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Ich fühle mich manchmal als Loser

RegenWein
Hallo Zusammen,

ich bin mir nicht ganz so sicher, ob dies das richtige Thema für ein Trennungsschmerzforum ist, da dies nur indirekt was mit meinem Liebeskummer zu tun hat. Vielleicht ist es auch nur wieder ein schlimmer Anfall von Selbstmitleid, dass ich diese Frage stelle. Aber vielleicht möchte mir ja jemand seine Einschätzung geben.

Seit meine Ex mich für einen anderen Typen hat fallen lassen, beginnt man ja schon mal, durch das angeknackste Ego, einiges in seinem Leben zu hinterfragen. Irgendwie fühle ich mich, wenn ich über mich nachdenke, im Moment wie ein Loser. Und das nicht nur, weil ich halt miterleben musste, wie ein anderer Typ mir meine (erste) Freundin erfolgreich ausgespannt hat. Sondern es sind auch andere Dinge. Ich war hatte noch nie viele Freunde, da ich dazu neige, nicht viel für Freundschaften zu tun und sie im Sande verlaufen zu lassen. Meine Schulzeugnisse sind eher unterdurchschnittlich und habe auch nur so gerade die Fachoberschulreife erreicht. Ich bin nun 34 Jahre alt und seit meiner Ausbildung arbeite ich (16 Jahre) in derselben Firma. Ein ganz normaler Bürojob, ohne eine unmittelbare Aussicht darauf, eine Leitende Position einzunehmen. Ein absolut durchschnittliches Einkommen, keine Chance auf das große Geld. Wohnen tue ich in einer winzigen, etwas renovierungsbedürftigen Einliegerwohnung, in dem Haus meines Bruders. Ich besitze eigentlich nichts, worauf man aufbauen kann. Ich interessiere mich zwar für einige Dinge, es gibt aber nichts wofür ich richtig brenne. Es gibt nichts, was ich außergewöhnlich gut kann, kein Handwerkliches Geschick, nicht sonderlich belesen, keine große Durchsetzungskraft, kein Ehrgeiz, kein Flirten etc. Und, (und das könnte der springende Punkt sein) bevor ich meine Ex kennenlernte war mir das alles sogar ziemlich egal! Ich fühlte mich wohl darin, so vor mich hinzuleben. Erst als ich sie kennenlernte, merkte ich, dass ich ihr nichts Besonderes bieten konnte, nicht einmal ein halbwegs interessantes Leben. Ihr gegenüber fühlte ich mich wie einen Typ, mit dem man nichts anfangen kann. Ich konnte ihr kein Partner, im Sinne des Wortes, sein. Auch dies ist wahrscheinlich als ein Grund zu sehen, weswegen sie sich für einen anderen, richtigen Partner entschied.

Immerhin habe ich nun angefangen eine alte Freundschaft zu reaktiveren, aber ob es sonst noch Große Änderungen geben wird vermag ich noch abzuschätzen.

Mir ist klar, dass es auch mein Selbstmittleid und die Selbstzweifel sind, was mich im Moment nicht sonderlich attraktiv macht. Aber wüsste doch gerne, ob ein solches Leben als ein Loserleben anzusehen ist, an dem dringend was geändert werden muss, wenn ich mal eine gute Beziehung führen will.

Zunächst einmal Danke fürs Lesen, und ich hoffe auf ein paar Einschätzungen (auch von Frauen )

Gruß
RegenWein

24.05.2017 09:27 • #1


Diedieimmerlacht
Bist du vielleicht depressiv?

24.05.2017 09:30 • #2


A


Ich fühle mich manchmal als Loser

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Urmel_
Zitat von RegenWein:
Erst als ich sie kennenlernte, merkte ich, dass ich ihr nichts Besonderes bieten konnte, nicht einmal ein halbwegs interessantes Leben. Ihr gegenüber fühlte ich mich wie einen Typ, mit dem man nichts anfangen kann. Ich konnte ihr kein Partner, im Sinne des Wortes, sein.


