Ich habe Ihm vertraut - er hat mich belogen & betrogen

F
Hallo zusammen.

Ich dachte ich schaffe das alleine, aber ich meine Gedanken quälen mich so sehr... Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich habe mich vor knapp 3 Wochen von meinem Freund getrennt, wir waren genau 3 Jahre zusammen (Jahrestag am 13.3.! ). Er ist im Sommer in eine andere Stadt gezogen, es lief vorher schon nicht immer gut, aber ich habe gesagt ich akzeptiere das und wir wollen es schaffen. Geplant war, dass ich nächsten Sommer nachkomme.
Aber ich hatte innerlich schon von Anfang an die Befürchtung, dass er sich dort ein tolles neues Leben aufbaut, und mich nach und nach vergisst. Er hat immer gesagt das passiert nicht, aber... ja, es ist so gekommen.

Ich wollte immer kämpfen um uns, habe nie die Hoffnung verloren, trotz so vieler kleiner Lügen, Ausreden, Verletztungen... Er hat mich nicht unbedingt gut behandelt. Mir ging es schlecht, da ich sehr einsam war, diese Stadt wo ich war habe ich angefangen zu hassen, viele Freunde sind weggezogen und irgendwann war er der einzige nahe Kontakt für mich... Alle ein bis zwei bis... mehrere Wochen, wenn er mich besucht hat. Wir haben uns viel zu selten gesehen, hatten beide Stress in der Uni. Wir waren beide unglücklich. Aber wir haben viel darüber geredet, wollten es schaffen, wieder zueinander finden. Er hat immer gesagt er will mir beistehen in dieser schweren Zeit, mir ging es zeitweise wirklich sehr schlecht. Ich habe mich immer komplett fallen lassen können bei ihm, und er sagte er will dass es mir besser geht und er steht mir bei.

Aber es wurde nicht besser... Er wurde immer distanzierter, ich konnte kaum noch Gefühle für irgendetwas empfinden, habe aber meine tiefsten Gedanken und Gefühle mit ihm geteilt. Ich habe ihm einfach blind vertraut. Ich wusste, dass ihm der S. sehr fehlt, aber ich konnte einfach nicht, und er sagte er akteptiert das. Trotzdem hat er mich immer wieder versetzt, vertrösted. Ich habe gemerkt, er hat dort seinen Spaß, ich bin eine Last für ihn. Er war trotz allem der einzige, dem ich 100%ig vetraut habe.

Doch irgendwann war es einfach zu viel. Ich habe mehrmals versucht, Schluss zu machen, doch ich habe immer wieder eingelenkt, weil es einfach zu schmerzhaft war. Die Vorstellung, allein zu sein, ihn nicht mehr als Vetrauten zu haben, war einfach ungeheuerlich für mich. (Und ist es auch jetzt noch). Er sagte immer ich tue ihm so Leid, er könne mich nicht allein lassen, auch wenn er auch nicht mehr glücklich ist. Ich habe ihm gesagt, Mitleid ist keine Grundlage für eine Beziehung...
Irgendwann habe ich die Kraft gefunden, zu sagen, ich kann nicht mehr. Es ist aus. Ich muss noch erwähnen, dass die meiste Kommunikation leider über Emails lief, es ging eine Weile lang nicht anders.
Doch er wollte das nicht, wollte nochmal eine Woche mit mir verbringen, sagte er habe noch Hoffnung. Ich war eine Woche lang bei ihm, der erste Tag war schön, wir sind intim geworden, und ich hatte wieder Hoffnung, hatte das Gefühl, da ist noch was, wir waren uns so nah! Wenn ich jetzt daran denke, zerreißt es mich fast, denn ich weiß nun, dass er mit diesem Mund, mit seinen Händen und mit seinem ganzen Körper bereits das gleiche mit einer anderen gemacht hat!

Doch der Rest der Woche ging stetig bergab, wir waren uns fremd, sind uns aus dem Weg gegangen, es war irgendwie gezwungen.
Als er mich dann wieder versetzt hat, an dem Sonntag als ich heim musste, war ich so enttäuscht und verletzt, dass ich nicht mehr konnte. Er wollte zum Sport, hatte mir vorher nichts gesagt... obwohl er angeblich so wenig Zeit hatte und dringend ganz viel lernen muss. Ich sagte zu ihm dass ich dann fahre, mir war es zuviel. Auch, dass es das dann wahrscheinlich war und wir uns nicht mehr wieder sehen. Es war ihm erschreckend egal. Er machte einen traurigen Eindruck, hat aber nicht mal versucht irgendetwas einzuwenden. Dieser letzte Kuss, der brennt heute noch auf meiner Wange.
Ich bin unter Tränen gefahren.

