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Ich glaube noch nicht an das Beziehungsende

F
Hallo Leute,
ich hab schon mit allen möglichen Freunden und Verwandten drüber gesprochen, aber manchmal hilft es vielleicht doch, sich einfach mal Fremden anzuvertrauen und ihre objektive Sichtweise zu hören.
Hab auch schon mehrmals gelesen, dass es Leuten hilft, anderen zu helfen und da hab ich mir selbstlos gedacht: Ich kann Euch helfen, helft mir!

So, nu aber mal zum Thema.
Grundsätzlich: Meine Ex-freundin und ich waren (nur) sieben Monate zusammen. Ich kann heut nicht mehr für ihre Sichtweise sprechen, aber für mich, war das eine sehr intensive, feste Beziehung. (Ich bin 29, sie 30) Sie hat auf den Plan gebracht, dass wir Anfang nächsten Jahres zusammenziehen sollten, wir haben über Hochzeit gesprochen, zwei Kinder geplant. Ja, nee, war schön, fand ich.

Es ist jetzt zwei Wochen her, da haben meine Freundin und ich uns ein bisschen gezankt. Eine Kleinigkeit, der Streit ist nicht eskaliert (nicht mal ein echter Streit), aber ich habe mich gewundert, dass so eine Situation überhaupt so hoch kommt.
Daraufhin fragte ich: Sag mal, ist irgendwas? Du bist schon die letzten beiden Wochen irgendwie komisch.
Und ich wäre nicht hier, wenn die Antwort nicht sehr unangenehm ausgefallen wäre, oder? Sie lautete:
Ich habe nicht mehr das Bedürfnis, Dich zu küssen oder in den Arm zu nehmen. Ich empfinde nichts mehr für Dich. Du bist perfekt und eigentlich sollte ich Dich lieben, aber mehr als Freundschaft kann ich für Dich nicht sehen.
BÄM, das hat gesessen. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Mein erster Impuls war Mitleid. Natürlich haben wir noch weiter drüber gesprochen und ihr Fazit sieht eben so aus:
Ich bin ein toller Typ, das Beste was ihr je passiert ist. Einfach himmlisch und toll. Sie möchte furchtbar gern für immer mit mir zusammenbleiben. Aber ihre Gefühle spielen nicht mit.
Und das hat mir sehr Leid getan für sie. Für mich ist ja die Situation, wenngleich schmerzhaft, sehr leicht. Ich will sie und ich liebe sie. Punkt aus.
Schluss gemacht hat sie allerdings nicht. Wir sind an dem Abend so verblieben, dass sie sich meldet, wenn sie weiß, wie sie weitermachen will.
Ich konnte es allerdings nicht auf sich beruhen lassen. Nein, da waren zu viele Fragen offen. Also haben wir uns eine Woche später zum gespräch getroffen.
Wir haben uns an diesem Abend getrennt.
Kam natürlich ausm Nichts für mich.
Die Grundaussage ihrerseits war, dass sie nie so richtig superviel für mich empfunden hätte. Ich wäre so viel weiter gewesen als sie. Und sie fand das unfair, weil ich ja verdient hätte geliebt zu werden und wollte sich mit der Zukunftsplanung und einem harmonischen Beisammensein In Stimmung bringen. Also Gefühle bei sich wecken/forcieren. Aber ich war ihr einfach zu emotional und anhänglich und habe ihr zu oft gesagt, wie toll ich sie finde.
Als wir uns kennenlernten, dachte sie, ich sei rockermäßiger, machomäßiger. Also nicht, dass sie einen Macho wolle, aber auch wenn meine Rücksicht und liebevolle Art gaaaaaanz toll ist, fühlt sie's halt nicht.
Tja, ich hatte mir ja zwischenzeitlich auch über mich meine Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, sie hat recht. Ich war ein gutes Stück zu klammeraffig. Ich hatte nur sie, sie und nochmal sie im Kopf. Alles andere war nebensächlich.
Was mich aber extrem stört ist, dass sie nichts gesagt hat. Über Monate! Erst als sie es komplett nicht mehr mit mir ausgehalten hat. Sie meinte: Du hast Dich doch lieb verhalten. Sowas kritisiert man nicht. Hallo? Man muss doch sagen, wenn der Gegenüber einen nicht glücklich macht, oder? Man spricht doch an, was einen stört, auch wenn's eventuell nett gemeinte Sachen sind...
Hab ich ihr natürlich zu erklären versucht und wieder Druck aufgebaut, weil ich von vorn anfangen wollte. Hängt auch mit meinem Selbstwertgefühl zusammen die ganze Geschichte...
Ist nunmal auch so, dass ich sehe, ich bin so gar nicht. Ich bin da reingerutscht, ist ein Fehler, der mir schonmal passiert ist (mehrjährige Ehe, die dann auseinander gegangen ist, als ich wieder normal wurde. Meine Ex-Frau ist im Übrigen heute meine beste Freundin auf der Welt! )
Blablabla halt, was man so macht, wenn der Gegenüber sagt: Ich empfinde nichts mehr für Dich. Sie war auf jeden Fall nicht von dem Standpunkt runter zu bringen, dass ich mich für sie nicht verbiegen solle... Blablabla halt, was man so sagt, wenn man sich trennen und seine Ruhe haben will.
Ende vom Lied war, dass sie meinte, in meine selbstbewusste Version, in der sie mich kennengelernt hat, könnte sie sich vorstellen sich nochmal zu verlieben.
Ich bin ihr aber superwichtig und sie hat mich total gern, sie würde mich ungern ganz verlieren... BÄM Friendzone. Ich könnt kotzen.
Ich bin dann am nächsten Tag - wie sich das für einen echten Mann gehört - für vier Tage zu meiner Mami gefahren und hab mich ausgeheult. Aber nicht nur! Ich habe auch ne Menge Erkenntnisse gewonnen und Einiges gesehen:
1. Es ist gut so wie es ist. Hätten wir nicht Schluss gemacht, wäre die ganze Sache noch schlimmer gekommen.
2. Ich habe mich in der Beziehung echt verhalten, wie eine schlaffe Nudel und habe mich nur an ihren Rockzipfel gehängt. In höchstem Maße unmännlich! Und da kann mir niemand erzählen, dass man sich verbiegt, wenn man das abschaffen will! Aber scheint sie nicht einzusehen...
3. Der Ofen ist bei ihr nicht ganz aus. Kann er gar nicht sein, denke ich. Sie hat mir zur Trennung nicht einmal meine Sachen von sich mitgebracht und ICH war derjenige, der das Thema angesprochen hat. An Schlüssel austauschen hat sie auch nicht gedacht. Hab ich dann auch einleiten müssen.
Vielmehr glaube ich, dass sie im Moment einfach nicht für mich empfinden kann, weil sie selbst nichts spürt. Sie hat jetzt monatelang versucht, sich einzureden, mich zu lieben. Und ich habe sie derweilen noch mit meiner Liebe überhäuft, weil sie mich hat glauben lassen, sie empfindet genau wie ich. Das hat ihr auch noch ein schlechtes Gewissen gemacht, weil ich es doch verdient hätte (hat sie mir so gesagt).
4. Ich WILL sie auch nicht komplett aus meinem Leben entfernen. Ob Beziehung oder nicht. Aber so richtig dicke Freunde will ich auch nicht sein.
5. Sie ist meine Traumfrau und ich möchte sie zurück erobern.

So, nu...
Jetzt habe ich ihr gestern eine E-Mail geschrieben, in der meine Einschätzung der Situation steht und ich sehr kritisch mein eigenes Verhalten in der Beziehung beleuchte und auch aufzeigen, was mich zu diesem Verhalten geführt hat.
(was ich auch echt so sehe. Wenn ich mich da rückwärts betrachte, läuft's mir kalt den Rücken runter. Wie soll Frau denn so einen faden, langweiligen und uninteressanten Schlaffi toll finden?)
Was nicht in der E-Mail steht ist: Ich liebe Dich, ich will Dich wieder haben, Du fehlst mir!
Sie endet mit einem Fazit (hier abgekürzt):
Ich bin kein Schlaffi, sondern ein Softie!
Ich bin rücksichtsvoll, ein Kuschelbär und trage die Frau an meiner Seite gern auf Händen.
Aber so ein weichgespülter Lappen wie die letzten Monate bin ich eigentlich nicht.
Und: Es war mir wichtig, das zu sagen, jetzt kann ich mit uns abschließen und werde sie nicht weiter mit dem Thema belästigen.

Ich bin mir verhältnismäßig sicher, dass mein gesamtes Verhalten der letzten beiden Wochen eher kontraproduktiv war, wenn ich sie wiederhaben will.
Aber ich bin mir ebenso sicher, dass wir einfach perfekt zusammenpassen. Wir schwimmen so sehr auf einer Wellenlänge, was alles außer den Musikgeschmack beinhaltet, dass es fast schon gruselig ist.
Und dass sie nur ein bisschen Zeit braucht, um ihre Gefühle wieder zu entdecken.

