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Ich fühle mich wie ein Monster

S
Hallo,

meine Geschichte ist etwas länger, ich will versuchen, mich kurz zu fassen:

Bei mir besteht Verdacht auf Borderline, allerdings wurde kein Test darauf gemacht, sondern nur auf Depressionen. Ich bin also psychisch nicht in Ordnung.
Mein (Ex-)Partner sieht dies nicht ein. Seiner Meinung nach strenge ich mich nur nicht an. Vllt hat er da Recht... Wir haben beide einige Fehler in unserer Beziehung gemacht. Wir sind seit 2,5 Jahren zusammen und nun hat er genug davon. Vor ein paar Wochen hat er mir gesagt, dass er nicht weiß, ob er mich noch liebt und dass er sich keine Zukunft mit mir vorstellen kann. Er glaubt nicht mehr daran, dass ich mich ändern kann.

Allerdings will/kann er auch nicht Schluss machen, weil er Angst hat, dass er es bereuen würde. Ich weiß, dass es das richtige wäre Schluss zu machen. Ich hab es schon min. 3x versucht, aber ich kann/will es ebenfalls nicht.
Wir treffen uns noch, diskutieren, es fließen Tränen und am Ende landen wir immer im Bett. Wir sind nicht zusammen und nicht getrennt.
Abgesehen davon verstehen wir uns immer noch gut, können lachen, reden,...

Inzwischen glaube ich nicht mehr, dass zwischen uns alles gut werden kann, denn in seinem Umfeld sehen alle in mir das Negative. Und es ist in den letzten Wochen sehr viel kaputt gegangen. Nach Lesen einiger Beiträge über Borderliner + Partner fühle ich mich als Monster. Das will ich nicht sein...
Ich mache schon eine Therapie (aber wegen meiner Motivationsstörung), da kann ich auch sie nochmal darauf ansprechen.

Wie schaffe ich es, mir klar zu werden, was ich eigentlich will? Darf ich so egoistisch sein und um meinen Freund kämpfen oder sollte ich es lassen?
Bzw. wie finde ich mich mit der Situation ab? Kontaktsperre will er nicht, aber er meldet sich auch nicht so wirklich bei mir. Wenn ich ihm schreibe, antwortet er noch, aber zeigt kein Interesse an mir. Nächste Woche sind wir verabredet, aber ich weiß nicht, ob ich hingehen soll. Ich verstehe nicht, warum es ihm so schwer fällt, den Schlussstrich zu ziehen. Dadurch hab ich noch winzig kleine Hoffnung, dass wir es doch schaffen könnten.

Es ist herrscht ein riesiges Gedanken-/Gefühlschaos in mir. Ich kann mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren und breche in Tränen aus, sobald ich zu Hause bin.
Wie kann ich es schaffen, zu lernen mich selbst zu akzeptieren? Ich möchte mein Selbstwertgefühl steigern und an Selbstvertrauen gewinnen. Aber ich fühle mich leer, zerbrochen, einsam, bin unmotiviert...

Ich bin sicher, dass es viele gibt, denen es ähnlich geht/ging... wie schafft ihr es, zu leben? Wie kommt man aus so einem Loch wieder raus? Was hat euch geholfen? Und was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Viele Grüße
starmyu

18.03.2016 16:45 • #1


S
Sage ihm was du fühlst und wie du hin und her gerissen bist, in dieser on/off Beziehung.

Zum Thema Kontaktsperre: Vielleicht solltest du herausfinden was dir auf Dauer (!) besser tut, der Anfang tut höllisch weh, dass würde ich unterschreiben :/
Aber vielleicht tut es dir und deinem Gefühl von Selbstbewusstsein und Du selbst sein gut, mal zu schauen was kann ich für mich tun und was möchte ich eigentlich in meinem Leben.
( Ich bin im moment dabei mein Leben neu zu sortieren allerdings hat mein Partner sich von mir getrennt; und merke wie es mir gut tut meine Zeit wieder für Dinge zu verplanen zu können, die ich vernachlässigt habe. Vielleicht magst du unter Menschen gehe und einfach ein paar nette Momente haben, ohne Absichten und einfach für dich. Ich hab das Gefühl wieder ich sein zu können und mich nicht anpassen zu müssen) Hoffentlich verstehst du das jetzt nicht falsch? Wenn ich etwas doofes geschrieben habe; einfach ignorieren

18.03.2016 17:21 • #2


A


Ich fühle mich wie ein Monster

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Y
Hallo Starmyu,

Zitat:
Inzwischen glaube ich nicht mehr, dass zwischen uns alles gut werden kann, denn in seinem Umfeld sehen alle in mir das Negative. Und es ist in den letzten Wochen sehr viel kaputt gegangen. Nach Lesen einiger Beiträge über Borderliner + Partner fühle ich mich als Monster. Das will ich nicht sein...


meinst Du denn, dass eure Beziehung einzig wegen Deiner Krankheit (Depression und evtl. Borderline) scheitert? Dass es nur an Dir liegt?
Bist Du eigentlich glücklich mit ihm gewesen?
Ich finde es super wenn man sich selbst kritisch reflektiert aber manchmal besteht auch die Gefahr, alles auf die Krankheit zu schieben, um sich selbst glauben zu machen, dass eigentlich alles in Ordnung wäre, wenn die Krankheit nicht wäre. So einseitig ist es m.E. aber selten.

