Ich fühle mich so einsam ohne ihn .

E
Hallo, liebes Forum,
heute hat mich die Einsamkeit mal wieder voll erwischt. Vielleicht liegt es daran, daß mein Ex-Freund und ich uns gestern vor 5 Monaten getrennt haben. Am 3. Mai.

Im Moment bin ich - mal wieder - in einer kleinen Depri-Phase. Ich fühle mich irgendwie total allein. Selbst beim Einkaufen komme ich mir einsam vor mit einem Joghurt, der Mini-Packung Toastbrot und einer einsamen Pizza. Ich hab das Gefühl, daß um mich herum nur Pärchen sind. Wo sind denn die ganzen Singles, die es geben soll? Alle verreist, oder was?

Manchmal bilde ich mir ein, schon etwas weiter zu sein mit meiner Trennungs-Verarbeitung, aber dann kommen wieder diese Rückschläge, diese einsamen Abende, die Pärchen, die Hand in Hand an mir vorbeigehen, und alles kommt wieder hoch. Und dann hocke ich hier allein auf meinem Sofa, das mir viel zu groß vorkommt und meine Arme schmerzen vor Einsamkeit, weil es niemanden gibt, den ich halten kann, weil niemand neben mir einschläft und niemand neben mir aufwacht. Es fällt mir so schwer, ohne ihn durch's Leben zu gehen. Selbst die einfachsten Dinge kosten mich manchmal totale Anstrengung.

Ich habe auch keine Lust mehr, ständig etwas zu unternehmen, nur um mich abzulenken. Es ist jetzt 5 Monate her und manchmal habe ich das Gefühl, daß ich keinen Schritt vorwärtskomme. Mein Kopf weiß ja, daß er nicht der Richtige für mich ist, aber wann kommt es endlich bei meinem Herzen an?

Bin ich zu ungeduldig? Daß ich meinen Ex-Freund fast täglich im Büro sehe, erschwert die Sache natürlich, das weiß ich ja. Aber ich kann deswegen meinen Job doch nicht hinschmeißen. Vor ein paar Tagen habe ich ihm gesagt, daß es mir schwer fällt, ohne ihn zu leben. Ihm geht es genauso, hat er gesagt. Doch was heißt das schon?

Wem geht es wie mir?

Verzweifelte Grüße
Shannon

04.10.2002 20:14 • #1


E
Liebe Shannon,

vermutlich kann ich Dich jetzt nicht so richtig trösten. Vielleicht hilft es Dir aber, wenn Du weißt, dass ich Dich sehr gut verstehen kann. Es geht Dir wirklich nicht allein so, auch wenn es Dir gerade im Alltag, in Deinem direkten Umfeld so vorkommt.

Weißt Du, auch ich hasse es mittlerweile einkaufen zu gehen... ein Ritual, das ich gemeinsam immer genossen habe ... Irgendwie habe ich zuerst, kurz nach der Trennung immer noch für zwei eingekauft... paradox, mein Kühlschrank war voll – prall gefüllt, alles für die Biotonne ... da ich selbst ja fast nichts gegessenhabe.... Nach fast 3 Monaten ist es mittlerweile so, dass ich mich so einigermassen darauf eingestellt habe.... kaufe halt die Tiefkühlpizzas und Dosennahrung - ist schnell und praktisch ... und abgepackte Wurst hält sich länger ...

Auch ich sehe nur noch die Paare ... und die Frauen mit Kinderwagen und dickem Bauch ... ist wohl so ein Phänomen der Getrennten und Gerade Einsamen und der verletzten Herzen...

Weißt Du, ich glaube fast, jeder Mensch muss im Leben einmal eine solch eine Erfahrung durchmachen... damit er spürt, was dahintersteckt, damit er sehen lernt und damit er Gefühle auszuloten versteht.

Warum habt Ihr Euch eigentlich getrennt?