Jetzt habe ich folgende Probleme:
1. Ich vermisse sie sooooo furchtbar. Es fühlt sich alles sooooooo leer an ohne sie....
( habt ihr bestimmt noch nie gelesen hier nach einer Trennung, oder? )
2. Ich würd mich jetzt gern cool ausspielen und meinnormales, toughes Ich wieder rausholen. Ist aber schwer, wenn man sich wie [1.] fühlt.
3. Der Klassiker Kontaktsperre ist nicht drin. Wir spielen zusammen WoW UND ich hab ihr auch in der E-Mail geschrieben, dass das Furchtbarste wäre, sie gar nicht in meinem Leben zu haben.

Mein Plan sieht wie folgt aus:
Ich mach mein Leben jetzt ordentlich weiter. Stürz mich voll in die Arbeit, regel meinen ganzen Shice. Nehme noch ein bisschen ab.
Alles bis dahin leicht.
Jetzt kommt der schwierige Teil. Das richtige Maß zwischen Distanz und Kontakt zu finden. Ihr, ohne es auszusprechen zu signalisieren: Ich bin nicht für eine Freundschaft zu haben. Zusammen zocken, ja, Smalltalk auch. Aber wenn Du echten Kontakt zu mir haben willst, dann gibt's nur das ganze Paket.
Und wie lasse ich sie herausfinden, ob sie mich nicht vielleicht doch vermissen kann, wenn wir uns doch fast täglich immerhin Banalitäten schreiben?
An dieser Stelle auch nochmal was, was mir Hoffnung gemacht hatte: Als ich jetzt von der Mutti wieder kam, schrieb sie mich sofort an und fragte, wie es war.
Dabei war abgemacht, dass ich bestimme, wie wir in Zukunft miteinander umgehen und mich melde. Also hat sie doch auch in der Tagen vermisst, zu wissen, wie's mir geht.
Ich kann halt grad ihr Verhalten nicht beurteilen. Ist das wirklich alles nur: Du bist mir wichtig, als guter Freund. Oder steckt da noch mehr dahinter?
Seht ihr da mit ein bisschen Abstand und Geduld noch eine Chance?
Weil ich bin eigentlich wirklich, das was sie braucht. Ein fürsorglicher, lieber Mann.
Ich hab nur Angst, dass in ihrem Kopf das Bild von der schlaffen Nudel eingebrannt ist, die ich die letzten Monate war und der Typ, in den sie sich verliebt hat, keine Chance mehr hat.

So. Ich hoffe, das ist alles nicht zu verworren geschrieben, danke für's lesen, ist ja doch ne Menge geworden.
Bin gespannt, was ihr so sagt und wenn noch Fragen sind, versuche ich gern sie zu beantworten.

10.10.2013 14:55 • #1


H
Hallo Finkognito,

eigentlich kann man es kurz machen: Sie ist eine Beziehung mit dir eingegangen weil es bequem für sie war aber nicht weil sie laut ihrer Aussage verliebt war.

Dann hat sie im Laufe der Zeit gemerkt dass sie aber nunmal einen Macho braucht und nicht DICH. Schlimm genug. Eigentlich sollte sich Liebe ja entwickeln und sowas wie Macho oder Softie nur am Anfang wichtig sein, aber nun gut...

und jetzt merkst DU dass du falsch warst, zu schlaff warst...aber moment. Warst du das wirklich oder warst du einfach nur nicht so wie SIE dich haben wollte?

Die Konsequenz für dich ist jetzt so zu sein wie sie dich will bzw wie sie sich verlieben kann. Nämlich stark und unabhängig von ihr.

Um ihr das zu beweisen schreibst du Briefe...

Finkognito, auch wenn du nicht daran glaubst...ich sehe hier sehr wohl ein Ende im Gelände und ich würde dir wünschen dass du dir eine Frau suchst die sich in DICH verliebt so wie DU bist. Für die du dich nicht ändern musst. Dann wirst du warscheinlich ganz von alleine ein bisschen mehr Macho und von ganz alleine kommt da eine Beziehung auf Augenhöhe.

Was du hier jetzt machen kannst ist entweder den Kontakt abzubrechen oder nach deiner anderen Ex eine zweite gute Freundin zu haben.

Kämpfen, in welche Art auch immer, wird gar nichts bringen. Weder Briefe, noch Gewichtsabnahme, noch Vorspielen von Coolness und Abgebrühtheit.

Sorry für meine Einschätzung und dir alles Gute.

10.10.2013 15:53 • x 1 #2


A


Ich glaube noch nicht an das Beziehungsende

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B
Hallo Finkognito,

also, erstmal, ohne das dass was mit deiner Situation zu tun hat, muss ich sagen: LOL. Scheinst ein cooler typ zu sein, musste lachen bei dem was du geschrieben hast. Find ich sympathisch und witzig

Zu deiner Situation.

Kommt mir arg bekannt vor, auch wenn es bei mir nicht ganz so deutlich war, also das es mir ins gesicht gesagt wurde. Konnte das erst im nachhinein herausfinden. Ich versteh dich und deine Motive. Ging mir auch genauso.

Was ich dir aber raten kann, aus eigener erfahrung, verschwende deine Zeit und Kraft nicht mit diesen Rückholversuchen Wenn es bei Ihr schon über Monate ging, hat sie zumindest emotional einen doch deutlichen Vorsprung von dir und sieht die sache dementsprechend klarer, als du es jetzt kannst. Das ist nicht schlimm, aber deine Sicht auf die Dinge ist im Moment noch zu eingeschränkt um alles überblicken zu können. Alles was du jetzt in dieser Richtung unternimmst, ist potentiell gefährlich dir alles damit kaputt zu machen. Sie braucht abstand und du auch. Distanz und Nähe. Das eine kann ohne das andere nicht existieren.

Kümmer dich erstmal ausschließlich um dich selbst. Schau dir dein Leben an, wie es bisher verlaufen ist, die Beziehung, was da gut und schlecht war. Hör in dich hinein und schau ob hinter deinem verhalten, nicht noch etwas anderes Steckt. Wir können andere Menschen nur dann wirklich lieben, wenn wir uns selbst wirklich Lieben. Thema Selbstliebe und Selbstannahme.

Mach dir keine Vorwürfe, für das was du getan hast. Nimm es an als gegeben. Du hast nichts falsch gemacht, in dem Sinne, das es falsch war und du es mit absicht so gemacht hast. Du konntest es nicht anders und genau deshalb hast du so gehandelt wie du es eben getan hast.

Ich würde dir auch dringendst zu einer allumfassenden Kontaktsperre raten. Nähe - Distanz... Außerdem hilft es dir nicht (und ihr auch nicht) wenn du/sie durch euren kontakt vom wesentlichen abgehalten werdet. Nämlich, das ihr euch beide jetzt erstmal nur um euch selbst kümmern solltet...

Erkenne und akzeptiere die Trennung als das was sie ist. Eine Chance zu wachsen, zu reflektieren, zu erkennen und zu ändern. Für dich, aber auch für sie.

Nutze Sie, so gut du kannst! Wir sind da

Wünsch dir alles gute auf deinem Weg!

LG,
Ben

10.10.2013 19:45 • x 1 #3


F
Hi Ihr beiden,
erstmal danke für's lesen und Eure Einschätzung.
Ich möchte an dieser Stelle für eventuelle zukünftige Meinungen noch eine Sache erwähnen:
Der Titel ist irreführend und es kommt vllt. in meinem Text nicht so raus. Aber die Beziehung ist beendet, es ist schluss und aus, das habe ich akzeptiert und versuche, damit klar zu kommen. Deswegen bin ich ja im Trennungsschmerzforum. :oops:
Ich persönlich denke jedoch, dass mit Zeit und Geduld und eben auch Abstand, nochmal was werden könnte, weil wir einfach supi passen. (und ich sie natürlich nicht abhaken kann, sonst wär ich nicht hier :wink: ) Und mein Willen sie zurückzuerobern bedeutet nicht, dass ich in einer Woche mit Blumen vor ihrer Tür stehen will. Es ist schon die Bereitschaft da, ein paar Monate ins Land ziehen zu lassen und sie kommen zu lassen. Wenn dann nichts kommt, ist's eben so. Und verschwende Deine Zeit doch nicht ist da nicht hilfreich :wink: . Ich bin eh nicht der Typ, der losmarschiert und sich ne Freundin sucht. Wenn's kommt, dann kommt's.

So, jetzt zu den Einzelstatements.
Hannoveraner:
Natürlich will man Statements wie Deines in einer Situation wie meiner nicht lesen... :weinen:
EDIT: Und außerdem ehrlich und eröffnen evtl. neue Blickwinkel!
Ich finde sie dennoch sehr interessant, spannend und hilfreich. Und Deine Anspielung auf meinen alten Titel, zeigt, Du hasts vor der Änderung durchs Forum gelesen.
Sie enthält nämlich zwei Thesen, die auch beim Abschluss der Beziehung aufgekommen sind. Eine von mir und eine von ihr.

