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Ich gehöre jetzt auch dazu

E
hallo, ich bin seit heute mitglied bei euch.
ich bin ende 30 und seit gestern abend single.
ich mag eigentlich gar nicht so viel zu den umständen schreiben, sondern mehr zu meinen problemen.
wir waren drei jahre irgendwie zusammen. es war eine fernbeziehung. er war vier jahre jünger. am anfang lief das alles ganz locker, irgendwann wurde mehr draus, bis es im april hieß, wir haben eine beziehung. er hat mir einen ring geschenkt, um sein revier abzustecken. seine worte.^^
die letzte zeit hat es viel gekriselt. er hatte viel zu tun im arbeitsleben. nein, es ist nicht vorgeschoben. er hat zwei verschiedene jobrichtungen, fängt jetzt noch eine dritte an, macht eine weiterbildung am wochenende bis 2017, damit er in vier jahren endlich das machen kann, worauf er seit fünf jahren hinarbeitet.(ein kleiner workaholic) und ich war nölig, weil ich andere vorstellungen hatte.
nun, am sonntag gabs streit, indem er dann am ende sagte, er müsse nachdenken. gestern gabs noch ein telefonat, das eigentlich sehr harmonisch verlief. es wurde über alltägliches und behördenprobleme gesprochen. am ende ging es darum, wie es weitergeht. tja, er hat es beendet. gut, mir geht es zwar supermies, weil ich natürlich gehofft habe, wir kriegen es wieder hin. bis gestern abend habe ich nonstop geweint. die nacht war ich ziemlich ruhig. natürlich ist innerlich alles in aufruhr. man hatte ja pläne zusammen, wünsche, träume, hoffnungen,.... ist ja jetzt alles nicht mehr da. aber zumindest geht es mir jetzt besser wie die 72 stunden davor. da war es so, dass ich zwischen den seilen hing. jetzt habe ich wenigstens eine entscheidung, wenn auch nicht die, die ich wollte.^^
mein problem ist folgendes- ich bin borderlinepatientin mit depressionen und sozialer phobie. außer ihm habe ich kaum soziale kontakte, da ich schwierigkeiten habe, rauszugehen. wir haben jeden abend seit vier jahren telefoniert. der tag ist also zu ertragen. der abend wird schlimm werden. und da weiß ich nicht mit umzugehen. ich wette, ich bin heute abend das heulende elend. und wahrscheinlich noch viele weitere abende. was soll ich tun?
ich weiß, dass die trauer dazugehört. ich weiß, es wird irgendwann besser werden. ich weiß, er wird nicht der letzte gewesen sein. ich weiß, dass ich weinen muss, damit ich das alles rausspülen kann. ich weiß, dass die liebe sich nicht abstellen lässt. ich weiß das alles. ich habe in meinem leben schon liebeskummer erlebt.
aber ich habe solche angst vor dem alleinsein. es ist niemand da, mit dem ich reden kann. ich habe keine freunde. es ist niemand da, mit dem ich die wohnung verlassen kann. wir haben hier ja schöne stunden verbracht. und das bringt mich um den verstand. und deswegen hoffe ich auf eure hilfe.
ja, ich liebe ihn noch. ja, er ist immer noch der mann, mit dem ich gern meine zukunft verbringen möchte. aber ich kann ihn nicht zwingen. also lasse ich ihn ziehen. die theorie ist einfach gesagt- ab heute abend muss ich die praxis umsetzen. und dafür brauche ich eure hilfe.

06.08.2015 12:31 • #1


H
Hallo,

ich kann dich ganz gut verstehen. Ich mache gerade das Gleiche durch. Es ist alles einfacher gesagt. In der Praxis ist alles sehr schwierig. Aber hier findest du trost.

06.08.2015 12:52 • #2


A


Ich gehöre jetzt auch dazu

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M
aber ich habe solche angst vor dem alleinsein. es ist niemand da, mit dem ich reden kann. ich habe keine freunde. es ist niemand da, mit dem ich die wohnung verlassen kann. wir haben hier ja schöne stunden verbracht. und das bringt mich um den verstand. und deswegen hoffe ich auf eure hilfe.
ja, ich liebe ihn noch. ja, er ist immer noch der mann, mit dem ich gern meine zukunft verbringen möchte. aber ich kann ihn nicht zwingen. also lasse ich ihn ziehen. die theorie ist einfach gesagt- ab heute abend muss ich die praxis umsetzen. und dafür brauche ich eure hilfe.


ach erdbeerchen, lass dich mal drücken

du bist nicht alleine, auch wenn es sich erstmal so anfühlt....
mach die haustür auf,
die welt ist überfüllt mit menschen......
einfach mehr lächeln,
da kommt etwas zurück.......

hier schreiben, ist immer prima,
besonders für den anfang....