Festzuhalten und zu hoffen auf einen Neuanfang kann sich lohnen, aber es kann Dich auch zermürben und aufhalten. Man muss es sich gut überlegen ob es wirklich gerechtfertigt ist...

Alles Liebe

Gia

04.10.2002 21:27 • #2


A


Ich fühle mich so einsam ohne ihn .

x 3


D
Ansaetze...

Bewegungslosigkeit mit viel Tempo
Regungslosigkeit mit viel Gestik
Gedankenlosigkeit mit viel Geist
Abstinenz mit Überfluss
Ebbe mit Überschuss
Tod mit zu viel Leben

Türe ohne Wände?
Tunnel ohne Ende?
Licht ohne Schein?
Dunkelheit im Licht?

Dom

04.10.2002 21:38 • #3


E
Liebe Shannon!

Mich hat es momentan auch wieder erwischt.
Ebenso wie du *leide* ich zur Zeit wieder an diesem furchtbaren und mittlerweile so verhasstem Gefühl des Verlassenseins und der Einsamkeit.
Nur sind seit meiner Trennung schon 14 Monate vergangen.
Ich sehne mich nicht mehr nach meinem Exmann. Das ist endgültig vorbei. Ich weiss, daß ich nur mit dem kleinen Finger zu schnipsen bräuchte und er würde mit wehenden Fahnen wieder zu mir zurückkommen.
Aber ich will IHN nicht mehr.
Mich erdrückt die Einsamkeit, das Gefühl der mangelnden Liebe zu meiner Person, mich erschlägt die überschäumenden Emotionen in mir. Und ich weiß nicht, wo und bei wem ich sie plazieren sollte.
Das Ausgehen, das ehemalige Fliehen bereitet mir auch keine Freude mehr. Es ist so ein Zwang. Und Zwängen will ich mich nicht mehr unterwerfen. Niemals wieder!
Heute bin ich nicht mehr auf der Flucht, sondern auf der *Suche*.
Und wie sagt man so schön? Suchen bringt nichts, man solle alles auf sich zukommen lassen.
Was denn nun? Was ist denn nun das WAHRE?
Wer suchet, der findet?
Teufelskreis, und ich finde im Moment nicht mehr heraus.

Tut mir leid, wenn ich dir nicht helfen konnte, aber es ist schon erstaunlich wie sich manche Erlebnisse ähneln.
Gia sagte schon: Phänomen!
Ich stelle auch immer wieder fest, es passiert häufiger, je dunkler und ungemütlicher die Jahreszeit wird.
Man hat gar keine Lust mehr sich in die kalte Nässe zu begeben. Und die einsame, riesige Couch hilft und tröstet auch nicht gerade.
In der Sonne lässt sich alles noch viel angenehmer betrachten.
Ich mache heute noch den *Fehler* und ziehe mich zurück um zu Grübeln.
Wieder bessren Wissens.

Sei unendlich gegrüßt!

Nicole

04.10.2002 21:52 • #4


E
Liebe Shannon, Liebe Nicole,

den Zustand, in dem Ihr Euch befindet, kenne ich noch aus der Vergangenheit und ich kenne ihn leider nur zu gut.

Man hat das Gefühl, als würde sich in einem alles zusammenziehen.
Als würde das eigene Leben ohne jemand, mit dem man es teilen kann, einfach nichts wert sein.
Man hat soviel Liebe, die man geben möchte, aber es ist einfach niemand da, um sie anzunehmen.
Man braucht soviel Liebe, aber es ist niemand da, der sie gibt.
Soviele Feiertage, die da kommen, an denen man sich jemand wünscht, den man beschenken kann, mit Gaben, die der Liebe entspringen und nicht mit freundschaftlichen Geschenken.
Soviele kleine Sächelchen, die man sieht, mit denen man einer geliebten Person eine Aufmerksamkeit entgegenbringen kann.
So ein selbstgebastelter Adventskalender, den man der geliebten Frau aufhängt, bzw. von dem Partner bekommt.
Und so viele andere Sachen, die klar machen, es fehlt einfach jemand.
In der Situation erinnert man sich dann der Personen, mit denen man so vieles geteilt hat, aber diese Personen sind es eigentlich nicht, nach denen man sich sehnt, sondern es sind die Gefühle der Zweisamkeit, die man erfahren hat.
So ging es zumindest mir damals.