I. Bei ihr war's von Anfang an nur lauwarmer Kaffee und einfach mal wieder zwischendurch nicht allein sein. (Meine These)
Tja, als ich das denken musste, das war für mich die schwerste Zeit, seit das ganze Thema aufgekommen ist.
Da habe ich wirklich an meinem ganzen Weltbild zweifeln und mit der Menschheit hadern müssen.
Weil so schätze ich sie nicht ein. Sicher, man kann sich immer in Menschen täuschen, aber DAS glaube ich nicht, ich will und kann es nicht glauben.
Ich habe ihr das auf den Kopf zugesagt in meiner Verletzung. Und ich glaube, das war das Schlimmste, was ich ihr überhaupt je angetan habe.
Sie leidet auch ziemlich unter der Trennung (ein Mitgrund, warum ich nicht so ganz glauben kann, dass wir durch sind) aber als diese Sache im Raum stand, ging's ihr richtig dreckig. Aber so wirklich. Also wesentlich schlechter als mir! Dass ich das von ihr denken konnte, hat sie sehr verletzt. Ich habe sie als sehr netten, liebevollen und fürsorglichen Menschen kennen und lieben gelernt. Wir kennen uns ca. 1,5 Jahre. Und wenn das alles wirklich nur Fassade war und sie ein berechnendes Miststück sein sollte, wenn das alles nur gespielt war... Inklusive allem was vor/während unserer Beziehung war, dann muss ich leider meinen Glauben an das Gute im Menschen aufgeben.
Und dazu bin ich nicht bereit. :seufzen:
Ich glaube ihr, dass sie in mich verknallt war und mich lieben WOLLTE. Die Art und Weise, wie sie es versucht hat, billige ich nicht. Aber sie ist ebenso ein Mensch wie ich. Sie hat Fehler.

II. Ich müsste mich ändern/verbiegen damit ich ihr gefalle. (ihre These)
Sicher, kann sein, dass ich verblendet bin in meinem Wahn. :herz:
Aber überzeugt bin ich davon nicht. Ich argumentiere jetzt einfach drauf los. Wer mir da Denkfehler oder Scheuklappen aufzeigen möchte, ist herzlich eingeladen, schließlich möchte ich meinen Geist so weit öffnen, wie ich kann.
Zum Einen habe ich bei nachträglicher Betrachtung tatsächlich selbst festgestellt, dass ich mich völlig in diese Beziehung aufgegeben habe.
Abseits der Beziehung bin ich noch arbeiten gegangen. Sonst nichts. Und auch da litten meine Konzentration und mein Stundenkonto unter dem Wunsch, bei ihr zu sein.
Mein ganzes Streben und Denken war einzig und allein auf ihre Nähe gerichtet. Ich habe in den wenigen Tagen seit der Trennung schon so viel erledigt, was Monate liegen geblieben ist, weil ich mir wieder die Zeit genommen habe. Z.B. mich anständig um meinen Führerschein zu bemühen, häufig die Theorie zu besuchen, praktische Stunden angefangen. (Ja, ich bin 29 und habe noch keinen Führerschein, zerreißt mich in der Luft :D ) Ja, sogar mal eben zum Bürgeramt zu gehen und den Antrag abzugeben, habe ich HEUTE erst gemacht. Dabei hab ich mich Ende Juli schon angemeldet! Und das ist nur ein Beispiel.
Da kann mir keiner erzählen, dass das normales, liebenswertes Verhalten ist und ich nur die Richtige suchen muss.
Dazu kommt tatächlich, dass ich nichts zu erzählen hatte, nichts erlebt habe. Wenn ich nicht bei ihr war, bin ich nach der Arbeit nach Hause, hab den Tag vergehen lassen und gewartet, bis ich wieder zu ihr fahren kann.
Nummer B: Ich hab's nicht gemerkt, ich war da so drin. Dieses Verhalten ist mir erst gestern aufgegangen und ich muss sagen, wenn ich so betrachte, wie ich war: fad, langweilig und uninteressant.
Nächster Punkt: Meine Ehe. Ich war mit meiner Ex-Frau 7 Jahre zusammen. Am Anfang waren wir beide so, ich sag mal, symbiotisch veranlagt. Nur aufeinander und uns in gegenseitigen Liebesschwüren ergangen. Aber im Laufe der Jahre war ich es, den das zuerst gestört hat. Ich wollte irgendwann nicht mehr. Wollte mehr Freiraum, mehr ich selbst sein, weniger wir. Da haben wir dann irgendwann gemerkt, wir passen doch nicht so zusammen. Versteht mich nicht falsch. Die ersten 5 Jahre waren toll und ich bereue keinen Tag dieser Beziehung. Es hatte alles seine Ordnung und Richtigkeit und wir haben uns perfekt getrennt. Deshalb sind wir heut so dicke. Aber diese Entwicklung zeigt doch auch, dass das ein Verhaltensmuster ist, das mich an mir stören darf und kein Charakterzug, den ich an mir hinnehmen muss, oder?

Dazu kommt, sie hat nicht die Seiten bemängelt, die ich als Softie bezeichnen würde. (ich kann halt prinzipiell immer nur von dem ausgehen, was sie mir so gesagt hat, vllt. stimmts ja auch nicht so)
Also, dass ich mich z.B. am WE um's Frühstück gekümmert hab, dass ich ihr Fürsorge entgegen gebracht habe. Das sind übrigens auch die Dinge, für die ich eine Frau SOFORT in die Wüste schicken würde, wenn sie das stört!
Ihre Kritik, die sie jetzt in Worte gefasst hat, liegt hauptsächlich in meiner körperlichen Belagerung ihrer Person. Ständiges Kusseln und schmusen und streicheln... (sie ist aber auch so furchtbar weich und riecht nunmal gut! :mrgreen: )
Und ich habe ihr wohl zu oft gesagt, wie toll und schön ich sie finde...
Aber mal ehrlich Männer und Frauen, wenn eine Frau sagt: Guck mich nicht an, ich seh furchtbar aus! Ist das nicht der Code für: Sag mir, wie schön ich bin! ?
Was wäre ich denn für ein Freund, wenn ich dann sage: Haste recht, Dein Haar ist so strubbelig, wenn ich ein Vogel wär, würd ich drin nisten. Obwohl mit dem ganzen grau... ich weiß nicht. ?
Das tut Mann doch nicht!
Aber Fakt ist nunmal, dass ich keine Gelegenheit ausgelassen habe, ihr meine Liebe zu zeigen. Und ich kann verstehen, dass das belastet, wenn man selbst nicht so intensiv empfindet. Aber das hat sie mich nunmal glauben lassen und mich nicht drauf aufmerksam gemacht und darum bin ich mir dahingehend keiner Schuld bewusst.

Der einzige Satz, den ich an Deinem Posting doof finde Hannoveraner ist:
Zitat:
Kämpfen, in welche Art auch immer, wird gar nichts bringen. Weder Briefe, noch Gewichtsabnahme, noch Vorspielen von Coolness und Abgebrühtheit.

Die Briefe waren eine abschließende E-Mail, in der ich ihr meine o.g. Erkenntnisse mitteile und an deren Ende steht, dass ich sie jetzt mit dem Thema in Ruhe lasse. (und das ist auch der Plan)
Die Gewichtsabnahme mache ich nur zum Teil für sie. Nicht weil sie jemals gesagt hätte, sie fände mich zu dick. Am Anfang sagte sie auch noch zu mir, ich wäre optimal wie ich bin und da hatte ich mehr auf den Rippen als jetzt. Es geht mir in dem Punkt darum, ihr, wenn wir uns sehen, zu zeigen, dass es mir gut geht, ich mich nicht gehen lasse. Und wir müssen uns ja mindestens noch zum Sachen austauschen sehen...
Aber ich mach das ebensoviel für meinen Selbstwert. Hab ja im Eröffnungspost schonmal angedeutet, dass ich da ein Problem hab. Und wenn man sich dann in seinem Körper schonmal wohler fühlt ist das doch nichts Schlechtes UND kann nicht schaden, wenn ich doch mal wieder auf die Pirsch gehen sollte 8) .
Coolness vorspielen? Ha! Ich bin und war schon immer cool. (lies mal, was Ben schreibt :wink:) Ich hab meinen Cool nur in der Beziehung verloren, schleifen lassen. Wie o.g. ich hab einfach nix anderes mehr gemacht, als sie anzuhimmeln.
Und Abgebrühtheit? Wenn das so rauskam, hab ich mich doof ausgedrückt. Ich will weder Abgebrühtheit vorspielen, noch besitzen. Ich versuche mein Herz so rein und kindlich zu halten, wie es nur geht. Wer das an mir nicht akzeptiert, kann mich mal, wo die Sonne nicht scheint.

Prinzipiell kann es natürlich wirklich so sein, dass ich mir was vormache, aber eigentlich bin ich der Meinung, dass eine Frau, für die ich mich ändern/verbiegen muss, nichts in meinem Leben verloren hat. Aber laut meinen Ausführungen, sehe ich das hier nicht so. Ich bitte um Hinweise, sollte ich schief gewickelt sein.

