses Kopfkino will einfach nicht aufhören, egal was ich mache...
Ich will dass er mir das alles erklärt, warum er mir das angetan hat. Einfach irgendwas! Er gibt es nicht zu, er dementiert es nicht.
Ich habe die Email-Adresse dieses Mädels. Ich bin so versucht, ihr zu schreiben... ob sie von mir wusste. Wenn ja, ist sie keinen Deut besser als er. Wenn nicht, weiß sie nun wenigstens von seinen Schwindeleien. Und er kommt damit nicht durch. Ich will ihm noch diese letzte Lektion erteilen... Dass Lügen und Betrügen kein Weg ist, mit dem er einfach so durchkommt.
Ich will einfach nicht glauben, dass ich ihm wirklich einfach nur egal bin... Aber diese Funkstille sagt mir genau das. Dass er nicht mal jetzt die Eier hat, dazu zu stehen was er getan hat.
Ich bin so am Ende... ich fühle mich wie ein dummes getretenes Hündchen, dass doch immer wieder zurück kommt und allen schönen Worten glaubt.
Ich habe ihm vertraut. Ich hätte ihm mein Leben anvertraut.
Wie komme ich da nur wieder raus?
Ich schreibe in 2 Wochen eine Klausur und danach meine Bachelor-Arbeit. Ich kann mich auf nichts konzentrieren... meine Gedanken kreisen nur darum... ich will dass es aufhört, dass ich loslassen kann. Dass dieser Hass verschwindet und das Verlangen, eine Nachricht von ihm zu bekommen, ein Statement. Dieses andere Mädel zu kontaktieren.
Wie soll ich das anfangen?
16.03.2012 09:50 •
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