06.08.2015 12:53 • #3


Hippo
Wir sind beide in einer ähnlichen Situation. Bei mir kommen jedoch noch einige andere Umstände hinzu. Geh' in mein Profil und lese mein Thema...20 Jahre und nun ist alles Vorbei - wenn man weiß, das es jemanden gibt, den geht es ähnlich oder vielleicht sogar schlechter, kann man gewisse Punkte überstehen... Hol Dir Hilfe, geh raus, bleibe nicht untätig. PS: Viel Spaß beim Lesen.. LG

06.08.2015 12:59 • #4


Nellwin
Huhu,

ich weiß, leicht gesagt, aber trotzdem Kopf hoch. Ich zwing mich auch dazu. Weg von alten Gewohnheiten, das macht es etwas leichter, zumindest funktioniert das bei mir. Handy hab ich aus dem gleichen Raum wie ich bin verbannt, bringt nix da dauernd draufzustarren.

Raus in die Welt, lächeln, lachen, das Leben und den Sommer genießen, auch dann, wenn es am Anfang nur zur Ablenkung dient und Du Dich dazu überwinden musst, irgendwann ist es keine Überwindung mehr, sondern einfach die Lust dazu raus zu gehen.

Du wirst viele neue nette Leute kennenlernen, wie schon gesagt wurde, die Welt ist voll davon!

Viel Erfolg und viel Kraft!

Nellwin

P.S. Wenns gar nicht geht, ins Forum schreiben, hier wirst Du sicher jemand zum Reden finden!

06.08.2015 13:06 • #5


E
ich bin so ein riesengroßer esel. es wird abend und ich verfalle in panik. hab mich zwar erst bei einem guten freund einquartiert und bin dem auf die nerven gegangen. aber um 22h habe ich ihn dann angesimst. eineinhalb stunden später hat er dann auch endlich geantwortet. ich wollte mit ihm reden, er wollte das nicht. schön, dann hab ich drauf bestanden, dass er anruft, was er auch getan hat. super. war ne tolle idee von mir. er war ziemlich *beep* und angenervt und meinte, ich solle ihn in ruhe lassen, weil er über alles erstmal nachdenken muss, und er es eigentlich ausschließt, dass es noch ein zurück gibt. ach ja, hätte ich mal bloss nicht gefragt. aber so weiß ich es jetzt zumindest.

jetzt gehts darum, dass ich diese blöden abende überstehe. es ist die hölle für mich, weil er da immer für mich da war. rausgehen ist nicht so einfach, weil viele menschen nicht unbedingt ertragbar für mich sind.

gibts hier niemanden, der vielleicht lust hat, mal zu telefonieren oder sich zu besuchen? vielleicht ist ja jemand ähnlich wie ich mit dem alleinsein.

06.08.2015 23:56 • #6


H
Hi,
also wenn du Lust hast zu reden oder zu telefonieren, kannst du dich gerne melden. Ich mache wie gesagt zur Zeit das Selbe durch. Also schreib mir einfach eine PN.

07.08.2015 09:42 • #7


T
Hallo Erdbeerchen,

Bei deiner Geschichte bleibt mir leider nicht mehr zu sagen, als willkommen im Club...
Erstmal vielen lieben dank für deine lieben Worte unter meinem thread, dass du trotz eigener Sorgen die Kraft hast andere aufzubauen zeugt davon, dass du ein ganz wunderbarer Mensch bist.
Nachvollziehen kann ich deine Lage mehr als gut. Borderline habe ich seit ich 14 bin. 12 lange Jahre mit Hochs und Tiefs. Ich kenne diese Momente. Morgens wenn man aus der Tür geht: davor baust du ganz ordentlich ein riesiges Kartenhaus auf. Du lächelst, lebst dein Leben, machst es allen recht. Aber keiner weiß wie es in dir aussieht. Abends wenn man heimkommt: in diesem Moment wenn du die Tür hinter dir schließt und dieses ganze Kartenhaus in sich zusammenbricht, ohne einen Windstoß. Ich bin daheim abends auch immer das große weinende Elend . Blicke auf den scherbenhaufen vor mir. Pseudofreunde sind über die Jahre gekommen und gegangen. Und das letzte was man wirklich hatte ist nun auch weg.
Wir sind abends für dich da. Und schaffen das zusammen! Fühle dich gedrückt!

08.08.2015 17:13 • x 1 #8


E
letzter kontakt war donnerstag gegen 0.30h. seitdem halte ich durch. und gerade heute spreche ich vom durchhalten. habe mich die letzten zwei abende abgelenkt. ging auch einigermassen. aber heute mittag gehts irgendwie gar nicht. aber ich bleibe stark. er will nicht, dass ich mich melde. also lasse ich es. habe keine lust, mich nach donnerstag noch lächerlicher zu machen. aber euch mitteilen wollte ich es.