Also welches Konstrukt sich für mich als das einzig brauchbare herausgestellt hat, war das Wissen, dass man nur eine coole Beziehung haben kann, wenn der Partner von sich aus mit Dir zusammen sein will. Damit meine ich, dass der Glaube, man müsse als Mann eine Frau durch Investitionen halten/begeistern, fast immer in das eigene Unglück führt. Man denkt zwar als Mann, dass man durch ich ermögliche Dir Deine Traumhochzeit, ich biete Dir ein tolles Leben in Luxus oder ich habe die tollsten Freunde quasi Arbeit investieren muss, aber das ist nicht wahr. Klar gibt es genug Goldgräber-Mädels, die um die 30 dann den Mann zum Schuss kommen lassen, der dann den sicheren Hafen bietet, aber diese Sachen sind meist auf Sand gebaut.

Aber kein Invest ist auch keine Lösung. Aber der alles entscheidende Faktor ist, dass die Dame auch investieren muss. Hast Du ein Exemplar, welches nur auf Basis eines knackigen Pos denkt, dass ihr der Mann alles zu Füßen legen muss, kannst Du direkt weitersuchen - solche Mädels sind für eine gute Beziehung unbrauchbar.

Bedeutet also, dass Du neben der Arbeit an Dir selbst auch eine passende Frau finden musst. Und mit passend meine ich keine Frau, die Dir mit etwas 6 das Gefühl gibt, dass Du alles hast, was Du wolltest, sondern Du musst auch viele Frauen abblitzen lassen, die außer Knackpo und ab und an mal 6 nix zu bieten haben. Das ist vielen Männern fremd, aber ihr müsst die Mädels schon auf Basis ihrer Taten und auf Basis ihrer Fähigkeiten bewerten. Und viele wetterfeste Frauen gibt es nicht, also ist da schon mal Frust vorprogrammiert.

Was für Dich extrem wichtig ist, ist die Tatsache, dass Frauen mit Dir zusammen sein wollen, weil Du so bist, wie Du bist. Und da hast Du schon gut erkannt, dass Du mal etwas aus Deinem goldenen Käfig rauskommen musst. Aber trenn Dich von toller Job, viel Geld. Ja, ist wichtig, aber noch wichtiger ist, dass Du als Mensch diesen Willen in Dir trägst, etwas ändern zu wollen. Es lebst. Und ja, Du wirst oft scheitern, aber es fällt alles immer wieder darauf zurück, dass im ersten Schritt der Wille vorhanden sein muss. Die Leidenschaft.

Daher ist Deine größte Aufgabe derzeit, die Suche nach dem Feuer in Dir. Die Frauen kommen dann von ganz alleine.

24.05.2017 09:44 • x 5 #3


Diedieimmerlacht
Du stahlst sicher auch aus, dass du mit dir und deinem Leben nicht zufrieden bist und das wirkt nicht gerade anziehend auf Frauen. Natürlich hätte ich gerne einen gutverdienenden Mann, der beruflich erfolgreich ist und mich auf Händen trägt. Es kann aber auch ein Mann sein, der zum Beispiel mit Leib und Seele gerne Erzieher ist in diesem Beruf aufgeht, auch wenn er da kein Großverdiener ist und sich kein teures Auto, kein Haus etc. leisten kann. Was mich an diesem Mann letzendlich verzweifeln ließ war sein Schichtdienst und seine Bereitschaft, sich seine Arbeit mit nach Hause zu nehmen, so riefen ihn seine Zöglinge auch noch an, als sie längst nicht mehr in der Einrichtung waren und so ein Gespräch dauerte gerne mal 30 Minuten und ging von unserer gemeinsamen Zeit ab.

24.05.2017 09:52 • x 1 #4


Urmel_
Zitat von Diedieimmerlacht:
so riefen ihn seine Zöglinge auch noch an, als sie längst nicht mehr in der Einrichtung waren und so ein Gespräch dauerte gerne mal 30 Minuten und ging von unserer gemeinsamen Zeit ab.


Aus Neugier:
Aber war Dir das denn nicht schon am Anfang der Beziehung klar? Also, dass er die Arbeit gerne mit nach Hause nimmt?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen Traumtöter sind. Das meine ich nicht negativ, sondern sowas sollte sich jeder Mann bewusst machen. Wenn man eine enge Bindung eingeht und man vorher nächtelang in den eigenen Traum investiert hat, dann wird dies bei einer festen Bindung in der Regel für Probleme sorgen und in den meisten Fällen gibt ein Mann dann seinen Traum zu Gunsten der Frau auf.

Was anschließend passiert, kann man hier Seitenweise im Forum lesen.

