Ich hab mich selbst verloren /Affäre /Beziehung

@6rama9

Zitat von 6rama9:

Definitiv keine Beichte, sondern die schönen und schlimmen Momente für sich ganz allein mitnehmen und als Person charakterlich daran wachsen.

Charakterlich daran wachsen und gleichzeitig weiter in Lüge leben, - denn das ist es, wenn die AF verschwiegen wird- widerspricht sich allerdings, zumindest mMn.

Charakterlich wachsen würde für mich heißen, wenigstens danach Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen,
für die Folgen gerade stehen und dem betrogenen Partner zumindest soviel Respekt zu zeigen, nun ihm/ ihr zu überlassen, ob die Beziehung unter diesen Umständen weiter gehen soll.
NICHT ihn weiter zu belügen, sich hinter Feigheit verstecken und heimlich von den schönen Momenten träumen.

Zitat von SchlittenEngel:

@6rama9 Charakterlich daran wachsen und gleichzeitig weiter in Lüge leben, - denn das ist es, wenn die AF verschwiegen wird- widerspricht sich allerdings zumindest mMn. Charakterlich wachsen würde für mich heißen, wenigstens danach Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen, für die Folgen gerade stehen ...

Das ist übrigens eine der Fragen, die in Eheberatungen bei sowas gestellt werden. Wie der Affärenführer nicht mit der Scham umgeht, sondern wie er erwachsen mit der Verantwortung umgeht.
Weiterlügen ist nämlich nicht wirklich sehr verantwortungsvoll

@Andy17

Zitat von Andy17:

Wenn man es Jahre später erfährt und die Beziehung wieder gut läuft, dann ist die Gefahr einer Trennung nicht so hoch.

Halte ich für ein Gerücht..... wir waren in einer Art Kurs mit 5 anderen Paaren, und bei 2en davon war die AF quasi ewig ( in einem Fall fast 20 Jahre) her.

Und es war für die Betroffenen kein Stück leichter, sie fanden es im Gegenteil ganz besonders verletzend, dass ihnen damit
auch die Erinnerungen an die ganze Zeit danach in Frage gestellt wurden, wie ihr Partner sie so lange anlügen konnte,
wie er einfach weitermachen konnte, als wäre nichts gewesen usw.

Beide hätten sich gewünscht damals die Wahl gehabt zu haben.

@Felica

Zitat von Felica:

Ich bin 27 Jahre mit meinem Mann zusammen. Was interessiert mich da eine z.B. 3 monatige Affäre?

Dennoch hast Du ihm doch deine AF, wenn ich mich richtig erinnere, gestanden? Warum?

Zitat von Felica:

Du bist kein Opfer. Du bist diesen Schritt gegangen, hast es genossen. Kein Vorwurf. Wenn Du Deine Situation nicht klärst, geht es so weiter.

Du hast es wieder mal auf den Punkt gebracht

@MissLilly

Zitat von MissLilly:

Charakterlicher Wachstum und an der Ehe arbeiten bedeutet für mich die Gefühle seines Ehepartners anzunehmen und aushalten zu wollen.

Dann bin ich eine Null. Ich komme schon an meine Grenzen, wenn der Mann eine Erkältung/Schnupfen hat.

Zitat von Kampfschnake:

@MissLilly Dann bin ich eine Null. Ich komme schon an meine Grenzen, wenn der Mann eine Erkältung/Schnupfen hat.

Es gibt da einen gewissen Unterschied zwischen den Partner über Jahre zu belügen und zu infantilisieren und ihn dann leiden zu sehen in dem Wissen, dass er nichts für die eigenen Schuldgefühle und den Liebeskummer, die man unbewusst nach aussen trägt (in Form von Agressivität, Traurigkeit etc) kann und sich immer fragt, was er falsch macht und der Tatsache, dass man seinen Partner nicht leiden sehen kann, denkst du nicht auch?

@Dauerverliebt

Ich habe manchmal das Bedürfnis / den Wunsch ein bisschen Leichtigkeit einzustreuen, auch wenn es um komplexen S.hit geht.

Zitat von Kampfschnake:

@Dauerverliebt Ich habe manchmal das Bedürfnis / den Wunsch ein bisschen Leichtigkeit einzustreuen, auch wenn es um komplexen S.hit geht.

Sorry, den hab ich dann nicht mitgeschnitten

@Dauerverliebt

kein Problem. So ist das mit der Schreiberei.

Zitat von SchlittenEngel:

@Felica Dennoch hast Du ihm doch deine AF, wenn ich mich richtig erinnere, gestanden? Warum?

Weil es sich für mich richtig anfühlte, ich einen Cut machen wollte, um neu zu starten.
Mein EM allerdings sagte dann genau diese Worte zu mir.

Zitat von aequum:

Lug und Betrug innerhalb einer Ehe ist keine Bagatelle zumal man sich vertraut.

Absolut nicht, deshalb finde ich eine Affäre auch allerunterste, egozentrische Schublade. Aber es gibt oft keinerlei Grund, den Partner auch noch zum leidenden Mittwisser zu machen. Meistens ist eine Beichte nur die Fortführung des Ego-Trips und eine einseitige Erleichterung des Gewissens. Oder glaubst du etwa, dass der Affärenführer plötzlich zum Empathie-Vorbild mutiert? Nö, bei der Beichte geht es fast immer nur um das eigene Ego .

Zitat von SchlittenEngel:

Charakterlich wachsen würde für mich heißen, wenigstens danach Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen,
für die Folgen gerade stehen

Korrekt. In erster Linie geht es darum, den Partner zu schützen. Du kannst mir sicher sagen, welchen Nutzen es für den unwissend glücklichen Partner hat, wenn er erfährt, dass seine Partnerin jede zweite Woche nicht nur eine Bratwurst im Mund hatte. Ich bin gespannt...

Charakterlich zu wachsen heißt das eigene miese Verhalten für die Zukunft auszuschließen und sich als Wiedergutmachung um das Wohl des Partners zu kümmern. Sühne statt Beichte lautet das Credo!

@6rama9

Zitat von 6rama9:

Sühne statt Beichte lautet das Credo!

Lutheraner?

@Felica

Zitat von Felica:

Weil es sich für mich richtig anfühlte, ich einen Cut machen wollte, um neu zu starten.

Und jetzt nur weil es mich wirklich interessieren würde...
Denkst Du, ihr wärt, wenn Du es verschwiegen hättest, heute auch an diesem - so wie ich Dich zumindest als verstehe-
viel besseren Miteinander in Eurer Ehe?
Hätte es Dich belastet, es auf immer zu verschweigen?