Abends kam eine Abschieds-Email von ihm, er sagte es tue ihm Leid, dass er mir nicht vorher sagen konnte, dass er nicht mehr das für mich fühlt, was er einmal gefühlt hat. Dass er mir viel zu verdanken hätte, dass ich immer einen Platz in seinem Herzen hätte. Es hat mich einmal mehr zerrissen. Aber ich bin stark geblieben, habe eine Woche lang keinen Kontakt gehabt. Viel geweint, aber ich dachte es ginge bergauf. Nach einer Woche habe ich ihm einen langen Brief geschrieben, mit meiner Sicht auf die Dinge, wie ich unsere Beziehung gesehen habe, ich wollte einfach innerlich aufräumen, und alles andere (Tagebuch, Freunde, Familie) hat nicht geholfen...
Eine Woche lang hat er sich nicht gemeldet, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe ihm erzählt, dass ich eine schwere Zeit habe, dass ich jemanden vermisse, dem ich im Vetrauen alles erzählen kann. Und warum er sich nicht meldet, ob er keinen Kontakt mehr will oder ob er denkt ich will keinen. Ich wollte einfach Klarheit, wie das mit uns weitergehn soll, wie wir zueinander stehen.
Er hat auch schnell geantwortet, er wäre sehr im Stress, ich würde ihn ja kennen... Klar könnten wir Kontakt haben, warum auch nicht. Noch etwas geplänkel etc.

Ich war sehr fertig und auch im Stress und habe einige Tage nicht geantwortet, bis letzten Mittwoch. Ich bin morgens aufgewacht mit einem Gefühl der Überforderung. Ich hatte einfach das Gefühl, nicht mehr zu können, das alles nicht alleine zu schaffen... Ich habe angefangen zu zweifeln. Ist eine unglückliche Beziehung besser als keine? Habe ich etwas weggeworfen, was vielleicht noch eine Chance hatte?

Ich habe lange überlegt, aber ihm dann doch geschrieben. Ich wollte wissen, ob er nun glücklicher ist. Ob meine Entscheidung die richtige war. Damit ich endlich anfangen kann zu akzeptieren. Ich werde nie eine Antwort darauf bekommen, jedenfalls nicht von ihm. Nicht dass ich sie noch wirklich brauchen würde. Ich habe so sehr auf eine Antwort gewartet, ich wusste er ist daheim, weil er am nächsten Tag eine Klausur hat... Ich war so fertig und konnte nicht anders. Ich habe mich in seinen Email-Account eingeloggt, nur um zu sehen, ob er die Mail schon gelesen hat. Mehr wollte ich gar nicht wissen. Doch dann habe ich diese Nachrichten entdeckt...

Von einer anderen. Ich kann nicht widergeben, was geschrieben wurde, aber es war eindeutig. Schatzi, ich vermisse dich, Kussi etc...
Das ging zurück bis Anfang Februar, und es hat sich nicht so angehört, als ob das ganze wahnsinnig frisch wäre! Ich war wie in Trance, habe das ganze wieder und wieder gelesen... Nach und nach ist es in mir aufgestiegen... Wut, Verzweiflung, Unglaube...
Es hat mir wirklich die Seele zerrissen... ich bin heulend und schreiend ducrh meine Wohnung gelaufen...
Habe ihm sofort eine sehr wütende Mail geschrieben... nach ein paar Minuten noch eine... zwischendurch meiner Mutter geschrieben, 2 Freunden...
Ich konnte nicht mehr und wollte einfach nur dass es aufhört, dieser Schmerz. Mir sind Gedanken durch den Kopf geschossen, dieses Kopfkino...

Ich habe mit meiner Mama telefoniert, sie hat mich etwas beruhigt, ich bin zu meinen Eltern nach Hause gefahren. Da bin ich jetzt noch.
Aber es wird nicht besser... Diese Enttäuschung, ich fühle mich, als hätte ich eine riesige, klaffende Wunde dort, wo eigentlich Gefühle sitzen sollten.

Ich warte auf eine Antowrt von ihm... dass er wenigstens etwas dazu zu sagen hat. Aber selbst dazu scheint er zu feige zu sein. Oder es ist ihm wirklich egal. Oder er ist sogar erleichtert, dass er jetzt nicht mehr so tun muss, als würde ich ihm was bedeuten.