Da wo ihr gerade seid, werde ich noch mal wieder hinkommen, aber da meine Trennung erst so kurze Zeit her ist, bin ich noch weit davon entfernt.

Eine Lehre, die ich aus der Vergangenheit gezogen habe ist, daß dieser Zustand zu einer Verkrampfung führt, die ich nicht mehr erleben möchte. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt. Habe alles versucht, jemand zu finden und bin doch immer nur allein geblieben. Dann habe ich mich gefragt, woran das liegt und habe die Schuld nur bei mir gesucht, wo sie letztlich auch zu einem großen Teil liegen mag.
In diesem verkrampten Zustand, so glaube ich, hat man eine Ausstrahlung auf andere Menschen, die sich negativ auswirkt. Mir kam es so vor, als würde ich mit einem Fähnlein rumlaufen, auf dem stand: ICH WILL JETZT ENDLICH EINE FRAU.
So konnte das natürlich nichts werden. Das ist der Zustand der Suche.
Erst als ich anfing, mich zu entspannen und mich in mein Schicksal ergeben habe, ohne aber aufzugeben, wurde ich lockerer. Ich konnte den Panzer und die Rüstung, die ich für die Eroberung angelegt hatte, ablegen und war endlich in der Lage, jemand wirklich auch an mich ranzulassen.
Ich konnte mich auch endlich wieder mit Frauen treffen, ohne gleich jedesmal die Frage in den Raum zu werfen: Könntest Du Dir ein Leben mit mir vorstellen.


05.10.2002 05:51 • #5


J
Loslassen heißt das zauberwort.

lieber gruß
jule45

05.10.2002 07:20 • #6


E
Liebe Shannon, Liebe Nicole,

den Zustand, in dem Ihr Euch befindet, kenne ich noch aus der Vergangenheit und ich kenne ihn leider nur zu gut.

Man hat das Gefühl, als würde sich in einem alles zusammenziehen.
Als würde das eigene Leben ohne jemand, mit dem man es teilen kann, einfach nichts wert sein.
Man hat soviel Liebe, die man geben möchte, aber es ist einfach niemand da, um sie anzunehmen.
Man braucht soviel Liebe, aber es ist niemand da, der sie gibt.
Soviele Feiertage, die da kommen, an denen man sich jemand wünscht, den man beschenken kann, mit Gaben, die der Liebe entspringen und nicht mit freundschaftlichen Geschenken.
Soviele kleine Sächelchen, die man sieht, mit denen man einer geliebten Person eine Aufmerksamkeit entgegenbringen kann.
So ein selbstgebastelter Adventskalender, den man der geliebten Frau aufhängt, bzw. von dem Partner bekommt.
Und so viele andere Sachen, die klar machen, es fehlt einfach jemand.
In der Situation erinnert man sich dann der Personen, mit denen man so vieles geteilt hat, aber diese Personen sind es eigentlich nicht, nach denen man sich sehnt, sondern es sind die Gefühle der Zweisamkeit, die man erfahren hat.
So ging es zumindest mir damals.

Da wo ihr gerade seid, werde ich noch mal wieder hinkommen, aber da meine Trennung erst so kurze Zeit her ist, bin ich noch weit davon entfernt.

