Ich habe Angst - Geschlechtskrankheiten

Zitat von Unterwegs:

Nichts gegen dich, aber was soll das denn für ein Rat sein?

Ja also ich habe ihre Geschichte von Anfang an mit verfolgt, und sie hat außer ihren kranken pflegebedürftigen Eltern NIEMANDEN mehr, der ihr bei der Pflege der Eltern oder bei sonstigen Angelegenheiten hilft bzw. zur Seite steht. Deshalb WAR/IST sie ja so fixiert auf ihren Ex.
Deshalb bin ich der Meinung, dass sie sich schnellstmöglich einen Ersatz (für ihn) suchen muss.
Zumal ich zeitweise den Eindruck hatte, dass sie mit der Pflege ihrer Eltern überfordert ist. Da Partnersuche sehr schwierig und mitunter vor allem langwierig ist, muss sie frühzeitig damit anfangen! Alternativ könnte sie sich natürlich auch (gute) Freunde suchen, aber die findet man auch nicht von heute auf morgen. -Auch da müsste sie jetzt schon mit der Suche anfangen.
Oder noch anders.: Sie braucht ein Netzwerk! (was sie leider nicht hat )

Zitat von Erdbeere1313:

Ich weiß nicht was ich mir erwarte, ich habe einfach ANgst. Ich fasse diese Skruppellosigkeit nicht, in dieser Situation. Angst mich angesteckt zu haben.

Ich kann Dir nur sagen: Angst ist immer der schlechteste Ratgeber (falls man das so bezeichnen will).
Wenn Du hohe Entzündungswerte hattest und starke Schmerzen, so deutet das eher auf eine Blasen-Harnleiter-Entzündung hin. Sehr unangenehm, aber zumindest in jüngeren und vitalen Jahren ungefährlich. (Viel trinken halt, am besten Goldruten- oder Brennnesseltee oder beides vermischt).
Auch Geschlechtskrankheiten sind, wie schon jemand geschrieben hat, gut behandelbar, und die Wahrscheinlichkeit sich mit HIV anzustecken, ist zum Glück ja sehr gering.

Ich habe, ehrlich gesagt, eher den Eindruck, Du gießt auch noch Öl in Deine Grundängstlichkeit und machst Dir damit selber das Leben schwer.
Das mag Deiner belastenden Lebenssituation geschuldet sein - aber jedenfalls würde ich als Allererstes etwas gegen die Ängstlichkeit tun. Denn Angst, woher sie auch kommt, zerfrisst die Seele. Und wer generll ängstlich, findet immer Angstgründe.

Zitat von whynot60:

Ich kann Dir nur sagen: Angst ist immer der schlechteste Ratgeber (falls man das so bezeichnen will). Wenn Du hohe Entzündungswerte hattest und starke Schmerzen, so deutet das eher auf eine Blasen-Harnleiter-Entzündung hin. Sehr unangenehm, aber zumindest in jüngeren und vitalen Jahren ungefährlich. (Viel trinken ...

@Erdbeere1313 ich sehe es auch ähnlich ..... Du kannst Dich auch in Deine Angst hineinsteigern ..... tut aber nicht not ...
Ein Arztbesuch und alles ist geklärt .. Kostet nichts und tut auch nicht weh.

Entspann Dich ...
Liebe Grüße

Ja, Angst ist sicher die gewichtigste Lebenshemmung, und ich habe im Laufe meines Lebens Menschen kennengelernt, die sich tatsächlich vor lauter Angst nicht einmal mehr aus der Wohnung getraut haben.
Und solchen Zuständen muss man, meine ich, entschlossen entgegentreten, sonst sitzt die Angst irgendwann auf dem Thron und beherrscht einen wie ihren Leibeignen.
Und das sollte man keinesfalls zulassen.