Und mich quälen diese ganzen Fragen... Warum? Warum hat er nicht gleich gesagt, was Sache ist. Ich wollte so oft alles beenden, er hat immer wieder eingelenkt. Er wollte, dass ich nochmal eine Woche zu ihm komme. Wozu?
Ich befürchte, dass das schon vor Weihnachten angefangen hat... Mein Gott, er war noch hier bei meinen Eltern... Hat so getan als wäre alles in bester Ordnung...

Dieses Kopfkino will einfach nicht aufhören, egal was ich mache...
Ich will dass er mir das alles erklärt, warum er mir das angetan hat. Einfach irgendwas! Er gibt es nicht zu, er dementiert es nicht.

Ich habe die Email-Adresse dieses Mädels. Ich bin so versucht, ihr zu schreiben... ob sie von mir wusste. Wenn ja, ist sie keinen Deut besser als er. Wenn nicht, weiß sie nun wenigstens von seinen Schwindeleien. Und er kommt damit nicht durch. Ich will ihm noch diese letzte Lektion erteilen... Dass Lügen und Betrügen kein Weg ist, mit dem er einfach so durchkommt.

Ich will einfach nicht glauben, dass ich ihm wirklich einfach nur egal bin... Aber diese Funkstille sagt mir genau das. Dass er nicht mal jetzt die Eier hat, dazu zu stehen was er getan hat.

Ich bin so am Ende... ich fühle mich wie ein dummes getretenes Hündchen, dass doch immer wieder zurück kommt und allen schönen Worten glaubt.
Ich habe ihm vertraut. Ich hätte ihm mein Leben anvertraut.

Wie komme ich da nur wieder raus?
Ich schreibe in 2 Wochen eine Klausur und danach meine Bachelor-Arbeit. Ich kann mich auf nichts konzentrieren... meine Gedanken kreisen nur darum... ich will dass es aufhört, dass ich loslassen kann. Dass dieser Hass verschwindet und das Verlangen, eine Nachricht von ihm zu bekommen, ein Statement. Dieses andere Mädel zu kontaktieren.
Wie soll ich das anfangen?

16.03.2012 09:50 • #1


sanne
Hallo,

bezüglich deines Satzes:

Wenn ich jetzt daran denke, zerreißt es mich fast, denn ich weiß nun, dass er mit diesem Mund, mit seinen Händen und mit seinem ganzen Körper bereits das gleiche mit einer anderen gemacht hat!

lese dir bitte mal das durch:

https://www.trennungsschmerzen.de/der-sp ... html#16658

16.03.2012 11:59 • #2


A


Ich habe Ihm vertraut - er hat mich belogen & betrogen

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F
Danke für deinen Beitrag...
Es ist wahr, was dort steht, aber ich kann es nicht auf mich übertragen.
Auch ich hatte schon andere Männer, und ich hatte auch nie ein Problem damit, dass ich natürlich nicht die Erste für ihn war. Ich habe auch damit gerechnet, dass er nach Beziehungsende recht schnell wieder etwas findet, sei es nur körperlich oder auch dass sich daraus etwas Ernsteres entwickelt. Ich weiß ja wie er tickt. Das hätte ich verkraften können.

Was mir so wehtut, ist die Zeitgleichheit! Diese Lüge, die dahinter stand. Dass einfach diese letzte Vertrautheit, die wir hatten, vergiftet war von dieser anderen Frau, die sich (bewusst oder unbewusst) dazwischengeschoben hat. Meine Angst, er könnte an sie gedacht haben. Was vor mir war oder nach mir ist, davon rede ich nicht. Aber innerhalb dieses nur wir, das wir zu diesem Zeitpunkt für mich noch hatten, das ist einfach zerstört. Das macht jede Erinnerung kaputt.

Dann kommt dazu, dass er mehr von mir wusste als irgendein anderer Mensch auf diesem Planeten. Wenn er uns dieses körperliche Wir gestohlen hat, was ist mit dem geistigen Wir? Ehrt er es? Respektiert er es? Oder saß er da, mit dieser Neuen, ist sie zu seiner Vertrauten geworden, hat er meine Gefühle breitgetreten vor ihr?
Ich hätte so gerne eine Klärung. Ich weiß nicht wie lange das schon ging, wie nah die Beiden sich stehen. War am Ende sogar ich nur noch das dritte Rad am Wagen? Alles was wir hatten wird wertlos vor dieser Ungewissheit.