Jetzt Ben:
Als Allererstes: Vielen Dank für die Blumen. :D
Das mit dem klarer sehen ist so eine Sache. Wenn ich ihr glaube kann (und ich habe eigentlich keinen Anlass, es nicht zu tun), dann hat sie hauptsächlich sich was vorgemacht. Und sie sprach auch von Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln. Sie konnte einfach nicht verstehen und akzeptieren, dass sie mich nicht lieben kann, wo ich doch so lieb zu ihr war.
Nach ihren Angaben (immer wieder der gleiche Rotz :wand: ), ist ihr erst vor zwei Wochen aufgegangen, dass es nichts wird.
Ich war im August drei Wochen beruflich weg und sie sagte, sie hat die Zweisamkeit, unser zusammenleben (3-4 Tage die Woche) vermisst. Aber mich eben nicht... Und dann ist sie ins Grübeln gekommen.
Ich glaube nicht, dass sie allzu klar sieht. Kann auch wieder Verblendung und der Glaube an das Gute im Menschen sein... :herz:
Und 'türlich ist meine Sicht eingeschränkt. :roll: Deswegen frag ich ja Euch und lege hier einen Seelen-Striptease hin. (Anonymität des Internet sei Dank! :grinsen: )

Dein Absatz zur Selbstliebe und Selbstannahme hat genau getroffen. Das ist eine Problematik, die ich schon lange mit mir rumschleppe, aber auch schon viel und effektiv verdrängt habe. Und (jetzt oute ich mich richtig) ich hatte auch schon lange vor, eine Therapie deswegen zu machen. Ich habe grad gestern Kontakt zu einem Psychologen aufgenommen. Und wenn die Beziehung nur dazu gut war, den Leidensdruck in mir zu erzeugen, das endlich in die Hand zu nehmen, dann hat sie sich für mich gelohnt.
Und bei ihr sehe ich auch eine ganz ähnliche Problematik. Ich meine, sie sagte (wieder die Leier vom Glauben): Ich dachte, bei mir läuft was falsch, ich müsste mehr fühlen.. Hallo? Da stimmt doch mit der Selbstannahme ganz gewaltig was nicht. Und sie sagte auch, dass sie aus der Beziehung auf jeden Fall gelernt hat, dass man seine Gefühle nicht irgendwo hin zwingen kann.

Tja, um uns selbst kümmern... Ich bin dabei. Wie o.g. Führerschein, Therapie, abnehmen etc. Was sie macht? Keine Ahnung.
Mit der Kontaktsperre ist so eine Sache... Wir teilen nunmal das Hobby des Onlinegaming und sie fehlt mir soooooo sehr... Aber wie ich schon schrieb, in nächster Zeit, will ich mich eh ein bisschen rar machen. Schon allein, weil ich auch denke, das Distanz gut tut. Aber gleich allumfassend? Da leide ich doch arg drunter.

Zitat:
Erkenne und akzeptiere die Trennung als das was sie ist. Eine Chance zu wachsen, zu reflektieren, zu erkennen und zu ändern. Für dich, aber auch für sie.

Der hat mir besonders gut gefallen. Denn ich denke, das tue ich. Ich war sogar derjenige, der nach der ganzen Auswurstelei der Situation, gesagt hat, ich will die Trennung. Sie war dann dankbar, dass ich so denke. Ich denke aber auch, dass wenn wir reflektiert und entwickelt haben, wir zusammengehören.
Wir haben nunmal beide, wie Du geschrieben hast, so gehandelt, wie wir haben und wir konnten es nicht anders. Beide. Aber ich sehe eben auch, dass wir einfach formidabel zusammenpassen.
Vielleicht Verblendung... Vielleicht Dummheit... Vielleicht einfach ein Sockenschuss...

Ich danke Euch und bin gespannt auf weitere Meinungen :trost:

EDIT: Oh Gott... der ist ja länger als der Erste...

10.10.2013 22:09 • #4


E
Hi Finkognito,

würden sich nicht ein paar Fakten deiner Geschichte unterscheiden, würde ich meinenich ich hätte diesen Text als mein alter Ego Tyler Durden verfasst. Wenn du mal Bock hat, kannst hier mal nachverfolgen, auch wenn meine Wahrnehmung da nicht so zum tragen kommt, will ich aber hier gleich mal nachholen...

https://www.trennungsschmerzen.de/wunsch ... 14923.html

Jedenfalls hab ich nach langer Zeit mal wieder herzhaft lachen können, wohlgemerkt ausschließlich auf deinen Schreibstil reduziert. Und vorweg, hey, wer in so ner Lage diese Portion Humor und Sakasmus an den Tag legen kann, ich glaub der ist schon sehr viel weiter als er glaubt, ich wünsche es Dir.

Zu deiner Geschicht ! Boah, wo fang ich an ?! Ja, bei oder aus der Perspektive deiner X ! Auch hier beginnend mit meiner eigenen Überschrift Wunschvostellung, Liebe oder Verblendung ? ! Wenn ich deine Beiträge lese würde ich sagen, sie könnte sich samit auch in Teilen identifizieren. Manchmal ist die Wunschvorstellung an eine Situation, an eine Beziehung so stark, dass der Eindruck von Liebe entsteht. Die Umstände, der Partner sind vermeintlich so ideal, dass man so fest daran glaubt, es sei das Richtige. Insbesondere in der Anfangsphase der Beziehung ! Die Anfangsphase ist so abgrundtief trügerrisch, dass sie eigentlich nur unter Auffsicht erlaubt sein sollte. Es ist die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit und die Tatsache noch nicht belastet (durch diese Beziehung) zu sein. Vielleicht auch, weil es noch so eine unverbindliche Komponente hat, man lernt sich schließlich erst kennen. Das Bild des Partners wird dadurch aber geprägt... Gott ist die/der toll, hat alle Eigenschaften die für eine langfristige stabile Beziehung wünschenswert sind. Du erinnerst dich, stell es dir mit der Stimme von Susi vor... und das ist dein Herzblatt... das Bild des rockermäßigen ausgeglichenen aber smarten Machos, der genau die richtige Balance zwischen einem gefühlvollen Menschen mit Tiefgang und dem führenden Big Monkey Boss verspricht. Es ist das Bild des Übermenschen ohne Schwächen. Gott weiß, dass es mir genau so ergangen ist, dass sich meine X in diesen Menschen verliebt hat, dass es diesen Menschen zu der Zeit auch tatsächlich gab und er vor Selbstwertgefühl durch die entgegengebrachte Liebe, Bewunderung und ja... Überidealisierung durch die X nur so strotzte. Man(n) nimmt die Rolle dann wohl auch irgendwie an !?

Nun zur Mutation! BÄM ! Wie ist es also möglich vom Status der perfekt ansehnlichen und vor Festigkeit trotzenden Verpackungsteigware so dermaßen an al dente vorbei zur schlaffen Nudel zu verkochen ?
Nun ja, ich glaube weil die Relationen von Anfang dann schon nicht stimmen. Sie sagte ja wohl zu Dir, dass sie es nochmal mit dir versuchen würde, wenn du der wärst, der du am Anfang der Beziehung für Sie warst. Übersetzt heißt das nichts anderes als (gar nicht böse gemeint)... bitte sei der, der meine Erwartungshaltungen an einen Partner zu 100 % erfüllt, der, den ich in dir gesehen habe, der, der meine Projektionen auf dich entspricht, bitte sei wieder meine Wunschvorstellung. Ich will damit nicht sagen, dass der vermittelte Eindruck in Realität sich VÖLLIG anders dargestellt hat, allerdings lässt sich ein solches unbeschwertes Verhalten und sich so geben auch eben nicht auf Dauer aufrecht erhalten. Verblendung ?!?

Zum sich verbiegen ! Was ist das eigentlich, sich verbiegen ? Handelt man nicht in jeder Situation so, wie man(n) es für richtig hält ? Wenn man das unterstellt, wo ist dann der Ansatz begründet, dass man etwas getan hat, was man selbst nicht wollte und sich damit verbogen hat ? Rückblickend muss ich wohl sagen, es ist eben genau dieses sich in die Beziehung reinhängen, den Ansprüchen der Partnerschaft und insbesondere seinen eigenen daran gerecht werden zu wollen.

Ich hatte auch nur noch sie im Kopf, alles war darauf ausgerichtet bei ihr zu sein. Wir unternahmen etwas mit den Kindern, schliefen am WE lange, kümmerten uns um Haus und Garten und genossen das sein. Arbeiten, zu ihr, oder arbeiten in meine Wohnung fahren... möglichst schnell schlafen um schnellstmöglich wieder bei ihr zu sein. An sich nichts verwerfliches, oder ? Die Beziehung ist uns wichtig, die Partnerin ist uns wichtig... also wo ist bitte der blöde Hacken an der Sache ? Meine X hat dazu schmerzliche und treffende Worte für unsere Situation zum Schluss gefunden. Sie stellte mir die Frage, wer ich bin ! Ich wusste darauf keine Antwort... na ich eben ! Der in den du dich verliebt hast ! Aber wer ist das ? Sie sagte mir wie toll sie es findet, dass ich jede Zeit versuche bei ihr zu sein, wie ich mich um die Kinder kümmere, wie ich sie am und im Haus mit unterstütze, wie ich sie im Haushalt unterstütze usw. usw. Aber wer bin ich ? Wer war ich vor der Beziehung als ich allein gelebt habe ? Wie habe hast du dein Leben da gestaltet, welchen Hobbys bist du nachgegangen, mit welchen Freunden hast du dich getroffen, was hat dich da interessiert, was hat dich glücklich gemacht ? Sie meinte, ich würde jetzt ihr Leben führen... Sch... sie hatte recht ! Ich definierte mich ausschließlich nur noch über die Beziehung ! Ich war der alte Peter Pan der vergessen hatte wer er mal war ! Ich habe ihr gegenüber an Attraktivität verloren weil ich mich selbst nicht mehr deffinieren konnte, ich wollte ihr gefallen, eine schlaffe Nudel eben. Wobei das nun ausschließlich der Abriss ist, der sich auf mich bezieht, sie hat auch ihre Fehler gemacht und vor allem ihre Leichen im emotionalen Keller, also frei von jeder Schuldfrage.

