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Ich glaube noch nicht an das Beziehungsende

E
Im vollem Umfang...

Vorname / Zuname und ne dicke fette Unterschrift !

LG Eddi

28.10.2013 11:12 • #76


F
Hey Jungs,

ich werf mich jetzt mal zwischen euch. Hab einiges von euch gelesen und fand das recht hilfreich. Stecke gerade in der Klemme und brauch mal eben jemanden, der Klartext mit mir redet. Bin nun seit 2 Monaten getrennt. Grundsätzlich gings von ihm aus, er konnte es aber nicht wirklich aussprechen, somit hab ich ihn förmlich dazu getrieben es auszuspucken. Die Sache zwischen uns war von Anfang an kompliziert. Er Beziehungsängst, ich hab sie mit meiner Klammerei verstärkt, dazu kommt noch mein geringes Selbstwertgefühl, er weiß nicht was er will, wo er hin gehört, konnte sich in der Beziehung nicht fallen lassen, ... . Vor 2 Monaten also die Trennung und ich hab mich auf die Suche nach mir selbst begeben. War traurig, sah das Ganze aber auch als Chance, endlich mit meinen Sachen aufzuräumen. Hab Dinge gemacht, für die ich mir davor keine Zeit genommen habe, eine Therapie begonnen und habe mich langsam wieder gut gefühlt. ABER! Insgeheim habe ich mich selbst betrogen, weil es da noch ein Hintertürchen gab/gibt, weil wir noch Sachen austauschen mussten und bis dahin könnte er es sich ja noch überlegen. Haha, ist natürlich Blödsinn. Gestern kam die Mail mit der Bestätigung, dass er die Trennung immer noch will, weil er sein Gefühl des Alleinseins und den Schmerz erst bereinigen muss und sich damit keine Beziehung mit mir vorstellen kann. Am Ende steht dann natürlich, das Geschwafel von einem Neuanfang, den es aber nur dann geben kann, wenn alles bereinigt ist. Bammmm! Schlag ins Gesicht. Plötzlich wurde mir klar, dass ich die letzten 2 Monate damit verbracht habe mich selbst zu belügen und bin wieder in ein tiefes Loch gerutscht. Nichts mit Vortschritte. Hoffnung wars, pure Hoffnung.
Und was mach ich jetzt? Einerseits hab ich schon mal Fotos vom PC gelöscht und versuche mir sämltliche Dinge aufzuzählen, die mich in der Beziehung nicht glücklich sein haben lassen (und davon gibts einiges). Trotzdem ... ich will es nicht anerkennen. Ich will ihn zurück, ich will die Sachen nicht austauschen und ihn dann nie mehr wieder sehen. Irgendwie glaub ich immer noch, dass er es sich anders überlegen muss. Er liebt mich doch und ich ihn. Wir können das doch gemeinsam durchstehen.
Aber obwohl er mir gesagt und geschrieben hat, dass er jetzt keine Beziehung möchte, weil er Zeit für sich braucht und seinen Kram in Ordnung bringen muss, schaff ich es nicht ihn loszulassen. Ich will es einfach nicht wahrhaben und hab schreckliche Angst vor dem Treffen.
Was mach ich denn bloß, um endlich der Wahrheit ins Gesicht sehen zu können und ihn gehen zu lassen?