16.03.2012 12:48 • #3


F
Ich habe gerade folgende Email getippt als Antwort auf seine großzügige Antwort, er habe das weiterlaufenlassen, weil er mich mag. Dass er mich aber nicht mehr lieben konnte, weil ich praktisch unausstehlich und langweilig geworden wäre. (Sinngemäß)
Soll ich sie abschicken? Ich kann diesen Vorwurf, ich hätte ihm keine Wahl gelassen als mich zu betrügen und zu belügen, und er wollte mir noch einen Gefallen damit tun, einfach nicht so stehen lassen...

Soll ich?

Du hast mich betrogen und belogen weil du mich magst? Du denkst ernsthaft, du hast mir einen Gefallen getan?!?
Du hast mir falsche Hoffnungen gemacht im vollen Bewusstsein, dass es für uns keine Zukunft mehr gibt. Wie hätte mir das helfen sollen?
Hast du wirklich geglaubt, du kommst damit durch? Lügen kommen immer ans Licht... vielleicht nicht sofort, vielleicht nicht alle, aber genug, um Vertrauen zu zerstören. Und die, die in dir bleiben zermürben dich irgendwann von alleine. Ich bin jetzt vielleicht noch der getretene Hund, aber ich habe zumindest ein reines Gewissen.
Weißt du, ich war damals in der gleichen Situation, ich habe mich in dich verliebt, obwohl ich noch in einer Beziehung war. Du weißt wie hart das für mich war, aber ich habe mich entschieden. Das Gleiche hätte ich von dir erwartet.
Was du mit mir gemacht hast, war schlichtweg unfair, schwach und bequem. Du hast mich so lange leiden lassen, bis ich zu zerstört war um es noch auszuhalten und selbst gegangen bin. Das hast DU mit mir gemacht!
Kein großer Aufwand für dich, kein schlechtes Gewissen, denn ich hab ja schließlich Schluss gemacht...
Es hätte Größe gezeigt und Verantwortung, ehrlich zu sein. Aber du hast offenbar gehofft, dass sich alles einfach in Luft auflöst, wenn du es nur lange genug ignorierst.

Ich habe dich auch nicht mehr so geliebt wie einmal, aber das ist keine Rechtfertigung dafür, fremdzugehen und das dann noch vertuschen zu wollen.
Das ist einfach arm.
Du hast mir immernoch keine einzige Frage wirklich beantwortet. Aber das wirst du nie, weil du nicht zuhörst.

Woher soll ich nun wissen, ob deine Worte an Sylvester noch echt waren... im November... oder jemals? Wenn du mir sagen würdest, was war, könnte ich es verarbeiten, so sorgst du nur dafür, dass ALLE Erinnerungen für mich eine Lüge sind.

Ich werde mein Leben leben, und ich werde glücklich sein.
Du hast es nicht verdient, dass ich mich noch mehr fertig mache wegen dir.
Dein Leben wollte ich mir übrigens auch nicht aufdrängen lassen, denn es ist zwar schön aufregend mit viel Hektik und Adrenalin, aber ohne jeden Inhalt. Du trittst auf der Stelle, trotz deiner 1000 schönen Pläne.
Du hast mich zu diesem Menschen gemacht, der ich jetzt bin, das sehe ich so langsam ein. Du hast mich anders kennen gelernt und weißt, dass ich nicht so leben möchte.
Ich war überfordert, hätte deine Unterstützung gebraucht, die du mir zwar immer wieder versprochen, aber mich statt dessen weiter in diesen Strudel gedrückt hast.

Und jetzt gibst du mir noch die Schuld für deine Schwäche?
Trotz der ganzen Demütigungen war ich noch die Starke und habe einen Schlussstrich gezogen. Du suchst dir den bequemsten Weg, mit möglichst wenig Stress für dich, egal was das für andere bedeutet.
Du wirst sehen wie weit du damit kommst.
Und was ich muss oder nicht muss, lasse ich mir von dir nicht mehr sagen.

Ich finde es wirklich schrecklich dass du es so hast enden lassen.
Du hättest wenigstens unsere schönen Momente und Erinnerungen in Ehren halten können... nun ist alles vergiftet und überschattet von deinem Betrügen.

Aber... Bitte, du bist frei.
Nein... ich bin endlich frei von deinem Giftstachel.