18.03.2016 17:38 • x 1 #3


A
Zitat:
Bei mir besteht Verdacht auf Borderline, allerdings wurde kein Test darauf gemacht, sondern nur auf Depressionen. Ich bin also psychisch nicht in Ordnung.
Mein (Ex-)Partner sieht dies nicht ein. Seiner Meinung nach strenge ich mich nur nicht an.


Liebe Starmyiu,

Es wurde ein Test auf Depression gemacht? Was genau soll das heißen? Was genau ist denn nun Deine Diagnose? Wer hat den Verdacht auf Borderline? Du oder Dein behandelnder Arzt/Therapeut? Bist Du in Behandlung?

Gruß, Arjuni

18.03.2016 19:00 • #4


S
Vielen Dank für eure Antworten!

Ich kann es ihm nicht sagen, weil wir das schon zu oft hatten und er darüber nicht mehr reden will :/
Er meint, es erzeugt Druck bei ihm und das kann er gerade nicht gebrauchen. Das kann ich auch verstehen. Mich nervt nur, wie unentschlossen er ist: will/braucht Abstand, aber keine Kontaktsperre und meldet sich dennoch kaum...
Bisher war die Kontaktsperre immer nur meine Idee, an die ich mich selbst nicht gehalten habe. Nach einigen Tagen hatte ich mich jedes mal bei ihm selbst gemeldet...

Ja, herauszufinden, was mir gut tut und was ich will... das klingt gut, aber leichter als es eigentlich ist^^'' Das versuche ich schon mein ganzes Leben lang...

Ich weiß, nicht, ob es an meiner Krankheit oder an mir direkt liegt. Ich war kein glückliches Kind und als ich meine erste Regelblutung bekam, wurde es schlimmer. Selbst, wenn es mir gut geht, kurz vor der Regel bekomme ich eine depressive Verstimmung, da muss es nichtmal einen Auslöser dafür geben. Meine Therapeutin kam dann drauf, dass es PMDS sein könnte bzw. sich sehr danach anhört. Leider merke ich das selbst nicht, erst, wenn ich anfange zu weinen und auf den Kalender schaue wird es mir klar...

Die meiste Zeit war ich glücklich mit ihm, aber oft konnte ich es ihm nicht zeigen. Letztes Jahr brach eine Welt für mich zusammen, als ich eine Prüfung endgültig nicht bestanden habe. Ich wurde depressiv, er hat sich angestrengt, mir zu helfen, aber ich habe es nicht gemerkt bzw. mich dadurch noch verletzter gefühlt. Sein Trost besteht aus treten, nicht aus streicheln.
Ich war zu sehr im Selbstmitleid versunken und wäre wahrscheinlich nicht erwacht, wenn er nicht schon im November Schluss gemacht hätte. Aber dann hatten wir wieder zueinander gefunden und es lief gut, bis ich wieder in mein altes Muster verfallen bin. (Es ist mir nicht bewusst. Wenn er das neulich nicht gesagt hätte, wüsste ich immer noch nichts davon).

Für unsere jetzige Krise bin ich allein verantwortlich. Ende Februar hatten wir ausgemacht an meinem letzten Prüfungstag feiern zu gehen, egal wie es läuft. Haben wir auch gemacht. Und hätte ich nur ein Glas getrunken, wär an diesem Abend wohl auch alles gut gegangen... Ich hab zu viel getrunken, daraufhin fast die ganze Nacht geheult, erbrochen und bin wieder im Selbstmitleid versunken. Ich erinnere mich nicht daran, aber er hat es mir gesagt. Und am Morgen darauf fing die Trennungsphase an...

Als Gegenbeispiel zu mir: die Freundin seines Kumpels hat ebenfalls Prüfungen versiebt und sich betrunken, aber sie hat gelacht und meinte zu ihm Es ist mir egal, denn du lässt mich meine Sorgen vergessen... So ein Mensch bin ich nicht, aber nach so einer sehnt er sich. Das ist völlig in Ordnung, ich verstehe dann nur nicht, was ihn noch an mir hält, warum er nicht einfach Schluss macht?


@arjuni
Ich war im Nov. 2014 das erste Mal bei einer Neurologin, die den Verdacht auf Borderline stellte und mir Quetiapin gegen meine Stimmungsschwankungen verschrieb. Im Frühjahr hatte ich den Erstberatungstermin, wo wir einen Fragebogen zu Depressionen durchgingen. Da gab es einen Volltreffer.
Im Oktober setzte ich das Medikament selbstständig ab und bekam einen Therapieplatz. Die Depression war weg (laut den Kriterien). Die Therapie ist gegen meine Motivationsstörung, ich bin aktuell noch in Behandlung und werde sie das nächste Mal nochmal auf Borderline ansprechen. Ihre aktuelle Diagnose lautet Anpassungsstörung.