28.10.2013 11:40 • #77


A


Ich glaube noch nicht an das Beziehungsende

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F
Hi Farla,
schön, dass wir helfen konnten.
Tja, also, was Du da so beschreibst... Tausch die Sachen aus. Schnellstmöglich! Das ist die Hintertür, die Dich immer wieder runterzieht.
Es tut sehr weh. Wenn man den Menschen, von dem man denkt: Der ist es. verabschiedet, er geht, ohne zu wissen, ob man sich je wieder sieht. Es ist ein furchtbarer Tag.
Aber er befreit. Danach kommt alles raus. Die Trauer kommt richtig hoch, die Einsamkeit, der Schmerz, das Leiden.
Die endgültige Gewissheit: Es ist vorbei! Und so schmerzhaft sie ist, so heilsam ist sie auch. Weil Du dann erst anfangen kannst, wirklich loszulassen. Nimm Deinen Mut zusammen und initiiere den Tausch. Bring es hinter Dich. Sieh's mal so: Um den Schritt kommst Du nicht herum, aber je weiter Du ihn hinauszögerst, desto länger lebst Du in Angst vor dem Tag, das verstärkt Dein negatives Gefühl.
Solange Du Dich dran klammerst, ist die Hoffnung etwas, das Dir nicht erlaubt frei zu sein.
Ich hoffe auch noch. Aber auf eine andere Art inzwischen. Auf eine ruhige, tiefe, gelduldige Art. Ich vertraue auf das Leben.
Wenn SIE wirklich DIE EINE ist, dann werden wir, wenn wir uns so weit entwickelt haben, dass wir echt zusammen passen, wieder sehen. Wenn nicht, dann nicht.
Ich sag nur Kreuzungen, würde der Ben jetzt wahrscheinlich schreiben. (vielleicht sollte er das mal in seine Signatur aufnehmen )
Und da hat er recht. Aber Du kannst diese Kreuzung niemals erreichen, wenn Du nicht aufstehst und losgehst. Nach vorn. Verteufle Dich nicht für den Blick zurück, aber bewege Dich vorwärts. Momentan scheint mir, sitzt Du auf der Kreuzung Eurer Trennung und wartest. Schüttele das ab und marschier drauf los.

Liebe Greetz,
Finkognito

28.10.2013 12:07 • x 1 #78


F
Hallo Finkognito!
Danke für deine Antwort. Ich glaube auch er kann nicht wirklich loslassen. Ich habe das Treffen iniziiert und bin auch gerade dabei den Termin vorzuverlegen. Hab keine Lust bis zum Wochenende zu warten.
Der Satz mit Wenn sie/er die/der eine ist, dann werden sich die Wege kreuzen. gibt mir im Moment leider gar nichts ab. Ich hatte das Gefühl, dass er der eine war schon als wir uns noch gar nicht gesehen hatten (haben uns über Internet kennengelernt) und das Gefühl trage ich immer noch in mir. Auch darum kann ich so schwer loslassen. Aber vielleicht war das ja auch nur alles Selbstbetrug . Immerhin war ich in der Beziehung ja auch sehr oft nicht glücklich. Im Moment spüre ich einfach nur die Liebe zu ihm und den riesen Schmerz der durch die Trennung verursacht wird.

28.10.2013 12:56 • #79


F
Ach Farla,
Zitat:
Ich hatte das Gefühl, dass er der eine war schon als wir uns noch gar nicht gesehen hatten (haben uns über Internet kennengelernt) und das Gefühl trage ich immer noch in mir. Auch darum kann ich so schwer loslassen.

Ich weiß nicht, ob das so aus meinem seitenlangen Geheule hier rausgekommen ist, aber die Frau, die sich von mir getrennt hat:
Ist mein absoluter Traum! Ich kann mir keine zwei Menschen auf der Welt vorstellen, die so sehr füreinander gemacht sind, wie sie und ich! Und dazu ist sie auch noch die schönste Frau auf diesem Planeten!
Ich finde außer der Tatsache, dass sie sich allein um die Beziehung gekümmert hat und mich nicht hat teilhaben und helfen lassen, keinen einzigen Makel an ihr! Und was hilft es? Nichts.
Sie sagt, ich bin perfekt, das Beste was ihr je passiert ist. Liebt sie mich dafür? Nope.
Und zu wissen, wie sehr sie unter der Trennung leidet, macht mir das Loslassen auch nicht leichter, weil sie mir nicht mal das Gefühl geben kann, die Trennung sei wenigstens für sie richtig! Das was mir wichtig ist, eigentlich. Dass sie glücklich ist. Ob mit oder ohne mich! Aber das ist sie nicht. Sie ist todunglücklich.
Aber ist das wichtig? Nein. Es ist leider pupsegal. Sie will nicht mehr mit mir zusammen sein. Jetzt. So sehr es sie auch zerreißt. Punkt.
Wir haben nur zwei Möglichkeiten.
1. Uns mit der Trennung abfinden, versuchen loszulassen, ein kleines, positives Maß an Hoffnung aufrecht erhalten und den Schmerz überleben.
2. In Selbstmitleid zerfließen, krampfhaft festhalten, innigst hoffen und ewig leiden.
Ich musste das jetzt mal so schwarz-weiß schreiben um den Standpunkt klar zu machen.
(ihr wisst ja, Übertreibung macht anschaulich )