Ein letzter Satz noch. Wenn deine Neue von uns weiß, hoffe ich sie weiß nicht zu viel. Sei wenigstens meiner Seele treu.
Und wenn sie es nicht weiß, sag es ihr. Bau nicht noch eine Beziehung auf Lügen auf. Sie wird es so oder so erfahren.
Hab ich schließlich auch.

17.03.2012 00:23 • #4


A
Zitat von Fragaria:
Weißt du, ich war damals in der gleichen Situation, ich habe mich in dich verliebt, obwohl ich noch in einer Beziehung war. Du weißt wie hart das für mich war, aber ich habe mich entschieden. Das Gleiche hätte ich von dir erwartet.


hallo fragaria

wir ernten immer das, was wir säen - das ist jetzt wieder auf dich zurückgefallen. jetzt stehst du nur auf der anderen seite.

deinen worten nach hat er sich schon länger von dir sistanziert und du dich auch von ihm. hast dich trotzdem an ihn geklammert - weil dir ein vertrauter fehlt. für mich hört sich das nicht nach liebe an, was du hier schreibst, mehr nach verletztem ego.

es ist vorbei, gönne ihm sein glück, versuche langsam abschied zu nehmen, verarbeite die trennung langsam, baue dir ein neues leben auf, treffe dich mit freunden, suche dir hobbys, mache sport, dann bist du bald darüber hinweg!

17.03.2012 00:59 • #5


M
Liebe Fragaria,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Aber bitte schreib ihm oder ihr keine mail. Wenn Du Dich wieder etwas besser fühlst wirst Du Dich sonst nur über Dich selbst ärgern. Ändern wird diese Mail auch nichts.

Dann schreib lieber hier oder ruf Deine Mutter an, egal um welche Uhrzeit. Das kenne ich auch aus Erfahrung und bin heute noch froh, dass mein Sohn mich angerufen hat und nicht sonst was gemacht hat.

Weisst Du, ich bin auch belogen worden und es tut immer noch so weh, ich kann nicht gut loslassen. Habe die schönen Momente im Kopf usw. Jetzt ist es allerdings an der Zeit, dass ich den Kopf hebe und meinen Stolz und mein Selbstwertgefühl wieder finde.

Das wünsche ich Dir auch und das Du jemanden findest, der Dich verdient hat und Dich glücklich macht!

17.03.2012 01:01 • #6


F
Zitat von Alena-52:

wir ernten immer das, was wir säen - das ist jetzt wieder auf dich zurückgefallen. jetzt stehst du nur auf der anderen seite.

deinen worten nach hat er sich schon länger von dir sistanziert und du dich auch von ihm. hast dich trotzdem an ihn geklammert - weil dir ein vertrauter fehlt. für mich hört sich das nicht nach liebe an, was du hier schreibst, mehr nach verletztem ego.


Du hast zum Teil Recht, Alena. Es war keine echte Liebe mehr, auch von meiner Seite aus nicht mehr. Aber es war noch Respekt da, Vertrauen. Wenn er sich neu verliebt hat in dieser Situation - das hätte auch wehgetan, aber ich hätte es schlussendlich doch verstehen und verarbeiten können. Wie gesagt, ich habe mich auch damals in einer unglücklichen Beziehung in jemand anderen (ihn) verliebt. Nur habe ich sofort (!) meinem damaligen Freund gesagt dass ich nicht mehr will.
Er aber konnte nicht den Mut aufbringen, es mir zu sagen. Er hat das weiterlaufenlassen und mich so nicht für eine andere verlassen, sondern mich betrogen, und will mir nun noch weis machen, er hätte mir damit nur Gutes tun wollen. Denkst du wirklich, das ist das Gleiche? Dass ich es nicht besser verdient habe?

Du hast aber auch damit Recht, dass ich mich abhängig gemacht habe. Ich weiß das jetzt, und ich versuche davon los zu kommen. In den ersten 2 Wochen nach der Trennung, als ich noch nichts von der anderen Frau wusste, habe ich mich zeitweise schon richtig erleichtert gefühlt, dass ich nun wieder für mich allein verantwortlich bin. In anderen Momenten hat es mich aber fast erdrückt, meine Sorgen niemanden in dieser Form mitteilen zu können.
Vielleicht habe ich ihn auch als Sorgentante missbraucht, was er dann als meckern und jammern empfunden hat. Ja, am Scheitern unserer Beziehung waren wir beide beteiligt. Aber muss ich wirklich auch noch die Schuld für seinen Betrug und die folgenden Lügereien auf mich nehmen?