Zitat von whynot60:

Ja, Angst ist sicher die gewichtigste Lebenshemmung, und ich habe im Laufe meines Lebens Menschen kennengelernt, die sich tatsächlich vor lauter Angst nicht einmal mehr aus der Wohnung getraut haben. Und solchen Zuständen muss man, meine ich, entschlossen entgegentreten, sonst sitzt die Angst irgendwann auf dem ...

stimmt
ich habe auch viel Angst vor vielem ..... hält mich aber nicht ab , Dinge zu tun, über die ich mich freue ..

Zitat von whynot60:

Angst irgendwann auf dem Thron und beherrscht einen wie ihren Leibeignen.
Und das sollte man keinesfalls zulassen.

Volle Zustimmung.
Doch es ist ein mächtiger Herrscher mit vielen Gesichtern.
Meiner Höhenangst z.B. kann ich sehr rational und entschlossen immer wieder begegnen. Da betreibe ich Expositionstherapie.mit mir selbst und gehe immer wieder in die Situationen rein.
Meiner Verlustangst....ähm...eher nicht so, das ist für mich viel diffuser und schwerer greifbar. und sowas, was dich nachts von unter dem Bett an den *beep* Füßen packt, ist viel schwerer beizukommen, weil die Angst vor der Angst einen zusätzlich blockiert.
Man WEISS, um in dem Beispiel zu bleiben, dass da nichts unter dem Bett ist. Aber wenn doch ... Die Angst die man dann hätte.... Da packt man die *beep* Füße doch vorishctshalber in eine Decke.

Ich habe auch einige Ängste, auch phobische ....

Wie gehst du damit um?

Zitat von Florentine:

Meiner Höhenangst z.B. kann ich sehr rational und entschlossen immer wieder begegnen. Da betreibe ich Expositionstherapie.mit mir selbst und gehe immer wieder in die Situationen rein.

Also ich kann Dir dazu sagen: In jungen Jahren, um die 20, war ich todkrank und lag monatelang im KH, mehr schon drüben als hüben. Und hinterher wollte mich auch die Angst packen und beherrschen. So krass, dass ich echt nicht mehr aus dem Haus konnte, ohne zu meinen, jetzt und jetzt umzukommen.
Nur war ich davor, von klein auf, ein absoluter Naturmensch, schon als Kind echt angstlos, und wenn ich die Hügel und Berge gesehen habe, wo ich früher immer unterwegs war und herumgekrochen bin, war das wie eine Vernichtung (also dort nicht mehr hinzukommen).
Und so bin ich Woche für Woche immer ein Stückchen weiter gegangen, und wenn es 100 Meter waren. Und daran kann man sich aufbauen, weil man eben erlebt, es geht auch wieder zurück in ein angstfreies Leben.
Und nun, nach mehr als 40 Jahren, kann ich sagen, ich habe vor gar nichts mehr Angst. Komme, was wolle.
Mehr als der Tod kann ja gar nicht passieren, und mit dem habe ich mich quasi angefreundet. (Eigentlich meine hauptsächlichste Lebensbeschäftigung.) Und wovor sollte man sich dann noch ernsthaft ängstigen? Der Faden, an dem man hängt, hält einem ja vielmehr am Boden fest als dass er einem quasi Anker ist.
Irgendwann werden wir alle fliegen, in, wie ich glaube, ganz ungeahnte Gefilde - und warum sich dann das Leben durch Ängste, Bedenken, Besorgnisse, Weltbildchen ... verleiden lassen?
Ich werfe das niemanden vor, wohlgemerkt - aber wenn man eben das Glück hatte, mal mit dem Tod auf du und du gewesen zu sein, sozusagen in seinen (oder ihren) Armen zu liegen, für Wochen und Wochen, dann relativieren sich all diese gewichtigen Lebensdinge ganz entscheidend.
Man geht meinetwegen über sonnenfleckiges Moos und hat Schnee an den Füßen - und alles ist nur schön und eben Erfahrung, die man ja durchaus auch poetisch hinnehmen kann.