Fazit: Du bist nicht allein Farla. Lass Dich mal und versuch den Kopf hochzuhalten und Dein Ding durchzuziehen.
Mach Dich frei von ihm. Erst dann könnt ihr eventuell neu aufeinander zu gehen. Vorher ist die Gefahr eh viel zu groß, wieder in alte Muster reinzufallen und die alte Beziehung einfach weiterzuführen.
Wir sind alle bei Dir und machen das Gleiche/Ähnliches durch.
Und wenn er WIRKLICH der EINE ist, dann werdet ihr auch auf kurz oder lang zusammen sein. Und das finde ich einen beruhigenden Gedanken. Kommt es nämlich nicht so, dann war ER es einfach nicht. Dann hast Du Dich geirrt, so wie viele Menschen auf der Welt. Ist traurig, aber kein Weltuntergang. Kann man jetzt noch nicht sehen (ich auch nicht) aber isso.
Vertrauen und Geduld sind die Zauberwörter.
Und das wirst Du auch leichter hinnehmen können, wenn Du erstmal die Trennung wirklich realisiert hast.
Deshalb Hut Ab, dass Du den Austausch direkt angezettelt hast. Das wird Dich weiterbringen.

Liebe Greetz,
Finkognito

28.10.2013 13:53 • x 1 #80


B
Mahlzeit Freunde

Farla, ich erkenne mich und meine Geschichte zu 99% in deiner wieder, wenn auch mit einigen deutlichen Unterschieden.

Fin hat recht. Aber du musst das ganz allein für dich herausfinden. Ich habe mich genauso über Wochen und Monate selbst belogen und bin schlussendlich bei der gleichen Erkenntnis angelangt. Loslassen. Akzeptieren. Den eigenen Weg finden und Gehen. Und mich selbst nicht zitieren zu müssen, denk an die Kreuzungen. (War mal ein echter Lichtblick bei mir, wies aussieht -.-) Das Leben macht keine Fehler. Was passiert ist, musste passieren. Für dich und für Ihn. Und da es einen nicht zum Grübeln bringt, wenn ein neuer Mensch und Partner in dein Leben tritt, dafür aber wenn sich die Wege trennen, nutze die Chance und die Gelegenheit. Mach dir keinen Druck und Stress. Es braucht Zeit, deine eigene Zeit.
Und wenn es soweit ist, wirst du deine Wahrheit für dich finden. Sie steckt da irgendwo in dir drin. Hab mut zur langsamkeit. Das schärft deine Wahrnehmung des Augenblicks, die Bewusstheit wenn du so willst. Und darin liegt der Schlüssel. Solange wir uns weiter durchs Leben hetzen lassen hin zum Ziel, dem Tod, können wir nicht im hier und jetzt sein. Wir können nicht genießen, erfahren und erleben. Und das ist so unendlich wichtig.

Hoffnung, Trauer, Wehmut, Wut, Hass, Hoffnungslosigkeit, Reue und Bedauern, das ganze Spektrum zu er- und durchleben ist völlig normal. Verdränge es nicht aus angst davor du könntest es nicht überleben. Denn das stimmt nicht. Gib dir selbst den Raum in dir, diese Gefühle zu zu lassen. Akzeptiere das sie da sind und erlaube es ihnen auch.

Wir müssen durch de Dunkelheit der Nacht gehen um das Tageslicht wieder zu sehen. Und genauso müssen wir durch die Gefühle und Emotionen gehen um den Schmerz durch Liebe ersetzen zu können.

Ich für meinen Teil bin immer noch traurig über die Trennung und genau wie ihr wähnte ich uns für das perfekte Paar. Vielleicht ist das auch so. Aber im Moment, und das ist Fakt, ist es eben nicht so. Sie muss daraus lernen und ich auch. Daran führt kein Weg vorbei.