Eine Lehre, die ich aus der Vergangenheit gezogen habe ist, daß dieser Zustand zu einer Verkrampfung führt, die ich nicht mehr erleben möchte. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt. Habe alles versucht, jemand zu finden und bin doch immer nur allein geblieben. Dann habe ich mich gefragt, woran das liegt und habe die Schuld nur bei mir gesucht, wo sie letztlich auch zu einem großen Teil liegen mag.
In diesem verkrampten Zustand, so glaube ich, hat man eine Ausstrahlung auf andere Menschen, die sich negativ auswirkt. Mir kam es so vor, als würde ich mit einem Fähnlein rumlaufen, auf dem stand: ICH WILL JETZT ENDLICH EINE FRAU.
Dazu kam auch noch eine gehörige Portion Selbstmitleid, in dem man so schön versinken konnte. Oh, was war die Welt doch böse und alles war gegen mich!
So konnte das natürlich nichts werden. Das ist der Zustand der Suche.
Erst als ich anfing, mich zu entspannen und mich in mein Schicksal ergeben habe, ohne aber aufzugeben, wurde ich lockerer. Ich konnte den Panzer und die Rüstung, die ich für die Eroberung angelegt hatte, ablegen und war endlich in der Lage, jemand wirklich auch an mich ranzulassen.
Ich konnte mich auch endlich wieder mit Frauen treffen, ohne gleich jedesmal die unausgesprochene Frage in den Raum zu werfen: Könntest Du Dir ein Leben mit mir vorstellen.
Immernoch war ich natürlich unglücklich über die Einsamkeit, das steht außer Frage, doch ich konnte nun besser mit ihr umgehen. Ich war nun in der Lage, mich mit mir selbst zu beschäftigen, ohne daran zu verzweifeln. Damals habe ich viel gechrieben, noch mehr gelesen und mich auch einfach nur bei Kerzenschein und einem schönen Pfeifchen hingesetzt und Musik gehört. Ich hatte dann die innere Ausgeglichenheit dazu.
Meiner Ansicht nach war das die Voraussetzung dafür, daß ich dann wirklich in der Lage war, abzuwarten. Und dann kam irgendwann das Glück fast von selbst.
Gut, das es nicht gehalten hat, ist auch zu einem großen Teil mein Fehler, aber daraus will ich auch lernen, um beim nächsten Mal das Glück etwas länger in meiner Nähe zu halten.
Wir lernen aus dem, was falsch war und werden dadurch zu noch wertvolleren Partnern. Eines Tages wird jemand in unser Leben treten, der genau das sieht.
Eines Tages.....

Ich wünsche Euch die Kraft, die Phase jetzt gut zu überstehen.
Ich wünsche Euch die Kraft, gegen diesen Sturm sicher zu stehen.
Ich wünsche Euch von Herzen die Kraft, auch den nächsten Schritt zu gehen.

Ganz liebe Grüße

Nordlicht

05.10.2002 07:24 • #7


E
Sorry, habe gerade gesehen, daß mein Beitrag zweimal da ist. Hatte zwischendurch eigentlich nur auf Vorschau gedrückt, aber scheinbar hat das System den Beitrag schon gespeichert. )

Nordlicht

05.10.2002 07:26 • #8


E
Liebe(s)r Nordlicht!

Ich hoffe, Shannon möge mir verzeihen, dass ich jetzt so *einfach* ihren Beitrag an mich reisse.
Es hat mich sehr berührt deine Zeilen zu lesen.
Du schreibst, bei dir ist es noch nicht *so* lange her, dennoch...
Ja, bisher habe ich mein Leben wirklich gemeistert, und tue dies immer noch. Auch hatte ich mich bisher immer soweit in der Gewalt solcherlei Ausbrüche, die ja schon geraume Zeit vorher zu spüren sind, zu unterdrücken oder zu verhindern.