Höhenangst kenne ich allerdings auch. Aber auch da kann ich mich überwinden und bin unlängst mal auf einem schmalen Sims herumspaziert in einiger Höhe, und das angstfrei.

Verlustangst, von der Du schreibst, habe ich hingegen gar keine. Was soll man denn verlieren? Was man verliert, hatte eben seine Zeit, und es kommt ja dann doch immer etwas Neues daher, das die Lücken füllt - und vielleicht sogar noch weitaus schönere Welten auftut.
Anders gesagt: Verlust ist auch immer ein Gewinn.
Das Wichtigste ist überhaupt, sich selber nicht zu verlieren. Das wäre wirklich schlimm.

Und dass mich im Bett etwas von unten bei den Füße packt, ist mir auch völlig unbekannt.
Ich fände das ja nicht einmal gruselig, sondern spannend (echt jetzt). Ich glaube, das würde ich meinerseits gleich packen und unter dem Bett hervorziehen, um mal zu sehen, welches Wichtelmännchen sich da eingeschlichen hat.

Zitat von whynot60:

von klein auf, ein absoluter Naturmensch

Gut, dass du dem etwas entgegenzusetzen hättest. Etwas, worauf du eine tiefe Lust hattest, die in deiner Persönlichkeit verankert liegt.
Nicht alle haben so etwas.

Zitat von whynot60:

und es kommt ja dann doch immer etwas Neues daher, das die Lücken füllt

Joooaaaa..bis halt am Ende eine ganz große Lücke kommt.

Zitat von whynot60:

wovor sollte man sich dann noch ernsthaft ängstigen?

Vor dem Nichts.
Davor, dass einfach alles aus ist.

Zitat von whynot60:

Was soll man denn verlieren?

Stücke von mir selbst, Hoffnungen, Träume und Teile vom Herzen.
Manches ist nicht zu ersetzen durch Neues oder Schöneres.

Zitat von whynot60:

Mehr als der Tod kann ja gar nicht passieren

Jein....wenn Leute einen blockieren, streichen, nie wieder Kontakt haben: ist das nicht so als wäre man tot? In deren Welt?
Ich will das nicht und ich kann das nicht und zum Glück ist mir das auch noch nie passiert...oder es liegt daran, dass ich das aus Angst immer zu vermeiden versuchte.

Zitat von Florentine:

Etwas, worauf du eine tiefe Lust hattest, die in deiner Persönlichkeit verankert liegt.

Ich kann hier nicht einmal von Lust sprechen, sondern das war für mich etwas wie eine Natürlichkeit, die gar nicht anders möglich ist.
Meine Welt war von Anfang an die gesamte Natur und nicht etwas Spezielles (wie Eltern meinetwegen). Darin war ich eingebettet - und bin es bis heute. Noch im tiefsten Elend geht es mir schlagartig besser, wenn ich mich in die Natur begebe und mich von ihr gleichsam umarmen lasse
Die Natur hat viel weitere und gutmütigere und nachsichtiger Arme, als dass die ein Mensch je haben könnte.

Zitat von Florentine:

Vor dem Nichts.
Davor, dass einfach alles aus ist.

Warum denkst Du das?
Und selbst, wenn es so wäre, bekäme man es ja ohnehin nicht mehr mit.
Und wenn ich, aufgrund meiner Erfahrungen, auf etwas wetten würde, dann eben darauf, dass nicht alles aus ist. Diese Vorstellung ist eine bloße Attidüde des aufgeblähten wissenschaftlichen Rationalismus, der sich ja kaum von sonst einem religösen Glauben unterscheidet, sondern sich sozusagen als Rache an der Religiösität und ihren Wahnsinnen versteht - eine Mode eben, die nichts verstanden hat und auch nie etwas verstehen wird.
Die Welt, so meine Meinung, die Du jetzt (oder eben irgendwann) in Deinem Bewusstsein hast, wird dann zur Realität. Deshalb sollte man eben vor allem darauf achten, was in diesem Bewusstsein ist. Himmel und Hölle sind ja keine Orte, sondern Zustände. Und je verbissener und verbitterter man sich vom Leben hat machen lassen, umso höllischer ist auch das Bewusstsein, also das, was zuletzt übrigbleibt als Welt.