Wenn du möchtest, hör/schau dir mal auf YouTube die Sachen von Robert Betz an. Raus aus den alten Schuhen, Zersägt eure Doppelbetten und vor allem Wahre Liebe lässt frei haben mir so krass die augen geöffnet, kann ich garnicht in Worten ausdrücken. Aber auch Osho kann ich nur empfehlen. Als Buchtipp, kann ich dir Die Hütte nahe legen. Natürlich nur wenn du magst und bereit bist dich für diese Wahrheiten zu öffnen. Du wirst es merken wenn deine Zeit gekommen ist und bis dahin ist Geduld ein wahrer Lehrmeister. (Bei mir in Gestalt meiner 12 Jahre alten Hündin Shiwa, ein Akita-Inu-Teddybär der mich schon viel gelehrt und für ausgerissene Haare gesorgt hat )

Alles Liebe
Ben

28.10.2013 14:30 • #81


F
Ich wusste, dass ich bei euch an der richtigen Adresse bin . Vielen, vielen Dank für eure Worte! Es war echt nötig das zu hören, von Menschen, die in der selben Situation sind.
Geduld war leider noch nie meine Stärke. Im Grunde weiß ich das ja auch alles, nur bin ich im Moment gerade so traurig, da weiß ich überhaupt nichts mehr. Außer, dass ich meinen Traummann verliere, der eigentlich oft gar nicht mal sooooo traumhaft war.

Außerdem hab ich wohl auch etwas Torschlusspanik, das ist bei euch Männern ja gemeinerweise nicht so das Thema.
Ich bin heute irgendwie zu einem kopflosen Huhn mutiert, das völlig aufgescheucht durch die Gegend läuft.
Damit ist erst mal wieder schluss. Einatmen, ausatmen, Kopf hoch, Rücken durchstrecken und an das Leben glauben.

@Ben: Mir ist eigentlich ziemlich klar, welche Aufgabe diese Beziehung erfüllen sollte. Ich bin da auch schon eifrig dran, meine Lektion zu lernen und bin, denk ich, auch auf einem guten Weg. Auch für ihn hat sich da einiges eröffnet, das schon lange im stillen Kämmerlein schlummerte. Das ist letztlich auch der Grund warum es für ihn im Augenblick kein zurück gibt/geben kann.
Aber muss man wirklich immer alles alleine machen? Warum kann man sich nicht auch in einer Beziehung weiterentwickeln? Ahhhhhhhhhh!

28.10.2013 14:59 • #82


P
Zitat von Farla:
Hallo Finkognito!
Danke für deine Antwort. Ich glaube auch er kann nicht wirklich loslassen. Ich habe das Treffen iniziiert und bin auch gerade dabei den Termin vorzuverlegen. Hab keine Lust bis zum Wochenende zu warten.
Der Satz mit Wenn sie/er die/der eine ist, dann werden sich die Wege kreuzen. gibt mir im Moment leider gar nichts ab. Ich hatte das Gefühl, dass er der eine war schon als wir uns noch gar nicht gesehen hatten (haben uns über Internet kennengelernt) und das Gefühl trage ich immer noch in mir. Auch darum kann ich so schwer loslassen. Aber vielleicht war das ja auch nur alles Selbstbetrug . Immerhin war ich in der Beziehung ja auch sehr oft nicht glücklich. Im Moment spüre ich einfach nur die Liebe zu ihm und den riesen Schmerz der durch die Trennung verursacht wird.


ihr Lieben..
entschuldigt, wenn ich mich auch einmische..
aber das könnte von mir sein. genau von mir. 2 Monate voller Selbstbetrug.
nicht loslassen können, aber ganz stark nicht loslassen können (und wollen?)
ebenso verlief die Partnerschaft wohl wie bei dir, Farla..
ich kenne den Weg nach vorne nicht..
liebe grüße

28.10.2013 15:03 • #83


B
Na komm Farla, du bist noch Jung. Bin aber auch seit gestern im erlauchten Kreis der Ü3* angekommen

Keine Panik. Das darf jeder mal, aber höchstens 4x im Jahr, also...

Das ist sehr gut! Und du wirst es auch schaffen! Da glaub ich ganz fest dran.

Ich denke, wenn beide schon weit genug im Leben sind, kann man das auch in einer Partnerschaft gebacken bekommen. Wenn nur einer oder keiner von beiden so weit ist, siehts schlecht aus. Offensichtlich. Aber auch das gehört angenommen und akzeptiert. Ohne lauten Knall, kann man nicht wirklich aufwachen :/

28.10.2013 15:07 • #84


F
Hey Peppina!
Schön dich mal wieder zu sehen. War ja klar, dass du als meine Zwillingsschwester ähnliche Sachen durchmachst. War länger nicht ihm Forum. Es ging mir ja schon so gut . Ich meine ich sitze jede Woche bei meiner Therapeutin und trotzdem belüge ich mich so. Aber ich denke, das ist vielleicht einfach auch ein Schutzmechanismus. Immerhin liegt da etwas darunter, das nicht so angenehm ist.