So wie es gestern war, kenne ich mich nicht. Solcherlei Attacken sind mir eigentlich nur kurz nach der Trennung bekannt.
Aber ich glaube, dass Jule mit ihrem *Zauberwort* nicht so recht hat.
ICH habe meine Beziehung, meinen Exmann losgelassen. Ich habe mich davon verabschiedet und befreit.
So erwischte mich nun diese allgemeingültige Einsamkeit.
Sicher, ich gehe auch oft aus, habe viele Freunde und könnte mir, so ich denn wollte, durchaus Ablenkung verschaffen.
Aber gestern ging es einfach nicht. Ich habe mich in mich selbst verkrochen und mich wieder einmal dem bösen Selbstmitleid hingegeben.
Es ist schon eigenartig, daß es mich gerade jetzt so heftig trifft, wo meine kleine Tochter im Urlaub ist.
Ich vermise sie sehr und ihre Abwesenheit gibt mir noch stärker zu spüren, wie ruhig, wie leer hier alles ist.

Ja, es sind diese kleinen Dinge die es so schwer ertragbar machen. Die kleinen Gesten, Geschenke, Aufmerksamkeiten. Der warme Körper, das Atemgeräusch des nachts neben mir, auch die Worte, die Empfindungen, das *Zuhausegefühl*, dass alles fehlt mir sehr.

Ich kann mich durchaus gut beschäftigen und mit mir allein auch sehr zufrieden sein. Nur manchmal reicht es eben nicht mehr aus.
Das GLÜCK fehlt.

Auch ich kenne dieses verkrampfte Auftreten, dieses schwer zur Schau getragene Lächeln, die Lockerheit, die im Inneren doch nur eine *Rüstung* (gut beschrieben) ist.
Ja, mir steht in solchen Augenblicken auch in Leuchtbuchstaben auf die Stirn geschrieben: Single und einsam. Ich suche einen Mann. Teufelskreis.

Mein Handicap in dieser Sache ist ausserdem, daß ich innerlich sicherlich noch nicht *bereit* für eine Beziehung bin.
Sicher, der alles umfassende Wunsch dazu ist da, aber dennoch ist die Angst vor Verletzungen, Zurückweisung noch sehr groß. Ich blocke ab. Da hilft mir auch der dumme Gedanke in Gegewart eines interessanten Menschen nichts: Ist er ein potentieller Partner? (schon wieder eine erschreckende Gemeinsamkeit)

Meine Freundin sagte einmal zu mir, ich wirke unnahbar, kalt wie eine Hundeschnauze. Abweisend und irritierend.
Oh, mein Gott, alles Dinge, die ich nie sein wollte.

Aber ich bin am *Arbeiten* und bin sicher, daß ich auch dies schaffe.

Lieber Nordlicht, auch dir die allerbesten Wünsche. Nie die Hoffnung zu verlieren, nie die Kraft zu verlieren und immer den Blick nach vorn gerichtet lassen.

Liebe Grüße Nicole

05.10.2002 11:36 • #9


E
Hallo

Nordlicht, ich finde Deinen Beitrag genau richtig. Es stimmt man kann erst wieder glücklich mit jemanden werden, wenn man zufrieden mit sich selbst ist.
Ich hatte nach meiner Trennung auch wieder eine Beziehung, ich denke ich wollte einfach jemanden lieben und geliebt werden. Stimmt, ich war richtig auf der Suche, wollte das alles wieder so wird, wie es mit meinem Ex war, jedes Wochenende zusammen verbringen, zusammen einkaufen gehen usw. Naja hat nicht geklappt, ich denke auch, weil ich mich viel zu sehr reingesteigert habe und enttäuscht war, als es nicht so war, wie ich es mir vorgestellt habe.
Außerdem bin ich noch viel zu unzufrieden mit mir selbst, ich kann mich kaum alleine beschäftigen. Na gut, das wird mittlerweile besser ich lerne zur Zeit unterschiedliche Leute kennen, auch ohne den Gedanken zu haben, ob die mit mir eine Beziehung wollen. Mittlerweile ist das nicht mehr soo wichtig.
Ich glaub wirklich man muss mit sich selber erst wieder klarkommen um eine neue Beziehung anfangen zu können, die auch Zukunft hat. Man kann dann auch viel klarer sehen, auf was man sich da einlässt, ob man das ganze überhaupt will.
Bei mir war es so, ich wollte einfach nicht alleine sein, ich wollte jemanden haben. Und hab auch jemanden gefunden, aber das konnte natürlich nicht gutgehen, wie auch, wenn ich nicht mal mit mir selbst glücklich und zufrieden war.