09.08.2015 12:26 • #9


E
Hallo Erbeerchen,
fühle dich gedrückt. Ich kenne das auch. Mein Freund ist über Monate im Ausland. Er muß nicht. Er will es. Wir hatten vorher auch alles zusammen unternommen. Dann ist einiges in unserem Leben passiert. Und alles ist anders geworden. Ich fühle wie du. Einsamkeit. Das Gefühl zu haben, dass man alleine nicht sein kann und auch nicht will. Die Gedanken drehen sich im Kreis. Habe Freunde die nicht so einfühlsam sind oder das nicht verstehen. Auch nicht verstehen können. Ich kann unter vielen Menschen sein und fühle mich doch einsam. Es ist eine Lücke entstanden, die nicht mehr geschlossen wird. Glaubt man zumindest. Gute Freunde und Leute, die auf gleicher Wellenlänge sind, findet man nicht an jeder Ecke. Hatte dann super tolle Menschen kennengelernt. Die zogen ins Ausland. Dann fing wieder alles an. Glaube mir, da muß man selbst etwas ändern. Den Anfang hast du schon gemacht! Du hast vorsichtig Kontakt zur Außenwelt aufgenommen. Ob es richtig ist, mit Mitleidenden zu telefonieren, glaube ich kaum. Man zieht sich doch nur noch weiter runter. Es ist doch gut, dass du hier mit Leuten schreiben kannst, wenn dir die Decke auf den Kopf fällt. Bin in Gedanken bei dir. Kopf hoch! Wir schaffen das! LG Engelskind

09.08.2015 13:04 • #10


E
vielen lieben dank für eure worte. war eben erstmal duschen, hab mich also sprichwörtlich in den popo getreten und werde mich gleich auf den weg zu meinem guten freund machen. der hat auch ein paar baustellen aufzuarbeiten und da betätige ich mich etwas in der wohnung. ist ablenkung, nur leider ist keine bügelwäsche mehr da.^^ die habe ich gestern schon beseitigt.
habe erstmal kräftig unter der dusche geweint. aber es hilft ja nix. da muss ich durch, durch den schmerz. auf jeden fall bringt ihr mich dazu, die ks durchzuhalten.
ich weiß nicht, ob das telefonieren mit gleichgesinnten etwas bringt. den ersten abend habe ich mit einem hier aus dem forum am telefon verbracht. haben uns ordentlich ausgekotzt. mir persönlich hat es etwas gebracht, da ich sonst kaum jemanden habe zum reden. ist auch irgendwie schwierig, in meinem alter neuen anschluss zu finden, wenn man eh ein kleines ding oben weghat. ist ja leider so, dass die wenigsten mit einem kranken menschen etwas zu tun haben wollen.

09.08.2015 14:48 • #11


E
tag 5 der ks. es lässt sich langsam ertragen, allerdings kann ich noch immer nicht allein sein. ein guter freund schläft bei mir, damit ich überhaupt zur ruhe komme.
mir geistern so viele gedanken durch den kopf, da ja jetzt beides passieren kann. entweder er meldet sich oder er meldet sich nicht. was ist, wenn er sich nicht meldet, weil er gemerkt hat, wie toll es ohne mich ist? ja, dann kann ich mich beglückwünschen, dass er es gemerkt hat und den weg frei gemacht hat, dass ich was besseres finde. aber dieser gedanke ist furchtbar. habt ihr auch solche queren gedanken?

ich rechne eh in den nächsten tagen mit einer mail von ihm. er macht beruflich noch etwas für mich. ich hatte ihn drum gebeten, das abzugeben und jemand anderen dafür zu suchen. daher gehe ich davon aus, dass mich eine mail erreichen wird mit den infos, wer das jetzt macht. davor graut mir schon.

und ich frage mich, was er wohl davon hält, dass ich mich nicht melde. normalerweise war es bei streits etc so, dass ich immer angekrochen gekommen bin, egal was er gesagt hat. jetzt will er seine ruhe vor mir und ich melde mich nicht. so lange habe ich es noch nie ausgehalten, mich nicht zu melden. was wird er denken? endlich, sie hats begriffen. oder zum glück- ich bin sie los. mich machen diese gedanken echt irre und ich kann sie nicht abschalten.

11.08.2015 12:01 • #12


J
Huhu Erdbeerchen!

Mir geht es ähnlich wie Dir, ich bin seit ein paar Wochen nach langer On/Off-Beziehung (wenn man hier das Wort verwenden darf) von ihm 'beseitigt' worden
Er ist ein sehr egoistischer/unempathischer Mensch und wird mir in diesen Eigenschaften nicht fehlen.