28.10.2013 15:13 • #85


F
Alles Gute Ben! Und danke für das jung .
Ja. Annehmen, Akzeptieren, Geduld und Vertrauen. 4 Wörter, die es in sich haben

28.10.2013 15:19 • #86


B
Danke dir -.-

Na, is doch so Außerdem heißt das heutzutage (also seit gestern) nicht mehr Alt sonder Erfahren und Bewandert

Das kannst du laut sagen... Vor allem mein Ego (Bob) findet das ganze garnicht gut...der Hund... *grrrrr

28.10.2013 15:29 • #87


E
Hey Farla ! Hey Jungs, rutscht ihr mal nen Stück für meinen knoochigen Hintern

Farla, ich glaub wir sind soweit alle hier irgendwo grad in der gleichen Trennungsphase angekommen und suhlen uns dort wie die kleinen niedlichen Ferkel im Dreck, vermischt mit ihren eigenen Exkrementen. Es stinkt zwar fürchterlich zum Himmel, aber durch die Gemeinschaft isses gleichwohl doch auch irgendwie ganz nett, nicht wahr !?

Wenn du 2 Monate schon rum hast, in der Zeit soweit eigentlich ganz gut zurrecht gekommen bist, du schon sehr deutlich die Fehler und unglücklichen Zeiten in deiner Beziehung bennen kannst, dann bist du schon relativ weit. Der Schmerz den du empfindest ist völlig normal. Ich hatte Sa auch einen sehr schlimmen Tag und So gings dann schon wieder. Im Nachgang stell ich mal meinen kleinen Tagebucheintrag dazu bereit (Fin möge es mir bitte gestatten), weil es dazu vielleicht auch nen bissel passend ist.

Weißt du was das wirklich fiese in so einer Zeit ist, gerade dann, wenn die Trennung nicht mehr ganz so frisch ist, dass es einen den ganzen Tag die Gurgel schnürrt, aber auch noch viel zu frisch ist, um frei zu sein... dann glaube ich können wir oft nicht wirklich mehr unterscheiden, ob es tatsächlich Liebe zum Partner ist, oder die Wunschvorstellung an das Konstrukt der Partnerschaft und an die Erwatungen die man mit diesem verbunden hat. Auch ich stelle immer wieder fest, wie ungücklich und auch unzufrieden ich doch oft in meiner Beziehung war. Aber es reicht nicht aus, die Beziehung damit auch loslassen zu können. Warum ist das so ? Weil wir jetzt allein sind ! Das sind wir nun schon einige Wochen oder gar Monate ! Es fühlt sich teilweise sinnlos, leer und natürlich einsam an. Wir haben Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe und dem Teilen. Unsere Gefühle der Einsamkeit jetzt sind vielleicht einfach nur intensiver erlebbar für uns, als seinerzeit die des unglücklich seins.
Daher sind wir bereit, uns wieder in die alte, vertraute und sichere Umgebung zu wünschen. War die Unzufridenheit vielleicht nicht so toll, aber wir meinen damit besser zurrecht gekommen zu sein. Wenn man es tatsächlich einmal klar durchdenkt, ist das sehr trügerisch. Aber unser Herz verlangt danach. Ist es aber wirklich der oder die X mit der wir es eben nicht geschafft haben glücklich zu sein ? Wie gesagt, ich finde es eine fiese Suggestion des Ego !