Mucki, danke für deine Worte. Man denkt ja immer man leidet am allerschlimmsten. Aber es passiert ständig und überall...

Ich würde ihm einfach zu gerne noch sagen, dass er mich wirklich hintergangen hat, dass sein Verhalten eben NICHT in Ordnung war... Er rechtfertigt sich und redet sich aus seiner Verantwortung... Ich weiß dass es nichts mehr ändert, aber ihn jetzt ziehen zu lassen in dem Glauben, er würde so mit allem durchkommen... das widerstrebt mir so sehr. Er wohnt jetzt wo ganz anders und wir werden uns vermutlich auch nicht zufällig irgendwo treffen... ich will nicht, dass er mich so schwach und abhängig in Erinnerung behält. Ich will dass er weiß, dass ich langsam begreife, dass ich ihn nicht brauche, eben alles, was ich oben geschrieben habe...

17.03.2012 01:24 • #7


A
Zitat von Fragaria:
Wenn er sich neu verliebt hat in dieser Situation - das hätte auch wehgetan, aber ich hätte es schlussendlich doch verstehen und verarbeiten können.
Er aber konnte nicht den Mut aufbringen, es mir zu sagen. Er hat das weiterlaufenlassen und mich so nicht für eine andere verlassen, sondern mich betrogen, und will mir nun noch weis machen, er hätte mir damit nur Gutes tun wollen. Denkst du wirklich, das ist das Gleiche? Dass ich es nicht besser verdient habe?


klar, fragaria

fair war das nicht von ihm, ich habe das so verstanden, dass er mit gutes tun es so meinte, dass er dir nicht weh tun wollte weil er spürte wie sehr du von ihm abhängig bist - was dein wohlgefühl betrifft. er war sich sicherlich klar, wie du darauf reagieren würdest - hat das natürlich mit seinem verhalten noch schlimmer gemacht.

leider passiert es oft gerade dann, wenn wir ausfalschen gefühlen an einer beziehung festhalten, die in der ursprünglichen form schon lange keine mehr ist.
rechtzeitig die notbremse zu ziehen kann uns all das ersparen.

17.03.2012 01:37 • #8


F
Alena, man merkt dass du weißt wovon du sprichst.

Wir hätten viel früher nie Notbremse ziehen sollen. Aber zuerst haben wir beide uns aneinander festgeklammert (O-Ton Er: Wir haben doch nur uns), und als er dann weggezogen ist und wieder glücklich geworden ist, stand ich da mit meinem Unglück und dem Ich habe doch nur dich. (Was eigentlich nicht stimmt, wir haben uns nur immer eingeredet, dass wir zwei einzigartig sind und alle anderen irgendwie Looser). Wir haben (oder ich habe?) unsere ewige Krise nur auf die sehr ungünstigen äußeren Umstände geschoben, schließlich waren wir doch einmal so glücklich miteinander... Und es gab sie immer wieder, die tiefen, innigen, glücklichen Momente, in denen alles wieder voller Hoffnung war. Trotzdem... es war keine gute Beziehung mehr.

Ich merke jetzt schon, dass mir dieses Forum gut tun wird. Dank euch.

Was ich noch erwähnen möchte... ich rede hier immer von meinem Unglück, schlechten Umständen usw... Ich glaube ich litt oder leide unter Depressionen, habe mich immer wieder selbst beobachtet und Symptome entdeckt... Auch mein Vater hatte sie, ich habe mich immer wieder in ihm erkannt und auch diverse Internet-Test sprachen eine eindeutige Sprache. Ich war immer wieder kurz davor, ein Gespräch mit einem Psychologen zu suchen, habe mich aber immer davor gedrückt... Meine Eltern sollten sich keine Sorgen oder gar Vorwürfe machen, mein Freund hat mir eine Krankheit ausgeredet, ich müsse mich nur zusammenreißen und mein Leben in die Hand nehmen... Es war teilweise sehr schlimm, teilweise besser, aber ich denke ich hätte den Mut haben sollen mich untersuchen zu lassen. Vielleicht finde ich nun endlich den Mut dazu.

17.03.2012 01:54 • #9


A
ja, fragaria

ich kenne all das auch, auch depressionen, war damit aufgewachsen.
gut möglich, das du dispositoniert bist durch deinen vater.

möglicherweise hast du altes aufzuarbeiten. der hausarzt könnte deine erste anlaufstelle sein, erstmal abklären, was es genau ist.
dann kann er dir eine überweisung geben.

es ist schwer jetzt die trennung zu verarbeiten und wenn du irgendwann wirklich eine beziehung führen möchtest, die auch freiheiten läßt, dann wäre therapie eine gute möglichkeit dich von altem zu befreien.