Manchmal frage ich mich, warum ein Mensch uns so aus der Bahn werfen kann. Vor diesem Menschen gings einen doch auch gut, da hab ich ihn auch nicht gebraucht.
Ist es vielleicht die Abhängigkeit? Hat man sich viel zu sehr auf diesen Menschen eingelassen??
Sollte man das nächste mal lieber vorsichtiger sein??
Aber muss man sich nicht auf jemanden einlassen und auch ein gewisses Stück abhängig machen, damit die Beziehung funktioniert - nur dann ist es doch Liebe, oder??

Momentan mache ich mir viele Gedanken zu diesem Thema, kann auch wieder besser alleine sein, freue mich sogar wieder auf die Wochenenden Das war langezeit nicht so!
Aber ich glaube, das kann hier jeder nachvollziehen.
Wobei ich manchmal noch richtige Zukunftsangst habe, nicht davor alleine zu sein, nein - aber davor, das alles nicht zu schaffen.
Ich habe seit der Trennung auch diese Leichtigkeit verloren die Dinge anzufassen, ich hoffe das kommt wieder.

Liebe Grüße M.

05.10.2002 12:29 • #10


S
Liebe Shannon,

du sprichst auch mir aus dem Herzen...Meine Trennung war etwa einen Monat nach deiner, am 10.Juni...Den ganzen Sommer über konnte ich mich gut ablenken, aber genauso die Zeit des Trauerns, des Weinens, usw. Und auch ich fürchte mich irgendwie vor dem Winter. Denn normalerweise habe ich jetzt schon angefangen, darüber nachzudenken, was ich IHM wohl schenken werde, wie wir Silvester verbringen,...
Und in der Adventszeit gemeinsam Bummeln zu gehen, am Christkindlmarkt einen Punsch zu trinken, dem Chor zuhören, der Weihnachtslieder vorm Dom singt, zu kuscheln...
Das alles werde ich heuer nicht mehr, zumindest nicht mit meinem geliebten Partner, sondern nur mit guten Freunden.
Und ich stimme auch Gia zu, dass jeder Mensch das alles einmal durchmachen sollte, um auch die schönen und glücklichen Zeiten so richtig genießen zu können.

Trotzdem bin ich auch irgendwie wieder froh, auf niemanden mehr Rücksicht nehmen zu müssen, keine Rechenschaft mehr ablegen zu müssen, warten zu müssen, ob er anruft, zu hoffen, dass er am WOchenende Zeit hat (wir hatten eine WE-Beziehung) und auf viele, viele andere Dinge zu hoffen, die er doch nur ganz selten getan hat.....
Ich versuche einfach, das Beste aus meiner Situation zu machen, und es gelingt mir auch! Ich bin zufrieden mit meinem derzeitigen Leben, es läuft in allen Bereichen so toll, nur eben in der Liebe nicht, und da denk ich mir, dass ich von ihm dort oben für meine Schmerzen entschädigt wurde (ja, ich bin gläubig) und es wird schon wieder die Zeit kommen, wenn ich wieder verliebe, eine neue Beziehung kommt usw. Ja, ich glaube fest daran. Und das solltet ihr auch alle tun, auch wenn ihr im Moment daran gar nicht denken könnt oder wollt...

Schönes Wochenende noch....

05.10.2002 12:43 • #11


K
Hallo Shannon!