Zitat:
Manchmal vergisst man wohl einfach auch, warum man eigentlich hier her gefunden hat

Letztlich zeigt allerding insbesondere so ein Einbruch auch immer wieder, wie sehr die Unterstützung der vielen Lieben aus dem Forum einen selbst voranbringen und immer wieder aufbauen und die Trauer und Sehnsucht richtig einordnen lassen. Auch hier zeigen sich an einem selbst dann wieder die typischen Muster des menschlichen Daseins, das Gefühl der Zufriedenheit danach... ja fast schon wieder als selbstverständlich in der Situation hinnehmen zu wollen… mir geht es wieder gut, nachhaltig. Das ist es aber nicht ! Es ist ein auf und ab, welches sich in einem langen, sehr langen Prozess auf ein Mittel irgendwann einpegelt. Es fällt dann oft noch schwer zu akzeptieren, dass die Zeit jedoch noch nicht soweit ist, noch nicht genügend davon vergangen ist. Gestern habe ich noch sehr viel darüber nachgedacht, dass ich ja mit dem Schmerz, mit dem Vermissen, die Sehnsucht nach Geborgenheit doch ganz bestimmt sehr viel besser leben könnte, als mit dem Gefühl von Stillstand, Sinnlosigkeit und Einsamkeit. Heute erscheint es mir klarer ! Das ist der Schmerz ! Das ist der gleiche Schmerz der so viele wunderbare Dinge auf dieser Welt erst erschaffen hat. Er war die Quelle, die Kraft und auch erst der Antrieb. So viele Kunstwerke und Bilder die wir heute als unbezahlbar bewerten und in Museen betrachten können sind allein dadurch entstanden, weil seinerzeit, vielleicht sogar vor hunderten oder tausenden von Jahren, jemand seinem Schmerz und seinem Leiden durch dieses Erschaffen Ausdruck verliehen hat. Wahrscheinlich sind die überwiegende Anzahl, die wir heute Meisterwerke nennen, genau nur deshalb entstanden. Insbesondere die Musik wäre um ein Vielfaches ärmer, wenn Menschen zuvor nicht gelitten hätten. Genau deshalb ist der Schmerz wichtig !

Ich male nicht ! Ich bin kein Songwriter ! Ich bin kein Bildhauer ! Ich kann der Nachwelt also keine Kunstwerke durch Erschaffen und durch den Ausdruck meines Schmerzes hinterlassen, sie möge es mir bitte verzeihen. Aber ich erschaffe mich neu, mit jedem Tag der vergeht ! Meinem Schmerz verleihe ich dadurch Ausdruck, an mir selbst zu arbeiten. Ich bin selbst mein eigenes Kunstwerk ! Vielleicht und wahrscheinlich sogar wird kein Meisterwerk daraus, ich glaube aber, es wird etwas Wunderbares. Und wenn es nur in meinen Augen so ist, ich mich irgendwann betrachten kann und tiefe innere Zufriedenheit verspüre, dann hatte alles seinen Sinn !

...

Heute gehts mir vielleicht nicht besser, insofern, dass ich weniger Schmerz verspüre. Das blanke Gegenteil ist der Fall ! Ich fühle mich zu ihr sehr viel mehr verbunden und hingezogen, als je zu vor nach unserer Trennung. Aber ich fühle heute so tief, wie bedeutungsvoll unsere Beziehung für mich war und auch zukünftig für meine weitere Entwicklung sein wird. Ohne zu übertreiben kann ich sagen, nie hat ein Mensch nachhaltig mehr Einfluss auf mich gehabt wie sie. Auch wenn wir nicht füreinander bestimmt waren, so hat Sie mir ein sehr großes Geschenk bereitet... den Zugang zu mir selbst ermöglicht und mir eine innige zukunftsweisende Freundschaft beschert, die Freundschaft mit mir. Und genau eben diese Erkenntnis lässt es mich den Schmerz heute einfach nur besser ertragen, fast schon mit einem dankbaren Lächeln der inneren Zufriedenheit.


LG Eddi

28.10.2013 15:52 • x 1 #88


P
Zitat von Eddi:
Hey Farla ! Hey Jungs, rutscht ihr mal nen Stück für meinen knoochigen Hintern



Wenn du 2 Monate schon rum hast, in der Zeit soweit eigentlich ganz gut zurrecht gekommen bist, du schon sehr deutlich die Fehler und unglücklichen Zeiten in deiner Beziehung bennen kannst, dann bist du schon relativ weit. Der Schmerz den du empfindest ist völlig normal.