Zitat von Florentine:

Stücke von mir selbst, Hoffnungen, Träume und Teile vom Herzen.
Manches ist nicht zu ersetzen durch Neues oder Schöneres.

Wer raubt Dir Deine Träume?
Nicht, dass mir nicht auch Träume verloren gegangen wären, etwa auf eine harte Weise alle Liebesträume - aber warum nicht andere Träume träumen?
Ich kenne Dich ja so gut wie nicht, abgesehen von einigen Beiträgen hier im Forum - aber vielleicht solltest Du mal die Grenzen Deiner Gedanken- und Traumwelt sprengen. Dann stößt man immer wieder auf Neues und - vielleicht - auch Schöneres.
Das Übel sind nicht die unglückseligen Widerfahrungen des Lebens, sondern die Eingrenzung darin. Viel besser und sinnvoller erscheint mir, sich einfach hineinzustürzen ins Lebens und nicht wie eine Fliege am Fliegenfänger kleben zu bleiben.

Zitat von Florentine:

Jein....wenn Leute einen blockieren, streichen, nie wieder Kontakt haben: ist das nicht so als wäre man tot? In deren Welt?

Genau über dieses Thema habe ich schon oft mit einer sehr innigen Freundin diskutiert.
Und ja, da gebe ich Dir Recht: Wenn jemand diese Kontaktschnur durchscneidet, dann ist das eine Art von Tod (was diese Beziehung betrifft) und viel schwergewichtiger als wenn jemand stirbt. Das eine ist bewusste Entscheidung, das andere Schicksal.
Allerdings: Wenn einen andere Leute blockieren, aus ihrem Leben streichen usw. - warum sollte man dann tot sein? In deren Welt existiert man zwar nicht mehr, aber man hat, hoffentlich, ja auch seine eigene Welt.
Klar, man kann ausgemerzt werden aus der Welt anderer, aber was liegt daran? DEINE Welt ist doch das Bedeutsame, und wer sollte Dich darin ausmerzen (außer Du vielleicht selbst)?

Nichts hat mich je mehr umgebracht als die Liebe (samt radikaler Auslöschung), aber dennoch möchte ich keinen Augenblick vermissen.
Es sind doch gerade diese Momente der Liebe oder auch des Liebeswahnsinns, die den Regenbogen spannen über das Leben. An dessen Ende, wie gesagt wird, ein Schatz vergraben ist. Man muss nur verstehen, ihn auch auszugraben. Aber das liegt nie am anderen, sondern an einem selbst.

ihr habt aber schon mitbekommen, dass alle tests gemacht sind und diese angst nicht mehr im vordergrund steht?

Zitat von Erdbeere1313:

Ich frag mich jeden Tag, wenn ich ruhiger gewesen wäre , vielleicht hätte ich dann Antworten bekommen.

ach du, vielleicht hättest du antworten bekommen, aber auch die wären wahrscheinlich wieder lügen gewesen, bzw. seine wahrheit...

Zitat von Erdbeere1313:

Als hätte ich ihm das alles angetan....

... weil er sich alles so zurechgebastelt hat, dass er sich weiterhin im spiegel anschauen kann - nennt sich schuldumkehr und ein gern genommenes mittel derjenigen, die gelogen und betrogen haben.

ich denke an dich und hoffe, dass es deinem vater wieder besser geht und deine mutter mit ihrer chemo klar kommt!?

@whynot60 Du hast ja Hammerbeiträge geschrieben in der vergangenen Nacht. Voller Poesie und Philosophie über das Leben und die Vergänglichkeit. Schön.