Hi Ihr beiden,
erstmal danke für's lesen und Eure Einschätzung.
Ich möchte an dieser Stelle für eventuelle zukünftige Meinungen noch eine Sache erwähnen:
Der Titel ist irreführend und es kommt vllt. in meinem Text nicht so raus. Aber die Beziehung ist beendet, es ist schluss und aus, das habe ich akzeptiert und versuche, damit klar zu kommen. Deswegen bin ich ja im Trennungsschmerzforum. :oops:
Ich persönlich denke jedoch, dass mit Zeit und Geduld und eben auch Abstand, nochmal was werden könnte, weil wir einfach supi passen. (und ich sie natürlich nicht abhaken kann, sonst wär ich nicht hier :wink: ) Und mein Willen sie zurückzuerobern bedeutet nicht, dass ich in einer Woche mit Blumen vor ihrer Tür stehen will. Es ist schon die Bereitschaft da, ein paar Monate ins Land ziehen zu lassen und sie kommen zu lassen. Wenn dann nichts kommt, ist's eben so. Und verschwende Deine Zeit doch nicht ist da nicht hilfreich :wink: . Ich bin eh nicht der Typ, der losmarschiert und sich ne Freundin sucht. Wenn's kommt, dann kommt's.
So, jetzt zu den Einzelstatements.
Hannoveraner:
Natürlich will man Statements wie Deines in einer Situation wie meiner nicht lesen... :weinen:
EDIT: Und außerdem ehrlich und eröffnen evtl. neue Blickwinkel!
Ich finde sie dennoch sehr interessant, spannend und hilfreich. Und Deine Anspielung auf meinen alten Titel, zeigt, Du hasts vor der Änderung durchs Forum gelesen.
Sie enthält nämlich zwei Thesen, die auch beim Abschluss der Beziehung aufgekommen sind. Eine von mir und eine von ihr.
I. Bei ihr war's von Anfang an nur lauwarmer Kaffee und einfach mal wieder zwischendurch nicht allein sein. (Meine These)
Tja, als ich das denken musste, das war für mich die schwerste Zeit, seit das ganze Thema aufgekommen ist.
Da habe ich wirklich an meinem ganzen Weltbild zweifeln und mit der Menschheit hadern müssen.
Weil so schätze ich sie nicht ein. Sicher, man kann sich immer in Menschen täuschen, aber DAS glaube ich nicht, ich will und kann es nicht glauben.
Ich habe ihr das auf den Kopf zugesagt in meiner Verletzung. Und ich glaube, das war das Schlimmste, was ich ihr überhaupt je angetan habe.
Sie leidet auch ziemlich unter der Trennung (ein Mitgrund, warum ich nicht so ganz glauben kann, dass wir durch sind) aber als diese Sache im Raum stand, ging's ihr richtig dreckig. Aber so wirklich. Also wesentlich schlechter als mir! Dass ich das von ihr denken konnte, hat sie sehr verletzt. Ich habe sie als sehr netten, liebevollen und fürsorglichen Menschen kennen und lieben gelernt. Wir kennen uns ca. 1,5 Jahre. Und wenn das alles wirklich nur Fassade war und sie ein berechnendes Miststück sein sollte, wenn das alles nur gespielt war... Inklusive allem was vor/während unserer Beziehung war, dann muss ich leider meinen Glauben an das Gute im Menschen aufgeben.
Und dazu bin ich nicht bereit. :seufzen:
Ich glaube ihr, dass sie in mich verknallt war und mich lieben WOLLTE. Die Art und Weise, wie sie es versucht hat, billige ich nicht. Aber sie ist ebenso ein Mensch wie ich. Sie hat Fehler.
II. Ich müsste mich ändern/verbiegen damit ich ihr gefalle. (ihre These)
Sicher, kann sein, dass ich verblendet bin in meinem Wahn. :herz:
Aber überzeugt bin ich davon nicht. Ich argumentiere jetzt einfach drauf los. Wer mir da Denkfehler oder Scheuklappen aufzeigen möchte, ist herzlich eingeladen, schließlich möchte ich meinen Geist so weit öffnen, wie ich kann.
Zum Einen habe ich bei nachträglicher Betrachtung tatsächlich selbst festgestellt, dass ich mich völlig in diese Beziehung aufgegeben habe.
Abseits der Beziehung bin ich noch arbeiten gegangen. Sonst nichts. Und auch da litten meine Konzentration und mein Stundenkonto unter dem Wunsch, bei ihr zu sein.
Mein ganzes Streben und Denken war einzig und allein auf ihre Nähe gerichtet. Ich habe in den wenigen Tagen seit der Trennung schon so viel erledigt, was Monate liegen geblieben ist, weil ich mir wieder die Zeit genommen habe. Z.B. mich anständig um meinen Führerschein zu bemühen, häufig die Theorie zu besuchen, praktische Stunden angefangen. (Ja, ich bin 29 und habe noch keinen Führerschein, zerreißt mich in der Luft :D ) Ja, sogar mal eben zum Bürgeramt zu gehen und den Antrag abzugeben, habe ich HEUTE erst gemacht. Dabei hab ich mich Ende Juli schon angemeldet! Und das ist nur ein Beispiel.