Ich glaube nicht, dass Du keinen Schritt vorwärts kommst. Ich glaub eher dass es ganz normal ist sich manchmal einsam zu fühlen. Ich würde sagen, dass Du das einfach zulassen solltest. Lass Dich drauf ein, fühl Dich einsam, heule, denk Dir alle möglichen traurigen Sachen aus. Ich bin sicher, dass es nach einiger Zeit vorbei geht und Du wieder eine bessere Phase hast. Schliesslich ist die Einsamkeit auch ein Teil von Dir, nur willst Du sie nicht haben, weil sie negativ ist. Aber so ist halt einmal das Leben. Hätten wir nur Positives würde uns einfach die Hälfte fehlen. Und wer hat gesagt, dass das Leben immer schön sein muss?

Abgesehen von dem Einsamkeitsgefühl, das im Menschen angelegt ist, gibt es auch noch das produzierte von Fernsehen, Kino, Werbung. Diese netten Menschen nützen das schon aus, dass fast alle Angst vorm Alleinsein haben und drücken uns dann ihre Klischees auf. Die behindern uns aber letztlich in unserer Wahlfreiheit.

Alles Liebe

Kathi

05.10.2002 13:44 • #12


E
Liebe Gia, Nicole_29, Nordlicht und alle anderen,
auch wenn einige geschrieben haben, daß sie mir nicht helfen oder trösten können, danke ich Euch für Eure lieben Worte. Und es ist auf jeden Fall Hilfe und Trost zu sehen, daß es anderen auch so geht. Wirklich aufmuntern kann einen in so einer Situation vermutlich sowieso nichts, aber was ist es doch für ein tröstliches Gefühl, nicht allein dazustehen.

Auch mir graut vor den kommenden Winter- und Feiertagen. Mein Ex-Freund sagte vor einiger Zeit, daß er Silvester mit einem Freund im Ausland verbringen will (klappt sowieso nicht, ich kenne ihn schließlich), aber es hat mir doch einen Stich versetzt, als mir bewußt wurde, daß wir den Jahreswechsel getrennt verbringen werden. Und dann denke ich Ach, bis Ende Dezember ist ja noch lange hin. Bis dahin geht es mir sicher besser. Aber das denke ich irgendwie dauernd, doch wirklich besser geht es mir immer noch nicht. Obwohl ... ich weine nur noch sehr wenig, ist doch schon was.

Normalerweise bin ich auch jemand, der mit allem ganz gut allein zurecht kommt, ich kann mich mit mir selbst beschäftigen, und falls mir doch einmal die Decke auf den Kopf fällt, rufe ich einfach eine Freundin an. Aber das reicht im Moment einfach alles nicht. Ich habe auch das Gefühl, völlig verkrampft durch's Leben zu stapfen und mir bei jedem Mann zu überlegen, ob er ein potentieller Partner wäre. Es gibt in meinem Leben sogar jemand, den ich eigentlich mag und der - denke ich - mich auch mag, aber ich finde es für mich noch viel zu früh. Wie soll ich eine neue Beziehung aufbauen, wenn ich immer noch an der alten hänge? Außerdem bin ich auch der Meinung, daß man erst mit sich selbst ins Reine kommen muß, bevor man sich mit jemandem einläßt.
Aber das ist irgendwie auch der Knackpunkt: Ich denke, daß ich mit einer neuen Beziehung besser über die alte, zerbrochene hinwegkommen würde, obwohl ich weiß, daß das der völlig falsche Weg ist. Ach, es ist verhext.

Eigentlich wünsche ich mir im Moment nur, daß ich auch allein glücklich, na, sagen wir zufrieden sein kann. Daß ich auch endlich an den Punkt komme, an dem ich meinen Ex-Freund nicht mehr haben will. Wir hatten uns getrennt, weil er seine Freiheit nicht aufgeben wollte und ich lieber eine Beziehung habe, in der nicht jeder seinen eigenen Weg geht, sondern in der man gemeinsam geht.

