Zitat von Sommerblume_944: Von daher möchte ich meine momentane Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. Das könnt ihr bewerten wie ihr möchtet, aber ich finde es generell schlecht dass in dem Forum hier oft so ein Pessimismus herrscht.
Darüber musste ich jetzt tatsächlich nachdenken...
Bitte glaube mir, dass ich absolut niemanden bevormunden will, das funktioniert ja auch gar nicht, und dass ich gewachsene, liebevolle, partnerschaftliche Beziehungen unendlich wertvoll finde.
Das wäre vielleicht auch gleich die erste Frage: War es das wirklich?
Hier macht es eher den Eindruck, als hätte es lau begonnen, wäre so mittelmäßig weitergegangen, und jetzt so halb vorbei. Aber nur mein Eindruck, kann mich ja täuschen.
In meinen Augen ist es gar nicht so wahnsinnig relevant, ob du noch Hoffnung hast oder nicht, ob du noch ein bisschen dran festhalten magst oder nicht... Das ist für mich gar nicht so der Punkt.
Schon gar nicht ist für mich der Punkt, ob er ein A... ist, ob er dich verarscht hat, was er überhaupt für einen Charakter hat, wie sein Verhalten in dieser und in vorherigen Beziehungen zu deuten ist, was er für einen Charakter hat... Das ist doch alles Kaffeesatzleserei, dir spreche ich (sorry...) den klaren Blick wegen rosaroter Brille ab, und wir wissen noch viel weniger.
Worum es mir wirklich, ehrlich geht, und was du dir aber nur in deinem Tempo anschauen kannst:
Warum ist es für dich dermaßen existenziell bedrohlich, wenn eine Liebesgeschichte zu Ende geht?
Klar ist sowas traurig, klar gibt es da ein paar Tränen, klar triggert das auch die Selbstzweifel... Aber das was bei dir rüberkommt, ist ein so tiefer, krasser Schmerz, so viel Selbstverleugnung, so viele Selbstvorwürfe... Das steht in meinen Augen selbst wenn du eine sehr sensible, grüberische Person bist, einfach in keiner Relation.
Für mein Gefühl wären Wegweiser, was du immer und immer wieder schreibst:
-Du schreibst, dass es wieder für eine Beziehung nicht gereicht hat (überstetzt: du warst nicht gut genug, um dich dauerhaft und bedingungslos zu lieben), dazu gehört auch dein persönlicher Supergau, wenn er anschließend eine andere Frau hat, mit der er längerfristig zusammen bleibt
-diese krasse Verlustangst, die immer wieder durchscheint, die dich z.B. erst dann so richtig verliebt macht, wenn alles auf der Kippe steht
-Dass es hier wieder und wieder darum geht, sein Verhalten zu entschuldigen, zu erklären, seine Hilflosigkeit zu betonen... Dabei geht völlig dein Standpunkt verloren, und es geht die Tatsache verloren, dass auch sein Handeln seine Entscheidung ist. Plus: Du reagierst dauernd und passt dich an, anstatt dass du Handelst und deine Bedinungen nennst und auch dazu stehst.
Und um jetzt wieder den Bogen zum Anfang zu bekommen: Hier ist es wirklich egal, ob du die Beziehung fortsetzen oder abschießen möchtest. Kann ja absolut sein, und ist ja auch absolut legitim, wenn sich der Weg erst mit der Zeit klar zeigt.
Ich würde dir so sehr wünschen, dass du es schaffst, für diese Dinge ein Gespür zu bekommen, aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, erst dann zeigt sich, was eigenes irrationals Verhalten war, was die Baustellen des Partners sind, wo die ungesunden Dynamiken sind... Kurz, erst dann wirst du wirklich mit klarem Blick beurteilen können, was es war und ob es den Kampf (weiterhin) wert ist.
Von Herzen alles gute auf deinem Weg, welchen du letztlich auch wählst.