Wie kann dir das helfen ? Sie war in Dich verliebt, das glaube ich schon. Sie hat bestimmt auch noch Gefühle für dich, allerdings vielleicht nicht mehr die, die für eine Partnerschaft reichen. Vielleicht hat sie sich durch anfängliche Verblendung tatsächlich mehr der Wunschvorstellung hingegen als es ihr selbst bewusst war. Hat darauf gewartet, dass sich diese erfüllt und ihre Gefühle spürbarer werden. Ich glaube du hast dich in ihr nicht getäuscht, sie hatte ehrenwerte Absichten. Nur irgendwann ist sie halt drauf gekommen dass es nicht so ist. Verzeihe ihr und verzeihe Dir !

Auch von mir der gleiche Rat ! Halt unbedingt und konsequent die Kontaktsperre ein ! Sie erfüllt ihren Zweck in erster Linie für Dich selbst ! Selbst wenn du noch die Hoffnung hegst, die ich dir auch nicht nehmen möchte, dass ihr Euch in ein paar Monaten wieder findet, dann gilt das umsomehr !

Meinst du wirklich, wenn ihr nur auf der ebene zocken miteinander kommuniziert wendet sich das Blatt ?
Woran machst du das fest, was versprichst du Dir davon ?
Ist es nicht vielmehr so, das du daran glaubst, dass sie dich dadurch nicht vergessen soll ?
Glaubst du nicht auch, dass sich durch so einen oberflächlichen Kontakt eine Gewöhnung auf dieser Basis einschleichen könnte und damit eine Widerbelebung per se schon zum scheitern verurteilt ist ?

LG Eddi

11.10.2013 12:33 • x 1 #5


P
puh..hier wurde ja schon lang geschrieben.
ich habe nur den ganz obigen Beitrag von dir, Fin, gelesen.. und 1,2 danach..

ich kenne ds Problem zu gut: man möchte sich ändern, nicht so sein, wie man ist, weil man eben genaus weiß, dass es so nciht gut ist.
und das ist schwer.. oft merkt man erst nach der Beziehung, dass man doch in alte Muster gerutscht ist..

so oder so: du gehtst einen guten weg.
du tust es ja erstmal für dich, so scheint mir..

was danach entsteht, steht in den Sternen.. aber warum nicht positiv denken und das schönste für sich erhoffen?

11.10.2013 13:36 • x 1 #6


B
Wieder mal ein großartiger Beitrag Eddie... Ich erkenne mich auch sehr darin wieder...

Das mit der Hoffnung seh ich auch so. Allerdings wäre es besser sich keine zu machen. Erstmal mit sich selbst klar kommen, das ändern, was geändert gehört. OHNE das, ist jede Hoffnung einfach nur trügerisch und endet in Enttäuschung. Soweit ich es bis jetzt verstanden habe, muss es eine echte Trennung geben. Akzeptieren und Loslassen. Und damit wird auch die Hoffnung aufhören zu existieren, schon allein deshalb weil sie obsolet geworden ist. Alles was dann passiert, steht in den Sternen und tut für das Jetzt eh nichts zur sache... Wenn man wirklich einen Neuanfang möchte, kommt man um diese Schritte nicht herum. Und wenn es soweit ist, will man das vielleicht auch garnicht mehr, weil wie schon gesagt, man ja abgeschlossen hat und am Ende vielleicht jemand anderes in dein Leben getreten ist.

Ich persönlich glaube, das ich mich davor scheue, ja sogar fürchte. Auch wenn ich schon ganz gut vorran komme auf dem weg des loslassens. Trotzdem behindert mich meine Hoffnung auf ein restart in soweit, das ich nicht wirklich einen Strich drunter ziehen kann. Es dauert jetzt eben länger. Daher auch der Rat, seine Kraft nicht auf sowas zu konzentrieren. Doof halt, das man die Hoffnung so nicht steuern und kontrollieren kann. Geht net, einfach zu sagen: Hoffnung ist gestorben, weiter gehts. Mit der Zeit wird sich das dann wohl doch geben.

Eigentlich sollte man froh sein, das man sich nun wieder in den Mittelpunkt seines eigenen Lebens rücken kann. Zu sich selbst zu finden, mit ganz viel Freude und Neugier wohin der Weg einen wohl führen wird. Jede Sekunde sogar zu genießen und endlich aufhören zu existieren und anfangen zu leben...

Ich weiß, ich weiß... Einfacher gesagt als getan. Aber eigentlich ist es das nicht. Es sind doch unsere Gedanken und Muster die uns leiden lassen. Die Erinnerungen und Erfahrungen. Die können und wollen wir sicher auch nicht vergessen. Aber man kann sich dessen bewusst werden. Das es nun mal die Vergangenheit ist (Erinnerungen) die (hoffentlich) sehr schön war und man dankbarkeit und liebe dafür empfindet. Das man an seine Erfahrungen nicht gebunden ist. Man sich damit nicht identifizieren muss. Man kann sie doch als das nehmen, was sie sind. Sie betrachten und erkennen, ok, das war damals so und so und das war auch ok. Aber es ist nicht die letzte Wahrheit für mich und fürs Universum. Distanz dazwischen zu bekommen...

Wenn man mit sich selbst in vollkommener Liebe ist, sich Respektiert und Wertschätzt, sich so annimmt und, eben wirklich LIEBT, ist man in der Lage auch andere Menschen (und Tiere, Pflanzen, die Welt) zu Lieben. Ohne in unsere typische Abhängigkeit vom Partner wieder hinein zu rutschen. Es ist einfach nicht mehr nötig. Und auch garnicht mehr möglich.

Ich finde das sehr erstrebenswert...

Liebe Grüße,
Ben

11.10.2013 15:36 • x 1 #7


E
Ben, absolut richtig... absolut ! Ich unterschreibe jedes Wort ! Aber hey, auch wenn man die Schwierigkeit und die eigenen Ängste zu diesem Weg spürt, so hat man doch zumindest schon mal den Weg gefunden, nicht wahr !? Da soll es kurz vor Ende auch ne gut Kneipe geben, hab ich mir sagen lassen, vielleicht trifft man sich dort mit einigen hier eines Tages auf nen Bierchen. Mich würde es überhaupt nicht wundern wenn es die Alena ist, die hinter dem Zapfhahn mit einem zufriedenen und wohlwollenden nicken zur Begrüßung steht.

11.10.2013 17:47 • #8


F
Ich fange mal wieder mit einem allgemeinen Hi und danke Euch, an.
Es ist zwar ein bisschen komisch, aber dennoch sehr schön, wie sich hier völlig Fremde in Einen einfühlen können und einem so viel zu denken geben und helfen.
Ist ne völlig neue Erfahrung für mich, die ich im Moment in höchstem Maße aufregend finde. Hab sogar schon selbst angefangen, rumzustöbern und bei anderen Leuten meinen Senf dabeizugeben. Und ich muss sagen, es hilft echt irgendwie. Mit Anderen mitzufühlen und ihnen - auf welche Weise auch immer - beizustehen, befreit mich innerlich ein wenig. :trost:

So und dann zu den Einzelposts:
@ Ben: Insgesamt sehr schöne, tiefgründige Aussage. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nur was die Hoffnung angeht, weiß ich nicht, ob ich mich auf Deine Sichtweise einlassen kann. Auch wenn ich bereits fürchte, dass Du recht hast.
Die Hoffnung ist es, die gerade meinen Schmerz lindert. Sie gibt mir ein Ziel. Ich habe Angst in ein Loch zu fallen, wenn ich jetzt nicht hoffe und nen Plan habe.
Und das will ich grad nicht, dazu geht es mir gerade zu nicht schlecht... gut kommt einem so schwer über die Lippen in so einer Situation.
Hab's oben in meinem zweiten langen Post ja schonmal geschrieben, aber für die, die keine Walls of Text mögen nochmal: Ich bin grad echt dabei meinen ganzen Müll, den ich während der Beziehung hab liegen lassen, zu regeln und kümmere mich intensivst um mich.

@ Peppina:
Danke, ja. Besonders Deine letzten beiden Aussagen sehe ich genau so.