Das Wochenende liegt wieder wie ein endloser grauer Fluß vor mir, es regnet in einer Tour und ich werde jetzt mal einen Kuchen backen, um mich abzulenken. :-/

Liebe Grüße an alle
Shannon

05.10.2002 13:51 • #13


E
Liebe Shannon,

auch ich hätte gern ein Stück Kuchen )

Das Bild mit dem Fluß ist schön, aber es geht noch weiter. Ein grauer Fluß ist meist nur dann grau, wenn die Witterung auch dunkel ist. Aber denke dran, auch an einem gauen Fluß gibt es fruchtbaren Boden, auf dem sich eine reichhaltige Natur befindet.

Die alte Partnerschaft mit einer neuen Partnerschaft zu verarbeiten, muß nicht immer der schlechteste Weg sein. Es ist ein sehr steiniger Weg, weil man evtl. noch in alten Bahnen verhaftet, aber wenn der neue Partner jemand ist, der viel Verständnis und Geduld mitbringt, und beide Seiten sich absolut offen zueinander zeigen, gibt es auch hier eine Chance.
Grundsätzlich würde ich das nicht so abtun, sondern von den Gefühlen abhängig machen, die ich dem neuen Menschen gegenüberbringe.
Außerdem kann man ja auch mit einer tiefen und festen Freundschaft beginnen. So könnte man ein Fundament legen, auf dem sich für spätere Zeiten etwas aufbauen lässt. Wenn dieser jemand, den Du da kennst und von dem Du meinst, daß er Dich mag, ein Mensch mit Geduld, Ausdauer und Verständnis ist, wird er auch diesen Weg mit Dir gehen.

Freue Dich, daß Du so eine Hoffnung an Deiner Seite hast und überlege, was man daraus machen kann, ohne irgendetwas über das Knie zu brechen.

Liebe Grüße

Nordlicht

05.10.2002 14:18 • #14


S
Liebe(s)r Nordlicht,
ich würde Dir gern ein Stück Kuchen schicken, ist sowieso viel zu viel geworden :)

Jetzt eine neue Beziehung einzugehen, wäre für mich im Moment wohl nicht so richtig. Es wäre nur, um mich endlich von meinem Ex-Freund zu lösen, und das möchte ich dem Neuen einfach nicht antun, das finde ich nicht fair. Ich weiß zwar, daß es funktionieren kann, denn mein Ex-Freund war eigentlich auch nur eine Not-Beziehung, um mir über meine vorige, gescheiterte Beziehung zu hinwegzuhelfen. Und jetzt leide ich seinetwegen wie ein Hund.

Ich will mich einfach nur lösen ... Wenn das mit dem Loslassen doch so einfach wäre. Aber gefühlstechnisch loszulassen, ist soooo schwer. Obwohl ich ja diejenige war, die meinen Ex-Freund verlassen hat, weil ich so einfach nicht weitermachen konnte. Trotzdem fehlt er mir manchmal, als hätte mir jemand den rechten Arm abgerissen. Und ich frage mich, ob ich das Richtige getan habe.

Daß ein grauer Fluß nur grau wird, weil die Witterung dunkel ist, stimmt wohl, aber wie kann ich denn die Wolken vertreiben? Das Wochenende ist jetzt vorbei und morgen muß ich wieder - vor ihm - meine Maske aufsetzen und zeigen, wie gut es mir doch geht. So schlimm es einem auch vorkommt, keinen Kontakt mehr zu seinem Ex-Freund/in zu haben, wenn man jeden Tag mit ihm/ihr zusammentrifft, fällt das Loslassen besonders schwer. Denn er gehört ja immer noch zu meinem Leben irgendwie dazu, nur leider nicht mehr so, wie ich es mir wünsche.

Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche!
Liebe Grüße
Shannon

06.10.2002 22:30 • #15


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