17.03.2012 02:05 • #10


F
Guten Morgen...

ja ich denke das sollte ich nun wirklich tun. Wenn nichts ist - um so besser...
Wir haben in der Uni eine psychologische Beratungsstelle, das wird wohl mein erster Anlaufspunkt sein. Zu unserem Hausarzt hier in meinem Heimatort könnte ich glaube ich nicht gehen... der kennt mich seit Geburt an und ist trotzdem irgendwie ein Fremder...

Ich konnte es doch nicht lassen. Ich habe heute morgen noch eine letzte Mail geschrieben. Aber nicht die von oben. Ich habe heute Nacht noch lange nachgedacht und es ist mir nicht schwergefallen, dein hier Geschriebenes zu akzeptieren, denn eigentlich wusste ich das schon. Bis man es wirklich versteht braucht man dann aber manchmal doch noch einen Stoß von außen.

Die riesige Enttäuschung bleibt, dieser Vertrauensbruch. Aber ich kann unsere Entwicklug etwas klarer sehen und fühle mich nicht mehr so ausgeliefert. Wovor ich aber nach wie vor Angst habe, ist, dass er diese ganzen tiefen Gefühle, die ich nur ihm mitgeteilt habe, meine Ängste und Sorgen, dass er die irgendwie ausplaudert. Dass er leichtfertig oder gar schlecht über mich redet... Das ist sicher auch eine Sache des geringen Selbstwertgefühls, das ich gerade habe... Dort kann ich mich nichtmal verteidigen. Eigentlich sollte es mir gerade deshalb egal sein, ist es aber nicht.

Ab jetzt gilt für mich die Kontaktsperre. Diese letzten Worte musste ich noch loswerden, einen Abschluss finden und formulieren. Ich hoffe und denke auch er antwortet nicht mehr, und wenn, werde ich ihm sagen dass er das nicht mehr tun soll.

Ich muss jetzt versuchen, das alles so lange zuverdrängen, bis ich meine letzte Klausur geschafft habe. Der Zeitpunkt gerade könnte nicht schlechter sein. Aber auch wenn ich gerstern noch dachte... Altlasten, nee sowas hab ich nicht... ich habe mich doch immer einigermaßen im Guten von meinen Freunden getrennt bisher und auch danach noch freundschaftlichen Kontakt mit allen gehabt... Wahrscheinlich hast du Recht. Irgendwelche Spuren sind geblieben. Ich denke nämlich oft an diese Beziehungen zurück und habe dabei manchmal das Gefühl, dass da noch irgendwas ist, wie ein Splitter...

Was so eine nachdenkliche Nacht zum Vorschein bringen kann...

17.03.2012 10:27 • #11


F
Ach man...
es tut immer noch so weh. Mittlerweile weine ich nicht mehr den ganzen Tag, aber nun ist da so ein stumpfer, drückender Schmerz in mir drin. Auch bin ich nicht mehr so wütend, aber immer noch fassungslos und ich bekomme dieses furchtbare Kopfkino nicht ausgeschaltet... Immer sehe ich ihn vor mir, die glücklichen Momente, in denen wir uns wirklich noch aufrichtig geliebt haben, kommen mir in den Kopf, und im nächsten Moment muss ich wieder an diese Demütigung denken, dass ich mich ihm seelisch so ausgeliefert habem während er schon gar nicht mehr bei mir war... Nur noch leere Worte und Beteuerungen, während er mit dieser anderen schon...
Eben habe ich mein Auto geputzt, und versucht, 3 Jahre Erinnerungen an unsere gemeinsamen Urlaube wegzuputzen. Ich habe noch Sachen von ihm gefunden, von denen ich nicht weiß was ich damit machen soll...
Jede Ecke erinnert mich an Vergangenes, mir graut es schon davor, heute Abend wieder in meine Wohnung fahren zu müssen...
Was soll ich nur mit diesen Dingen tun... die kleine Quietscheente, die er mir geschenkt hat. Die hat eine besondere Bedeutung, eine Erinnerung an eine gemeinsame Erfahrung und auch ein Trost, aber er hat sie mir geschenkt in der Zeit, von der ich gar nicht weiß, ob er da nicht schon die andere hatte. Es ist wahrscheinlich. Genauso wie das Armband, das ich zu Weihnachten bekommen habe... Was soll ich nur damit machen?

