Hallo,
mein Freund und ich (20 und 19) sind jetzt seit 8 Monaten zusammen. Das ist zwar keine lange Zeit, aber bis vor kurzem lief es echt super. Ich habe noch nie so einen aufmerksamen und rücksichtsvollen Menschen, wie ihn, kennengelernt und war die ganze Zeit echt zufrieden mit allem und glücklich.
Seit ungefähr 1.5 Monaten zweifle ich allerdings ab und zu an der Beziehung. Der Grund dafür ist, dass wir da ein sehr langes und ernstes Gespräch über grundsätzliche Werte hatten, und festgestellt haben, dass unsere Wertvorstellungen nicht unbedingt die gleichen sind. (Was vielleicht auch erstmal nicht unbedingt schlimm ist, denke ich..(?))
Ich bin ein ziemlich emotionaler Mensch und er kann Gefühlen sehr wenig abhaben. Außerdem hat er einen sehr großen Freiheitsdrang und (das kommt aus seiner Kindheit) eine sehr starke Abneigung gegenüber Abhängigkeit jeglicher Art, weswegen er auch noch nie jemanden vermisst hat, nichtmal seine Exfreundin auf einer einjährigen Weltreise oder seine Schwestern, die er wirklich liebt.
Ein krasses Bsp. dafür, wie er über Emotionen denkt ist, dass er, wenn jemand traurig ist, denkt, dass derjenige seine Emotionen dazu benutzt, sich einen unfairen Vorteil in was auch immer zu verschaffen..
Seit dem Gespräch habe ich nun das Gefühl, dass er nachgelassen hat. Am meisten stört es mich hierbei, dass ich mich oft komplett unnütz fühle, weil er sich so dermaßen selbst genügt. Meistens bin ich nämlich diejenige, die schreibt, dass sie ihn vermisst (er hat mir das noch nie gesagt/ geschrieben) oder fragt, wann wir uns das nächste Mal sehen. Auch, habe ich nicht das Gefühl, dass er mich irgendwann jemals gebraucht hat, weil er nie um Hilfe gefragt hat usw.. Unsere Kommunikation ist mir auch generell zu kumpelhaft.
Gerade ist er auf einer Hochzeit und morgen auf einem Familiengeburtstag. Da verunsichert es mich total, dass er nichtmal auf die Idee gekommen ist, zu fragen, ob ich mitwill. Findet ihr das zu übertrieben?
Ich lese daraus, dass er sein Leben nicht mit mir teilen will. Meine Unsicherheit wächst, weil sich all die kleinen Dinge läppern und ich nicht weiß, wie ich ihn auf all das ansprechen soll. Einerseits will ich nicht die ganze Zeit am rumnörgeln sein und ich will auch nicht, dass er sich zu etwas gezwungen fühlt, aber andererseits kann ich diese ganzen Dinge auf Dauer nicht schlucken.
Wie kann ich eurer Meinung nach aus dieser Situation rauskommen?
Schluss machen möchte ich eigentlich auf keinen Fall, und bin wirklich bereit, an Problemlösungen zu arbeiten. Ich denke, dass es nicht den perfekten Partner, der kommt und alles wieder gutmachen wird gibt, sondern jede Beziehung eine gewisse Arbeit erfordert.
Doch manchmal bin ich mir aufgrund der kalten Schulter, die er manchmal zeigt (er schreibt z.B. auch oft nichts vor dem Schlafengehen, und wenn, dann mit einer sehr kumpelhaften Formulierung), so unsicher, dass ich denke, es wäre fast besser, wenn wir einen Schlussstrich ziehen würden. Oder Hilft da eine Beziehungspause?
Danke euch fürs Lesen und ich hoffe, ihr konntet mir folgen.
Liebe Grüße
Eichhörnchen
10.07.2015 18:17 •
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