Da kann mir keiner erzählen, dass das normales, liebenswertes Verhalten ist und ich nur die Richtige suchen muss.
Dazu kommt tatächlich, dass ich nichts zu erzählen hatte, nichts erlebt habe. Wenn ich nicht bei ihr war, bin ich nach der Arbeit nach Hause, hab den Tag vergehen lassen und gewartet, bis ich wieder zu ihr fahren kann.
Nummer B: Ich hab's nicht gemerkt, ich war da so drin. Dieses Verhalten ist mir erst gestern aufgegangen und ich muss sagen, wenn ich so betrachte, wie ich war: fad, langweilig und uninteressant.
Nächster Punkt: Meine Ehe. Ich war mit meiner Ex-Frau 7 Jahre zusammen. Am Anfang waren wir beide so, ich sag mal, symbiotisch veranlagt. Nur aufeinander und uns in gegenseitigen Liebesschwüren ergangen. Aber im Laufe der Jahre war ich es, den das zuerst gestört hat. Ich wollte irgendwann nicht mehr. Wollte mehr Freiraum, mehr ich selbst sein, weniger wir. Da haben wir dann irgendwann gemerkt, wir passen doch nicht so zusammen. Versteht mich nicht falsch. Die ersten 5 Jahre waren toll und ich bereue keinen Tag dieser Beziehung. Es hatte alles seine Ordnung und Richtigkeit und wir haben uns perfekt getrennt. Deshalb sind wir heut so dicke. Aber diese Entwicklung zeigt doch auch, dass das ein Verhaltensmuster ist, das mich an mir stören darf und kein Charakterzug, den ich an mir hinnehmen muss, oder?
Dazu kommt, sie hat nicht die Seiten bemängelt, die ich als Softie bezeichnen würde. (ich kann halt prinzipiell immer nur von dem ausgehen, was sie mir so gesagt hat, vllt. stimmts ja auch nicht so)
Also, dass ich mich z.B. am WE um's Frühstück gekümmert hab, dass ich ihr Fürsorge entgegen gebracht habe. Das sind übrigens auch die Dinge, für die ich eine Frau SOFORT in die Wüste schicken würde, wenn sie das stört!
Ihre Kritik, die sie jetzt in Worte gefasst hat, liegt hauptsächlich in meiner körperlichen Belagerung ihrer Person. Ständiges Kusseln und schmusen und streicheln... (sie ist aber auch so furchtbar weich und riecht nunmal gut! :mrgreen: )
Und ich habe ihr wohl zu oft gesagt, wie toll und schön ich sie finde...
Aber mal ehrlich Männer und Frauen, wenn eine Frau sagt: Guck mich nicht an, ich seh furchtbar aus! Ist das nicht der Code für: Sag mir, wie schön ich bin! ?
Was wäre ich denn für ein Freund, wenn ich dann sage: Haste recht, Dein Haar ist so strubbelig, wenn ich ein Vogel wär, würd ich drin nisten. Obwohl mit dem ganzen grau... ich weiß nicht. ?
Das tut Mann doch nicht!
Aber Fakt ist nunmal, dass ich keine Gelegenheit ausgelassen habe, ihr meine Liebe zu zeigen. Und ich kann verstehen, dass das belastet, wenn man selbst nicht so intensiv empfindet. Aber das hat sie mich nunmal glauben lassen und mich nicht drauf aufmerksam gemacht und darum bin ich mir dahingehend keiner Schuld bewusst.
Der einzige Satz, den ich an Deinem Posting doof finde Hannoveraner ist:
Zitat:Kämpfen, in welche Art auch immer, wird gar nichts bringen. Weder Briefe, noch Gewichtsabnahme, noch Vorspielen von Coolness und Abgebrühtheit.
Die Briefe waren eine abschließende E-Mail, in der ich ihr meine o.g. Erkenntnisse mitteile und an deren Ende steht, dass ich sie jetzt mit dem Thema in Ruhe lasse. (und das ist auch der Plan)
Die Gewichtsabnahme mache ich nur zum Teil für sie. Nicht weil sie jemals gesagt hätte, sie fände mich zu dick. Am Anfang sagte sie auch noch zu mir, ich wäre optimal wie ich bin und da hatte ich mehr auf den Rippen als jetzt. Es geht mir in dem Punkt darum, ihr, wenn wir uns sehen, zu zeigen, dass es mir gut geht, ich mich nicht gehen lasse. Und wir müssen uns ja mindestens noch zum Sachen austauschen sehen...
Aber ich mach das ebensoviel für meinen Selbstwert. Hab ja im Eröffnungspost schonmal angedeutet, dass ich da ein Problem hab. Und wenn man sich dann in seinem Körper schonmal wohler fühlt ist das doch nichts Schlechtes UND kann nicht schaden, wenn ich doch mal wieder auf die Pirsch gehen sollte 8) .
