Damit hast du sicher Recht. Keine Frage. Mittlerweile bin ich ruhiger und reflektierter. Dieser tiefe Austausch mit meiner neuen und besseren Therapeutin hat mich klarer sehen lassen und ich sehe es jetzt mit anderen Augen. Erstens - kann ich nicht alleine die Verantwortung und die Schuld für den derzeitigen Stand unserer Beziehung übernehmen und dies werde ich auch nicht mehr. Sicher ist es richtig, dass mein Anteil gravierender war, aber seiner nicht minder verletzend. Er ist sehr bequem, sehr schnell lästernd, vorverurteilend. Sieht sich gern in der Opfer rolle ohne seinen eigenen Anteil daran zu sehen. Das kommt später, oder gar nicht. Bsp. sein letzter Arbeitgeber. Er hat gut verdient, hatte ein ruhiges Leben. War aber unterfordert. Er konnte dies seinem Chef aber nicht richtig rüberbringen. War sehr überheblich und auf Konfrontation aus. Dass er im Recht war, spielt keine Rolle. Manchmal muss man einen anderen Weg finden die zur Lösung führt ohne Stress. Er hat ihn dann so in die Ecke gedrängt, dass er ihn gekündigt hat.
Er war dann länger arbeitslos, hatte aber in seiner Selbstüberschätzung gedacht, dass ist alles kein Problem. trotz Aufhebungsvertrages und monatelanger Arbeitslosigkeit und fehlender Bereitschaft seinen Wohlfühlradius zu verlassen, war er immer der Meinung er würde dies und das verdienen. Und unter dem geht er nicht arbeiten. Hat er irgendwo Recht. Er hat einen M.Eng. aber oft gewechselt und erst 4 Jahre Berufserfahrung. Da kann man leider keine Wunder erwarten. Ich habe ihn dann bekniet. einen Job anzunehmen, wo er bedeutend weniger als seine Wunschvorstellung bekommt, aber die Stelle ist vielversprechend für seinen weiteren Weg und er ist nicht mehr arbeitslos nach Aufhebung. Sein Lebenslauf ist eben stark verbessert. Da weiß ich wovon ich rede. Er ist aber damit mega unzufrieden und meckert wo er kann. Er schreibt ohne Ende Bewerbungen. Will wieder flüchten, anstatt auszuhalten und das Beste aus einer Situation zu machen. Diese rosarote Arbeitswolke die er sich malt mit riesigem Gehalt wird hier nicht auf ihn warten. Nicht unter seinen Bedingungen. Auch fühlt er sich als niemand, er hatte seine Pläne. Schon lange Vater, Haus, viel Geld, Frau etc. Bisher hatte er nichts davon. Ich bin seine erste richtige Beziehung (die erste die er angeblich richtig liebt - viele Affären, kurze Beziehungen und One Night Stands) und dreimal dürft ihr raten, wer meistens Schluss gemacht hat? Richtig die Frauen!
Aber es sind immer die anderen? Er hat bis vor 2 Jahren unterm Dach von Mutti gelebt. Strukturierter Tagesablauf, Essen nach seinen Wünschen und immer Bestätigung seiner Meinung, Die einzig Richtige. Viel schlafen, Mittagsschlaf, keine Verpflichtungen. Viel Fernsehen etc.
Versteht mich nicht falsch, er hat auch ganz viele tolle Seiten die ich schätze und weswegen ich ihn liebe. Aber bei uns prallten eben zwei Welten aufeinander. Und da mein Lebens- und Stresspensum hoch ist mit Ärger mit Nochmann, Therapie Sohnemann, Studium neben Vollzeitarbeit, eine pubertierende Tochter. Und ich einfach wenig Verständnis für seine mangelnde Unterstützung im Haushalt und sein vieles rumlungern auf der Couch und mit fernsehen hatte und ein Problem hatte, dass er hinter seiner Mutter steht / stand die ein Problem hatte, weil ich ihn ihr wegnahm und er nicht mehr jeden Tag 2x bei ihr vorbeikam und sich nie hinter mich stellte. Deswegen soll ich allein jetzt den Buhmann tragen? Ich bin jetzt einfach an meine physischen und psychischen Grenzen gestoßen. Burn-Out stand schon länger im Raum. Darum war ich sehr gereizt, kompliziert etc. Launisch. Habe aber Hilfe geholt, dauert eben aber auch.
Ich war einfach nicht in der Lage ein entspannter toleranter Mensch zu sein. Und nachdem er es aber nicht verstehen wollte und er Neujahr schon zu seiner Mutter flüchtete und dies ohne ein Wort und Zwischenmitteilung und erst nachts halb zwei wieder da war. Und sich dies am Sa wiederholte und ich wieder in der Luft hing und nicht wusste, was passiert hier. Ja da hab ich rot gesehen und seine Tasche gepackt und ihn gebeten zu gehen, so dass jeder zur Ruhe kommen kann. Das kann und muss ich mir vorwerfen. Und dass ich vielleicht zu spät signalisiert habe, dass ich nicht mehr kann und doch nicht so stark bin. Und jetzt dürft ihr mich steinigen...
13.01.2016 14:28 •
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