18.03.2016 19:34 • #5


A
nunja, ich kenne phasen des selbstmitleids auch und finde es nicht soooo abwegig, dass du nach ein paar gläschen zu viel ein wenig enthemmt bist. immerhin brach sich da etwas bahn...
der wunsch ist doch wahrscheinlich da, dass man sich beim partner so zeigen kann, wie man ist und ihm nicht irgendwas vorspielt an sorglosigkeit und guter laune, die vielleicht in manchen situationen gar nicht da sein können?
ich glaube auch, unter einer leichten pms zu leiden, als ich in der sehr langen trennungphase war, ist mir das extrem aufgefallen und hat sich sher verstärkt. i

19.03.2016 23:06 • #6


S
Sicher, nur bei mir scheint es schon heftig gewesen zu sein. Mir selbst fällt das erst im Nachhinein auf oder wenn es mir jemand sagt. Das sollte so nicht sein.

Zur aktuellen Beziehungssituation: wir haben uns am Samstag spontan getroffen, dann hab ich bei ihm und seinen Eltern übernachtet. Er wirkte fröhlich, aber über Gefühle reden wir nicht. D.h. wir sind immer noch nicht zusammen und nicht getrennt... Dieser Zwischenzustand macht mich fertig.

Ich hab den Rat bekommen Lasst doch erstmal alles so, wie es ist. Die Zeit wird's schon zeigen. Nur kann ich mich damit nicht zufrieden geben. Ich brauche Sicherheit und Beständigkeit, aber wenn ich das sage, dann bedränge ich ihn nur. Das möchte ich auch nicht.
Wenn wir schreiben, dann fühl ich so eine Distanz/Kälte. Ich weiß nicht, ob ich vllt schon wieder zu sehr klammere... bei meinen anderen Freunden ist es normal, dass wir teilweise monatelang nichts von einander hören. Wieso fällt es mir dann so schwer, Distanz zu ihm zu halten?

Ich mag nicht mehr

21.03.2016 13:06 • #7


Suzy
Zitat:
Er glaubt nicht mehr daran, dass ich mich ändern kann.

Was sollst du denn konkret ändern, seiner Meinung nach?

Zitat:
Darf ich so egoistisch sein und um meinen Freund kämpfen oder sollte ich es lassen?

An den selben Punkt bin ich auch, ja. :/

Da sich vielleicht zwischenzeitlich was geändert hat und du ja deinen Thread updaten wolltest, warte ich einfach bis morgen ab.

30.03.2016 21:50 • #8


S
Das Update:
Meine Therapeutin ist heute mit mir den Borderline-Fragebogen durchgegangen. Die Auswertung und weitere Fragebögen erhalte ich nächste Woche.

Heute habe ich wieder einen Tiefpunkt. Gut möglich, dass es meine Hormone sind, die mal wieder verrückt spielen, aber ich bin wieder nur am Heulen und denke die ganze Zeit an meinen (Noch-)Freund.
Am Dienstag haben wir uns gesehen, es lief alles gut. Wir hatten auch tollen S. und zum Abschied hat er mich zur Haltestelle gebracht, obwohl er es nicht wollte, weil er sich hätte umziehen müssen. Im Endeffekt hat er sich nicht umgezogen und ist einfach so mit runtergekommen.

Gestern hatte er mir den Hinweis gegeben, dass es bald einen Meteoritenschauer gibt, aber auf die Frage, ob wir ihn uns ansehen, hat er nicht geantwortet und sich bisher nicht gemeldet. Das geht schon seit einer Weile so. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es tut so weh, wenn sich jemand, mit dem man die letzten Jahre täglich Kontakt hatte, nicht mehr für einen interessiert.
Ich hab mir vorgenommen, mich auch nicht mehr bei ihm zu melden. Falls er auf mich zukommt, freue ich mich, falls nicht, dann muss ich das als Ende irgendwie akzeptieren.
Allein dieser Gedanke macht mich fertig. Ich wünschte, ich könnte einfach den Gefühlsschalter umlegen und gar nichts mehr fühlen...

31.03.2016 18:37 • #9


S
//Off-Topic: Kann man hier seine Beiträge bearbeiten?

@suzy:
hauptsächlich meine negative Einstellung, meine depressiven Phasen und irgendwelche Kleinigkeiten, die er mir nicht nennen wollte...

Gerade habe ich mich etwas beruhigt. Ich hoffe, es hält eine Weile an...

31.03.2016 18:54 • #10


S
Ein kleines Update

Mir geht es derzeit richtig gut. Arbeit und Studium nehmen mich gerade so stark in Anspruch, dass ich gar keine Zeit hab, zu grübeln...
Meine Therapeutin ist mit mir mehrere Fragebögen durchgegangen. Obwohl einige Punkte zutreffend sind, reicht es für die Diagnose Borderline nicht aus. Was ich stattdessen hab/bin, kann man nicht genau sagen. Im Juni hab ich einen Termin bei einem Psychologen, evtl. weiß er dann weiter.
Bis dahin arbeite ich weiter an mir selbst

29.04.2016 22:58 • #11


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