24.05.2017 09:56 • x 3 #5


H
Lieber RegenWein,

du hast sehr interessant und sehr selbstkritisch geschrieben. Ich bin echt davon beeindruckt, wie du über dein Leben nachgedacht und wie du dieses analysiert hast.

Deine Einschätzung zu den persönlichen Verhältnissen und zu deinen Entwicklungen kann ich nicht teilen, denn ich sehe diese Bewertung völlig anders. Deine Darstellung hat rein gar nichts mit einem Loser zu tun. Du bist nunmal wie du bist und das ist total in Ordnung so, vor allem sollte es auch künftig so bleiben.

Warum solltest du denn etwas Außergewöhnliches können, bleibe einfach wie du bist?

Das dich die Trennung so sehr mitgenommen hat, das ist verständlich und vollkommen normal, zumal bei dir erschwerend hinzukommt, dass es deine erste Liebe gewesen ist.

Und ja, du solltest ein paar Dinge in deinem Leben ändern. Du soltest grundsätzlich postiver denken, dir ein paar kleinere Ziele setzen und nach neuen Perspektiven suchen. Versuche dein Selbstmitleid und deine Selbstzweifel abzubauen, denn kein Mensch ist perfekt.

Also ich schon, aber sonst kenne ich keinen weiteren. (Kleiner Scherz)

VG Holzer60

24.05.2017 10:06 • x 4 #6


Diedieimmerlacht
Zitat von Urmel_:
Aber war Dir das denn nicht schon am Anfang der Beziehung klar? Also, dass er die Arbeit gerne mit nach Hause nimmt?


Ganz am Anfang hat er das nicht, hat die Anrufer vertröstet. Aber dann habe die Zöglinge das Haus verlassen und so konnte er das nicht mehr innerhalb seiner Arbeitszeit tun und hat sich eben in seiner Freizeit mit ihnen unterhalten, sie sogar getroffen.
Dazu kam, es waren jugendliche Intensivtäter, also Leuten, denen ich nicht im Dunklen begegnen möchte.


Zitat von Urmel_:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen Traumtöter sind.


Auch Männer können Traumtöter sein, ich hatte ein Pferd und mein damaliger Freund hat alles getan um es mir mieszumachen, als es dann eingeschäfert werden musste habe ich mir auch kein anderes angeschafft. Oder der Traum, mein Abitur nachzumachen, vergiß es, aber Frauen sind Traumtöter...

24.05.2017 10:07 • #7


Ricky
Zitat von Diedieimmerlacht:

Auch Männer können Traumtöter sein, ich hatte ein Pferd und mein damaliger Freund hat alles getan um es mir mieszumachen, als es dann eingeschäfert werden musste habe ich mir auch kein anderes angeschafft.


Aber Du hast Deinen Traum von dem Pferd eben NICHT aufgegeben, sondern warst an seiner Seite bis zur Einschläferung.

Zitat:
Oder der Traum, mein Abitur nachzumachen, vergiß es, aber Frauen sind Traumtöter...


Was hat denn Dein Ex dafür getan, dass dieser Traum starb?

@Urmel_

Meine jetzige Freundin ist so drauf, die bestärkt mich sogar noch in meinen Sachen. Zum Beispiel hat sie momentan mehr Interesse an meinem Hobby als ich, fragt immer wieder: Sollen wir mal weitermachen? Gruselig, oder?

24.05.2017 10:19 • x 1 #8


Diedieimmerlacht
Zitat von Ricky:
Was hat denn Dein Ex dafür getan, dass dieser Traum starb?


Mir tagein und tagaus zu sagen, dass ich dafür viel zu dämlich bin, schade um die Zeit die dafür draufgeht etc. Aber auch meine Familie hat das madig gemacht, bis ich es aufgegeben habe. Wäre ja schlimm, wenn ich es geschafft hätte, was sonst keiner meiner Eltern und Geschwister geschafft hat. Heute lasse ich die Leute hinter mich, die meinem mir sagen zu müssen was ich zu tun und zu lassen habe.

24.05.2017 10:22 • #9


Urmel_
Zitat von Diedieimmerlacht:


Auch Männer können Traumtöter sein, ich hatte ein Pferd und mein damaliger Freund hat alles getan um es mir mieszumachen, als es dann eingeschäfert werden musste habe ich mir auch kein anderes angeschafft. Oder der Traum, mein Abitur nachzumachen, vergiß es, aber Frauen sind Traumtöter...