Ich fange jetzt erst an zu begreifen, dass es wirklich vorbei ist, dass ich alle meine Hoffnungen begraben muss... Die Hoffnungen, von denen er beteurt hat er habe sie auch, obwohl er schon längst woanders war in seinem Kopf und mit seinen Gefühlen.

Ich bin wie gelähmt, es ist so schönes Frühlingswetter, aber ich kann es nicht genießen, alles lässt mich an den Frühling vor 3 Jahren denken, der der schönste meines bisherigen Lebens war.

Wie kann ich nur loslassen? Als ich dachte, wir hätten eine normale Trennung hinter uns, ging es mir auch nicht gut, aber nicht so miserabel. Jetzt fühle ich mich wie innerlich tot. Alle sagen mir, er hat mich nicht verdient, dieses Schwein etc... aber doch ist er derjenige, der nun glücklich ist in den Armen einer Frau, der das Wetter mit Sicherheit nutzt und genießt, der mich vergessen kann... und ich leide so sehr... ich versuche nicht so zu denken, aber ich kann es nicht abstellen...

Dabei will ich nur, dass es endlich aufhört, weh zu tun... ich habe soviele Dinge zu erledigen, muss lernen, Dinge regeln und vorbereiten... aber ich lasse einen Tag nach dem anderen ungenutzt verstreichen, kann nicht mehr vernünftig essen, schlafe viel zu viel und träume dabei nur von ihm.

Was kann ich nur tun, dass ich wieder Kraft schöpfe, um mein Leben weiter zu leben?

19.03.2012 16:53 • #12


Nani
Hallo fragaria,

Fühl sich gedrückt! Du hast in deinem letzten Beitrag ziemlich gut beschrieben wie es mir gerade geht...das endgültige ist so schwer zu akzeptieren..habe mich auch monatelang hinhalten lassen bis ich es vor 2 Tagen beendet habe. Er hat mich nur warmgehalten, bin mir ziemlich sicher, dass eine andere im Spiel ist und er deshalb bei den letzten treffen meine nähe nicht ertragen konnte..weiß auch noch nicht wie es nun weitergehen soll. Hoffe nur es geht irgendwann bergauf

23.03.2012 18:55 • #13


F
Ach Mensch, es ist echt traurig, wie oft sowas passiert...

Bei mir geht es momentan bergauf und bergab... mein größten Problem ist gerade, dass ich mich auf eine Klausur vorbereiten muss, aber mich überhaupt nicht konzentrieren kann, dieses Rumsitzen macht alles noch viel schlimmer.

Heute war ich ne Weile im Park, habe in der Sonne gesessen, ein Buch gelesen und das Leben um mich rum beaobachtet. Da kommt man wenigstens mal auf andere Gedanken...

Was mich auch ziemlich fertig macht, ist, dass ich hier kaum noch Bekannte habe, mit denen ich spontan mal was machen könnte... ich fühl mich gerade, als würde das Leben an mir vorbei leben...

Aber es wird wieder besser, wir dürfen nur nicht den Kopf in den Sand stecken...
Bei dir sind es erst 2 Tage, du hattest ja noch gar keine Zeit, irgendetwas zu verarbeiten... Gib dir Zeit.

Wir schaffen das irgendwie!

23.03.2012 19:47 • #14


Nani
Hallo fragaria,

ja aber schlaeft schon seit dem 1.1. Wieder bei seinen Eltern anstatt in unserer gemeinsamen Wohnung. Ich hätte schon so viel weiter sein können, hätte ich mich nicht so lang hinhalten lassen. Ich ärgere mich auch über meine Naivität..

dann ständig dieses kopfkino und die schlaflosen Nächte. muss ständig an unsere schönen Momente und urlaube denken. Das alles wird nie wieder passieren, wie gesagt tut dieses endgültige so weh. Ich probiere es zu akzeptieren aber es ist unglaublich schwer.

Habe mich in der Beziehung leider auch zu sehr auf ihn verlassen anstatt Freundschaften zu pflegen. Bin wegen ihm nach München gezogen und kenne leider nicht so viele Leute hier. wuerde gern mehr raus und mich ablenken, mit anderen Menschen zusammensein. finde die Einsamkeit sehr schwer zu ertragen, besonders bei dem schoenen Wetter...

24.03.2012 12:53 • #15


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