Coolness vorspielen? Ha! Ich bin und war schon immer cool. (lies mal, was Ben schreibt :wink:) Ich hab meinen Cool nur in der Beziehung verloren, schleifen lassen. Wie o.g. ich hab einfach nix anderes mehr gemacht, als sie anzuhimmeln.
Und Abgebrühtheit? Wenn das so rauskam, hab ich mich doof ausgedrückt. Ich will weder Abgebrühtheit vorspielen, noch besitzen. Ich versuche mein Herz so rein und kindlich zu halten, wie es nur geht. Wer das an mir nicht akzeptiert, kann mich mal, wo die Sonne nicht scheint.
Prinzipiell kann es natürlich wirklich so sein, dass ich mir was vormache, aber eigentlich bin ich der Meinung, dass eine Frau, für die ich mich ändern/verbiegen muss, nichts in meinem Leben verloren hat. Aber laut meinen Ausführungen, sehe ich das hier nicht so. Ich bitte um Hinweise, sollte ich schief gewickelt sein.
Jetzt Ben:
Als Allererstes: Vielen Dank für die Blumen. :D
Das mit dem klarer sehen ist so eine Sache. Wenn ich ihr glaube kann (und ich habe eigentlich keinen Anlass, es nicht zu tun), dann hat sie hauptsächlich sich was vorgemacht. Und sie sprach auch von Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln. Sie konnte einfach nicht verstehen und akzeptieren, dass sie mich nicht lieben kann, wo ich doch so lieb zu ihr war.
Nach ihren Angaben (immer wieder der gleiche Rotz :wand: ), ist ihr erst vor zwei Wochen aufgegangen, dass es nichts wird.
Ich war im August drei Wochen beruflich weg und sie sagte, sie hat die Zweisamkeit, unser zusammenleben (3-4 Tage die Woche) vermisst. Aber mich eben nicht... Und dann ist sie ins Grübeln gekommen.
Ich glaube nicht, dass sie allzu klar sieht. Kann auch wieder Verblendung und der Glaube an das Gute im Menschen sein... :herz:
Und 'türlich ist meine Sicht eingeschränkt. :roll: Deswegen frag ich ja Euch und lege hier einen Seelen-Striptease hin. (Anonymität des Internet sei Dank! :grinsen: )
Dein Absatz zur Selbstliebe und Selbstannahme hat genau getroffen. Das ist eine Problematik, die ich schon lange mit mir rumschleppe, aber auch schon viel und effektiv verdrängt habe. Und (jetzt oute ich mich richtig) ich hatte auch schon lange vor, eine Therapie deswegen zu machen. Ich habe grad gestern Kontakt zu einem Psychologen aufgenommen. Und wenn die Beziehung nur dazu gut war, den Leidensdruck in mir zu erzeugen, das endlich in die Hand zu nehmen, dann hat sie sich für mich gelohnt.
Und bei ihr sehe ich auch eine ganz ähnliche Problematik. Ich meine, sie sagte (wieder die Leier vom Glauben): Ich dachte, bei mir läuft was falsch, ich müsste mehr fühlen.. Hallo? Da stimmt doch mit der Selbstannahme ganz gewaltig was nicht. Und sie sagte auch, dass sie aus der Beziehung auf jeden Fall gelernt hat, dass man seine Gefühle nicht irgendwo hin zwingen kann.
Tja, um uns selbst kümmern... Ich bin dabei. Wie o.g. Führerschein, Therapie, abnehmen etc. Was sie macht? Keine Ahnung.
Mit der Kontaktsperre ist so eine Sache... Wir teilen nunmal das Hobby des Onlinegaming und sie fehlt mir soooooo sehr... Aber wie ich schon schrieb, in nächster Zeit, will ich mich eh ein bisschen rar machen. Schon allein, weil ich auch denke, das Distanz gut tut. Aber gleich allumfassend? Da leide ich doch arg drunter.
Zitat:Erkenne und akzeptiere die Trennung als das was sie ist. Eine Chance zu wachsen, zu reflektieren, zu erkennen und zu ändern. Für dich, aber auch für sie.
Der hat mir besonders gut gefallen. Denn ich denke, das tue ich. Ich war sogar derjenige, der nach der ganzen Auswurstelei der Situation, gesagt hat, ich will die Trennung. Sie war dann dankbar, dass ich so denke. Ich denke aber auch, dass wenn wir reflektiert und entwickelt haben, wir zusammengehören.
Wir haben nunmal beide, wie Du geschrieben hast, so gehandelt, wie wir haben und wir konnten es nicht anders. Beide. Aber ich sehe eben auch, dass wir einfach formidabel zusammenpassen.
Vielleicht Verblendung... Vielleicht Dummheit... Vielleicht einfach ein Sockenschuss...
Ich danke Euch und bin gespannt auf weitere Meinungen :trost:
EDIT: Oh Gott... der ist ja länger als der Erste...