Ja, Frauen sind Traumtöter. Und Frauen könenn auch Beispiele nennen, in denen sie für einen Mann auf etwas verzichtet haben. Passt doch.

Was ich aber ebenfalls aus eigener Erfahrung (also aus der Sicht eines Mannes) sagen kann ist, dass Frauen sich von einem Mann in der Regel nicht verbieten lassen, ein Hobby wie Tanzen oder Pferde abzustellen. Würde mir als Mann auch gar nicht in den Sinn kommen, einer Frau Vorschriften zu machen. Wohingegen ich im Umkreis schon öfter Situationen mitbekommen habe, in denen der Mann beispielsweise das Motorrad verboten wurde. Entweder ich oder das Motorrad. Als Beispiel.

24.05.2017 10:24 • #10


S
Zitat:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen Traumtöter sind. Das meine ich nicht negativ, sondern sowas sollte sich jeder Mann bewusst machen. Wenn man eine enge Bindung eingeht und man vorher nächtelang in den eigenen Traum investiert hat, dann wird dies bei einer festen Bindung in der Regel für Probleme sorgen und in den meisten Fällen gibt ein Mann dann seinen Traum zu Gunsten der Frau auf.



Volltreffer! Und genau das ist der springende Punkt. Wenn man als Mensch (egal ob Mann oder Frau) mit beiden Beinen im Leben steht und Träume hat, seinen Job über alles liebt, der neue Partner davon wenig teilen kann ist die Beziehung zum scheitern verurteilt. Die Verliebtheitsphase kann gerade noch überstanden werden, wenn der Alltag kommt, wirds kriseln.....

Der Kern dabei ist ja eigentlich, dass man sich nicht dazu verpflichtet sehen sollte, dem Partner zwingend etwas bieten zu müssen, sondern jemand findet, der Leidenschaften teilt, Interessen teilt, ähnliche Ziele vor Augen hat und jederzeit auch immer ein guter Kumpel ist.

Liebe ist nicht käuflich und eine Anziehung auf der Basis von Statussymbolen wird nach einiger Zeit verpuffen.

Daher, lieber TE, ist es grundsätzlich mal egal was Du hast (Statussymbole) oder machst (beruflich).
Wichtig ist, dass Du dahinter stehst und authentisch bleibst.

24.05.2017 10:25 • x 3 #11


Diedieimmerlacht
Für einen Partner einen Traum, ein Hobby oder irgendwas anderes was einem total wichtig ist aufgeben halte ich für keine gute Basis. Außerdem möchte ich um meiner selbst willen geliebt werden und nicht, weil gerade gut in den Kram passe. Bei meinem letzen Ex war ich halt eine passende Frau in den Augen seiner Familie und Freunde. Er wollte aber lieber mit der Frau zusammensein die 6uell mit ihm harmoniert, auch wenn sie keinen Satz fehlerfrei schreiben kann und außer im Schlafzimmer keine weiteren Stärken hat.
Natürlich lässt er sie das spüren, sagt ihr wohl jeden Tag wie blöd sie ist, aber diese eine Sache ist ihm wohl doch sooo wichtig, dass er auf Dauer nicht ohne sie kann. Mir tun seine Kinder leid, die solche Streitigkeiten jedesmal mithören müssen, wenn sie bei ihm sind.

24.05.2017 10:35 • #12


Drops07
Zitat von Urmel_:
in denen der Mann beispielsweise das Motorrad verboten wurde. Entweder ich oder das Motorrad.


Wobei dann bei diesem Mann das Bike dann wohl mehr Zierde ist, nen Handfester Biker würde der Dame gepflegt nen Vogel zeigen

24.05.2017 10:36 • x 4 #13


S
Zitat:
Entweder ich oder das Motorrad.
------ SOFORTIGER Grund zum einschläfern lassen! Nicht das Pferd - sondern die Frau!

24.05.2017 10:38 • x 1 #14


Diedieimmerlacht
Entweder oder ist kein Satz, der innerhalb einer Beziehung gesagt werden soll.

Entweder die andere oder ich, fällt mir da spontan ein, aber wer seinen Partner betrügt hat sich entschieden, gegen die Beziehung!

Entweder du verzichtest auf Kinder, oder wir müssen unds trennen. Dann tun wir das!

Diesen Satz würde ich so nicht sagen, ihn mir auch nicht von meinem Partner sagen lassen.

24.05.2017 10:45 • #15


A


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