@ Eddi:
Zuerst auch Dir: vielen Dank für die Blumen 8) Hab's ja ganz am Anfang gesagt, freut mich, wenn ich helfen kann. :wink: Vöööööllig uneigennützig gebe ich mich hier preis. :lol: Und lachen war immer und wird immer die beste Medizin sein. Das ist quasi meine Religion. :mrgreen:
Und dieser Humor, dieses Augenzwinkern mit dem ich die ganze Welt gern betrachte, das ist mein Cool, das ich in der Beziehung aufgegeben habe. Ich bin gleichermaßen erstaunt, wie erfreut, wie schnell das grad zu mir zurück kehrt. :daumen:
Und ja, ganz überheblich, ich glaube ich bin schon ziemlich weit. Im Kopf wenigstens. Mittwoch dachte ich schon, ich habe alle Weisheiten erlangt. Aber hier habe ich noch sooo viel zum nachdenken bekommen.
Im Herzen ist es natürlich sehr schwer. Aber ich habe nun einmal die Situation, die Trennung akzeptiert und umarmt. Es war der einzige Ausgang, wenn ich den Verlauf der Beziehung und unser beider Verhalten beurteile. Jetzt konnte sie immerhin noch sagen: Du bist das Beste, was mir je passiert ist, aber ich habe keine romantischen gefühle mehr für Dich. Hätte sie noch ein Jahr oder so weiter gemacht, hätt's vllt. gehießen: Ich ertrage Dich nicht mehr, verschwinde aus meinem Leben.
Jetzt müssen sich nur noch Schmerz, Enttäuschung, Vermissen und Einsamkeit verkrümeln.

Ja, ich muss auch sagen... Ich hab Deine Geschichte gelesen und man kann doch manchmal nur den Kopf schütteln und sich wundern, wie sich die Sachen ähneln. Sicher, die äußeren Umstände sind schon sehr anders, aber die Grundproblematik und Situation sind die Gleichen.
Meine hat auch ne Menge emotionalen Balast dabei und die Art und Weise, wie sie NICHT davon erzählt hat, zeigt mir, dass sie da noch ne Menge zu knabbern hat.
Und Deine ganze Einschätzung, Meinung und Interpretation haben mich tief berührt und genau den Punkt getroffen. :anbeten:

Zitat:
Meinst du wirklich, wenn ihr nur auf der ebene zocken miteinander kommuniziert wendet sich das Blatt ?
Woran machst du das fest, was versprichst du Dir davon ?
Ist es nicht vielmehr so, das du daran glaubst, dass sie dich dadurch nicht vergessen soll ?
Glaubst du nicht auch, dass sich durch so einen oberflächlichen Kontakt eine Gewöhnung auf dieser Basis einschleichen könnte und damit eine Widerbelebung per se schon zum scheitern verurteilt ist ?

Auf die Fragen möchte ich mal direkt eingehen: Nein. Keine Ahnung. Ja. Doch.
Und als ich diese Fragen ehrlich für mich beantworten konnte, habe ich erkannt, dass Ihr recht habt! Eine Kontaktsperre muss her. Auch wenn's mir noch so weh tut und es so leicht wäre, den Schmerz zu betäuben und langsam auf mich loszulassen, indem wir weiterhin chatten. Für mein (aktuelles :wink: ) Endziel, eine neue, frische Beziehung mit meiner Traumfrau zu starten, braucht es eben auch mehr Abstand als einfach nur ein bisschen und zwischendurch. Und das habe ich dank Euch erkannt. Danke danke danke. :anbeten:
Denn auch wenn ich oben hauptsächlich aufgezeigt habe, welches Fehlverhalten ich bei mir beobachtet habe, SIE hat genauso Fehler gemacht. Und aus diesen muss sie auch lernen! Da braucht sie genauso Zeit und Entwicklung wie ich, sonst fangen wir den ganzen Schmonzes wieder von vorne an. Aber besonders habe ich eben auch vor der Antwort auf Frage vier Angst. Davor eigentlich am meisten! Wenn sie mich vergisst, dann kann ich irgendwann auch vergessen und weitermachen. Aber immer neben ihr rumzuhängen... Nein danke.
Hab auch grad vorhin ausgemacht, dass wir nächste Woche unsere Sachen austauschen und dann ist erstmal ganz sauber schluss! :daumen:

Tjoa und zum Abschluss hätt ich gern nochmal ein bisschen Mitleid :wink: :
Es ist ja bekannt, dass man immer und überall nur an seine/n Ex erinnert wird, egal von was. Aber manches schlägt dem Fass echt den Boden aus.
Ich hab ja nu morgen früh meine erste praktische Fahrstunde. Hab grad gestern erfahren, der Fahrschulwagen ist ein weißer VW Polo und ich wette Ihr erratet NIEMALS, wer einen weißen VW Polo fährt... :traurig:

Also Kopf hoch und Ohren steif halten (boah, wie man's nicht mehr hören kann, oder? :wand: )
Liebe Greetz,
Finkognito

11.10.2013 20:30 • #9


B
Hey,

ja, klar. Das mit der Hoffnung geht mir ja genauso. Versteh dich da vollkommen. Das resultat wird aber nicht anders werden, wenn man sich durch die Hoffnung quasi aufhalten lässt. Aufhört zu leben, aufhört zu wachsen und an sich zu arbeiten. Und es macht es halt deutlich schwieriger. Eigentlich wollt ich nur das damit zum ausdruck bringen. Denn die Hoffnung aufgeben, wird man wohl erst wenn die Ex wirklich abgeschlossen hat, über einen hinweg ist, sich neu verliebt hat und vielleicht auch noch heiratet und kinder bekommt... Das ist für mich DAS was alle Hoffnung endgültig zerstören würde. Leider kann man das auch nicht erzwingen, wie so vieles. Es wird sicher noch lange im Hinterkopf so bleiben... Aber es wird, definitiv

LG
Ben

11.10.2013 20:41 • #10


F
Hi Leute,
ich muss einfach nochmal Gedanken loswerden und sortieren.
Dinge, die mir irgendwie keine Ruhe lassen. Die in mir Unsicherheit auslösen. Ich weiß einfach nicht, was ich von Manchem zu halten habe.
Zum einen: Sie sagte, sie hat keine Gefühle mehr für mich, aber ich bin ihr wichtig, sie will mich auf keinen Fall ganz verlieren.
Aber ich war der Einzige von uns beiden, der überhaupt das Wort Trennung in den Mund genommen hat.
Ich habe zu ihr gesagt, dass ich aufgrund des Verlaufs der Beziehung, Selbige beenden möchte. Sie nickte nur und wirkte erleichtert.
Im gleichen Atemzug sagte ich: Aber ich würde gern von vorne anfangen. Sie antwortete: Und wie soll das gehen?
Kein ich will Dich nimmer, Du bist doof, Deine Füße sind häßlich... Sondern spontan ein wie?
Dann sagte ich ihr am Ende des Gesprächs, sie soll ihre Ruhe vor mir haben, mit sich ins Reine kommen, ich bin für sie da, solange sie nicht kategorisch ausschließt, dass es ein wir gibt.
Sie: Dann will ich das jetzt tun, weil ich nichts in der Schwebe halten will. Wenn ich irgendwann merke, dass ich eine doofe Kuh war, dann komme ich auf Dich zu. Wenn's dann zu spät ist, hab ich halt pech gehabt.
Also das sind jetzt keine neuen Gespräche gewesen, alles von unserer Trennung, geht mir aber immer wieder im Kopf rum.
Was soll ich denn von so einer laschi-flaschi-Trennung halten, bei der sie angeblich keine Gefühle mehr hat, aber ich das Szepter schwinge und den Schlussstrich ziehen muss?

