Zitat von FrauMaier: Und warum suche ich immer noch die Schuld bei mir und schaffe keinen Kontaktabbruch?
Noch liebst du, noch hoffst du. Noch bist du nicht ganz bereit, dich abzufinden, das er den leichtesten Weg nimmt.
Weil dir bleibt, der schwerere. Du bleibst ja in der Situation. du fängst die Kinder auf, kümmerst dich um Haus und Hof und Hund. Sortierst Unterlagen, Rechnungen und dein Leben, das du so nicht führen wolltest.
Sich damit abzufinden, so wie es jetzt ist, wie es war und wie es nie mehr wird - ist ein verdammt harter Weg. Jeder, der ihn vor dir ging, kann es bestätigen. Leicht ist es nicht. Aber, wenn man sich durchs Forum liest, jeder Schritt, dorthin, wo du heute noch nicht sein willst, befreit. Jeder Schritt, öffnet Dich für etwas, was dir verloren ging, während deiner Ehe, was man erfolgreich verdrängte, nicht bewusst, aber doch im Hintergrund noch in winzig Dosen vorhanden.
Wenn du das Ende des Weges in Sicht hast, wird dein Blick weiter und schärfer sein, als du heute es für möglich hältst. Und dort, wirst du (möglicherweise) erkennen, warum es scheiterte. Warum er diesen Weg nahm, warum es für Dich so aus dem gefühltem nichts kam.
Man lernt eine Menge über sich selbst, bei Trennungen, man lernt aber auch einiges über den Anderen. Seine Flucht, sein Verhalten, sein Dinge-nicht sehen wollen. Vielleicht auch, dass du schon immer die Stärkere warst, auch wenn du dies so nie wahrgenommen hast. Du kein Fluchttyp. Du, eine Kämpfernatur.
Und Kontaktabbruch mit Kindern, per se nicht möglich. Dinge sind zu regeln. Du schaust hin - er weg. Man kann zwar einige Zeit, den Kontakt auf ein Minimum beschränken, aber je nach Verletztheit deinerseits, Wut deinerseits und Akzeptanz deinerseits, wirst du den Kontakt noch beibehalten.
Noch bist du in der Realisierungsphase. Vielleicht auch ein bisschen, in der nicht wahr haben wollen Phase, nicht aufgeben Phase. Aber je länger sich sein Konfliktscheues Verhalten hinzieht, um so mehr wird sich gesunde Wut entwickeln. Du bist, bei Euch, diejenige, die den Karren zieht.
Ich kenne zwar deinen Mann nicht, aber die wenigsten Männer wollen von ihren Frauen überholt werden. Auch oder weil, es nicht sein kann, dass Frauen da oftmals einfach pragmatischer agieren. (Wenn man einen Flucht-Mann hat.)
Nimm den Tag, seines Auszuges als Fixpunkt, geh zum Anwalt für Familienrecht und lass Dich beraten. Das ist weder der Punkt of no Return noch ist es der Anfang vom Ende, aber du weißt dann aus fundierter Hand - was auf Dich zukommt, wenn du diesen Weg gehen willst.
Wie wird Unterhalt geregelt, jetzt, wo er in der Heimat sein Lager aufschlug. Was bei anderen Dingen wie geregelt wird. Er wird dir dann keine Kuh auf dem Eis verkaufen können, weil du Dich hast beraten lassen. Du auf den aktuellen Gesetzesstand bist. Und dieser Anwalt wird für Dich tätig, wenn du den Startschuss gibst, weil es Dir einfach irgendwann reicht.
Auch in Hinblick auf deine Träume, Oma, Garten und Hollywoodschaukel. Man möchte ja mal ankommen, nicht ständig in der Schwebe sein. Nägel mit Köpfen.
Leider braucht man in D einen Anwalt für Scheidungen, aber man kann es für sich und den Partner günstiger machen, wenn man sich bei Notar eine Trennungs- und Scheidungsvereinbahrung erarbeitet, sofern dein noch Gatte, dem Gegenüber aufgeschlossen ist. Wird bei Gericht anerkannt.