Hallo liebes Forum!
Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, was ich mir hier erhoffe. Denn ich bin nicht das Opfer, sondern leider der Täter und bereue es zutiefst.
Da die Geschichte ellenlang ist, hier die Kurzfassung:
Mein Mann und ich (beide noch recht Jung, 36 und bald 27) waren jetzt knapp 6 Jahre zusammen und davon fast 4 Jahre verheiratet. Ich habe einen Sohn mit in die Beziehung gebracht und wir haben kurz vor der Hochzeit noch eine gemeinsame Tochter bekommen.
Generell war ich schon immer eher ein schwierigerer Mensch, konnte Nähe, Romantik etc nicht wirklich zulassen, sturkopf, wollte oft das alles nach meiner Nase läuft. Mein Mann ist ein absoluter Romantiker gewesen (wenn ich ihm das nicht abtrainiert hätte. ) und wurde auch in seiner früheren Beziehung leider betrogen. Und nun ist es schon wieder passiert und ich könnte mich dafür sowas von ohrfeigen.
Ich habe mich in der Ehe nicht mehr gesehen gefühlt, obwohl ich durch mein Verhalten selbst dafür gesorgt habe, dass ich mich so fühle. Das mein Mann nicht mehr auf mich zugeht, wenn ich nur meine Schiene fahre, ist mir mittlerweile bewusst geworden.
Dann begann es, dass ich mich letztes Jahr gut mit einem Kollegen verstanden habe und gemerkt habe, ich bekomme die Aufmerksamkeit und den Kick den ich mir wünsche. Daran habe ich angesetzt und so lange rumgebohrt, bis ich dann hatte was ich wollte. Ich bin in eine 9 monatige Affäre gerutscht und habe den Ausstieg nicht geschafft, aus Angst meinen Mann zu verlieren (auch wenn das absolut blöd klingt, ich weiß). In der Affäre gab es allerdings mehrmals die Möglichkeit auszusteigen, da es oft Streits gab.
Letztendlich war es für mich so, dass ich anfangs die Aufmerksamkeit genoss, aber irgendwann gemerkt habe, dass es keine echten Gefühle sind, sondern ich mich einfach extrem hineingesponnen habe.
Am Ende der Affäre wurde ich leider schwanger und habe mich für das Kind entschieden, da ich eine Abtreibung genauso wenig verkraftet hätte. Ich habe mit meinem Mann gesprochen, wollte die Ehe weiterführen und für uns und unsere Familie kämpfen und habe ihm dabei leider nicht die Wahrheit erzählt, wie lange die Geschichte wirklich lief und dass ich der Haupttreiber war, diese Affäre einzugehen. Mein Mann war natürlich wütend, enttäuscht und wollte eine räumliche Trennung, damit er alles verarbeiten kann. Meinte aber, er möchte versuchen, es wieder hinzubekommen mit viel Zeit.
In der Zeit habe ich dann aber Angst bekommen vor der Zukunft und habe dem AM weiterhin geschrieben und diesem Hoffnung auf ein irgendwann vielleicht gemacht, weil ich meine Fälle habe davonschwimmen sehen und ich panische Angst hatte, alleine mit den Kindern dazustehen. (S. beendet war die Affäre entgültig Anfang Oktober, dass schreiben ging bis Januar und war danach auch entgültig beendet. Ich wollte die Basis dann nur noch auf der Eltern-Kind-Ebene zum AM halten).
Auch hier hat mich mein Ehemann öfter gefragt, ob ich ihm wirklich die ganze Wahrheit erzählt habe. Ich habe dies bejaht und mich nicht getraut, alle Karten offen auf den Tisch zu legen, eben aus Angst meinen Ehemann wirklich zu verlieren obwohl wir uns auf einem besseren Weg befanden.
Es kam wie es kommen musste und der AM kontaktierte vor 5 Wochen meinen Ehemann mit allen Details, Screenshots und Chats etc. Erst danach habe ich offen mit meinem Mann gesprochen. Aber dieser ist nun zurecht stinkwütend, verletzt und hat logischerweise die Trennung ausgesprochen. Das, wovor ich Angst hatte, ist also durch meine eigene Dummheit doch passiert, obwohl ich es mit allen Mitteln vermeiden wollte.
Und nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich bin in ein absolutes Loch gefallen. Ich bereue meine Taten aus ganzem Herzen und zutiefst, weiß nicht wie ich so blöd sein konnte, meine Familie aufs Spiel zu setzen und mir ist nur noch schlecht. Mein Ehemann spricht weitestgehend normal mit mir, wir haben schließlich ja auch die Kinder, aber er sieht (wohl absolut zurecht) keine gemeinsame Zukunft mehr, obwohl ich mir nichts mehr als das wünschen würde.
Wir befinden uns aktuell auf zwei unterschiedlichen emotionalen Ebenen. Ich bin im Liebeskummer gefangen, er ist stinkwütend, verletzt, verzweifelt.
Wenn ich ihn auf Gefühle oder eine Chance anspreche, dann sagt er, er sieht aktuell keine Zukunft, aber was in 1-2 Jahren sein wird, kann er nicht sagen. Logisch. mein Verstand weiß auch, dass ich ihn gehen lassen muss, aber mein Herz versteht und schafft es nicht.
Ich würde ihm so gerne helfen, aber kann es nicht. Ich weiß nicht, wie ich ihn so verletzen und ein dreiviertel Jahr so sehr belügen und betrügen konnte. Ich habe unsere ganzen Pläne zerstört aus Egoismus.
Was soll ich nur tun?
18.05.2021 11:10 •
#1