So und nu kommt noch gestern Abend dazu:
Ich habe mich im Spiel von der Gruppe verabschiedet, mit der wir immer zusammen spielen. Habe gesagt, dass ich mich in nächster Zeit um mich kümmern muss und mir das Spiel dabei im Wege steht, dass ich grad keinen Kopf und keine Lust für habe und für unbestimmte Zeit ausfallen werde.
Da schrieb sie mich direkt an, dass das ja gar nicht in Frage käme und wenn dann geht sie. Sie wäre austauschbar, ich nicht. Und ich bin viel länger dabei, das sind meine Leute. Und die sollen doch jetzt nicht drunter leiden, dass sie ne dumme Nuss ist... und pipapo.
Und was sie auch nicht sieht ist, ich gehe jetzt und mache eine Pause. Wenn ich mit uns und mir im Reinen bin, dann komm ich wieder. Wenn sie jetzt ginge, wäre sie für immer weg. Sie würde ja weiterspielen, nur auf nem anderen Server. Würde sich ne neue Gruppe suchen und käme nie zurück.
Ich hab dann versucht ihr klar zu machen, dass ich das in erster Linie für mich tue. Natürlich aus der Trennung geboren. Aber MIR bedeutet das Spiel grad nichts. Ihr schon. Also ist doch die logische Konsequenz, dass sie weiterspielt und ich nicht.
Versteht sie nicht.
Was mich an der Sache so bedrückt ist, dass sie das alles nicht sieht. Ich meine, klar war anscheinend bei ihr nicht das große Gefühl dabei wie bei mir. Aber wir hatten doch ne feste Beziehung. Jetzt ist die aus, wir sollten was daraus lernen, uns weiter entwicklen und ich treffe Entscheidungen für mein Leben und alles worum sie sich sorgt ist, was das Beste für unsere Raidgruppe ist? (also die Truppe, mit der wir 2x die Woche losturnen und spielen insges. 12 Mann)
Das tut grad nochmal sehr weh. Besonders, weil ich grade das Gefühl bekomme, dass ich die ganze Zeit die Nr. 2 hinter dem Spiel war.
(Und das wo ich das auch schon seit 7 Jahren und teilweise sehr zeitintensiv zock... hätte nie gedacht, dass ich mal auf dieser Seite der Sucht stehe)
Wobei vielleicht Sucht auch das falsche Wort ist? Es fühlt sich für mich eher an, als flüchte sie vor dem Leben. Vor Gefühlen und Verletzung.
Hab's ja oben schonmal angedeutet, sie trägt ne menge emotionalen Balast herum. Von ihrem Verhältnis zu ihren Eltern, über ihre ganzen Ex-Freunde...
Ist auf jeden Fall irgendwie kacke, es sieht grad echt so aus, als würde sie jetzt einfach nahtlos so weiter machen, wie vor 7 Monaten, als ich in ihr Leben eingedrungen bin und schließt sich wieder in ihrer kleinen Welt ein.
Ich würd ihr so gern helfen, sie wachrütteln, aber wenn ich eins vor vielen Jahren gelernt habe, dann dass man niemandem helfen kann, der keine Hilfe will.

Danke für's zuhö- äh lesen.
Finkognito

14.10.2013 13:27 • #11


B
Grützi mein Guter

Zitat von Finkognito:
Hi Leute,
ich muss einfach nochmal Gedanken loswerden und sortieren.
Dinge, die mir irgendwie keine Ruhe lassen. Die in mir Unsicherheit auslösen. Ich weiß einfach nicht, was ich von Manchem zu halten habe.
Zum einen: Sie sagte, sie hat keine Gefühle mehr für mich, aber ich bin ihr wichtig, sie will mich auf keinen Fall ganz verlieren.
Aber ich war der Einzige von uns beiden, der überhaupt das Wort Trennung in den Mund genommen hat.
Ich habe zu ihr gesagt, dass ich aufgrund des Verlaufs der Beziehung, Selbige beenden möchte. Sie nickte nur und wirkte erleichtert.
Im gleichen Atemzug sagte ich: Aber ich würde gern von vorne anfangen. Sie antwortete: Und wie soll das gehen?
Kein ich will Dich nimmer, Du bist doof, Deine Füße sind häßlich... Sondern spontan ein wie?
Dann sagte ich ihr am Ende des Gesprächs, sie soll ihre Ruhe vor mir haben, mit sich ins Reine kommen, ich bin für sie da, solange sie nicht kategorisch ausschließt, dass es ein wir gibt.
Sie: Dann will ich das jetzt tun, weil ich nichts in der Schwebe halten will. Wenn ich irgendwann merke, dass ich eine doofe Kuh war, dann komme ich auf Dich zu. Wenn's dann zu spät ist, hab ich halt pech gehabt.
Also das sind jetzt keine neuen Gespräche gewesen, alles von unserer Trennung, geht mir aber immer wieder im Kopf rum.
Was soll ich denn von so einer laschi-flaschi-Trennung halten, bei der sie angeblich keine Gefühle mehr hat, aber ich das Szepter schwinge und den Schlussstrich ziehen muss?

Wahhh, kommt mir ziemlich bekannt vor deine Situation. War bei mir ähnlich, nur das es ein solches Gespräch mit diesem unklaren Statement gab. Wie das gehen soll? Ich glaube, das geht nur wenn ihr beide euch ernsthaft damit auseinander setzt, aus eueren Fehlern lernt und daran wachst. Du machst das schon, sie vielleicht eher nicht. Also wirst du vermutlich viel eher soweit sein, sie aber nicht. Die Trennung finde ich eigntlich schon ziemlich klar, auch wenn die aussagen die da getroffen wurden auf das gegenteil hindeuten. Meine Ex hat damals zu mir gesagt, das es wohl im Moment einfach nicht unsere Zeit ist und keiner Weiß was die Zukunft bringt. Da war auch keine Rede von nie wieder, also nichts endgültiges. Aber im Moment ist es so. Bei euch auch. Zieh den strich für dich und geh deinen Weg. Hab vertrauen darauf, das dass Leben dir den richtigen Weg weißen wird und das ihr euch wieder treffen werdet, wenn es so sein soll.

Ich weiß. Im Grunde willst du diesen Mist nicht lesen...und ich nicht schreiben. Weil ich genau wie du, der Hoffnung hinterher hänge, das es wie durch ein WUnder irgendwann (möglichst bald) wieder mit ihr klappen wird...
Zitat:

So und nu kommt noch gestern Abend dazu:
Ich habe mich im Spiel von der Gruppe verabschiedet, mit der wir immer zusammen spielen. Habe gesagt, dass ich mich in nächster Zeit um mich kümmern muss und mir das Spiel dabei im Wege steht, dass ich grad keinen Kopf und keine Lust für habe und für unbestimmte Zeit ausfallen werde.
Da schrieb sie mich direkt an, dass das ja gar nicht in Frage käme und wenn dann geht sie. Sie wäre austauschbar, ich nicht. Und ich bin viel länger dabei, das sind meine Leute. Und die sollen doch jetzt nicht drunter leiden, dass sie ne dumme Nuss ist... und pipapo.
Und was sie auch nicht sieht ist, ich gehe jetzt und mache eine Pause. Wenn ich mit uns und mir im Reinen bin, dann komm ich wieder. Wenn sie jetzt ginge, wäre sie für immer weg. Sie würde ja weiterspielen, nur auf nem anderen Server. Würde sich ne neue Gruppe suchen und käme nie zurück.
Ich hab dann versucht ihr klar zu machen, dass ich das in erster Linie für mich tue. Natürlich aus der Trennung geboren. Aber MIR bedeutet das Spiel grad nichts. Ihr schon. Also ist doch die logische Konsequenz, dass sie weiterspielt und ich nicht.
Versteht sie nicht.
Was mich an der Sache so bedrückt ist, dass sie das alles nicht sieht. Ich meine, klar war anscheinend bei ihr nicht das große Gefühl dabei wie bei mir. Aber wir hatten doch ne feste Beziehung. Jetzt ist die aus, wir sollten was daraus lernen, uns weiter entwicklen und ich treffe Entscheidungen für mein Leben und alles worum sie sich sorgt ist, was das Beste für unsere Raidgruppe ist? (also die Truppe, mit der wir 2x die Woche losturnen und spielen insges. 12 Mann)
Das tut grad nochmal sehr weh. Besonders, weil ich grade das Gefühl bekomme, dass ich die ganze Zeit die Nr. 2 hinter dem Spiel war.
(Und das wo ich das auch schon seit 7 Jahren und teilweise sehr zeitintensiv zock... hätte nie gedacht, dass ich mal auf dieser Seite der Sucht stehe)
Wobei vielleicht Sucht auch das falsche Wort ist? Es fühlt sich für mich eher an, als flüchte sie vor dem Leben. Vor Gefühlen und Verletzung.
Hab's ja oben schonmal angedeutet, sie trägt ne menge emotionalen Balast herum. Von ihrem Verhältnis zu ihren Eltern, über ihre ganzen Ex-Freunde...
Ist auf jeden Fall irgendwie kacke, es sieht grad echt so aus, als würde sie jetzt einfach nahtlos so weiter machen, wie vor 7 Monaten, als ich in ihr Leben eingedrungen bin und schließt sich wieder in ihrer kleinen Welt ein.
Ich würd ihr so gern helfen, sie wachrütteln, aber wenn ich eins vor vielen Jahren gelernt habe, dann dass man niemandem helfen kann, der keine Hilfe will.

Danke für's zuhö- äh lesen.
Finkognito


Komisch, irgendwie haben wir die annähernd gleichen Typen Frau gehabt. Auch wenn meine Ex nicht zockt und ich nur sporadisch und auch kein WoW Zeug, kommt mir auch das verhalten sehr bekannt vor. Sie meinte letztens das sie (innerhalb von 2,5Monaten) das ganze für sich geklärt und abgeschlossen hat (und dabei in der Luft eine Kiste gezeichnet, in der sie alles rein gepackt hat) und damit jetzt durch ist. Ich glaube aber auch, das sie es in sich weg geschlossen hat um nicht mehr daran denken zu müssen, es zu verdrängen weil ihr der schmerz zu unerträglich vorkommt. Ob es so ist, weiß ich nicht, aber es fühlt sich so an... Versteh dich gut. Auch ihre Zeit wird kommen, auch sie darf erfahren wie sich das anfühlt und welchen weg sie gehen muss um an ihr ziel zu gelangen. Du kannst ihr nicht helfen, richtig. Das kann nur sie selbst und nur dann wenn die Zeit dafür reif ist. Aber gute Entscheidung von dir, mit dem Spiel aufzuhören. Respekt!