LG Eddi


Ich würde euch gern etwas fragen.
Genau das kann ich auch. Fehler benennen, irgendwie zurecht kommen.. auch habe ich die letzten 2 Monate irgendwie überlebt.
Bei mir steckt aber immer die Hoffnung, bis hin zu dem Gefühl, das Wissen zu haben, dass es nur ein Übergang ist bis wir wieder zusammen sind.
ist dieses Gefühl/Wissen normal?
kennt ihr das?
denn bei euch habe ich das Gefühl, da tut sich was, da entwickelt sich was.. wenn ich aber Farlas Zeilen lese (huhu Zwilling ), habe ich das Gefühl von mir zu lesen.

wie ist das bei euch? ich verstehe das alles nicht.
lg

28.10.2013 16:03 • #89


F
Ja, sehr gut, Farla.
Hatte schon Sorge, meine Zeilen wären ein bisschen zu harsch formuliert, aber wenn Du den Kopf gewaschen brauchtest... soll's mir recht sein.
Ist nunmal so. Jeder Zweite hier denkt wahrscheinlich: Wir gehören zusammen, kein Anderer kann das verstehen. Die wissen gar nicht, wovon ich rede. Bei uns war alles sooooo besonders. Ging mir am Anfang nicht anders. Aber Tatsache ist, sie wissen es ganz genau. Und mir hat das sehr geholfen. Das tut gut. Ich bin nicht allein. Wahrscheinlich bin ich mit Abstand nicht mal die ärmste Wurst hier!
(nicht, dass ich mich am Leid anderer ergötze, aber das macht's nunmal leichter )

Zitat:
Aber muss man wirklich immer alles alleine machen? Warum kann man sich nicht auch in einer Beziehung weiterentwickeln?

Wie Ben es schon sagte... Es ist leider so. Wir lernen nur auf die harte Tour. Samtigweich geht es nicht.
Wenn man als Paar schon auf einer Ebene ist und Beziehungsprobleme hat, dann kann man das gemeinsam machen. Aber hier liest man ja oft - bzw. hab ich ja auch grad gemerkt - dass die Beziehungen eben an persönlichen Problemen scheitern. Und um Dich mit DENEN auseinander zu setzen, da braucht's eben diesen enormen Leidensdruck, sonst packt man's nicht an.
Ich sag nur wieder meine Ex. Die hat vor vielen Jahren ne Therapie gemacht. Als die vorbei war, wurde ihr empfohlen noch was intensiveres zu machen. Ach brauch ich nicht. Ich komm doch jetzt klar. Hat sie mir zu Anfang unserer Beziehung gesagt. Und jetzt, nach der Trennung, hatte sie schon ihre Kennenlerngespräche mit dem Psychomann! Weil die Sache mit mir ihr eben gezeigt hat, dass sie nicht klarkommt!

Zitat:
Außerdem hab ich wohl auch etwas Torschlusspanik, das ist bei euch Männern ja gemeinerweise nicht so das Thema.

HA! Hast Du eine Ahnung!
Mein großer Traum, schon ewig, sind zwei Kinder. (natürlich mit passender Mutter )
Und was körperlich möglich ist oder nicht. Ich möchte nicht mit 40 Vater werden, nicht zum 1. Mal und auch nicht zum 2. Mal.
Die Kinder, die ich bis 40 nicht bekommen habe, die bekomme ich wahrscheinlich nie.
Jaja, ich weiß, es ist Mode geworden später Kinder zu bekommen, toll find ich's trotzdem nicht! Ich will nicht gefragt werden, warum denn der Opa zum Elternabend kommt *schüttel*.
So, nur steh ich hier mit 29. Brauche wahrscheinsn mind. 1 Jahr, ehe ich mich wieder auf was Festes einlassen kann. (nach meiner Ehe waren es 4 Jahre)
30. Eventuell eine kennenlernen, erstmal zusammensein, sich abchecken ~1 Jahr
31. Zusammenziehen, schauen ob der Alltag funktioniert. ~2 Jahre
33. Heiraten, Kind bauen, Kind bekommen und Wartezeit fürs nächste (keine Ahnung, wie lange man da wartet genau) ~3 jahre
36. Zweites Kind.
Jetzt lass aber mal die Nächste oder die Übernächste NICHT die richtige sein, kannste jedes Mal 2 bis 3 Jahre draufrechnen...
Und ruckizucki bin ich 40 und hab keine kleinen Fins!
Also dass Männer gegen Torschlusspanik immun sind halte ich für ein Gerücht... Oder ich muss mir nen Rock kaufen gehen...

28.10.2013 16:04 • #90


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