Du warst mit Deinem Ex doch auch nicht ganz glücklich?
Vielleicht macht es Sinn, mal die schwierigen Punkte zu notieren?

Auch, wie sich vorraussichtlich die Zukunft entwickelt hätte, denn du beschreibst ihn als sehr ehrgeizig.
Meinst du, bei deinem zurückgezogenem Leben, wäre das gut ausgegangen?

Wie Du hab ich jeden Tag Kontakt zu einem guten Freund, der mir hilft.
Momentan bin ich bei meinen Eltern, weil ich mich auch sehr schnell einsam fühle. Da ich Urlaub habe, ist das grade recht günstig.

Klar fehlt mir die Illusion einer Zukunft mit einem konkreten Partner. Körperliche Nähe. Und natürlich hab ich ihn auch in vielem gemocht, fand ihn vor allem spannend. War sehr verliebt.

Wie Du frage ich mich jeden Tag, ob er mich wohl doch noch mal anruft. Oder eine sms schreibt. Das ist aber auch sehr viel Gewohnheit, denke ich.
Ich merke Tag für Tag, wie es weniger sehnsüchtig wird.
Was deiner denkt, dass du nicht schreibst... Tja, klar, irgendwie interessiert das einen sehr, was da so im Exen-Kopf stattfindet. Am besten ist aber, du schaust nur auf dich und wirfst dich mit diesen fragen nicht hin und her. Es hilft ja nichts..darauf wird es keine Antwort geben, ohne, dass du ihn fragst. Das solltest Du nicht tun, behalte auf jeden Fall Deinen Stolz und Deine Würde. Du bist auf einem so guten Weg, bleib drauf! Wir sind Frauen, Baby

Es wird weiter gehen für uns!
Lieben Gruß von
Jiry

11.08.2015 14:00 • x 1 #13


E
gestern war tag sieben der ks. und punkt 16h bekam ich eine sms von ihm. total nichtssagend. inhalt- mein arzt hat mir folgendes empfohlen.....bla....blubb.....wollte ich dir nur sagen.

dieser termin war am freitag. hatte ihn gebeten, mir darüber bescheid zu geben. glaube aber, er hat das in seinem schlussmachen-delirium gar nicht mehr so mitbekommen. er hat seit fünf jahren chronische schmerzen, die jetzt so schlimm wurden, dass er keinen tag mehr ohne tabletten auskam. und seit zwei monaten kümmert er sich endlich drum, was es sein könnte. wird noch ein langer weg für ihn werden, da mehrere sachen in frage kommen.

na ja, gestern hat er mir das dann mitgeteilt. ich habe nicht auf die sms reagiert. ich hatte mir vorgenommen, sollte es so sein, dass er sich irgendwann bei mir meldet, werde ich die 24h darauf nicht aktiv werden, damit ich erstmal für mich schaue, was ich tun möchte und nicht aus dem bauch herausreagieren möchte.

nach einer nacht drüberschlafen, hat sich meine meinung bekräftigt. ich werde antworten. nicht, weil er es ist. sondern weil es für mich eine art der höflichkeit ist und ich das selbe von meinem gegenüber erwarte. ja, ich weiß, auf höflichkeit sollte ich jetzt keine rücksicht nehmen..... mag sein. aber ich bin so erzogen worden und es wäre nicht ich, wenn ich nicht antworten würde. und ich mag mich nicht verstellen.

ich habe die halbe nacht nachgedacht, was ich antworte. weil eigentlich kann man nur eins darauf antworten- nämlich gute besserung. und genau das werde ich tun.

wir werden sehen, was passieren wird. fakt ist, ich stehe nicht mehr dann parat, wenn er ruft. und genau das wird er gestern gemerkt haben. ich habe das nicht getan, um ihn einen auszuwischen, sondern weil ich in den sieben tagen gemerkt habe, dass es mich annervt, jeden abend am telefon zu sitzen und zu warten, ob und wann er sich meldet.

dann warten wir mal ab.

14.08.2015 11:24 • #14


A
Hallo Erbeerchen!
Mir geht es sehr schlecht, deswegen habe ich nicht viel Kraft zu schreiben. Wenn du magst kannst du dir ja meine Geschichte im anderen Thread durchlesen. Auch ich bin an Depressionen und einer Angststörung erkrankt. Freunde hab ich nicht....meine beiden Freundinnen habe ich während meiner Erkrankung verloren. Ich lebe alleine mit meinen Kindern, aber die kann ich nicht mit meinem Liebeskummer belasten. Ich habe auch Angst vor der Einsamkeit, fühle mich alleine und mein Herz zerspringt.

14.08.2015 17:58 • #15


A


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