Mach weiter so!

Alles Liebe
Ben[/quote]

14.10.2013 13:54 • x 1 #12


F
Weiber... *kopfschüttel*
Nee, aber echt, danke Ben.
Da schreibt man sich mal eben was von der Seele, was irgendwie raus muss und sofort springst Du her und spendest Trost. Bist'n feiner Kerl!

Jaja, die liebe Hoffnung.
Ich fürchte, das Doofe ist wirklich, dass das Ganze ein Paradoxon ergibt.
Ich hoffe, sie wieder zu bekommen. Ich denke, ich kann sie erst wieder bekommen, wenn ich wieder normal bin. Dazu muss ich mit ihr wohl abschließen. Und die Hoffnung aufgeben. Sie also nicht wieder wollen. Und dann will sie evtl. wieder? Aber ich will sie ja wollen, wenn sie mich wieder will... Was denn das für eine bescheuerte Kiste? (Ja, dieser Satz kein Verb. )
Sagte ich schon: Weiber...? Grml...

Ich find's halt frech und es tut einfach nur weh. Vor drei Wochen, dachte ich noch, sie liebt mich. Vor zwei Wochen saß sie heulend auf meiner Couch und wusste nicht vor und zurück... Ihr ging's da schlechter als mir. Und jetzt hockt sie da und tut als wär nichts gewesen. Schon allein ein Mitgrund, aus dem ich mit dem Spiel aufhören MUSSTE war, dass ich es nicht ertragen habe, wie neutral und kühl sie im Teamspeak mit mir spricht. Ich hab gestern Abend ein Danke bekommen... da hab ich schon von Obdachlosen herzlichere Danke für fünfzig Cent bekommen... Aber andererseits hat man auch gestern beim spielen schon gemerkt, dass sie furchtbar neben sich steht, kann sie doch nicht ganz so kalt lassen der ganze Mist. Aber fragen oder anbieten kann und will ich auch nicht.
Aber da dreh ich mich wieder nur im Kreis.
Und es läuft wieder auf das Gleiche hinaus: Weiber... *kopfschüttel*
Bin mal gespannt auf Donnerstag, wenn sie zum Sachen austauschen kommt... Wenn sie da wieder anfängt, wegen des Spiels rumzudiskutieren, ich glaub, dann muss ich sie fragen, ob sie noch ganz dicht ist... mal schauen.

Und auch wenn ich Dir nicht wünsche, Dich so zu fühlen, aber irgendwie tut es gut, mit einer spezifischen Situation nicht allein zu sein. Dass nicht nur die bekloppt ist, die ich mir ausgesucht hab.

Und abschließend:
Zitat:
Aber gute Entscheidung von dir, mit dem Spiel aufzuhören. Respekt!

Ja, danke. Ist auch grad nicht so leicht. Wir stehen als Gruppe ziemlich gut da, könnten was schaffen und irgendwie hab ich das Gefühl, die Anderen ein bisschen im Stich zu lassen.
Aber ist nun grad so: Ich muss mich jetzt um die wichtigste Person in meinem Leben kümmern. Um mich!

Liebe Greetz,
Finkognito

PS. Liebe Frauen, verzeiht mir den inflationären Gebrauch von Weiber, aber ein paar von Euch (ebenso wie Männer) haben eben manchmal einen an der Waffel!

14.10.2013 14:51 • #13


E
Hi Finkognito,

was dir da vor Wochen gesagt wurde kommt wahrscheinlich bei dem der verlässt relativ schnell oder auch automatisch über die Lippen. Hab auch hören dürfen, dass man sich vielleicht 2x mal im Leben trifft und jetzt einfach die Zeit wegen der Umstände noch nicht reif für uns war. Auch wenn ich da liebend gern etwas anderes schreiben wollte, aber auch von diesem Punkt zu heute entwickeln sich die X in ihren Gedanken weiter. Der Entschluss sich zu trennen kam sicher nicht von irgendwo her, auch wenn sie es in deinem Fall nicht als erste ausgesprochen haben mag. Dieser Entschluss verfestigt sich mit der Zeit und wird irgendwann wohl auch zur Überzeugung.

Wenn man also jetzt nur mal kurz die Perspektive der X zum Zeitpunkt der Trennung einnimmt... ja das ist schwer... dann kann ich solche Aussagen sogar auch noch nachvollziehen. Selbst wenn keine Liebe mehr da ist, sind zu diesem Zeitpunkt immer noch Gefühle der Zuneigung vorhanden, soweit nichts anderes Einschlägiges zur Trennung geführt hat, denke ich. Was aber noch viel mehr vorhanden ist, ist das Vertrauen zu einander oder anders ausgedrückt das gewohnte Miteinander. In diesem Moment können die X das danach sicher auch noch nicht in voller Bandbreite überblicken, zweifeln vielleicht sogar ob sie sich richtig entscheiden. Wenn uns dann in diesem Moment vielleicht grad auch noch der Schock der Trennungsbekanntgabe in die Gesichtsmimik gemeißelt wird oder wir zur direkten Transformation eines aufgelösten Trauerkloses werden... ja was liegt dann nicht näher als eine solche Möglichkeit zu formulieren, ob es nicht vielleicht später noch einmal was werden könnte und jetzt erstmal nur Abstand wichtig ist. Ich glaube solche Aussagen sind überhaupt nicht böse, unehrlich oder wie auch immer negativ behaftet gemeint. Nur ist der Inhalt sehr inflationär !

Du machst doch aber grad alles richtig. Sie wollte die Beziehung mit dir nicht mehr wirklich, aber aus ihrem Leben solltest du auch nicht komplett verschwinden. Mit dem Zocken habt ihr nun auf der Ebene probiert und sie hat für sich vielleicht gemerkt, dass es ein für sie guter Kompromiss zwischen beiden ihren Vorstellungen ist. Wenn du dich jetzt entziehst, und genau das ist der springende Punkt, du entziehst dich, ich glaub das könnte in ihr wirklich auch nochmal die Angst bewusst machen, dich komplett zu verlieren. Wie sie allerdings damit umgehen wird, dass weiß nur sie.

LG Eddi

14.10.2013 15:38 • x 2 #14


F
Hi Eddi,
ach ihr zwei beiden, hey.
Wenn's nicht so traurig wär, könnt man sich glatt drüber freuen, solche Leidensgenossen zu haben.
Ihr habt immer die rechten Worte.

Aber Du sagst auch wieder etwas recht Entscheidendes.
Zitat:
Der Entschluss sich zu trennen kam sicher nicht von irgendwo her, auch wenn sie es in deinem Fall nicht als erste ausgesprochen haben mag. Dieser Entschluss verfestigt sich mit der Zeit und wird irgendwann wohl auch zur Überzeugung.

Ich meine nämlich, sie war noch gar nicht so weit. Und das ist genau das, wo ich mir immer wieder (vielleicht dumme, übertriebene) Hoffnung mache.
Ich musste quasi aufgrund des Streits aus ihr rausquetschen, wo sie gefühlsmäßig steht, aber den Entschluss zu trennen hatte sie wohl noch nicht gefasst. Wir hockten an diesem Abend voreinander und haben bedeutungsschwanger mit den Schultern gezuckt. Weil keiner wusste, wie es weiter gehen soll. Gut, kann halt auch sein, dass sie einfach zu feige war es auszusprechen. Aber wenn man sich wirklich sicher ist, dann haut man es doch einfach aufn Tisch.
Und beim Trennungsgespräch hatte ich auch eher das Gefühl, dass sie erleichtert war, dass ich ihr die Entscheidung abnehme.
Ich mein, wenn ich entschlossen bin, mich zu trennen, dann bring ich doch meinem Gegenüber direkt seine Sachen mit (hab ja nu nicht furchtbar viel bei ihr). Ein Freund von ihr meinte auch zu mir, er hätte ihr abgeraten vom Sachen mitbringen, weil man nicht gewusst hätte, wie der Abend läuft. Aber wenn es richtig eskaliert wäre, dann wäre doch gerade ein Vorteil gewesen, direkt sagen zu können: Pass ma auf Du Vogel, ich hab Deine Sachen im Auto, wir sehen uns nie wieder. Oder nicht?
Und als ich ihr ihren Schlüssel wieder gegeben habe, wirkte sie auch etwas erschrocken auf mich.
Und vor dem Gespräch ging's ihr halt auch richtig richtig übel... Auch mit tagelang nichts essen können und so. Ich hab zwar ordentlich getrunken und geraucht, aber gegessen habe ich immerhin...
Ich glaube, sie weiß selbst nicht so richtig, wo sie nun eigentlich steht.
Und der einzige Weg dahin führt über die von Euch empfohlene Funkstille! In welche Richtung auch immer... *hoff und bang*
Ach ich dreh mich schon wieder im Kreis. Aber hier kann ich's ja einfach rauslassen, wen's nervt, der braucht's net lesen.

Liebe Greetz und danke, dass ihr da seid ,
Finkognito

14.10.2013 16:10 • #15


A


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